lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN

von

Redakteur
English
Zur Übersetzung unserer Seiten nutzen wir Google Translate. Dazu wird eine Verbindung zu Google-Servern hergestellt und Daten werden übertragen (weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung). Wenn Sie damit einverstanden sind, können Sie über folgende Buttons Google Translate aktivieren.

 

Bluetooth-Lautsprecher sind wahrlich keine seltene Spezies mehr. Einige Zweige dieser Art sind allerdings noch recht dünn besiedelt. Das gilt vor allem für Aktivlautsprecher im klassischen HiFi-„Look and Feel“. Und wenn es dann noch klanglich hochwertig, aber preislich sehr günstig sein soll, wird es tatsächlich ziemlich schwierig, geeignete Kandidaten zu entdecken. Das Stereo-Regallautsprecher-Set MSS-90.usb von auvisio verspricht genaudas und hat so im Dschungel der Unterhaltungselektronik seinen Lebensraum gefunden.

Das kompakte MS-990.usb-Set benötigt wenig Platz und ist auch sonst eine sehr angenehme HiFi-Lösung.

Das kompakte MS-990.usb-Set benötigt wenig Platz und ist auch sonst eine sehr angenehme HiFi-Lösung.

In seinem grundlegenden Prinzip unterscheidet sich besagtes Stereo-Pärchen gar nicht großartig von seinen zahlreichen Artgenossen. Im Wesentlichen haben wir es hier mit einem Aktivlautsprecher zu tun, der dank des integrierten Stereo-Verstärkers alle Signale ohne Umwege direkt empfängt und damit auch sein passives Pendant versorgt. Diesbezüglich sind beide Komponenten über ein Kabel miteinander verbunden, der Aktivlautsprecher wird zudem ans Stromnetz angeschlossen. Neben der drahtlosen Zuspieloption via Bluetooth steht natürlich auch die Möglichkeit des kabelgebundenen Anschlusses zur Verfügung. Dazu aber später mehr, denn uns interessieren vorerst natürlich die Unterschiede zu den Artgenossen des MSS-90.usb. Und die zeigen sich schon am Erscheinungsbild.

Optisch schon mal ein Kracher

Das Stereo-Set MSS-90.usb ist für ca. 60 Euro zu haben und in dieser Preisklasse wird die Optik der Komponenten in der Regel vor allem von Kunststoff dominiert. Nicht so bei unserem auvisio-Pärchen, das zeigt sich mit seinem Gewand in Holz-Optik nämlich erfreulich elegant. Natürlich darf man hier kein Echtholzfurnier erwarten, aber immerhin ist das Gehäuse eben nicht einer dieser unsäglichen „Plastikwürfel“, mit denen man sich bei Budgets dieser Größenordnung leider doch immer wieder beschäftigen muss. Dass auvisio sich nicht nur bei der Materialwahl an den großen Vorbildern aus dem High-End-HiFi-Segment orientiert, wird auch bei der Gestaltung des MSS-90.usb deutlich: Hier haben wir es mit dem klassisch-schlichten Design zu tun, das ohne große Verschnörkelungen auskommt. So kommen auch die beiden Lautsprecher des Sets in ihrer unaufdringlichen Quader-Form daher, wobei die schwarze, mit feinmaschigem Stoff bespannte Frontblende einen gelungenen Akzent setzt. Deren Kanten sind übrigens nach vorne hin geschrägt, so dass die Grundform gleich sehr an optischer Qualität gewinnt.

Die abgeschrägten Kanten der Frontblende setzen gelungene Akzente.

Die abgeschrägten Kanten der Frontblende setzen gelungene Akzente.

Nicht nur deshalb sollte man sie ruhig an ihrem Platz lassen, die Steckverbindung, mit der sie im Gehäuse verankert wird, packt nämlich so energisch zu, dass man die Abdeckung gar nicht so leicht von ihrem Platz bewegt. Damit dies auch beim Lautsprecher im Ganzen nicht so schnell passiert – vor allem nicht unbeabsichtigt – sind beide Boxen mit vier kleinen Standfüßen ausgestattet, die für Halt und Entkoppelung vom Untergrund sorgen. Auch die Füßchen sind in schwarz gehalten, ein weiterer wenn auch unauffälliger Kontrast zur schicken Holz-Optik der Gehäuse. Grundsätzlich sind die beiden Lautsprecher im Set optisch übrigens kaum zu unterscheiden – wäre da nicht das Anschlussfeld am aktiven Vertreter …

Die kleinen schwarzen Standfüße sorgen für Halt und Entkoppelung.

