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Redakteur
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Das Thema Multiroom hat in letzter Zeit eine rasante Entwicklung genommen. Innerhalb kürzester Zeit haben fast alle namhaften Hersteller eine Produktreihe auf den Markt gebracht, die das Vernetzen und zeitgleiche Nutzen verschiedener Aktivlautsprecher über ein lokales Netzwerk erlaubt. Aber wie so oft bei Neuerungen verläuft man sich schnell in diesem unbekannten Dschungel der Möglichkeiten. Bringen wir also etwas Licht ins Dunkel!

Musik in der ganzen Wohnung bequem per App steuern? Mit Multiroom-Systemen kein Problem…

Zunächst einmal ist Multiroom natürlich die logische Folge der zunehmenden Digitalisierung von Medieninhalten, insbesondere im Audiobereich. Ob es nun hochauflösende Musikdateien oder CD-Qualität bietende Streamingdienste sind, physische Tonträger wie die CD müssen immer größere Territorien abtreten. Eine virtuelle Mediathek ist nun mal deutlich platzsparender als das volle Regal mit CDs oder Schallplatten und damit insbesondere bei jüngeren Generationen ohne nostalgische „Vorbelastung“ beliebt. Da ist es auch nur konsequent auf die klassische HiFi-Kette zu verzichten und stattdessen kompakte Aktivlautsprecher vorzuziehen. Die gibt es ebenso auch als reine Bluetooth-Speaker, diese eignen sich dann allerdings meist nur für die Nutzung auf begrenztem Raum im mobilen Einsatz. Primär kommen sie deshalb dort zum Einsatz, wo „normale Lautsprecher“ entweder unpraktisch oder überdimensioniert wären – auf dem Balkon, im Hobbykeller oder (im Falle akkubetriebener Exemplare) beim Picknick im Stadtpark oder am Strand. Da hier eine direkte Verbindung zwischen Lautsprecher und Zuspielgerät (das Smartphone erweist sich hier als dominante Signalquelle) aufgebaut wird, ist der Spielraum für den Nutzer jedoch begrenzt. Anders sieht es aus, wenn statt Bluetooth eine andere drahtlose Form der Signalübertragung gewählt wird: WLAN.

Eine Quelle, viele Lautsprecher

In das lokale Netzwerk können auf drahtlosem Wege gleich mehrere Geräte integriert werden – meistens sind Smartphone, Tablet-PC, Laptop oder Smart-TV hier die üblichen Verdächtigen. Lautsprecher können aber ebensogut im WLAN registriert sein und auf diese Weise miteinander und anderen Geräten kommunizieren. Anders als bei der Bluetooth-Kopplung nehmen sie hier keine direkt Verbindung zu einem anderen Gerät auf (obwohl das in den meisten Fällen bei der Einzelnutzung auch möglich wäre), sondern sind indirekt vernetzt. Diesen Vorteil nutzen Multiroom-Systeme, weil mehrere Lautsprecher über diesen „Umweg“ dieselbe Quelle nutzen können und eine zeitgleiche Wiedergabe in unterschiedlichen Räumen ermöglichen. Dadurch steht dann auch nicht mehr nur die lokal auf dem Smartphone abgelegte Musikbibliothek zur Verfügung, sondern die auf meist mit größerem Speicherplatz gesegneten NAS-Laufwerken gelagerte Audiosammlung. Und wenn man über das lokale Netzwerk hinaus auch noch den Internetzugang nutzt, kann man sogar direkt auf die bekannten Streaming-Anbieter und deren schier unerschöpflichen Entertainment-Vorrat zurückgreifen.

Multiroom-Systeme lassen sich auf vielfältige Weise ganz auf den individuellen Bedarf abgestimmt zusammenstellen.

Zeit für Entscheidungen

Um diese Möglichkeiten zu nutzen, muss man sich allerdings erst einmal mit der nötigen Hardware – sprich vor allem den Multiroom-Lautsprechern – auseinandersetzen. Wie eingangs erwähnt, ist die Auswahl multiroomfähiger Produkte in kurzer Zeit stark gewachsen. Wie immer gab es auch in dem Bereich zunächst relativ unantastbare Pioniere, inzwischen erlaubt die Fülle an unterschiedlichen Optionen allerdings keine eindeutige Empfehlung mehr. Einsatzort, bevorzugte Quellen, Budget und persönlicher Geschmack spielen bei der Auswahl des passenden Multiroom-Systems entscheidende Rollen. Relevant ist grundsätzlich auch die Frage, ob man sich auf einen Hersteller festlegen – Apple-User werden das kennen – oder lieber etwas mehr Freiraum bei der Zusammenstellung seines individuellen Multiroom-Systems haben möchte. Schließlich gibt es sowohl reine Lautsprecher-Serien als auch Anbieter, die beispielsweise Radios oder Receiver in Multiroom-Verbünde integrieren und damit zusätzliche Optionen schaffen.

