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Es ist noch gar nicht so lange her, da bekam ich den Auftrag, einen Artikel über einen Netzfilter zu schreiben. Obwohl ich skeptisch war, dass solche Geräte wirklich einen nennenswerten Einfluss auf den Klang einer guten Wiedergabekette haben können, konnte ich es doch kaum erwarten das Testgerät zu bekommen und es selbst aus zu probieren. Die anfängliche Skepsis wich schnell echter Begeisterung und ich hätte den „Furman Elite 16 PFEi“ letztendlich am liebsten behalten, statt ihn zurück zu geben. Den ganzen Test können sie übrigens hier nachlesen.
Nun aber steht der große Bruder des Elite 16, der Furman IT-Reference 16Ei vor mir und wartet darauf ebenso ausgiebig ausprobiert zu werden.

Furman entwickelt und baut Netzfilter, Gleichrichter und Power Conditioner seit 40 Jahren. Wir haben das aktuelle Flaggschiff im Test: den IT Reference 16Ei.

Furman entwickelt und baut Netzfilter, Gleichrichter und Power Conditioner seit 40 Jahren. Wir haben das aktuelle Flaggschiff im Test: den IT Reference 16Ei.

 

 

Die Bezeichnung „großer Bruder“ trifft es tatsächlich ziemlich genau, denn schon bei der Anlieferung des Testgeräts wird klar, dass es die Amis ernst gemeint haben mit dem Furman IT-Reference 16Ei. Das gute Stück bringt nämlich beachtliche 40 Kilogramm auf die Waage und kostet mehr als das dreifache des Elite 16. Das Auspacken scheint daher ohne Hilfe eine fast unlösbare Aufgabe zu sein. Ein Helfer war dann auch schnell gefunden, denn mein Vater, der selbst eine ganz passable Anlage sein Eigen nennt, beobachtete mich mit großen Augen dabei, wie ich das riesige Paket durch die Gegend wuchtete. Von der schützenden Verpackung befreit, stand der Trumm nun vor uns und machte schon durch seine bloße Erscheinung mächtig Eindruck.
Da ich noch mit einem anderen Artikel beschäftigt war und es mir vor den vielen Treppenstufen bis zum Hörraum grauste, vertagte ich den Transport dorthin kurzerhand um ein paar Tage. Bevor ich den Furman jedoch in gewohnter Umgebung hören konnte, sollte es noch ein bisschen länger dauern als geplant, denn am nächste Tag klingelte mein Telefon und mein Vater war dran: Er hätte den Furman ausprobiert, was das „Ding“ denn kosten würde? Nach dem ich ihn also über Preise und die technische Funktionsweise aufgeklärt hatte, schloss er mit den Worten: „Dann sag mal Bescheid, dass wir den gleich hier behalten.“
Das ging natürlich nicht, denn schließlich hatte ich selbst das Gerät bisher nur flüchtig in Augenschein genommen, es steigerte meine eigenen Erwartungen an den IT-Reference aber noch weiter, denn schließlich hatten wir nun beide die gleichen (beeindruckenden) Erfahrungen mit Furman Power Conditionern gemacht. Letztendlich blieb mir die Schlepperei also doch nicht erspart und ein paar Tage später stand der Furman bei mir im Wohnzimmer und musste sich meiner ausführlichen Prüfung unterziehen lassen.

Schlichter Auftritt: Lediglich eine blau-leuchtende LED sowie zwei unauffällig in die gebürstete Alufront integrierte Schalter lassen vermuten, dass es sich hier um einen HiFi- bzw. Highen-Baustein handelt.

Schlichter Auftritt: Lediglich eine blau-leuchtende LED sowie zwei unauffällig in die gebürstete Alufront integrierte Schalter lassen vermuten, dass es sich hier um einen HiFi- bzw. Highen-Baustein handelt.

