lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN

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Die schwachen Signale eines analogen Tonabnehmers zu verstärken ist keine leichte Aufgabe. Besser überlässt man sie daher einem spezialisierten Phono-Vorverstärker. Beispielsweise dem Oehlbach XXL Phono PreAmp Ultra, den wir diesmal im Test haben.

Plattenspieler sind wieder im Kommen. Wer ihr volles Potenzial ausschöpfen will, benötigt dringend einen entsprechenden Phono-Vorverstärker.

Plattenspieler sind wieder im Kommen. Wer ihr volles Potenzial ausschöpfen will, benötigt dringend einen entsprechenden Phono-Vorverstärker.

Gehören Sie auch zu den Musikliebhabern, die in der glücklichen Lage sind, noch einen Plattenspieler und viele Platten zu besitzen? Oder steigen Sie gerade erst ein, in das schöne Hobby Vinyl. Wie dem auch sei, mit einem müssen Sie sich früher oder später auseinandersetzen: der adäquaten Verstärkung der „winzigen“ Tonabnehmersignale. Denn zwar haben auch günstige Verstärker mittlerweile oft schon (wieder) einen Phonoeingang, in Sachen Wiedergabequalität und Anpassung können diese einer externen, spezialisierten Lösung aber nur selten das Wasser reichen. Umso besser also, dass es immer mehr dedizierte Phono-Vorverstärker, wie den Oehlbach XXL Phono PreAmp Ultra gibt, den wir uns einmal ausgiebig angesehen haben.

Gut gemacht: Das Netzteil ist ausgelager. Das hilft klangschädigende Störeinflüsse fern zu halten.

Gut gemacht: Das Netzteil ist ausgelager. Das hilft klangschädigende Störeinflüsse fern zu halten.

Oehlbach: 40 Jahre Erfahrung im Audiobereich

Der Zubehörspezialist Oehlbach ist wohl jedem bekannt, der sich schon mal mit hochwertiger Unterhaltungselektronik, sei es Ton oder Bild, beschäftigt hat. In erster Linie aber wahrscheinlich für die extrem wertigen und mitunter auch hochpreisigen Kabel, die heute aus Nordrhein-Westfalen in die ganze Welt geliefert werden. Relativ neu im Programm ist ein kleines aber ausgesuchtes Portfolio an hochwertiger Elektronik für diverse Anwendungen, die einem das HiFi-Leben leichter und schöner gestalten sollen. Dazu gehört u.a. die Oehlbach XXL Powerstation 909, die in unserem Test zu überraschen wusste. Ähnliches will nun dem sogenannten XXL Phono PreAmp Ultra gelingen, der eine herausragende Qualität zu einem erstaunlich geringen Preis bieten soll.

Das beste HiFi-Gerät kann nur so gut klingen, wie es die Kette zulässt. Achten Sie deshalb unbedingt auf den Einsatz hochwertigerer Audiokabel.

Das beste HiFi-Gerät kann nur so gut klingen, wie es die Kette zulässt. Achten Sie deshalb unbedingt auf den Einsatz hochwertigerer Audiokabel.

Solide verarbeitet, durchdacht aufgebaut

Öffnet man den Karton und befreit den kleinen Verstärker von seiner sicheren und durchaus ansehnlichen Verpackung, wird schnell klar, dass dieses Gerät dem herstellerseitig hohen Anspruch in Sachen Verarbeitung definitiv entspricht. Die kleine schwarze Kiste (die wahlweise auch in silberfarbener Ausführung verfügbar ist) gibt sich – was die Haptik angeht – nämlich keine Blöße. Das kompakte Gehäuse misst gerade einmal 15,5 x 5,0 x 19,5 Zentimeter, kann also problemlos auch in kleineren HiFi-Racks untergebracht werden und überrascht durch sein stattliches Gewicht von knapp einem Kilogramm. Die hohe Masse ist in erster Linie dem Material geschuldet. Die empfindliche Elektronik im Innern ist aufgrund der winzigen Signale nämlich überaus empfindlich gegen Störeinstrahlungen und muss daher zwingend von einem massiven Metallgehäuse gegen äußere Einflüsse abgeschirmt werden. Und das funktioniert tatsächlich ziemlich gut, denn obwohl ich den Verstärker teilweise auf anderen Geräten platziert habe, konnte ich keinerlei Brummeinstreuung provozieren. Die Front gibt sich Gerätetypisch aufgeräumt: Mehr als einen kleinen Schalter und eine erfreulich dezente, blau-leuchtende LED – die den aktuellen Status verkündet – benötigt es nicht. Rückseitig gibts schon mehr zu entdecken: Dabei fallen natürlich zuerst die massiven und vergoldeten Cinchbuchsen auf, die hochwertiger kaum sein könnten und damit den hohen Anspruch dieses Gerätes nochmals unterstreichen. Links daneben befindet sich die Klemme für den Anschluss der Tonarmmasse, die auch tunlichst benutzt werden sollte, denn auch an dieser Stelle kann lästiges Brummen entstehen. Sicher ist sicher. So ist auch das Netzteil ausgelagert, um – Sie ahnen es schon – Störungen durch Wechselspannung aus dem Netz erst gar nicht aufkommen zu lassen. Das gehörige Netzteil selbst wird übrigens an die kleine, rechts platzierte Buchse auf der Gehäuserückseite angeschlossen.

