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Mit ihrer Jade-Serie baute die britische Lautsprecher-Traditionsmarke Wharfedale vor einiger Zeit ihr Produktportfolio nach oben aus. Doch wer denkt, dass die neuen Flaggschiffe preislich nur den „Oberen Zehntausend“ vorbehalten sind, der irrt, denn neben ihrer stattlichen Erscheinung weiss die neue Linie durch ein sehr faires Preis-Leistungsverhältnis zu imponieren. Grund genug, den wohl attraktivsten Schallwandler der neuen Serie, die Jade 5 auf unseren Prüfstand zu schicken, auf dem sie klanglich zu überraschen wusste.

Von allen Seiten: Die Wharfedale Jade 5 zeigt sich auf den jeden Blick von ihrer besten Seite.

Von allen Seiten: Die Wharfedale Jade 5 zeigt sich auf den jeden Blick von ihrer besten Seite.

 

 

Wer ist Wharfedale?
Seit ihrer Gründung im Jahre 1932 gehört die Traditionsmarke Wharfedale zu den meistgeachteten und erfolgreichsten Lautsprecherherstellern Großbritanniens. Das hat seinen guten Grund, schließlich war es niemand geringeres als Wharfedale-Founder Gilbert Briggs, dessen Entwicklungsarbeit Mitte der 40er-Jahre des letzten Jahrhunderts die Erfindung des Zwei-Wege-Lautsprechers bedeutete. Eine Tatsache, die auf den unermüdlichen Forschungsdrang der britischen Audio-Pioniere zurückzuführen ist, denn die oberste Maxime lautete schon damals, hervorragend klingende Schallwandler zu erschwinglichen Preisen zu bauen. Eine Zielsetzung, an der sich bis zum heutigen Tage nichts geändert hat und die erklärt, warum die heute zur International Audio Group gehörige Marke in Europa, Asien und Nordamerika inzwischen Legendenstatus besitzt und sich einer unglaublichen Beliebtheit erfreut. Mit der Markteinführung ihrer neuen Top-End-Linie namens Jade will Wharfedale diesen Anspruch nun nochmals untermauern.

Blutlinie: Alle Chassis des opulent bestückten Drei-Wege-Setups befinden sich direkt untereinander.

Die Jade 5 erweist sich bereits auf den ersten Blick als sehr gut verarbeitet und perfekt gestaltet. Bei Wharfedale weiß man worauf es ankommt.

 

 

Kleid und Rüstung
Egal ob Lautsprecher, Automobil, Möbel oder Instrument – bei allen genannten Gegenständen liegt der wichtigste Punkt in der Entwicklung des Träger- bzw. Grundgerüstes. Perfekt berechnet und ideal auf seine „Bewohner“ zugeschnitten muss es sein, darüber hinaus optisch ansprechend und obendrein möglichst robust. Vorraussetzungen, die über Wohl und Wehe eines neuen Produktes entscheiden und den vermeindlichen Verkaufsschlager zum Rohrkrepierer werden lassen können. Ein guter Grund, warum man die Entwicklung eines adäquaten Korpuses unbedingt einem Spezialisten überlassen sollte. Mit Peter Comeau hat Wharfedale genauso jemanden mit der Entwicklung der neuen Jade-Serie betraut. Jemanden, der weiß, an welchen Stellschrauben zu drehen ist, um die perfekte Basis zu schaffen, und der in der Vergangenheit des öfteren beweisen konnte, dass er zu den besten seines Faches zählt. Den Beweis tritt er auch diesmal an und spendierte allen Modellen ein nach hinten sanft gerundet zulaufendes Echtholzgehäuse. Das sieht nicht nur schick aus und verleiht dem Schallwandler einen Hauch von Exklusivität, sondern bietet auch klangliche Vorteile. Die Erklärung dazu ist ganz einfach, denn da weitestgehend auf parallel zueinander stehende Wände verzichtet wurde, wird das Entstehen stehender Wellen im Gehäuseinnern auf ein Mindestmass reduziert. Darüber erfreut sich eine jede Jade-Box einer mehrfach verstrebten MDF-Matrix, die ihr als perfekte Basis dient. Und da sich die Hoch-, Mittel- und Tieftonsektion jeweils eigener, akribisch genau berechneter Abteile erfreuen, konnte die Stabilität unseres etwa 1,05 Meter hohen Testmodells nochmals erhöht werden. Das macht Sinn, denn je verwindungssteifer das Gehäuse, desto geringer ist die Entstehung von Eigenresonanzen, was zu einem deutlich verzerrungsärmeren und in der Summe sauberen Klang führt. Ein Blick auf den eben beschriebenen, sehr aufwändig gestalteten Massnahmenkatalog, lässt in der Regel eine exorbitante Preisgestaltung erwarten. Nicht so bei Wharfedale, denn im Gegensatz zu den meisten Mitbewerbern, leistet man sich beim Mutterkonzern IAG bis heute den Luxus einer hauseigenen Holz- und Metallverarbeitung, die Unabhängigkeit und die volle Kontrolle über den gesamten Entwicklungs- und Entstehungsprozess und somit auch die Kosten einer Wharfedale-Box gewährleistet.