 

 

Optik & Haptik

Dass die Ingenieure bei Furman genau wissen was sie tun, war mir bereits nach dem Test des kleineren Elite 16 bewusst. Letztlich sollte dies aber generell kaum eine Überraschung sein, denn schließlich bauen sie schon seit 1974 Stromverteiler. Ursprünglich hatte man sich jedoch auf den professionellen Bühneneinsatz spezialisiert, da der Firmengründer Jim Furman selbst eng mit der Band „The Grateful Dead“ zusammen arbeitete. Seit ein paar Jahren gibt es eine kleine Auswahl aus dem Furman-Portfolio nun aber auch für den privaten Gebrauch zu kaufen, deren Vertrieb in Deutschland bei IAD-Audio aus Korschenbroich liegt.
Der IT-Reference 16Ei bildet die Spitze des Modellprogramms und wartet mit einer dementsprechend umfangreichen Ausstattung und opulenten Haptik auf. Allein das durchweg hochwertig verarbeitete und makellose Gehäuse steuert wohl gut die Hälfte der Masse des Geräts bei und ist schon für sich genommen ein Hingucker. Die massive und geschwungene, silberne Frontplatte zieren lediglich der Hauptschalter, die Furman typische blaue Betriebsanzeige sowie ein kleiner Taster für den Test der Schutzfunktion und eine LED, die Auskunft gibt, falls am Eingang des Geräts eine massive Überspannung detektiert wird.
Rückseitig befinden sich neben dem Anschluss für die Netzspannung noch 12 gefilterte Ausgänge, die in wiederum in vier Gruppen mit unterschiedlichen Eigenschaften aufgeteilt und natürlich dementsprechend abgesichert sind. Darüber hinaus bietet der Power Conditioner die Möglichkeit insgesamt vier SAT-Kabel gegen Blitzschlag zu schützen.
Die Inbetriebnahme gestaltet sich also, auch für unerfahrene Nutzer, als Kinderspiel. Allerdings muss beachtet werden, das für den Anschluss normaler Schutzkontaktstecker, wie sie in Deutschland üblich sind, Adapter benötigt werden. Denn auch am IT-Reference 16Ei sind die Ausgänge als IEC-Stecker ausgeführt, die hierzulande unter dem Begriff Kaltgerätestecker bekannt sind. Passende Adapter gibt es aber für wenige Euro bei ihrem HiFi-Händler oder sie nutzen gleich Netzkabel mit Kaltgerätebuchsen, statt Schukosteckern.

Rückseite: Der Furman ist in der Lage zeitgleich 12 Geräte mit Netzstrom zu versorgen und vier antennenseitig verbundene Endgeräte vor Blitzschlag zu schützen.

Rückseite: Der Furman ist in der Lage zeitgleich 12 Geräte mit Netzstrom zu versorgen und vier antennenseitig verbundene Endgeräte vor Blitzschlag zu schützen.

 

 

Technik

Natürlich verfügt auch das Topmodell der Furman Power Conditioner über die SMP+ getaufte Schaltung, die das zentrale Organ eines jeden Furman Netzfilters darstellt. Diese „Series Multistage Protection“ filtert unerwünschten Schmutz aus dem Stromnetz. Das sind die sogenannten Oberwellen, die, wie der Klirrfaktor bei HiFi-Geräten, das Nutzsignal überlagern. Zudem schützt die SMP+ Technologie angeschlossene Geräte vor kontinuierlicher Überspannung (zum Beispiel durch Verkabelungsfehler bzw. Schwankungen im Stromnetz) oder partieller Überspannung wie sie zum Beispiel durch einen Blitzschlag hervorgerufen wird. Dabei nehmen selbst im Worst-Case-Szenario, also einem Blitzeinschlag in der näheren Umgebung, weder der Furman selbst, noch die angeschlossenen Geräte Schaden. Auch Schäden, die durch die langfristig in geringem Maß schwankende Netzspannung entstehen können, sollen durch die SMP+ Technologie verhindert werden. So wird, auch unter normalen Bedingungen, für eine längere Haltbarkeit aller angeschlossenen Geräte gesorgt. Eine detailliertere Beschreibung der Schaltung finden sie im Test des „Furman Elite 16PFEi“ (Test hier).

