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Musik per Kopfhörer zu genießen ist eine feine Sache, wenn man mal richtig entspannen möchte. Keine nervigen Nebengeräusche, trotzdem ein entspannter Lautstärkepegel und natürlich die präzise Wiedergabe ohne Umwege – geht das eigentlich noch besser? Natürlich, nämlich indem man einen vernünftigen Kopfhörerverstärker zwischen Quelle und Endgerät schaltet. So einen wie den französischen myZIC. Mit diesem Kompaktverstärker hat uns der Hersteller Micromega einen sehr ernst zu nehmenden Baustein aus seiner MyRange-Serie zum Test geschickt.

Der myZIC braucht nicht viel Platz, holt aber jede Menge Potenzial aus Kopfhörern heraus.

Der myZIC braucht nicht viel Platz, holt aber jede Menge Potenzial aus Kopfhörern heraus.

Die MyRange von Micromega

Die MyRange-Serie besteht mittlerweile aus einer ganzen Reihe von Komponenten. Neben dem myZIC sind dies der Digital-Analog-Wandler myDAC, der Phono-MM/MC-Vorverstärker myGroov, die Lautsprecher mySpeaker, die hochwertigen Kabel myCable und der bereits von uns getestete Vollverstärker MyAmp. Die kompakten Geräte der Serie – allen voran natürlich die Verstärker und Wandler – zeichnen sich durch äußerst kompaktes Design und Gehäuse aus ABS-Polymer aus. Dabei handelt es sich um einen Kunststoff, der gegenüber „klassischer“ Gehäuse-Materialien wie Aluminium einige Vorteile hat. Da wäre zunächst die hohe Stabilität bei freier Verformbarkeit, die den Stoff auch für die Fertigung von Legosteinen oder Snowboards interessant macht. Im HiFi-Bereich ist die hervorragende Isolation hervorzuheben, die für eine geringe Störanfälligkeit sorgt und zum Beispiel dem myAmp ermöglicht, eine interne Bluetooth-Antenne zu besitzen. Das macht sich angesichts der kompakten Abmessungen sehr gut, ebenso der Einsatz von internen Netzteilen. So ist auch der myZIC nicht mit einem großen externen Klotz zu verbinden, sondern benötigt lediglich ein schlankes Stromkabel für die Energiezufuhr.

Einziges Bedienelement ist das Drehrad in der Front, das der Lautstärkeregelung dient.

Einziges Bedienelement ist das Drehrad in der Front, das der Lautstärkeregelung dient.

Wofür braucht man einen Kopfhörerverstärker?

Bevor wir uns den myZIC aber genauer ansehen, will ich zunächst einmal auf eine Frage eingehen, die mir im Zusammenhang mit diesem Kopfhörerverstärker des Öfteren gestellt wurde: Wofür braucht man so ein Ding eigentlich? Schließlich habe doch so gut wie jeder Verstärker einen Kopfhörerausgang und am Computer lässt sich das Headset doch ohnehin problemlos anschließen. Das ist auch durchaus richtig, hat bei letztgenanntem Beispiel allerdings nicht mehr besonders viel mit HiFi zu tun. Ein anständiger Kopfhörer will schließlich auch mit etwas mehr versorgt werden als das No-Name-Gerät aus dem Supermarkt und das geht ohne Verstärker nicht. Wer natürlich einfach nur ein paar irgendwo mitgelieferte In-Ears benutzt, um im Großraumbüro die Kollegen auszublenden – bitte sehr, dafür reicht das natürlich. Wer aber Musik der Musik wegen hört, legt sicherlich Wert auf eine angemessene Wiedergabe. Und da hat man seine HiFi-Kette nun mal nicht immer in greifbarer Nähe. Ein ehemaliger Kollege beispielsweise hat den myZIC immer zu seiner höchsten Zufriedenheit am Schreibtisch eingesetzt. Und da leistet er – wie wir später noch sehen beziehungsweise hören werden – ganz hervorragende Dienste, ohne großartige Platzansprüche zu stellen.

Wer mag, kann den myZIC auch einfach in eine bestehende Kette einschleusen, indem er auch den Output auf der Rückseite belegt.

Wer mag, kann den myZIC auch einfach in eine bestehende Kette einschleusen, indem er auch den Output auf der Rückseite belegt.

Design, Ausstattung und Anschluss

Der Kopfhörerverstärker myZIC wird in einem sehr handlichen Päckchen geliefert, im Lieferumfang befindet sich allerdings auch nur der Verstärker selbst, eine kurze Bedienungsanleitung und ein Klinkenadapter, damit kleinen Klinkenstecker des Kopfhörers auch an die 6,3-mm-Buchse des Verstärkers angeschlossen werden können. Dieser Anschluss befindet sich in der Front des myZIC, neben einer LED und dem einzigen Bedienelement, einem horizontalen Drehrad. Dieses sitzt zentral in der MyRange-typischen Einkerbung und dient der Lautstärkeregelung. Auf einen An/Aus-Schalter hat Micromega verzichtet, denn das erledigt der myZIC einfach von selbst. Schließt man ihn ans Stromnetz an, ist er erst einmal im Standby-Modus. Erst wenn die Kopfhörerbuchse an der Front belegt ist, wird er aktiv (ggf. wechselt er ohne eingehendes Signal auch wieder in den Standby-Modus, dann genügt auch ein kurzes Drehen am Lautstärkeregler, um ihn wieder „aufzuwecken“). Ansonsten schleift er eingehende Signale einfach durch – so lässt sich der myZIC auch gut in eine längere HiFi-Kette einbauen, etwa in Kombination mit den anderen Komponenten der MyRange von Micromega.

