lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN

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Redakteur
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Haben Sie sich schon mal gefragt, warum Lautsprecherhersteller vor allem in den unteren Preisregionen verschiedene Modelle auf den Markt bringen, statt alle verfügbaren Kräfte in die Entwicklung eines einzigen richtig, richtig guten Exemplars zu investieren? Der Grund ist eigentlich recht simpel: Auch Lautsprecher sind Spezialisten, die nicht in allen Bereichen herausragende Werte erzielen können – insbesondere wenn sie noch erschwinglich sein sollen. Also haben wir uns dieses Mal direkt zwei Testkandidaten bestellt, um am Beispiel der CS 120 und CX 20 von Saxx die unterschiedlichen Ansätze zu untersuchen.

Optisch sind sich die CS 120 (links) und die CX 20 ziemlich ähnlich.

In beiden Fällen haben wir die jeweils größeren Geschwister unserer aktuellen Testgäste schon einmal im Praxis-Check gehabt. Die CS 130 hat sich der Kollege Meininghaus kürzlich genauer angehört, die CX 30 durfte ich selbst ausprobieren. Der wesentliche Ausstattungs-Unterschied zwischen der für Einsteiger konzipierten Clearsound-Serie und den anspruchsvolleren Coolsound-Modellen besteht im Hochtöner der beiden Zwei-Wege-Systeme. In den Clearsound-Lautsprechern kommen Gewebe-Tweeter zum Einsatz, die Coolsound-Boxen hingegen sind mit AMT-Hochtönern ausgestattet. Die Abkürzung steht für „Air-Motion-Transformer“ und dahinter versteckt sich ein Bändchenhochtöner mit gefalteter Membranfolie. Im Vergleich zu den „klassischen“ Hochtönern verzeichnet diese Alternative ein verbessertes Impulsverhalten durch eine geringere bewegte Masse und das verspricht ein Mehr an Präzision. Daher charakterisiert Saxx den Sound der Coolsound-Modelle eher als filigran, während die Clearsound-Modelle vor allem mit ihrer Musikalität punkten sollen.

 

Cooles Design und klare Linien

Preislich gibt es übrigens auch Unterschiede, denn die CX 20 liegt mit einem Stückpreis von 249 Euro ziemlich deutlich über den CS 120, die jeweils für 129 Euro zu haben sind. Das liegt natürlich u.a. am Mehraufwand des AMT-Hochtöners. Ansonsten könnte man angesichts des Preisunterschieds auch erst mal ins Grübeln kommen, denn hinsichtlich der Abmessungen und des Volumens sind CX 20 und CS 120 quasi eineiige Zwillinge. Das Gewicht der CX 20 liegt allerdings mit 5,8 Kilogramm leicht über den 5,2 Kilogramm schweren CS 120. Und natürlich sind auch in Sachen Verarbeitung und Optik einige Differenzen zu verzeichnen. Zwar sind die Gehäuse beider Modelle aus mitteldichter Faserplatte gefertigt, bei der CS 120 ist allerdings nur die Front lackiert, während das restliche Gehäuse mit einer Folierung auskommen muss. Die CX 20 kann hingegen mit einer Hochglanzlackierung Pluspunkte sammeln. Auch hinter der Frontblende sind bei genauerer Untersuchung auffällige Unterschiede zu sehen. So sind die teureren CX 20 wie die größeren Geschwister CX 30 ohne Verschraubungen in der Schallwand verarbeitet. Dadurch wirkt das Design nicht nur sehr elegant und homogen, sondern förmlich wie aus einem Guss. Übergänge sind kaum merklich aufs minimal Notwendige beschränkt, wodurch die CX 20 den edlen Look der Coolsound-Serie natürlich beibehalten.

Die Verarbeitung beider Saxx-Modelle ist gewohnt gut, wenngleich die günstigeren CS 120 ein paar Kompromisse wie sichtbare Schrauben eingehen mussten.

Die Verarbeitung beider Saxx-Modelle ist gewohnt gut, wenngleich die günstigeren CS 120 ein paar Kompromisse wie sichtbare Schrauben eingehen mussten.