Sanfte Rundungen, geschwungene Formen: Das gelungene Design setzt sich in jedem Detail, wie beispielsweise im Fuss der Jade 5 fort.

Sanfte Rundungen, geschwungene Formen: Das gelungene Design setzt sich in jedem Detail, wie beispielsweise im Fuss der Jade 5 fort.

 

 

Die Technik
Die IAG (International Audio Group) geht sogar noch einen Schritt weiter, denn neben den eben erwähnten Produktionsstätten, gehört das Mega-Unternehmen zu den inzwischen wenigen Lautsprecherherstellern, die auch eine eigene Chassis-Entwicklungsabteilung und -Produktion ihr Eigen nennen. Ein enorm wichtiger Faktor, wenn man weder auf Fremdentwicklungen, noch auf Zulieferer angewiesen sein will. Angefangen bei den ersten Skizzen am Zeichenbrett, ergibt sich so die Möglichkeit sämtliche Komponenten wie Gehäuse, Frequenzweiche und Chassis perfekt aufeinander abzustimmen. Und die Ergebnisse können sich sehen lassen, denn so erfreut sich unser Tsetmodell Jade 5, eines opulent bestückten Drei-Wege-Systems, das in dieser Form sonst nur in deutlich teureren Lautsprechern anzutreffen ist. So verspricht bereits der erste Blick auf das je 200 Millimeter durchmessende Tiefton-Pärchen ein solides Bassfundament. Bewusst setzt Wharfedale dabei auf zwei kleinere, statt eines großen Basschassis. Das wiederum bedeutet, dass man zwar auf den ultimativen Abstieg in den Basskeller verzichtet, man dafür aber in Sachen Grundtonagilität und Impulskraft deutlich zulegen konnte. Darüber hinaus neigen kleinere Chassis während ihrer Auslenkung eindeutig zu weniger Taumelbewegungen und Membranverformungen als grössere Schwingsysteme, was eine sauberere Oberbassdarstellung verspricht. Weitere Unterstützung findet das eben erwähnte Duo durch den direkt darüber platzierten Mitteltöner, dessen erweiterter Wiedergabebereich einen nahtlosen Übergang ins mittleren Frequenzspektrum verspricht. Eigenschaften, die vor allem Jazz- und Rockfans erfreuen wird, die eine knackige und durchzugsstarke Grundtondarstellung lieben. Doch die Jade 5 hat in Form ihres, im oberen Gehäuseabteil thronenden Hochtöners ein weiteres Highlight zu bieten. Als Super-Tweeter im Flaggschiff der neuen Serie, der Jade 7, eingesetzt, verspricht dieser 25 Millimeter durchmessende Hochtöner ein sehr gutes Rundstrahlverhalten und somit eine hohe Flexibilität in der Aufstellung. Ein Punkt, der gerade in größeren Lautsprechern von enormer Bedeutung ist, wenn diese beispielsweise im Wohnraum platziert werden sollen.

befinden sich in gerader Linie direkt untereinander. Mittels einzelner Gewebeabdeckungen lässt sich die Technik bei Bedarf auch verdecken.

befinden sich in gerader Linie direkt untereinander. Mittels einzelner Gewebeabdeckungen lässt sich die Technik bei Bedarf auch verdecken.

 

 

