TEST: Auna Bebop Ghettoblaster – leistungsstarke Boom-Box im Retro-Look

Erster Eindruck und Einsatzmöglichkeiten

Der Auna Ghettoblaster lässt einen an vergangene Zeiten erinnern. Mit seiner optischen Form ist er an die alten Klassiker aus den 50er-Jahren angelehnt. Das massive Gehäuse ist mit seinem strapazierfähigen Strukturfinish und der verspiegelten Frontblende ein Blickfang. Der festverschraubte Tragehenkel sorgt für den sicheren Transport des immerhin 4,7 Kilo schweren Gerätes. Sein technisches Innenleben dagegen ist der multimedialen Neuzeit entsprungen. Ob Musikstreaming via Bluetooth, USB-Port für MP3-Audiozuspielung, analoger AUX-Eingang für den CD-Player oder andere Quellen, UKW-Radioempfang oder die zwei Mikrofoneingänge, die dieses Gerät geradezu für den Einsatz auf der nächsten Karaoke-Party anbieten, lassen in Sachen Musikwiedergabe kaum Wünsche offen.
Dank hochwertigem Zwei-Wege-Lautsprechersystem – bestehend aus zwei 13,4-Zentimeter messenden Tief-Mitteltönern und zwei fünf Zentimeter großen Hochtönern nebst zusätzlicher Bassreflexmembran (Rückseite) – verspricht die Box jede Musikrichtung kraftvoll in den Raum zu pumpen.
Die interessanteste technische Weiterentwicklung ist allerdings der integrierte, natürlich wiederaufladbare 2500mAh Akku. Dank ihm ist die Box nahezu überall einsatzbereit und so lassen sich Breakdance-Battles oder Grillabende im Sommer ohne lästige Strippenzieherei genießen. Einen guten Platz findet die Box aber auch in jedem Hobbykeller oder der Schrauber-Werkstatt. Mittels effektiver Gummiflächen auf der Unterseite findet sie auf fast jeder Fläche einen sicheren Halt. Über die mitgelieferte Fernbedienung lassen sich alle Funktionen und Einstellungen bequem aus der Ferne steuern.
Der Bebop kann aber noch mehr: will man sich nämlich nicht allein mit dem Musikhören begnügen, sondern das Musikergebnis aktiv mitgestalten, lässt sich dies über die zwei Mikrofoneingänge jederzeit tun. Einfach Mikro rein und ab geht`s. Jede Karaoke-Party wird dann ein Hit, sobald man ein starkes Solo oder ein romantisches Duett auf die Bühne bringt. Für Straßenmusiker mit Gitarre wird der Ghettoblaster als aktiver Lautsprecher ebenfalls zu einem unverzichtbaren Utensil. Robust für den Außeneinsatz und optisch ein Hingucker für jeden Passanten. Der Auna Bebop ist durch seine zahlreichen technischen Funktionen also sowohl für jeden Musiker als auch für Musikfreunde, die eine clevere Lösung für die nächste Party suchen, zu empfehlen.

Handhabung und Ausstattung

Die Boom-Box ist mit ihrem robusten Gehäuse mit abgerundeten Kanten aus ordentlich verarbeitetem Kunststoff für jeden Einsatz gewappnet. Lediglich bei einsetzendem Regen sollte man ein trockenes Plätzchen bereit haben. Dank festverschraubtem Tragegriff lassen sich die 4,7 Kilo des Bebop aber einfach und sicher an jeden Ort transportieren.

Als Lieferumfang liegt dem Gerät folgendes Zubehör bei:
1 Netzkabel
1 Fernbedienung (die beiden benötigten AAA-Batterien müssen noch erworben werden)
1 3,5-Audiokabel (beidseitig mit Steckern bestückt)
1 Bedienungsanleitung (deutsch/englisch)

Die Hauptfunktionen lassen sich über zwei Bedienelemente direkt am Gerät anwählen. Oben rechtsseitig findet sich ein Drehknopf, über den sich die Lautstärke regulieren und die Klangeinstellungen im Menü verändern lassen. Ein weiterer Knopf, diesmal auf der oberen linken Geräteseite zu finden, dient als getarnte Wippe und umfasst mehrere Funktionen. Hier lassen sich die Signaleingangsauswahl, der Sendersuchlauf, Start-Stopp und Titelsprungfunktion sowie das Klang- und Bluetooth-Menü wählen bzw. kontrollieren. Über das gut ablesbare Display wird die aktuell ausgewählte Eingangsquelle oder aber die Frequenz des gerade gehörten UKW-Radiosenders angezeigt. Gleich nebenan befindet sich die Akkustandsanzeige, die allerdings nur bei angeschlossenem Netzkabel Auskunft über den aktuellen Füllstand gibt. Dazu später mehr.

Eingelassen in die rechte Gehäuseseite befinden sich dann folgende Buchsen:
2 6,3mm-Mikrofoneingänge
1 USB-Eingang für Speicher-Sticks oder externe Festplatten
1 3,5mm-AUX-In für Einbindung analoger Audioquellen
1 DC 18V Stromanschlussbuchse für Anschluss an eine Autobatterie oder eines Adapters für den Zigarettenanzünder (beides nicht im Lieferumfang enthalten)
Darüber hinaus wurde hier auch der Netzschalter des Bebop platziert.