Sein massives Gehäuse schützt die empfindliche Elektronik im Innern des Phono PreAmp perfekt ab. Somit kann der kleine Audiokünstler auch in unmittelbarer Nähe anderer HiFi-Produkte platziert werden.

Sein massives Gehäuse schützt die empfindliche Elektronik im Innern des Phono PreAmp perfekt ab. Somit kann der kleine Audiokünstler auch in unmittelbarer Nähe anderer HiFi-Produkte platziert werden.

Wofür überhaupt ein Phono-Vorverstärker?

Einen ersten Hinweis darauf, wofür ein spezieller Phono-Verstärker gebraucht wird, liefert der kleine Schalter, der sich zwischen den Cinchanschlüssen versteckt: Über ihn lässt sich die Verstärkung an die beiden möglichen Tonabnehmerbauarten MM (Moving Magnet) oder MC (Moving Coil) anpassen. Das ist notwendig, da Moving Magnet-Systeme, bei denen (wie es der Name schön verrät), von der Nadel ein kleiner Magnet in einer feststehenden Spule bewegt wird, eine deutlich höhere Ausgangsspannung liefern, als ihre Moving-Coil-Kollegen, in denen sich die bewegliche Spule in einem Magnetfeld bewegt. Doch egal welches System man wählt, beide Bauarten liefern nur so kleine Spannungen, dass ein herkömmlicher Verstärker sie schlichtweg nicht bis auf Abhörlautstärke verstärken kann. Das ist der erste Grund, warum ein spezieller Vorverstärker für Besitzer eines Plattenspielers her muss. Natürlich haben sowohl MM- als auch MC-Systeme ihre Vor- und Nachteile, wobei mit der höheren Spannung der MM-Tonabnehmer schon ein Vorteil dieser Bauart genannt wäre, denn ein von Haus aus stärkeres Signal muss weniger hoch verstärkt werden, wodurch weniger Verfälschungen entstehen. MC-Tonabnehmer hingegen haben eine geringere Masse, was sich durch einen dynamischeren und feineren Klang bemerkbar machen soll. Der zweite Grund für den Einsatz eines speziellen Phono-Verstärkers findet sich in der sogenannten RIAA-Kennlinie. Dabei handelt es sich um eine Norm, die 1952 von der „Recording Industry Association of America“ entwickelt wurde. Unter Berücksichtigung dieser Norm, soll das komplexe Musiksignal, dass Frequenzen von 20 Hertz bis 20.000 Hertz enthält, möglichst platzsparend und verlustfrei auf der Schallplatte unterzubringen sein. Ohne diese gewollte Verzerrung des Signals würden tiefere Frequenzen, die durch die Kennlinie abgesenkt werden, deutlich breitere Rillen erfordern, was eine deutlich reduzierte Spielzeit der Schallplatte nach sich ziehen würde. Hochtonanteile hingegen, die nach RIAA-Kennlinie angehoben werden, würden ohne diese Anpassung im Rillenrauschen verschwinden. Um nun diese Verzerrung wieder rückgängig und damit die Musik wieder hörbar zu machen, braucht es einen Verstärker, der die inverse RIAA-Kennlinie enthält und das Signal (vereinfacht erklärt) wieder „gerade biegt“.

Der XXL Photo PreAmp Ultra ist mit hochwertigen 24 Karat vergoldeten Kontakten ausgestattet und obendrein perfekt für den Anschluss von Moving Magnet- und Moving Coil-Tonabnehmersystemen geeignet.

Der XXL Photo PreAmp Ultra ist mit hochwertigen 24 Karat vergoldeten Kontakten ausgestattet und obendrein perfekt für den Anschluss von Moving Magnet- und Moving Coil-Tonabnehmersystemen geeignet.