Die kleinen schwarzen Standfüße sorgen für Halt und Entkoppelung.

Mit individuellem Charakter

Selbstverständlich bemerkt man auch direkt beim Auspacken, dass der Aktivlautsprecher deutlich mehr Gewicht mitbringt als sein passives Gegenstück. Das liegt natürlich am integrierten Stereoverstärker, der laut Deutschlandvertrieb mit bis zu 80 Watt Spitzenleistung arbeiten kann. Dabei deckt das als Zwei-Wege-System konzipierte MSS-90.usb mit seiner Kombination aus jeweils einem Hoch- und einem Tieftöner einen Frequenzbereich von 35 bis 18.000 Hertz ab. Lautstärke und Bassintensität lassen sich über Drehregler direkt am Lautsprecher anpassen, auch die Wiedergabe kann hier über vier Funktionstasten gesteuert werden. Die dafür benötigten Elemente befinden sich in einem kleinen Panel links vom eigentlichen Anschlussfeld, das übrigens nicht hinten, sondern seitlich am Lautsprecher platziert ist – der Erreichbarkeit der Anschlüsse und Bedienelemente ist das sehr zuträglich.

Das Anschlussfeld bietet zusätzliche Optionen zum Bluetooth-Modul.

Das Anschlussfeld bietet zusätzliche Optionen zum Bluetooth-Modul.

Im Idealfall benötigt man diese allerdings gar nicht, denn dann nutzt man den komfortablen und kabellosen Weg via Bluetooth. Das integrierte Modul unterstützt die Variante 3.1 und besitzt grundsätzlich eine Reichweite von bis zu zehn Metern. Allerdings ist diese Angabe mit Vorsicht zu genießen, durch Hindernisse wird die Distanz gleich spürbar verringert. Ein Grund zur Kritik ist das aber nicht unbedingt, schließlich gilt das in ähnlichem Rahmen auch für andere Bluetooth-Speaker. Wenn man sich mit seinem Smartphone in der Tasche also nicht in unmittelbarer Nähe des MSS-90.usb aufhält, sollte man eventuell lieber auf eine direkt an die Lautsprecher gekoppelte Option zurückgreifen. Und hier verrät der Name des Stereo-Sets ja schon, dass auch ein USB-Anschluss vorhanden ist. Dieser befindet sich oberhalb der Funktionstasten und ermöglicht neben dem Abspielen von Dateien auf USB-Speichermedien, z.B. vom Laptop, auch das Aufladen des Akkus von Smartphone oder Tablet – sehr praktisch, wenn nur eine Steckdose in der Nähe ist und man trotz schwächelnden Akkus Musik von eben jenem Mobilgerät abspielen möchte.

Der namensgebende USB-Anschluss befindet sich oberhalb der Funktionstasten.

Der namensgebende USB-Anschluss befindet sich oberhalb der Funktionstasten.

Letzteres funktioniert selbstverständlich ebenfalls via Kabel, indem man das Quellgerät direkt mit dem Stereo-Cinch-Eingang (weiß/rot) am MSS-90.usb verbindet. Der gelbe Cinch-Stecker darunter dient dem Anschluss des Passivlautsprechers. Das passende Verbindungskabel ist übrigens eine ungewöhnliche Konstruktion, denn dem Cinch-Stecker auf der einen stehen zwei isolierte Kabelenden (also quasi die „klassische“ Variante des Lautsprecherkabels) auf der anderen gegenüber. Letztere werden einfach in die Kabelklemmen des Passivlautsprechers gesteckt – Schraubklemmen gibt es in dieser Preisklasse nicht, das wäre dann wohl doch etwas vermessen. Immerhin: Alle nötigen Kabel sind im Lieferumfang enthalten, was keine Selbstverständlichkeit ist und deshalb ruhig mal lobend erwähnt werden darf.

