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Jimmy Vickers ist als Verhörspezialist und britischer Elitesoldat in Afghanistan im Einsatz. Als er nach London zurückkehrt, erfährt er vom brutalen Mord an seinen... Vendetta – Wer Wind sät, wird Sturm ernten

Jimmy Vickers ist als Verhörspezialist und britischer Elitesoldat in Afghanistan im Einsatz. Als er nach London zurückkehrt, erfährt er vom brutalen Mord an seinen Eltern. Kurzerhand zettelt er einen persönlichen Kleinkrieg an und macht sich auf die Jagd nach den Mördern.

Als seine Eltern von einer mit Drogen dealenden Straßengang ermordet werden, ist schnell klar: Jimmy Vickers (Danny Dyer) ist nicht der Typ, der diese Angelegenheit anderen überlässt. (© Universum Film)

Als seine Eltern von einer mit Drogen dealenden Straßengang ermordet werden, ist schnell klar: Jimmy Vickers (Danny Dyer) ist nicht der Typ, der diese Angelegenheit anderen überlässt. (© Universum Film)

 

 

Zu Beginn des Films begleitet die Kamera den SAS-Soldaten James „Jimmy“ Vickers bei seiner nächtlichen Rückkehr nach London. Aus den Nachrichten auf seinem Anrufbeantworter, die aus dem Off abgespielt werden, erfahren wir bruchstückhaft, dass etwas Schlimmes geschehen sein muss. Relativ schnell wird auch dank einiger Rückblenden klar: seine Eltern sind von einer mit Drogen dealenden Straßengang ermordet worden und Jimmy ist nicht der Typ, der diese Angelegenheit anderen überlässt. Zumal der Polizei aus Mangel an Beweisen enge Grenzen gesteckt sind und sie die wenig belastbaren Ergebnisse ihrer Ermittlungen nicht zur Festnahme der Verdächtigen nutzen können. Das hält allerdings den Polizeibeamten Griffin nicht davon ab, seinem Kumpel Jimmy Informationen zuzustecken, damit dieser seine Rache vollenden kann.

 

Das durchweg ziemlich hohe Tempo des Thrillers – abgesehen von ruhigen Szenen mit Vickers und seiner Noch-Ehefrau – umgeht dabei geschickt die Detailfragen, die bei der langwierigen und brutalen Mordserie zwangsläufig aufkommen. Schließlich ist bereits schnell klar, wer hinter den verschiedenen Morden steckt und dennoch schafft es die sehr inkompetent wirkende Polizei lange nicht, Vickers auf die Spur zu kommen oder umgekehrt seine nächsten Opfer ausfindig zu machen. Gegen Ende des Films ändert sich das zwar, allerdings wartet das Finale mit einer nicht vorherzusehenden Wende auf…

Weil sein Vater einen Überfall einer Straßengang verhindert, töten die Mitglieder der Gang ihn und seine Frau. (© Universum Film)

Weil Dannys Vater einen Überfall einer Straßengang verhindert, töten die Mitglieder der Gang ihn und seine Frau. (© Universum Film)

 

 

Hauptdarsteller Danny Dyer ist vor allem dem britischen Publikum bekannt und neben Auftritten in Filmen und Fernsehserien des Öfteren im Theater zu sehen. In Vendetta hat er als – ironischerweise sehr wortkarger – Verhörspezialist eine relativ schlichte Rolle auszufüllen. Mehr als den rachesuchenden Sohn und traumatisierten Soldaten muss er nicht abrufen – schließlich beschäftigt er sich in Vendetta ausschließlich mit seiner Mission nach Gerechtigkeit und der angeschlagenen Beziehung zu seiner (fast) Ex-Frau. Das tut der von ihm verkörperte Vickers allerdings sehr gut und überzeugend – interessanterweise ohne dabei als der durchgeknallte Irre zu wirken, für den ihn die Polizei hält.
Leider kann die restliche Besetzung nur in wenigen Momenten mithalten, unter anderem weil viele Figuren zu übertrieben wirken. Die als Täter und Opfer dargestellten Straßengangster lassen jegliche Persönlichkeit vermissen und stellen schlicht den gesichtslosen Abschaum dar, den Vickers und eigentlich auch die Polizei mit ihren jeweiligen Methoden von den Straßen Londons tilgen wollen. Einzig Michael Ryan als Vickers Freund und Polizist Griffin weiß die Zerrissenheit seiner Figur zwischen der Unterstützung seines Freundes und der Unrechtmäßigkeit dessen Taten realistisch rüberzubringen. Ansonsten werden recht viele Klischees bedient und vor allem die Rollen des leitenden Ermittlers und dem Colonel des Soldaten Vickers erinnern stark an den ersten „Rambo“-Film – der allerdings auch nicht schlecht war…

