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Manchmal freut man sich als Testredakteur ganz besonders auf ein bestimmtes Produkt. Bei diesem Test ging es mir zumindest so, denn auf die Jamo C97 hatte ich schon mit Spannung gewartet.

Elegant, charmant, bildhübsch: Jamos C97 gehört sicher zu den schönsten Schallwandlern der Welt. Und sie kann noch mehr ...

Elegant, charmant, bildhübsch: Jamos C97 gehört sicher zu den schönsten Schallwandlern der Welt. Und sie kann noch mehr …

 

 

Dass ich mich auf diesen Artikel so besonders gefreut habe, hat zwei Gründe. Zum einen, habe ich schon in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit den Produkten der dänischen Lautsprecherschmiede Jamo gemacht und zum anderen gehörte ich zu den wenigen Auserwählten, die im Mai diesen Jahres bei der ersten Vorstellung der neuen Concert-Serie beim deutschen Jamo-Vertriebs Osiris Audio in Wiesbaden dabei sein durften.
Für diese Präsentation war übrigens eigens das Entwicklerteam aus den Vereinigten Staaten angereist, um ihre neuen Kreationen im Detail zu erläutern. Jetzt fragen sie sich als aufmerksamer Leser sicher: ein amerikanisches Entwicklerteam für dänische Schallwandler?“ Das ist tatsächlich korrekt, denn seit 2006 gehört die Marke Jamo zur Klipsch-Group und somit zugleich zu einem der größten und erfolgreichsten Lautsprecherhersteller Welt. Wer nun an identitätslosen Einheitsbrei denkt, der irrt. Im Gegenteil, denn Jamo-Produkte haben bis heute ihre markeneigene Philosophie und Seele behalten, was darauf zurückzuführen ist, dass sich ein ganzes Team (unter der Leitung von Chefingenieur Kieron Dunk) ausschließlich um die Entwicklung und Kreation neuer Jamo-Lautsprecher kümmert.
Für die neue Concert-Serie, die das hauseigene Produktportfolio nach oben hin erweitert und sogar noch oberhalb der erfolgreichen Studio-Line angesiedelt ist und somit das neue Aushängeschild des Herstellers darstellt, hat der Chefentwickler seinem Team ein hohes Ziel gesteckt: die neuen Jamos sollten gleich eine ganze Reihe verschiedener Eigenschaften vereinen. Sie sollten nämlich „unverfälscht, minimalistisch, natürlich, elegant, anspruchsvoll, klug aber vergnüglich, verspielt und natürlich ein bisschen dänisch sein“. Dabei herausgekommen ist eine „große“ und eine „kleine“ Concert-Serie aus der ich mir das kleine Topmodell, die C97 für einen ausführlichen Test ausgesucht habe.

Blickfang: Selbst in modern designeten Wohnräumen wird die neue Concert-Serie der dänischen Lautsprecherspezialisten zum Blickfang.

Blickfang: Selbst in modern designeten Wohnräumen wird die neue Concert-Serie der dänischen Lautsprecherspezialisten zum Blickfang.

 

 

