Home » Rezensionen » Son of a Gun – Jeder kriegt, was er verdient
16. April 2015von Thomas Schumann
Ewan McGregor als berüchtigter Verbrecher und Brendan Thwaites als 19-jähriger Nachwuchs-Gangster begeben sich in Son of a Gun auf die Jagd nach dem großen Geld.
Son of a Gun beginnt mit der Einlieferung des 19-jährigen Jesse Ryan „JR“ White (Brenton Thwaites) in den Knast, wo er eine mehrmonatige Haftstrafe abzusitzen hat. Sein Zellengenosse scheint ein ebenfalls ziemlich junger und ruhiger Einzelgänger zu sein. Wie JR später mitbekommt, wird dieser allerdings von einer üblen Bande als Lustobjekt missbraucht. Als er deshalb Selbstmord begeht, guckt sich die Gang JR als seinen „Nachfolger“ aus. Auf dem Weg zur Dusche schnappen sie ihn, werden allerdings vom berüchtigten Gangster Brendan Lynch (Ewan McGregor) und seinen Leuten gestoppt. Fortan nimmt Lynch den jungen JR unter seiner Fittiche und beschützt ihn. Allerdings nicht ohne Gegenleistung – Lynch hat noch mindestens 20 Jahre Haft ohne Bewährung vor sich. Also bietet er JR seinen Schutz im Knast, wenn JR im Gegenzug nach seiner Entlassung Lynchs Ausbruch aus dem Knast vorbereitet und Waffen besorgt.
Hierbei hilft ihm der Gangsterboss Sam (Jacek Koman), der für Lynch bereits den nächsten großen Coup bereithält. Während der Vorbereitungen verliebt sich JR dummerweise in Tasha (Alicia Vikander), die Geliebte von Sam. Dennoch gelingt es, Lynch aus dem Knast zu holen und sofort macht sich das zusammengewürfelte Team an die finale Planung des nächsten Coups. Der Diebstahl von mehreren Millionen Dollar gelingt, allerdings läuft nicht alles so wie geplant. Zu allem Überfluss lässt Sam das Gold verschwinden. Das gefällt weder Lynch noch JR und so machen sich die beiden auf den Weg, um ihren Anteil der Beute zurückzuholen. Hierbei kommt es zu einer Art Vater-Sohn-Konflikt mit einigen Wendungen. Ob, und wenn ja wie, es ihnen gelingen wird, das Gold zu beschaffen, wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Und dann ist da ja auch noch die Sache mit JR und Tasha…
Son of a Gun bedient einige Klischees verschiedener Genres. Dennoch funktionieren die Wechsel von düsterer Knastgeschichte über den Heist-Movie bis hin zum Actionthriller recht gut, mehr allerdings auch nicht. Die Hauptprotagonisten Ewan McGregor und Newcomer Brenton Thwaites liefern eine allenfalls durchschnittliche Leistung ab. Gerade bei McGregor, dem eigentlich eher die smarteren Rollen liegen, fällt es mir schwer, ihm die Rolle als harten Verbrecher abzunehmen. Bei Thwaites als JR ist es ähnlich. Die Rolle passt meiner Ansicht nach nicht zu einem Bubi mit Oberlippenflaum.
Das Bild der mir zum Test vorliegenden Blu-ray ist insgesamt in Ordnung, leider ist es für meinen Geschmack zu sehr gefiltert und wirkt mitunter langweilig und wenig kontrastreich. An der Bildschärfe ist allerdings wenig auszusetzen. Der Ton ist recht unaufgeregt aber doch präsent, wenn etwas passiert. An einigen Stellen hätte es aber auch hier ein wenig mehr sein dürfen. Gut finde ich hingegen den Soundtrack zu Son of a Gun. Die musikalische Untermalung weiß durchaus zu gefallen. Das Bonusmaterial hingegen hätte durchaus umfangreicher sein dürfen. Mit Trailern in Deutsch und Englisch sowie einigen Interviews und einem nicht untertitelten Making-Of ist es für meinen Geschmack doch recht dürftig ausgefallen.
Fazit
Son of a Gun ist ein Actionthriller, der leider nicht viel Neues bietet. Die Handlung wirkt teilweise etwas uninspiriert erzählt, ohne den Charakteren oder der Story die nötige Tiefe zu verleihen. Auch ein Ewan McGregor kann das nicht wirklich rausreißen. Einzig das Ende des Films ist einigermaßen überraschend, aber auch nicht bahnbrechend neu.
„Son of a Gun“ ist als DVD und Blu-ray im Vertrieb von Ascot Elite erhältlich.
Genre
Action/Thriller
Laufzeit
ca. 112 Minuten
Altersfreigabe
ab 16 Jahren
Regie
Julius Avery
Cast
Brenton Thwaites, Ewan McGregor, Alicia Vikander, Matt Nable
70 of 100
70 of 100
80 of 100
75 of 100
40 of 100
67 of 100