In Vendetta hat Danny Dyer als – ironischerweise sehr wortkarger – Verhörspezialist eine relativ schlichte Rolle auszufüllen - tut das aber sehr gut. (© Universum Film)

In Vendetta hat Danny Dyer als – ironischerweise sehr wortkarger – Verhörspezialist eine relativ schlichte Rolle auszufüllen – tut das aber sehr gut. (© Universum Film)

 

 

Die Ausgangslage ist indes völlig anders als die im Klassiker mit Sylvester Stallone und das Thema Selbstjustiz bestimmt gemäß des deutschen Untertitels „Richter. Jury. Henker.“ den Film. Und das ist in der Regel eine schwer zu bewertende Situation. Da hilft es schon sehr, dass die „Bösen“ in Vendetta durchweg unmoralische Drecksäcke sind und die Rache von Vickers zumindest nachvollzogen werden kann. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Darstellung einer handlungsunfähigen Polizei – sie will und kann in der im Film dargestellten Welt nicht helfen, also bleibt Vickers strenggenommen gar keine andere Wahl, um Gerechtigkeit zu schaffen. Bedingungslose Unterstützung fällt allerdings ob der umständlichen Brutalität der Rachemorde schwer. Glück für alle Zartbesaiteten: Obwohl der Film mit der Altersfreigabe „FSK 18“ ausgestattet ist, ist übertriebene Gewalt nur in sehr wenigen Szenen zu sehen.

Umso mehr hat das Bonusmaterial zu bieten. Mit gleich drei Kapiteln „Behind the Scenes”-Material erhält man gute Einblicke in die Arbeit hinter den Kulissen. Den Großteil macht dabei das Feature „From Script to Screen“ aus, das fast 24 Minuten lang ist und die filmische Umsetzung der Story beleuchtet. Dazu gibt es noch einige Trailer. Technisch ist an der Blu-ray von Vendetta absolut nichts auszusetzen, das Bild ist auch in den vielen dunklen Szenen immer scharf und detailliert. Die Tonspuren sind mit Deutsch und dem englischen Original aufs Nötigste beschränkt. Wer den grandiosen Dialekt von Danny Dyer übrigens nicht kennt, sollte sich den Originalton auf jeden Fall anhören – zumal die deutsche Synchronisation gerade zu Beginn des Films einige leichte Schwächen aufweist, die aber glücklicherweise nicht relevant für die weitere Handlung sind.

Bild und Ton der Blu-ray fallen ebenso positiv auf wie der für einen Rache-Thriller sehr sparsame Einsatz extremer Gewaltszenen. (© Universum Film)

Bild und Ton der Blu-ray fallen ebenso positiv auf wie der für einen Rache-Thriller sehr sparsame Einsatz extremer Gewaltszenen. (© Universum Film)

 

 

Fazit

Vendetta ist ein temporeicher und sich dennoch langsam entfaltender Thriller, der Spannung garantiert. Die Balance zwischen Darstellung und Andeutung der bei diesem Thema zwangsläufig präsenten Brutalität gelingt insgesamt sehr gut und Danny Dyer weiß als rachesuchender Hauptdarsteller voll und ganz zu überzeugen.

 

 

„Vendetta“ ist ab Freitag, den 14. November 2014 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von Universum Film erhältlich.

 

 

Format
Blu-ray & DVD

Genre
Action/Thriller

Laufzeit
ca. 94 Minuten

Altersfreigabe
ab 18 Jahren

Regie
Stephen Reynolds

Cast
Danny Dyer, Michael Ryan, Ricci Harnett, Josef Altin, Vincent Regan, Roxanne McKee

 

 

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