Nach dieser ersten Filterung, die für alle Ausgänge des Furmans gleich ist, unterscheidet der 16Ei bei der weiteren Aufbereitung der Spannung zwischen den unterschiedlichen Anforderungen der angeschlossenen Geräte:
Entweder durchläuft die Netzspannung nämlich eine Pufferung durch die „Power Factor Technology“ bevor sie über die vier „High Current“-Ausgängen den dort angeschlossenen Geräten zur Verfügung steht oder sie wird durch die „Discrete Symmetrically Balanced Power“ Filterung noch einmal gereinigt, bevor sie besonders empfindlichen Geräten zugeführt wird.
Die „Power Factor“ Technologie stellt eine Art Strom-Zwischenspeicher dar und gewährleistet, dass den angeschlossenen Endstufen genau dann ausreichend Energie zur Verfügung steht, wenn sie gebraucht wird. Also zum Beispiel bei einem besonders impulsiven Bassdrumanschlag, bei dem die Netzspannung ohne eine solche Pufferung kurz einbrechen könnte. Durch die Zwischenspeicherung hingegen, können die Hochstromausgänge kurzfristig bis zu 80 Ampere liefern.
Für besonders empfindliche Geräte wie Vorstufen, Phonovorverstärker oder Digital-Analog-Wandler, die zwar grundsätzlich viel weniger Energie brauchen als Endstufen aber höhere Anforderungen an die Reinheit der verfügbaren Spannung stellen, beseitigt die DSBP-Schaltung auch den letzten Rest an Verunreinigungen aus dem Stromnetz.
Das geschieht mit Hilfe eines kleinen Tricks: Die 230 Volt Wechselspannung aus der Steckdose wird durch einen Transformator in zwei exakt gleich große Spannungen von 115V aufgeteilt, die jedoch genau gegenphasig sind. Die erste Spannung erreicht ihren Minimalwert also in dem Moment, in dem die andere maximal wird. Wohingegen Gleichspannungsanteile im Nutzsignal in beiden Polaritäten gleichphasig auftreten und durch die Differenzbildung herausgefiltert werden. So funktioniert übrigens auch die Übertragung von symmetrischen Musiksignalen über XLR-Kabel. Natürlich sind alle Ausgänge auch gegeneinander abgeschirmt. Das heißt, zwei an dem Furman angeschlossene Geräte können sich nicht gegenseitig beeinflussen.

Das Innere des IT Reference 16Ei kann sich sehen lassen. Als besonders beeindruckend erweist sich der mittig eingesetzte, extrem massive Ringkerntrafo, der hauptsächlich für die adäquate Stromversorgung der angeschlossenen Geräte verantwortlich zeichnet und allein schon den Grossteil des Gesamtgewichtes von 40 Kilo auf die Waage bringt.

Das Innere des IT Reference 16Ei kann sich sehen lassen. Als besonders beeindruckend erweist sich der mittig eingesetzte, extrem massive Ringkerntrafo, der hauptsächlich für die adäquate Stromversorgung der angeschlossenen Geräte verantwortlich zeichnet und allein schon den Grossteil des Gesamtgewichtes von 40 Kilo auf die Waage bringt.

 

 

Klangverbesserer?