Die Jamo Concert C97

Wie versprochen, wurden die C97 pünktlich Ende August geliefert und ich „durfte“ mal wieder gute 50 Kilo Lautsprecher in meinen Hörraum in die zweite Etage wuchten. Das trifft es ganz gut, denn obwohl ich die C97 „das kleine Topmodell“ nannte, handelt es sich doch um einen ausgewachsenen Standlautsprecher mit etwas über einem Meter Höhe und einem Gewicht von 23 Kilogramm – pro Stück wohlgemerkt. Beim Auspacken folgt dann gleich die erste kleine Überraschung:
In den großen Kartons finden sich neben den Lautsprechern je zwei Ausleger bzw. Traversen, die unter das Gehäuse geschraubt werden und über zwei verschiedene Arten von Füßen den Kontakt zum Boden herstellen. Da wären zum einen die sogenannten „Spikes“. Das sind kleine, spitze Metallkegel, die den Lautsprecher durch ihre extrem geringe Kontaktfläche optimal an den Boden ankoppeln. Das kann sich zum Beispiel bei weichen Teppichböden vorteilhaft auf den Klang auswirken, da so ein sicherer Kontakt der Lautsprecher zum Untergrund gewährleistet ist. Für mitschwingende und kratzempfindliche Böden wie Parkett, sind Spikes hingegen denkbar ungeeignet, weshalb Jamo seinen C97 zudem halbrunde Gummifüße beilegt, die in diesem Fall die besseren Ergebnisse liefern. So lässt sich je nach Gegebenheit zwischen zwei Alternativen wählen. Beide Varianten sind selbstverständlich höhenverstellbar, was bedeutet, dass kleine Unebenheiten im Untergrund ausgeglichen werden können und die Box einen jederzeit sicheren Stand hat. Zugegeben ein kleines Feature, dafür ein umso Nützlicheres!
Weiter geht es mit den Membranabdeckungen der Jamos, für die sich das Design-Team der Concert-Serie etwas ganz Besonderes hat einfallen lassen, das mir in dieser Form von keinem anderen Lautsprecher bekannt ist: Einzelne, runde Abdeckungen für jedes der vier Chassis im Lautsprecher. Das klingt vielleicht erstmal unspektakulär, sieht in natura aber wirklich super aus. So gut sogar, dass die Jamo Concert-Serie meiner Meinung nach die einzigen Lautsprecher sind, die mit aufgesetzten Abdeckungen hübscher daher kommen, als ohne. Zu guter Letzt wären natürlich noch die absolut makellos verarbeiteten, schwarzen Schmuckstücke von Lautsprecher zu nennen, denn diese sind zweifellos echte Hingucker. Wem diese Farbgebung nicht zusagt, für den bietet Jamo die komplette Concert-Serie natürlich auch in weiß bzw. in klassischem schwarz/dark Apple.
Im Vergleich zur großen Schwester C109 verfügt die C97 zwar über ein etwas einfacheres Gehäuse, dennoch ist dieses so geschickt und raffiniert gestaltet, dass sich kaum jemand finden wird, dem die Lautsprecher nicht auf Anhieb gefallen. Im Gegensatz zu vielen Mitbewerbsmodellen, handelt es sich hier nämlich nicht um einfache, eckige Kisten, sondern wunderbar natürlich geformte Klangkörper. Hierbei bedienten sich die Jamo-Entwickler übrigens eines effektiven Tricks: Um die Kosten nicht aus dem Ruder laufen zu lassen und die C97 möglichst erschwinglich zu halten, basiert das Gehäuse auf einem rechteckigen Querschnitt. Dank nach hinten großzügig abgerundeter Kanten und der abgesetzten, oval geformten Frontplatte wirken sie allerdings selbst bei genauester Betrachtung jederzeit elegant und organisch geformt.
Der exzellente Eindruck dieser Box setzt sich dann auf der Gehäuserückseite nahtlos fort. Hier ist der Gehäusedeckel, der die armdicke Bassreflexöffnung und das eingelassene, solide Anschlussterminal aufnimmt, ebenfalls einige Millimeter ins Gehäuseinnere gerückt. Das Anschlussterminal selbst ist natürlich für Bi-Wiring und Bi-Amping ausgelegt, das heißt für die Ansteuerung der Lautsprecher mit zwei separaten Endstufen für Hoch- und Tiefton vorbereitet.

Die C97 ist mit einem Bi-Wire-Termin ausgestattet. Dies erlaubt die separate Befeuerung der Hoch- und Tiefmitteltonsektionen.

Die C97 ist mit einem Bi-Wire-Termin ausgestattet. Dies erlaubt die separate Befeuerung der Hoch- und Tiefmitteltonsektionen. Die silberfarbenen Traversenfüsse gewähren der Jamo zudem einen sicheren Stand.

 

 

Womit wir dann auch schon beim Kernstück eines jeden Lautsprechers angekommen wären, den Chassis: Diese wurden für die Concert-Serie komplett neu entwickelt und kommen in nahezu identischer Form auch in der großen Concert 10-Serie zum Einsatz. Natürlich verfügen auch diese über eine ganze Reihe technischer Kniffe, um den Klang so gut wie nur möglich zu machen. So ist zum Beispiel der Hochtöner schwimmend gelagert, um ihn von eventuell auftretenden Resonanzen im Gehäuse zu entkoppeln, damit er optimal seiner Aufgabe nachkommen kann. Die Tief- und Mitteltöner hingegen sind hingegen möglichst starr mit dem Gehäuse verbunden. Sämtliche Membranflächen sind dank dreilagigem Sandwich-Aufbau möglichst verwindungssteif ausgelegt, damit sie kolbenförmig schwingen und störende Verzerrungen auf ein Minimum reduziert werden. Um die bewegte Masse der Membranen möglichst gering zu halten und für optimale Kühlung der Schwingspule zu sorgen, befindet sich in der Mitte jeder Membran ein massiver Aluminiumkegel – der sogenannte Phaseplug. Dieser bringt nicht nur die eben beschriebenen technischen Vorteile mit sich, sondern sieht auch noch gut aus. Am Fuße der Lautsprecher prangt (zurecht mit Stolz) der gefräste, chromfarbene Jamo-Schriftzug, der dem eleganten Design den letzten Schliff verleiht. Für die Techniker unter Ihnen sei noch erwähnt, dass die Jamo C97 im (für Standlautsprecher schon fast obligatorischen) drei-Wege-Prinzip arbeiten. Das heißt der Hochtöner kümmert sich um die Reproduktion der höchsten Frequenzen, die Hauptsächlich aus Oberwellen der sogenannten Grundtöne bestehen, der darunter liegende Mitteltöner gibt die Frequenzen im Bereich der meisten Instrumente und der menschlichen Stimme wieder und die beiden Tieftöner sorgen für das wichtige Bassfundament. Zwei Tieftöner deshalb, weil auch für Lautsprecher gilt: Leistung, bzw. in diesem Fall natürlich Membranfläche, ist durch nichts zu ersetzen, ausser durch mehr Membranfläche!