Der Passivlautsprecher wird via Verbindungskabel und seine Kabelklammen an die Aktivbox gekoppelt.

Der Passivlautsprecher wird via Verbindungskabel und seine Kabelklammen an die Aktivbox gekoppelt.

Die Mischung macht’s!

Ebenso löblich ist der Klang des MS-990.usb, der deutlich über unseren Erwartungen liegt. Schließlich muss man ehrlich sagen, dass kompakte Lautsprecher zum Paarpreis von 60 Euro nun mal keine High-End-Performance versprechen können. Dafür sind dann nicht nur größere Boxen, sondern eben auch deutlich höhere Budgets vonnöten. Man darf günstige Lautsprecher aber eben auch nicht unterschätzen, schließlich bringen einige ja sehr brauchbare Preis-Leistungsverhältnisse mit. So auch beim auvisio-Pärchen, das sich mehr als nur beachtlich schlägt. Unseren Hörtest beginnen wir mit Mark Knopfler und „Broken Bones“, das mit relativ entspanntem Groove und sehr warmen Timbre zur Geltung kommen sollte. Das gelingt den MS-990.usb auch ziemlich genau so, wie es zu klingen hat. Lediglich bei steigendem Pegel machen sich leichte Schwächen in der Präzision bemerkbar, aber zu extreme Lautstärken sind auch nicht das, wofür Kompaktlautsprecher primär gemacht sind.

Das Herstellerlogo auf der Frontblende darf natürlich nicht fehlen.

Das Herstellerlogo auf der Frontblende darf natürlich nicht fehlen.

Was ebenfalls auffällt: Das Bluetooth-Modul im MS-990.usb bietet bei „Sichtkontakt“ zwischen Aktivlautsprecher und Quelle eine exzellente Möglichkeit, entspannt Musik zu hören. Hindernisse bringen den Prozess hingegen mitunter ins Stocken. Verlässt man das Zimmer oder stellt sich genau zwischen Smartphone und Aktivbox, gerät die kabellose Verbindung auch mal ins Stottern. Aber wie gesagt, dieses Phänomen tritt auch beim Einsatz größerer bzw. deutlich teurerer Blauzahn-Komponenten auf. Darauf sollte man also achten und bei Bedarf das Handy einfach in unmittelbarer Nähe zum Empfänger ablegen und seine Playlist starten. Das tun wir jetzt nämlich auch und lassen ein paar Titel von „The Gaslight Anthem“ auf die Regallautsprecher los. Die im Vergleich zu Knopfler in höheren Oktaven erklingenden Cover-Versionen von „Skinny Love“ und „Changing of the Guards“ bringen direkt mal etwas mehr Schliff in die Geschichte. Das auvisio-Setup beweist jetzt sofort, dass ihm nicht nur warme Klänge gut liegen. Die verzerrten E-Gitarren dürfen sich bei den Soli klar und deutlich in den Fokus rücken und der Gesang von Brian Fallon hält das Niveau ebenfalls spielend leicht.

Der Hochtöner der MSS-90.usb-Lautsprecher wird vor physischen Schäden gut geschützt.

Der Hochtöner der MSS-90.usb-Lautsprecher wird vor physischen Schäden gut geschützt.

Die Staffelung auf der virtuellen Bühne überprüfen wir einmal mehr mit The Kooks und deren Tracks „Naive“ und „Sway“. Die sehr präzise Aufteilung trauen wir den beiden Regallautsprechern nämlich ehrlich gesagt nicht so richtig zu, schließlich stehen sie auch nur rund 1,50 Meter weit voneinander entfernt. Viel Platz ist also nicht, um eine Stereo-Bühne aufzubauen und das dann auch noch sauber gestaffelt hinzubekommen, ist selbst für deutlich teurere Lautsprecher nicht immer selbstverständlich. Natürlich müssen wir beim MS-990.usb etwas andere Maßstäbe anlegen als bei den von den Abmessungen her vergleichbaren Oberklasse-Modellen. Unter Berücksichtigung dieser Relation wissen die auvisio-Lautsprecher dann durchaus zu überzeugen und schlagen sich erneut weitaus besser als erwartet. Zwar sind die Grenzen zwischenzeitlich ein wenig schwammig gezogen, dennoch lassen sich alle Positionen auf der virtuellen Bühne noch sehr gut zuordnen und versorgen das Auditorium mit einer klaren Wiedergabe.