Input und Output befinden sich schön versteckt auf der Rückseite.

Input und Output befinden sich schön versteckt auf der Rückseite.

 

Die Signale finden übrigens über die Rückseite ihren Weg in den myZIC, dort stehen nämlich zwei Cinch-Anschlüsse für den Input und den Output zur Verfügung. Nutzt man den myZIC nur in Kombination mit einem Kopfhörer, kann der Output vernachlässigt werden (dafür ist ja dann der Frontanschluss da). Erst beim Durchschleifen muss auch der Output auf der Rückseite belegt sein. Wichtig an dieser Stelle: die nötigen Kabel sind nicht im Lieferumfang enthalten! Aber keine Sorge, die analogen Cinch-Kabel gibt es zur Not sogar im Baumarkt, sie sind also nicht schwer zu bekommen.

Die Kabel werden an den entsprechen Anschlüssen eingesteckt, anschließend darf auch das Stromkabel an die Wandsteckdose angeschlossen werden. Ist noch kein Kopfhörer angeschlossen, leuchtet die LED in der Front des myZIC rot – sind Kopfhörer und myZIC miteinander verbunden, wechselt die Leuchtfarbe zu Weiß. Über das Drehrad lässt sich dann die Lautstärke regeln und mehr gibt es am Gerät selbst auch nicht zu beachten.

Der wichtigste Anschluss ist die 6,3-mm-Kopfhörerbuchse in der Front des myZIC.

Der wichtigste Anschluss ist die 6,3-mm-Kopfhörerbuchse in der Front des myZIC.

Und nochmal einen draufgelegt

Audio Reference, der deutsche Vertrieb für Micromega, sagt zum myZIC ganz bescheiden, dass dieser „Ihre Kopfhörer in eine andere Klangdimension führen wird. Entdecken Sie die ganze Tiefe, Präzision und jedes Detail in ihrer Musik.“ Klingt vielversprechend, aber ob dieses Versprechen auch zu halten ist? Wir probieren es aus, und zwar mit dem Kopfhörer LZR 765 von Magnat. Den habe ich vor ein paar Wochen schon getestet und war schwer begeistert. Allerdings hatte ich da schon angemerkt, dass der LZR 765 bei aller Qualität immer noch Spielraum nach oben hatte – den müsste der myZIC dann ja eigentlich ausnutzen, oder? Gesagt, getan. Innerhalb weniger Sekunden ist die kleine HiFi-Kette spielbereit und ich suche mir noch einmal die Tracks raus, die ich im Kopfhörertest gehört habe. Dabei handelt es sich um „The Package“ von „A Perfect Circle“, „Ashes to Ashes“ von „Faith No More“ und „Something About Us“ von „Daft Punk“.

Den Anfang macht „The Package“, das äußerst opulent daherkommt und druckvollen Bass, komplexe Melodien und von sanft bis kraftvoll pendelnden Gesang miteinander verknüpft. Allein über den LZR 765 klang das insbesondere im Tieftonbereich ganz hervorragend, der myZIC schafft es aber tatsächlich, diesen sehr, sehr guten Eindruck noch zu verbessern. Überall gibt es noch einen Tick mehr Qualität. Der Bass wirkt noch druckvoller und knackiger, der Gesang noch präziser und die Melodien gewinnen zusätzliches Volumen, ohne sich dadurch aber irgendwie in den Vordergrund zu drängen oder anderen Elementen der Musik den Platz wegzunehmen. Auch „Something About Us“ gewinnt in derselben Art und Weise noch einmal an Intensität und wirkt gar nicht mehr wie einfach nur nette Beschallung für die Tanzfläche, sondern eben wie „echte“ Musik, die man in Ruhe genießt.

Die noch fülligere Wiedergabe, die der myZIC ermöglicht, macht sich bei den drei Testtiteln allerdings vor allem im Refrain von „Ashes to Ashes“ bemerkbar, wenn die mächtige Stimme von Mike Patton sich sozusagen allumfassend über die virtuelle Bühne spannt. Erstaunlich, was der myZIC da so alles herausholt!

Die LED unter dem Herstellerlogo leuchtet entweder rot (Standby) oder weiß (Betrieb).

Die LED unter dem Herstellerlogo leuchtet entweder rot (Standby) oder weiß (Betrieb).

Fazit

Gute Kopfhörer ohne dafür geeigneten Verstärker werden immer ein wenig unter ihren Möglichkeiten spielen. Der myZIC zeigt, dass man weder großen Aufwand betreiben noch Unsummen investieren muss, um das Optimum herauszuholen. Mit einer UVP von 199 Euro ist er das beste Beispiel dafür, dass auch preisgünstige und minimale HiFi-Ketten ganz groß aufspielen können.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

97 of 100

96 of 100

85 of 100

150510.Micromega-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Micromega myZIC
Produktkategorie:Kopfhörerverstärker
Preis:199,00 Euro
Garantie:1 Jahr
Ausführungen:-Schwarz
- Weiß
Vertrieb:Audio Reference, Hamburg
Tel.: 040 / 533 203 59
www.audio-reference.de
Abmessungen (HBT):35 x 150 x 140 mm
Gewicht:0,3 kg
Eingänge:- Analog Audio (Cinch)
Ausgänge:- Kopfhörerausgang (6,3 mm)
- Analog Audio (Cinch)
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,2
Gesamtnote:1,0
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut
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