Die CS 120 hingegen weisen Verschraubungen in der Front auf, allerdings nicht wie üblich zum Festhalten der Treiber. Stattdessen sitzen die Schraubenköpfe jeweils am linken und rechten Rand oben, mittig und unten. Das ist optisch vielleicht etwas störend, allerdings macht sich erhöhter Aufwand bei der Verarbeitung eben auch preislich bemerkbar. Und in der Preisklasse von 129 Euro pro Stück sind derlei Kompromisse dann nicht nur zu verschmerzen, sondern ehrlich gesagt auch Jammern auf hohem Niveau. Um nämlich gleich mal einen Pluspunkt gegenüberzustellen: Die schon erwähnte Frontblende ist bei beiden Modellen mit einer magnetischen Befestigung ausgestattet und mit feinmaschigem, schwarzen Stoff bezogen. Auch nicht unbedingt der Standard in diesen Preissegmenten, wenngleich es eigentlich die hübschere und damit wünschenswerte Variante ist. Sehr schön also, dass Saxx hier gar keine Kompromisse eingehen möchte. Das gilt übrigens auch für das Herstellerlogo, das an der Frontblende auf dem seitlichen Etikett platziert und in der Schallwand als hochwertiges Metallemblem eingelassen ist. Optisch kein Vergleich zum oft gesehenen schlichten Aufdruck diverser Mitbewerber!

Die Schallwand der CX 20 wirkt etwas edler, das schicke Logo tragen allerdings beide Modelle.

Die Schallwand der CX 20 wirkt etwas edler, das schicke Logo tragen allerdings beide Modelle.

Übersichtlich, aber hochwertig

Anschlussseitig setzt sich der hohe Standard fort, hier sind sowohl die CX 20 als auch die CS 120 mit vergoldeten Schraubklemmen ausgestattet, die Kabel mit bis zu vier Millimetern im Querschnitt aufnehmen können und auch für Bananenstecker geeignet sind. Letztgenannte Anschlussoption ist auch durchaus empfehlenswert, denn ansonsten ist das Auf- und Zuschrauben der Klemmen angesichts der Position in einer leichten Vertiefung der Rückwand insbesondere für Grobmotoriker etwas umständlich.
Oben in der Rückwand sind bei beiden Modellen Bassreflexports platziert, die für zusätzlichen Schub im Tieftonbereich sorgen und damit den kompakten Lautsprechern einen kraftvolleren Pegel verleihen. Da braucht es sicheren Stand, der in Form von vormontierten kreisrunden Standfüßen gewährleistet ist. Scharfe Kanten gibt es hier nicht, in Hinblick auf die wahrscheinliche Aufstellung auf Möbelstücken sind sogar kleine Gummiplättchen aufgeklebt, die zusätzlichen Schutz bieten.

Ebenfalls beiden Modellen gemein sind die hochwertigen Schraubklemmen (hier an der CS 120), die auch dickere Kabel und Bananenstecker aufnehmen.

Ebenfalls beiden Modellen gemein sind die hochwertigen Schraubklemmen (hier an der CS 120), die auch dickere Kabel und Bananenstecker aufnehmen.

In Hinblick auf die Ausstattung haben wir die unterschiedlichen Hochtöner bereits erwähnt, der Tieftöner hingegen ist in beiden Modellen gleich. Sowohl CS 120 als auch CX 20 setzen hier auf den 13-Zentimeter-Tieftöner aus beschichtetem Papier, der uns auch schon in den früheren Saxx-Tests begegnet ist, wenn auch in größerer Ausführung. Angesichts dessen ist natürlich zu erwarten, dass die beiden Testkandidaten hier etwas weniger Druck entwickeln können und daher – wie die kleineren Ausmaße generell vermuten lassen – eher für kleinere Räume geeignet sind. Wir werden es umgehend feststellen…

Die Tieftöner beider Modelle (hier die CS 120) sind aus beschichtetem Papier und messen 13 cm im Durchmesser.