In der Praxis

Die Einrichtung des Oehlbach XXL Phono PreAmp Ultra gestaltet sich kinderleicht: Nachdem ein passender Aufstellungsort gefunden ist, müssen nur der Plattenspieler mit dem Eingang und der nachfolgende Verstärker mit dem Ausgang des kleinen Wunderkästchens verbunden werden. Anschließend wird der Schalter für die Tonabnehmereinstellung in die richtige Position für MM oder MC gebracht und der Phono-Vorverstärker mit seinem Netzteil verbunden. Nun noch einschalten und fertig. Nach ein paar Minuten Aufwärmphase muss der Vorverstärker nun in unserem HiFi-Test beweisen wie gut er wirklich ist.
Was mir als erstes auffällt, sind die erstaunlich niedrigen Nebengeräusche. Selbst bei voll aufgedrehtem Lautstärkesteller bleiben meine Lautsprecher mucksmäuschenstill. So soll das sein. Die passende Platte für den Test ist dann auch schnell gefunden: Miles Davis gefeiertes 1982er Live-Album „We Want Miles“. Ein besonders dynamisches Album, das mit eingängigen Melodien sofort in seinen Bann zieht. Der XXL Phono PreAmp Ultra schlägt sich dabei von Beginn an mit Bravour! Bässe reproduziert der kleine Amp mit einer Präzision, die selbst feinste Details wie das Anschlagen und Ausschwingen der Saiten hörbar macht, während glasklare Höhen dem Klangbild die nötige Präsenz verleihen. Das wiederum kommt besonders der Trompete des Protagonisten zugute. Aber auch die unterstützenden Drums und Percussions werden dynamisch und differenziert sortiert wiedergegeben, so dass sich ein harmonisches Gesamtbild formt.
Weiter geht es mit dem nicht weniger fesselnden „Who Knows“ vom Jimi Hendrix Live Album „Band Of Gypsys“ das beim Neujahrskonzert im Jahr 1970 aufgenommen wurde. Darauf spielt Hendrix in gewohnt kleiner Besetzung, allerdings mit neuer Band, die ihm zurückhaltend assistiert, so dass sich ein Gitarrenspiel voll entfalten kann. Genau so klingt es auch über den Oehlbach PreAmp Ultra: Die Band spielt unterstützend im Hintergrund und die Gitarre thront auf einem Ehrenplatz mitten im Raum.

Zu guter Letzt folgen die Mono Masters der Beatles. Eine wirklich interessante Zusammenstellung, da die enthaltenen Stücke aufnahmetechnisch von sehr unterschiedlicher Qualität sind. Manche sind so gut, dass sie durchaus auf einem regulären Album hätten landen können, andere klingen eher nach Demos. Der Oehlbach Pre arbeitet diese Feinheiten vorbildlich heraus. Zwar seziert er die Aufnahme nicht, so dass das hören anstrengend würde aber doch sind alle Feinheiten und Klangnuancen zu erkennen. Auch die bei den Monoaufnahmen viel gelobte Räumlichkeit bzw. räumliche Tiefenstaffelung gelingt dem PreAmp Ultra ohne große Anstrengung. Umso erstaunlicher schlägt sich der Pre, hält man sich vor Augen das die für den Test eingesetzten Mitspieler, ein Linn LP12 mit Audio Technica AT-33 Tonabnehmer ein vielfaches des kleinen Amps kosten und durchaus schon zu den schweren Geschützen unter den Analoggeräten zählen. Die Einstiegsklasse hat der PreAmp Ultra trotz des günstigen Preises einfach locker hinter sich gelassen.

Alternativ ist der Kehlbach XXL Photo PreAmp Ultra auch in silberfarbener Ausführung zu haben.

Alternativ ist der Kehlbach XXL Photo PreAmp Ultra auch in silberfarbener Ausführung zu haben.

Fazit

Der kompakte Oehlbach XXL Phono PreAmp Ultra eignet sich sowohl als Erweiterung für Verstärker, die über keinen eigenen Phono-Eingang verfügen, wie auch als Upgrade, falls doch einer vorhanden ist, seine Qualität aber nicht überzeugen kann. Der kleine XXL PreAmp ist hervorragend verarbeitet und und findet dank kompakter Abmessungen sicher überall einen Platz. Von seiner geringen Größe sollte man sich aber nicht täuschen lassen. Der XXL Phono PreAmp Ultra ist in Sachen Klang ausgewachsen und hält somit auch locker bei den „Großen“ mit.

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

91 of 100

95 of 100

90 of 100

150515.Oehlbach-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Oehlbach
XXL Phono PreAmp Ultra
Gerätekategorie:Phono-Vorverstärker
Preis:299,00 Euro (schwarz)
299,00 Euro (Silber)
Ausführungen:schwarz, Silber
Vertrieb:Voxx Audio Produkte, Pulheim
Tel: 02234/8070
www.oehlbach.de
Abmessungen (HBT):48 x 155 x 195 mm (ohne Stecker)
Gewicht:0,960 Kg
Anschlüsse:- Analog-Eingang (Cinch)
- Analog-Ausgang (Cinch)
- Masseklemme
Ausstattung:- MM/MC-Umschalter
- Masseklemme
Lieferumfang:- XXL Phono PreAmp Ultra
- Bedienungsanleitung
- Netzkabel
- 19-Zoll-Einbauwinkel
Besonderes:- ausgelagertes Netzteil
- MM/MC-Umschalter
- hochwertige Verarbeitung
- massive Alu-Frontplatte (gebürstet)
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%): 1,1
Gesamtnote:1,1
Klasse:Oberklasse
Preis/Leistung:sehr gut
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