Grundsätzlich gehen die Hersteller im Zuge der Vernetzung unterschiedlicher Home-Entertainment-Komponenten allerdings einen von zwei möglichen Wegen: Entweder setzen sie auf geschlossenes oder ein offenes System. Ersteres bedeutet, dass ausschließlich Produkte aus dem eigenen Portfolio miteinander kombiniert werden können, Fremdgeräte sind nicht zuschaltbar. Somit eignen sich hier eigentlich nur die Produktpaletten, die nicht nur qualitativ hochwertig sind, sondern auch quantitative Vielseitigkeit bieten. Entspannter sieht es aus, wenn das System auf einer „grenzoffenen“ Grundlage basiert und man Produkte unterschiedlicher Hersteller, die alle diese Basis nutzen, beliebig miteinander kombinieren kann.

Die Multiroom-Serie von Audioblock ist nicht nur an sich schon vielseitig, sondern lässt sich sogar mit Geräten anderer Hersteller kombinieren.

Steuerung via App

In beiden Fällen kommt allerdings im Regelfall eine App für Smartphones oder Tablets zum Einsatz, die den Geräten Zugang zum WLAN verschafft und anschließend die Steuerung der Wiedergabe ermöglicht. Für geschlossene Systeme gibt es jeweils eine eigene Software, unter den unabhängigen Steuerungs-Apps ist „UNDOK“ der wohl prominenteste Vertreter dieser Art. Uns ist die „UNDOK“-App bereits in diversen Tests begegnet, schließlich wird sie von bekannten Unternehmen wie Audioblock, Hama oder SilverCrest genutzt. Der große Vorteil ist wie gesagt: durch sie lassen sich sämtliche Multiroom-Lautsprecher all dieser (und weiterer) Hersteller beliebig miteinander kombinieren. Ideal also, wenn man bestimmte Wünsche hat, die eine Produktpalette alleine nicht abdecken kann. Der „UNDOK“-App ist die Herkunft der Lautsprecher nämlich im Rahmen der unterstützten Marken egal. Deren Multiroom-Produkte werden hier schnell und einfach der Geräteliste hinzugefügt und so lassen sich beispielsweise ein Smart-Radio von Hersteller A in der Küche mit der Soundbar von Hersteller B im Wohnzimmer und den Netzwerk-Lautsprechern von Hersteller C in Schlaf- und Arbeitszimmer kombinieren.

Die herstellerübergreifende Smartphone-App „Undok“ ermöglicht eine komfortable Bedienung des Multiroom-Systems.

Für Wohnung und Büro

Der Einsatz von Multiroom-Systemen ist aber grundsätzlich nicht auf Privatwohnungen beschränkt. Auch in beruflich genutzten Räumlichkeiten sind miteinander vernetzte Lautsprecher durchaus vorteilhaft. Ein recht primitives Multiroom-System kennen sicherlich noch alle – nämlich aus der Schule. Hier konnte auf diesem Wege jedes Klassenzimmer vom Sekretariat aus mit Durchsagen erreicht werden. Heutzutage sind die Installationen natürlich wesentlich vielseitiger und dienen dementsprechend auch anderen Zwecken. In Arztpraxen beispielsweise können dank Multiroom-System sämtliche Räume mit entspannender Hintergrundmusik sanft beschallt werden, während in Büros eher ein Radiosender für gute Arbeitsatmosphäre sorgt. Zuhause dienen Multiroom-Lautsprecher selbstverständlich ebenfalls primär der Unterhaltung, wenngleich es hier natürlich auch gerne mal etwas lauter werden darf als im beruflichen Umfeld. Wer beispielsweise während der Hausarbeit gerne Hörbücher abspielt, Kopfhörern aber eher abgeneigt ist, wird sicherlich Gefallen daran finden, beim Fensterputzen nicht auch noch Bluetooth-Lautsprecher oder Smartphone mitschleppen zu müssen. Per Multiroom-System wird die Geschichte einfach in jedem Raum nahtlos weitererzählt. Auch Musik lässt sich auf diesem Wege flächendeckend in der ganzen Wohnung verbreiten, was natürlich vor allem bei größeren Partys seinen Zweck erfüllt.