Die Tieftöner beider Modelle (hier die CS 120) sind aus beschichtetem Papier und messen 13 Zentimeter im Durchmesser.

Soul oder Funk – was darf’s sein?

Bevor wir den Hörtest beginnen, weisen wir aber gerne noch kurz auf die unterschiedlichen Voraussetzungen hin: Die CX 20 bietet mit einem Frequenzbereich von 50 bis 31.000 Hz einen wesentlich größeren Auslauf als die CS 120 mit 52 bis 22.000 Hz. Aber warten wir doch erstmal ab, wie sich die preisgünstigeren Modelle aus der Clearsound-Serie mit diesem „Handicap“ im Duell so schlagen. Da die Playlist per Shuffle selbständig den Titel „I Can Hear Your Heartbeat“ von Chris Rea ausgewählt hat, folgen wir dem Vorschlag natürlich und hören dem Briten gerne ein bisschen zu. Was gleich auffällt, ist eine leichte „Weichzeichnung“ des eigentlich recht agilen Tracks, durch die der Gesang etwas zurückgenommen scheint und stattdessen die Gitarrenmelodien betont. Auch der Bass macht sich mit nachdrücklicher Dynamik bemerkbar, so dass wir gleich mal zum nächsten Lied springen und mit „Auberge“ ein bisschen mehr Richtung instrumentalorientierter Musik gehen. Die durch Synthies und Keyboards wesentlich gebundener – also „legato“ – angelegten Harmonien wirken hier gleich viel runder. Bitte nicht falsch verstehen: Das soll die CS 120 keineswegs kritisieren, sondern im Gegenteil die Stärken hervorheben. Denn selbst wenn sich der erste Titel für uns ein wenig ungewohnt anhört, klingt das ja nicht schlecht. Aber wenn man schon mal die Gelegenheit hat, echte Spezialisten für bestimmte Tracks einzusetzen, tut man das natürlich auch. Und so viel sei vorweg genommen: Die CX 20 haben ihre Stärken wieder in anderen Bereichen – schließlich wäre es ja auch irgendwie komisch, wenn ein Hersteller mehrere Boxen konstruiert, die am Ende doch alle gleich klingen, oder? Eben!

Die Bassreflexports auf der Rückseite unterstützen die CS 120 und CX 20 im Tieftonbereich.

Die Bassreflexports auf der Rückseite unterstützen die CS 120 und CX 20 im Tieftonbereich.

Aber zurück zu den CS 120, denn denen setzen wir dann auch nochmal ein komplexer aufgebautes weil mit größerer Besetzung eingespieltes Liedchen vor: „High Hopes“ des legendären Bruce Springsteen hat uns schon bei der CX 30 viel Spaß gemacht und ist immer ein guter Indikator für die Räumlichkeit eines Stereo-Duos. Und auch wenn die CS 120 hier größentechnisch ein wenig zurückstecken müssen, bekommen sie die virtuelle Bühne erstaunlich ausladend hin. Das Tieftonfundament entfaltet sich lückenlos und sehr vollmundig, die einzelnen Instrumente lassen sich dank präziser Staffelung klar heraushören und orten. Melodien und Soli präsentieren sich wie beabsichtigt prominent, ohne aber ins Extrem zu kippen.

Ein schönes Detail der Frontblenden sind die Etiketten mit dem Herstellerlogo - die unterschiedlichen Farben markieren die verschiedenen Serien.

Ein schönes Detail der Frontblenden sind die Etiketten mit dem Herstellerlogo – die unterschiedlichen Farben markieren die verschiedenen Serien.

Anschließend wechseln wir direkt zu den fast doppelt so teuren CX 20 aus der Coolsound-Serie. Die Tracklist bleibt natürlich unverändert, schließlich wollen wir ja den direkten Vergleich ziehen. Und da fällt uns natürlich die Wirkung des AMT-Hochtöners auf, der die Stimmenreproduktion gleich mal dominanter angeht. Der Gesang wird in den Vordergrund gerückt, auch bei Gitarrensoli macht sich diese Technologie deutlich bemerkbar. „I Can Hear Your Heartbeat“ klingt so gleich deutlich mehr nach Gute-Laune-Pop und bei „High Hopes“ machen sich die Gitarreneffekte und Blasinstrumente im Refrain noch stärker bemerkbar.