Ray-Brown-Trio und Kraftwerk-Quartett
Nachdem uns Verarbeitung und Ausstattung vollends überzeugen konnten, begeben wir uns nun an den Hörtest, wobei wir dem Duo zunächst einmal zwei Tage Einspielzeit geben. Gönnt man ihm diese Zeit, weiß es dies durch eine satte Grundtondynamik und eine noch feinere Auflösung zu belohnen, die vor allem im Mittenbereich kaum noch zu überbieten ist. Tonal hat sie hier einen kaum greifbaren Charakter, außer dem, dass sie einfach direkt und saftig durchspielt. Das ist keineswegs übertrieben, denn die Neutralität und Präzision, mit der die Jade 5 nun zu Werke geht, ist schlichtweg beeindruckend und erzeigt echte Live-Atmosphäre. Im Ergebnis liefert sie so nichts weiter, als das reine, unverfälschte Musiksignal, dem weder etwas hinzugefügt, noch enthalten wird – bis auf die enorme Spielfreude, auf die wir später aber noch genauer eingehen werden. Einen weiteren Leistungsschub erleben wir nach der „Warmspielphase“ in der Disziplin Räumlichkeit, denn Stimmen und Instrumente stellt die Drei-Wege-Säule ohne Umschweife und in ihrer ganzen Natürlichkeit dar, was dem Hörer den Eindruck vermittelt direkt vor der Live-Bühne zu sitzen. Überdeutlich wird dies im Besonderen in eher leisen, zugleich aber schwung- und druckvollen Passagen wie im Ray-Brown-Trio-Klassiker „Summertime“, dessen Reproduktion trotz der fast fühlbaren Dynamik nichts von seiner Leichtigkeit einbüsst. Im Gegenteil, denn hier offenbaren die Wharfedales gleich eine weitere Stärke und brillieren durch ihre offene und unglaublich präzise, aber nicht aufdringliche Höhenwiedergabe, während der Tiefbassbereich weiterhin dynamisch und trocken herausgestellt wird. Im Ergebnis erleben wir so eine traumhafte Musikalität, eine weitreichende Räumlichkeit und eine klanglich ausgewogenen und detailverliebten Darbietung dieses Klassikers.
Mit Kraftwerks „Die Mensch-Maschine“ geht es im Anschluss an diese Performance dann deutlich handfester zur Sache, denn nun wollen wir wissen, wie sich die beiden Britinnen in aufregenderen Gefilden schlagen. Die Antwort ist schnell gegeben, denn jetzt nämlich sprühen die massiven Drei-Wege-Türme nur so vor Spielfreude und Feuer, die innerhalb weniger Augenblicke mitreissen und begeistern. Verantwortlich dafür ist in erster Linie der dynamische Antritt und die unglaubliche Impulsstärke, mit der die Jade 5 das Auditorium schnell in ihren Bann ziehen und die eindeutig die Reize dieses Lautsprechers ausmachen. Doch wir wollen noch mehr und fordern die beiden Wharfedales durch einen kräftigen Rechtsdreh am Lautstärkeregler. Beeindruckt scheinen sie davon allerdings wenig zu sein, denn trotz des nun deutlich höheren Pegels erleben wir eine weiterhin saubere Mittenwiedergabe, brillante aber keineswegs nervige Höhen und eine Grundtonperformance, die in Sachen Agilität und Impulsfreude kaum zu überbieten ist.

Das großzügig gestaltete Bi-Wire-Anschlussfeld erlaubt die Verbindung mit Bananas oder auch massiveren Kabelschuhen.

Das großzügig gestaltete Bi-Wire-Anschlussfeld erlaubt die Verbindung mit Bananas oder auch massiveren Kabelschuhen. Statt auf das typische Bassreflexport setzt Wharfedale in seiner Jade 5 auf kaum sichtbare Schlitze, die die Ventilierung übernehmen.

 

 

Fazit
Die Jade 5 ist ein besonders gelungenes Stück bester Ingenieurskunst. Und das in jeder Hinsicht, denn neben ihres gelungenen Designs, ihrer hohen Materialgüte und ihrer opulenten Ausstattung, verdient sich das britische Drei-Wege-Duo auch klanglich Bestnoten. Im Besonderen sind dabei sein enormes Auflösungsvermögen und seine Impulskraft zu nennen, die sowohl Feingeister wie Freunde ultradynamischer Rocksongs vollauf begeistern wird.

 

Test & Text: Roman Maier

Fotos: Hersteller

 

 

 

Modell:Wharfedale
Jade 5
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:ab 1099,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:5 Farbvariationen
Vertrieb:IAD, Korschenbroich
Tel.: 02161 / 617830
www.iad-audio.de
Abmessungen (HBT):1055 x 246 x 400 mm
Gewicht:27,5 Kg
Hochtöner:25 mm
Tieftöner:2 x 200 mm (Glas-/Kohlefaser-Membran)
Mitteltöner:1 x 70 mm (Alu-/Zellstoff-Membran)
Trennfrequenz:300 / 3000 Hertz
Besonderes:- sehr gute Verarbeitung
- sehr gutes Rundstrahlverhalten
- Einzelne Gewebeabdeckung pro Chassis
- Bi-Wire-Anschlussfeld
- flexible Aufstellung
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut

 

 

 

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