Auch wenn Multiroom-Komponenten primär drahtlos mit Signalen versorgt werden, weisen einige Exemplare wie der CVR-100+ MKII von Audioblock ernstzunehmende HiFi-Qualitäten auf.

HiFi-Qualitäten sind gefragt

Selbstverständlich sind Multiroom-Systeme aber nicht nur mit Blick auf ihre neuen Möglichkeiten entwickelt worden, sondern sollen im Idealfall zudem gewohnte Funktionen des Home Entertainments übernehmen – ansonsten hätte man ja noch mehr Geräte herumstehen und genau das will man durch die vielseitigen Multiroom-Komponenten verhindern. Insofern ist es wenig erstaunlich, dass einige Hersteller Spezialisten für alle Situationen in ihre Multiroom-Range integrieren, während andere wie die deutsche Marke Audioblock ganz bewusst Lautsprecher entwickeln, die in unterschiedlicher Ausprägung echte Allrounder darstellen. Wir hatten die einzelnen Vertreter ja fast schon alle im Test, da bietet sich ein zweites Hinsehen geradezu an. Die Multiroom-Palette von Audioblock lässt sich grob in drei Untergruppen aufteilen: Aktiv-Lautsprecher, Internet- beziehungsweise Smart-Radios und HiFi-Receiver. Die reinen Lautsprecher sind inzwischen in drei Größen vertreten, von denen wir den SB-50 und den SB-100 bereits auf die Probe gestellt haben. Der jüngste und zugleich größte der drei Lautsprecher, der SB-200, hat sich uns noch nicht vorgestellt. Ebenfalls bekannt sind uns das Smart-Radio SR-100 sowie das Internetradio CR-20 und der CD-Internet-Receiver CVR-100+ MKII. Letzterer verschafft dem Multiroom-System einen weiteren Vorteil: Er ermöglicht auch den Anschluss passiver Lautsprecher, die auf diesem Umweg ins Multizonen-System eingebunden werden können, obwohl sie selbst die nötigen Voraussetzungen nicht erfüllen. Eine gute Option also, um liebgewonnene Bestandteile einer bestehenden klassischen HiFi-Kette nicht abschieben zu müssen.

Multiroom-Lautsprecher wie die Modelle von Audioblock können dank Kanalumschaltung – erkennbar an den Front-LED wie hier grün für den linken Kanal – sowohl im Stereo-Paar als auch als Einzelkämpfer eingesetzt werden.

Vielseitigkeit mit Audioblock

Nochmal zurück zu den Allrounder-Qualitäten der Multiroom-Komponenten von Audioblock: Diese sind keineswegs nur in Hinblick auf die Wiedergabe von Musik limitiert. Ein interessanter Aspekt für den, der beispielsweise im Wohnzimmer eine Möglichkeit sucht, sowohl Musik als auch Fernsehton mit nur zwei Lautsprechern auf ein hohes Niveau zu katapultieren. In dem Fall lassen sich zum Beispiel zwei SB-100 via „UNDOK“-App zu einem Stereopaar kombinieren und jedem von ihnen über das Bedienelement in der Front jeweils einen Stereo-Kanal zuweisen. Mit den kompakteren SB-50 allein funktioniert das allerdings nicht, dort fehlt der notwendige Aux-Eingang für ein 3,5-Millimeter-Audiokabel. Das wird nämlich an einem der beiden SB-100 eingesteckt und das andere Ende mit dem Kopfhörerausgang des TV-Geräts verbunden. Nun wählt man in der App den Aux-Eingang als Quelle aus und schon wird der ursprünglich dünne Fernsehton mit einer deutlichen Steigerung über die SB-100 wiedergegeben.

Via Aux-Eingang lässt sich der SB-100 von Audioblock sogar als TV-Lautsprecher einsetzen.

Damit aber nicht genug, auch die Musikwiedergabe erfolgt über das Stereo-Setup mit ernstzunehmenden HiFi-Qualitäten – es müssen eben nicht immer zwangsläufig die klobigen Drei-Wege-Standlautsprecher sein mit dem man sich das Zimmer vollstellt. Es geht auch eleganter. Sofern man normalgroße Räume mit vernünftigen Pegeln beschallen möchte, genügt sogar ein einzelner der Audioblock-Multiroom-Lautsprecher pro Zimmer. Allerdings macht es unter Umständen vielleicht noch mehr Sinn, direkt eines der Smart-Radios einzusetzen. Diese verfügen über hochqualitative integrierte Lautsprecher und ermöglichen einfach und schnell den Empfang zahlreiche Radiosender auf klassischem Weg oder eben übers Internet. Zudem ist der kabellose Zugriff auf NAS-Laufwerke, Streaming-Dienste wie Spotify und USB-Speichermedien möglich. Selbst via Bluetooth können Signale zugespielt werden, beispielsweise wenn ein Partygast die einige Songs von seinem Smartphone beisteuern möchte, ohne sich extra ins WLAN einzuloggen. Die Wiedergabe-Steuerung im Multiroom-Verbund erfolgt auch hier natürlich bequem via „UNDOK“-App, die sogar den Einrichtungsprozess intuitiv und komfortabel abwickelt.