Wie jedes Testgerät muss auch der Furman IT-Reference zunächst die obligatorische Warmspielphase durchlaufen, bevor der eigentliche Test beginnt. Nun hatte ich aus der Erfahrung mit dem Elite 16 ja bereits gelernt und war dementsprechend nicht enttäuscht, als nicht auf Anhieb „diverse Vorhänge fielen“, wie es oft heißt. Stattdessen gehen die Furman Power Conditioner nämlich viel subtiler zu Werke. Wer meint, eklatante Probleme seiner Wiedergabekette mit einem Netzfilter beheben zu können, der ist auf dem Holzweg. Gegen schlecht aufeinander abgestimmte Geräte oder Erwartungen an die Wiedergabe, die, aus welchen Gründen auch immer, nicht erfüllt werden, kann auch der sauberste Strom nichts ausrichten. Vielmehr ist es so, dass die vorhandenen Charakteristika der Anlage verstärkt, statt verändert werden. So ist mir an meinen alten John-Bowers-Lautsprechern (Active 1) besonders die fein gestaffelte räumliche Tiefe in der Bühnendarstellung ans Herz gewachsen. Und eben diese Tiefenstaffelung scheint im Betrieb über den Netzfilter nun noch deutlicher hervor zu stechen. Mit der Auflösung des allerhöchsten Hochtonbereichs hingegen bin ich schon immer eher unzufrieden gewesen, daran kann der Furman aber leider nichts ändern. Eklatant waren die Auswirkungen aber auf den Phonovorverstärker, der aus einer recht simplen Röhrenschaltung besteht, klanglich jedoch keine Wünsche offen lässt. Wie bei Röhrenverstärkern üblich, rauscht und brummt der Phonopre bei voll aufgerissenem Lautstärkesteller und ohne Musiksignal ein bisschen. Im normalen Betrieb fällt das jedoch nicht weiter auf. An den Furman angesteckt, sind Rauschen und Brummen zwar nicht vollständig verschwunden aber doch scheint der Rauschabstand vergrößert zu sein. Und das fällt dann auch deutlich auf, sobald Musik läuft. Denn die Wiedergabe wirkt konzentrierter, also reduzierter, vielleicht könnte man auch sagen direkter. Wenn die Musik spielt, dann spielt die Musik und sonst nichts.
Ein Song, den ich eigentlich bei jedem Test mindestens ein Mal höre, ist „Money For Nothing“ vom Dire Straits Album „Brothers In Arms“. Eigentlich mag ich das Album gar nicht besonders aber zum Testen diverser HiFi-Bausteine ist es sehr gut geeignet, weil gut aufgenommen und schön dynamisch. Nein, wenn ich ehrlich bin, dann höre ich immer nur das Intro, denn das hat es wirklich in sich. Wenn da nämlich nach zwei Minuten Vorspiel der Bass einsetzt und die Wände zum Wackeln bringt, dann weiß man über die Basspotenz seiner Lautsprecher ganz genau bescheid. Diese Bassattacke kommt, dank der unglaublichen Stromlieferfähigkeit des Furmans, noch direkter und noch präziser, so dass es einem regelrecht das Fell über die Ohren zieht.

Chef im Ring: In meinem Testaufbau bekam der Furman den Platz in der ersten Reihe.

Chef im Ring: In meinem Testaufbau bekam der Furman natürlich den Platz in der ersten Reihe.

 

 

Fazit

Das Topmodell der Furman Netzfilter, der „IT-Reference 16Ei“ ist eine Bank. Nicht nur was die optische Erscheinung des 40kg schweren Boliden angeht, sondern auch hinsichtlich seiner technischen Finessen und Stromlieferfähigkeit. Zwar löst er keine tonalen Probleme einer Wiedergabekette aber schafft eine Basis auf der sich auch edelste Komponenten frei entfalten und zu Höchstleistungen auflaufen können. Der umfassende Schutz der sensiblen Geräte vor äußeren Einflüssen durch das Stromnetz rundet das Gesamtpaket ab und macht den Power Conditioner schon deshalb zu einer lohnenswerten Investition. Wie schon für den kleinen Bruder, gilt auch für den IT-Reference: Hören Sie selbst!

 

 

Test & Text: Jonas Bednarz

Fotos: www.lite-magazin.de

 

Modell:Furman IT-Reference 16Ei
Produktkategorie:Power Conditioner
Preis:3999,00 Euro
Ausführungen:schwarz/silber
Vertrieb:IAD, Korschenbroich
Tel.: 02161 / 617830
www.iad-audio.de
Abmessungen (HBT):152 x 432 x 413 mm (ohne Stecker)
Gewicht:ca. 40,0 Kg
Anschlüsse:11 x IEC320-Ausgänge
1 x 16 Ampere-Ausgang
4 x Antenne-In
4 x Antenne-Out
1 x IEC320-Eingang
Lieferumfang:- Bedienungsanleitung
- Netzkabel
Besonderes:- kappt Spannungsspitzen
- Überspannungsschutz
- Beseitigt Stromschmutz
- dient als Stromgleichrichter
Benotung:
Preis-/Leistungangemessen

 

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