Die Hochtoneinheit thront in einer sie umgebenden Vertiefung. Eine Konstruktion, die eine gezielte Abstrahlcharakteristik erlaubt.

Die Hochtoneinheit thront in einer sie umgebenden Vertiefung. Eine Konstruktion, die eine gezielte Abstrahlcharakteristik erlaubt.

 

 

Feurig & melodisch

Für die klangliche Beurteilung müssen die neuen Jamo C97 natürlich erstmal ordentlich eingespielt werden. Das heißt, während der ersten Betriebsstunden spielen die Lautsprecher einfach so vor sich hin. Bei diesem Vorgang werden alle klangrelevanten und mechanischen Bauteile beweglich gemacht und arbeiten sich langsam ein. Hört man in diesem Prozess hin und wieder mal rein, kann man die Entwicklung, die die Lautsprecher dabei durchmachen, zumeist sehr gut nachvollziehen. Während flammneue Boxen aus dem Karton heraus oft rau und ruppig, dafür aber wenig detailliert tönen, klingen sie nach dem ersten Stunden in Betrieb schon merklich runder und stimmiger. Genau diese Entwicklung war bei den neuen Jamos dann auch deutlich nachzuvollziehen. In den ersten Stunden gingen sie noch relativ harsch zu Werke, entwickelten sich im Laufe des Testbetriebs aber recht schnell zu echten Feingeistern.
Nach der 48-stündigen Einspielzeit musste dann der gute „Ben Harper“, ein amerikanischer Singer-Songwriter, der insbesondere für sein Slide-Gitarrenspiel bekannt ist, für die erste Testsequenz herhalten. Genauer gesagt das Erstlingswerk „Welcome To The Cruel World“ des damals 25-jährigen – und natürlich von Schallplatte. Hierauf zu finden ist nämlich ein Song, den ich besonders mag und entsprechend gut kenne: „Like A King“. Ein Stück, das neben seiner durchgängig schönen und eingänglichenMelodie, durch die recht sparsame Instrumentierung mit Slide-Gitarre und Percussion zu begeistern weiss. Und gerade diese Instrumentierung kommt über die Jamos besonders eindrucksvoll zur Geltung. Dabei werden die Percussions schön, direkt und natürlich in den Raum gestellt. Zugleich wird der charakteristische Klang der Slide-Gitarre mit dem Rutschen des Bottleneck über die Stahlsaiten genauso metallisch wiedergegeben wie es eben klingen muss. Insgesamt eine Performance, die ich in dieser Klangqualität bislang nur sehr selten erleben durfte und der es mit Leichtigkeit gelingt Spass zu verbreiten. In Runde zwei geht es dann mit dem Best Of: „O, Yeah! Ultimate Aerosmith Hits“ von SACD ein bisschen massiver zur Sache. Doch auch diese härtere Gangart meistert die C97 (erwartungsgemäß) mit Bravur. Besonders der Klassiker „Walk This Way“ hat es mir hier angetan, in dem die Jamos erneut mit ihrer trockenen und ausserordentlich dynamischen Basswiedergabe glänzen, die selbst einem geschlossenen Lautsprecher gut zu Gesicht stehen würde. Insbesondere der Bass hat (übrigens via Bi-Amping, an meinem zugegeben etwas schwachbrüstigen, alten Marantz AV-Receiver betrieben) profitiert, um anschliessend über eine eigene Endstufe angesteuert, noch einmal einen deutlichen Schritt nach vorn zu machen und noch konturierter und direkter aufzutreten

Spassmacher: In meinem Test gingen die Jamos für spielfreudig und mit jeder Menge Druck zu Werke.

Spassmacher: In meinem Test gingen die Jamos für spielfreudig und mit jeder Menge Druck zu Werke.

 

 

Fazit

Die Jamo C97 aus der neuen Concert-Serie ist ein echtes Schmuckstück. Mehr als das, denn auch technisch weiß sie auf ganzer Linie zu überzeugen. Die hübsche Standbox wirkt dank ihrer schmalen und organischen Bauform elegant und glänzt mit tollem Design, das ausser mir sicher noch viele weitere Anhänger finden wird. Klanglich überzeugen die neuen Jamos durch einen besonders runden und erdigen Sound, der einfach Spass aufs Musikhören macht. Nimmt man abschliessend noch den günstigen Paarpreis von 1.200 Euro, sind die C97 eine absolute Empfehlung.

 

Test & Text: Jonas Bednarz

Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

 

ModellJamo C97
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:1.200,00 Euro (Paar)
Ausführungen:- weiß
- satin schwarz
- Dark Apple
Vertrieb:Osiris Audio AG, Wiesbaden
Tel.: 06122 / 727 600
www. osirisaudio.de
Abmessungen (HBT):1072 x 215 x 342 mm
Gewicht:23,1 Kg (Stück)
Hochtöner:25 mm
Mittelöner:250 mm
Tieftöner:2 x 250 mm
Frequenzbereich:32 - 24.000 Hertz
Lieferumfang:- C97
- Traversenfüsse
- Anleitung
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunghervorragend

 

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