Begeisterte Radiohörer können Internet-Radios wie das CR-20 von Audioblock direkt ins Multiroom-System integrieren.

Simple Einrichtung für schnelle Erfolgserlebnisse

Die einzelnen Multiroom-Komponenten müssen allerdings erst einmal als gemeinsames System zusammengefasst werden, bevor sie synchron aufspielen können. Dazu werden Lautsprecher, Radio oder Receiver nacheinander zunächst ans Stromnetz angeschlossen und befinden sich dann im Normalfall automatisch im Pairing-Modus. In der App können wir nun den Menüpunkt „Audiosystem einrichten“ wählen (z.B. oben rechts über die drei vertikalen Punkte) und bekommen kurz darauf bereits eine Übersicht aller verfügbarer Geräte. Tippt man nun auf die entsprechende Bezeichnung, startet der gut nachvollziehbare Einrichtungs-Assistent. Positiv vor allem für unerfahrene Nutzer: Jeder Schritt ist gut erklärt und relativ detailliert beschrieben, so dass man eigentlich nichts falsch machen kann. Im Prinzip beschränkt sich das Tun ohnehin auf die Auswahl des gewünschten WLAN und die Passworteingabe (die Einbindung kann aber auch per WPS erfolgen). Den Rest erledigt die UNDOK-App quasi von selbst. Anschließend kann man das verbundene Gerät direkt nutzen oder eben weitere Komponenten registrieren.

Via App wird das ins WLAN einzubindende Gerät ausgewählt (l.), wie gewünscht benannt (M.) und schließlich der Verbindungstyp gewählt (r.).

Um nun verschiedene Geräte zu einem Multiroom-Verbund zusammenzustellen, tippt man in der Geräteübersicht einfach bei einem Eintrag das rechts abgebildete Kreis-Symbol mit dem Plus-Zeichen an um diese Komponente für andere freigeben. Dadurch wird eine neue Gruppe erstellt, die sich frei benennen lässt (zum Beispiel als „Wohnzimmer“ oder „Erdgeschoss“) und auf demselben Wege wieder aufgelöst werden kann. Wer also bei einer Party zunächst im ganzen Erdgeschoss dieselbe Musik spielen möchte, kann den Verbund zu fortgeschrittener Stunde wieder in „Küche“ und „Wohnzimmer“ aufteilen um hier unterschiedliche Quellen zuzuspielen. Bei dieser Verknüpfung von Komponenten gilt im Falle der UNDOK-App wie bereits erwähnt, dass dies auch herstellerübergreifend möglich ist. Wir haben deshalb den SB-50 im Flur und den SB-100 im Esszimmer ganz einfach mit dem Internetradio von Hama gekoppelt, um dessen Empfang in allen drei Räumlichkeiten zu hören. Das klappt völlig problemlos, weder Qualität noch Synchronität der Wiedergabe lassen zu wünschen übrig. Ein echter Fortschritt für alle, die das Radio in der Küche beim Verlassen des Raumes entweder voll aufgedreht haben oder im Nebenzimmer nur noch unverständliches Gedudel hören konnten. Solche Sorgen kann man sich heutzutage tatsächlich relativ leicht ersparen.

Die restliche Einrichtung geschieht fast von selbst, lediglich die gewünschte Quelle muss noch manuell ausgesucht werden.

Fazit

Multiroom-Systeme werden zu Recht immer interessanter und bieten eine große Vielfalt sowohl in Hinblick auf Auswahl als auch Funktionsumfang. Da die individuellen Paletten einzelner Hersteller aber nicht immer allen persönlichen Ansprüchen genügen, rücken markenunabhängige Systeme wie UNDOK zunehmend in den Fokus. Diese, unter anderem von Audioblock, Hama oder SilverCrest gemeinsam genutzte System-Basis, ermöglicht eine höchst individuelle Zusammenstellung eines präzise auf den persönlichen Bedarf abgestimmten Multiroom-Systems, das sich dank intuitiver App-Bedienung sogar ohne Vorkenntnisse schnell und einfach einrichten lässt.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

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