Der AMT-Hochtöner der CX 20 sorgt für ein sehr detailbetontes Klangbild.

Der AMT-Hochtöner der CX 20 sorgt für ein sehr detailbetontes Klangbild.

Im Tieftonbereich hingegen geht es spürbar knackiger zur Sache als bei den CS 120 – da hängt die Kaufentscheidung im Zweifelsfall (neben dem persönlichen Geschmack) von der präferierten Musikrichtung ab. Wenn es hier ein bisschen funkiger und eher Richtung Partymusik geht, sind die CX 20 wohl die bessere Option. Wer auf voluminösen Rock oder sanfte R’n’B-Titel steht oder schlichtweg ein kleineres Budget zu Verfügung hat, wird mit den CS 120 wahrscheinlich zufriedener sein.

Beide Modelle verfügen über stabile und optisch sehr gut zur Geltung kommende Standfüße.

Beide Modelle verfügen über stabile und optisch sehr gut zur Geltung kommende Standfüßchen.

Fazit

Mit den CS 120 und CX 20 haben wir gleich zwei sehr kompakte Regallautsprecher aus dem Saxx-Portfolio getestet. Beide wissen mit hoher Spielfreude und erstaunlichen Leistungsreserven zu überzeugen, so dass die kleinen Boxen nicht nur in eng bemessenen Räumlichkeiten imponieren. Die klanglichen Unterschiede beziehen sich ausschließlich auf die spezialisierte Ausrichtung und nicht auf die Qualität, die in beiden Fällen hervorragend ist und mit tollem Preis-Leistungsverhältnis aufwarten kann. Auch die Verarbeitungsqualität ist gewohnt vorbildlich und wer hier eine Entscheidung trifft, muss sich entweder vom Stückpreis oder – oder wenn der keine Rolle spielt – vom persönlichen Musikgeschmack leiten lassen.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

92 of 100

92 of 100

95 of 100

160509.Saxx-CS-120_Testsiegel
Gesamtnote: 1,0
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

97 of 100

92 of 100

97 of 100

160509.Saxx-CX-20_Testsiegel

Technische Daten

Modell:Saxx clearSOUND CS 120
Gerätekategorie:Regallautsprecher
Preis:129,00 Euro / Stück
Ausführungen:- schwarz
- weiß
Vertrieb:SaxxTec GmbH & Co. KG
Tel.: 05032/9567122
www.saxx-audio.de
Abmessungen (HBT):313 x 180 x 240 mm
Gewicht:5,2 kg
Prinzip:2-Wege Bassreflexsystem
Frequenzbereich:52 – 22.000 Hz (Herstellerangabe)
Hochtöner:1 x 2,6 cm-Gewebehochtöner
Tieftöner:1 x 13 cm Papier, beschichtet
Besonderheiten:- magnetische Frontabdeckung
- vergoldete Schraubanschlüsse
- für Bananenstecker geeignet
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,1
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistung:sehr gut
Modell:Saxx coolSound CX 20
Gerätekategorie:Regallautsprecher
Preis:249,00 Euro / Stück
Ausführungen:- schwarz
- weiß
Vertrieb:SaxxTec GmbH & Co. KG
Tel.: 05032/9567122
www.saxx-audio.de
Abmessungen (HBT):313 x 180 x 240 mm
Gewicht:5,8 kg
Prinzip:2-Wege Bassreflexsystem
Frequenzbereich:50 – 31.000 Hz (Herstellerangabe)
Hochtöner:1 x AMT-Bändchenhochtöner (Folie, 3,3 x 2,6 cm)
Tieftöner:1 x 13 cm Papier, beschichtet
Besonderheiten:- magnetische Frontabdeckung
- vergoldete Schraubanschlüsse
- für Bananenstecker geeignet
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistung:sehr gut
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