Der Tieftöner überzeugt mit druckvollen Kraftreserven.

Der Tieftöner überzeugt mit druckvollen Kraftreserven.

Natürlich sollte man auch hier den Pegel im vernünftigen Rahmen halten und die Regallautsprecher nicht krampfhaft auf das Lautstärkeniveau großer Standlautsprecher zwingen, die Grenzen der Physik sind nunmal nicht verschiebbar. Ähnliches gilt für die Möglichkeit, die Bassintensität zu steigern. Zwar darf man gerne am entsprechenden Regler an der Seite des Aktivlautsprechers drehen, zu viel des Guten lässt den Klang insgesamt aber etwas versumpfen. Das ist allerdings gar nicht nötig, denn das MS-990.usb ist in Sachen Bassreproduktion ja keineswegs schlecht ausgestattet. Der Tieftöner geht mit überdurchschnittlichen Kraftreserven zu Werke und besticht dabei gleichermaßen durch Dynamik und Power. So ist selbst bei halber Reglereinstellung eine druckvolle Darbietung gewährleistet, die genau den schmalen Grat zwischen zu schwachem und zu dominantem Sound trifft. Damit wäre dann direkt noch eine Tugend gefunden, die in der Einstiegsklasse sehr gefragt ist.

Die Verarbeitung der MSS-90.usb ist sauber und die Holzoptik hinterlässt einen guten Eindruck.

Die Verarbeitung der MSS-90.usb ist sauber und die Holzoptik hinterlässt einen guten Eindruck.

Fazit

Je geringer das Budget, umso größer die Diskrepanz zwischen Wunsch und Realität. Für wenig Geld bekommt man nun mal in den seltensten Fällen wirklich viel Lautsprecher. Das auvisio-Set MS-990.usb bildet hier eine der seltenen, löblichen Ausnahmen. Für gerade einmal 60 Euro bekommt man ein hübsch anzusehendes Pärchen Regal-Lautsprecher, das mit Bluetooth und kabelgebundenen Zuspieloptionen auftrumpft. Klanglich können die kompakten Boxen ebenfalls voll überzeugen, insbesondere natürlich mit Blick auf das Preis-Leistungsverhältnis. Mit realistischen Erwartungen kann man hier definitiv nur positiv überrascht werden.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,2
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

87 of 100

94 of 100

88 of 100

170604.Auvisio-Testsiegel

Technische Daten

Modell:auvisio MSS-90.usb
Preis:59,90 Euro
Ausführungen:Holzoptik
Vertrieb:Pearl, Buggingen
0180/55582
www.pearl.de
Abmessungen (HBT):24,2 x 15,4 x 18,2 cm
Gewicht:ca. 2,8 kg (Aktivbox)
ca. 1,7 kg (Passivbox)
Anschlüsse:- Bluetooth 3.1
- USB
- Stereo-Cinch-Eingang
Bluetooth-Reichweite:bis zu 10 Meter
Prinzip:Zwei-Wege-System
Frequenzgang:35 - 18.000 Hz
Lieferumfang:- Lautsprecher-Anschlusskabel (ca. 1,5 m)
- Audiokabel (3,5-mm-Klinke auf Stereo-Cinch, ca. 1,2 m)
- Bedienungsanleitung
Besonderheiten:- einfache Bedienung
- Regler für Lautstärke und Bass
- USB-Anschluss mit Ladefunktion für Smartphone, eBook-Reader & Co.
- kompaktes Holzgehäuse
Benotung:
Klang (60%):1,2
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,2
Gesamtnote:1,2
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistungsehr gut
lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN Über uns | Impressum | Datenschutz | Kontakt