Über die mitgelieferte Fernbedienung lassen sich von der Eingangsauswahl über die Lautstärkejustage bis hin zur Klangeinstellung alle Funktionen bequem aus der Ferne vornehmen. Sehr praktisch ist auch, dass Titel während der Bluetooth-Wiedergabe ebenfalls über die Fernbedienung geskippt werden können. Als wäre das noch nicht genug, lassen sich hier noch Lautstärke und Echoeffekt der Mikrofoneingänge einstellen.
Via USB-Schnittschnelle nimmt der Bebop dann bis zu 2.000 MP3-Songs auf – egal ob von Speicher-Sticks oder externen Festplatten kommend. Diese sind dann über die Zifferntasten auf der Fernbedienung direkt anwählbar.

Stromversorgung/Akkuleistung

Zunächst das Wichtigste: in Sachen Stromversorgung bieten sich mehrere Möglichkeiten!
U.a. ein 12-18-Volt-Anschluss über den sich das Gerät beispielsweise über den Zigarettenanzünder im Auto verbinden lässt. Ein Ausstattungsmerkmal, das gerade für Festival- und Campingfans sehr interessant sein dürfte. Allerdings gehört ein entsprechendes Kabel nicht zum Lieferumfang und muss vor Inbetriebnahme noch erworben werden.
Darüber hinaus lässt sich der Auna Ghettoblaster natürlich auch ganz normal an einer 230-Volt-Steckdose betreiben. Über diesen Weg wird dann auch die integrierte Akku-Einheit geladen. Diese dient tatsächlich auch als wichtigste Stromquelle für den mobilen Einsatz und bietet eine Leistung von 2.500 mAh. Also in etwa der dreifachen Kapazität aktueller Smartphones. Dieser ist fest verbaut aber dennoch mehrere tausend Mal aufladbar. Das schont die Umwelt und macht nervige Batteriewechsel unnötig. Für eine komplette Ladung benötigt der Auna etwa vier Stunden und verspricht bei klassischer Zimmerlautstärke etwa sechs bis sieben Stunden ungetrübten Musikgenuss. Den Überblick über den derzeitigen Akkustand zu behalten, beweist sich allerdings als relativ kompliziert. Die Akkustandsanzeige wird nämlich erst dann sichtbar, sobald man das Gerät über den Netzstecker mit Strom versorgt hat. Hat man den Bebop mittels Akkubetrieb in Gebrauch, bietet sich hingegen keine Möglichkeit den aktuellen Akkustand in Erfahrung zu bringen. Irgendwann bleibt die Musik einfach aus. Das legt wiederum nahe, dass dem Akku sprichwörtlich „der Saft“ ausgegangen ist. Ist dann keine Steckdose in der Nähe, ist die Party schneller vorbei als geplant. Praktischer Nutzen im mobilen Betrieb? Fehlanzeige! Aber sei`s drum.
In diesem Zusammenhang noch ein Punkt: Um alle Zubehörteile (Netzkabel, Fernbedienung, Audiokabel etc.) ordentlich beisammen zu haben, wäre es wünschenswert gewesen, dem Auna ein kleines Fach zur Unterbringung des Zubehörs zu spendieren.

Auna Bebop: Die blaue Audiozuspielung

Die kabellose Zuspielung der eigenen Songs vom Smartphone, Laptop oder Tablet gestaltet sich via Bluetooth ebenfalls recht einfach. Zuvor müssen beide Geräte, also Quelle und Bebop aber zunächst miteinander verbunden werden. Und das funktioniert so:

1. Bluetooth im Quellgerät (z.B. Smartphone) aktivieren.
2. „blue“ als Quelle am Taster wählen oder BT auf Fernbedienung drücken.
3. „Bebop“ in der Liste verfügbarer BT-Empfänger auswählen.
4. Fertig!
Um die Verbindung zu trennen, gilt es entweder „BT Out“ auf der Fernbedienung zu wählen oder Bluetooth am sendenden Gerät auszuschalten. Sind weder dicke Mauern noch andere Hindernisse im Weg, empfängt die Auna-Box Bluetooth-Signale aus bis zu zehn Metern Entfernung.

UKW lebt!

Wo wir gerade beim Thema „Empfang“ sind, hier ein paar Worte zur FM-Radiofunktion: Mit dem Auna Ghettoblaster lassen sich UKW-Sender über eine am Gehäuse angebrachte Teleskop-Antenne empfangen. Diese wird bei Nichtgebrauch einfach wieder an das Gerät herangeklappt. Leider lässt die Empfangsstärke zwischendurch aber etwas zu wünschen übrig. Sender lassen sich oft nur schwer störungsfrei empfangen. Selbst nach mehreren Positionswechseln, u.a. auch in den Außenbereich, zeigt sich die Empfangsqualität als verbesserungswürdig.
Hat man die richtige Position dann gefunden, lassen sich bis zu 21 Sender abspeichern und direkt anwählen. Übrigens: Was für die allermeisten Mitbewerbsprodukte und auch die allermeisten Fernsehgeräte gilt, gilt auch hier: Ist der automatische Sendersuchlauf aktiviert, werden alle zuvor hinterlegten Sender automatisch überschrieben.

Klanglich ansprechend

Wie bereits erwähnt, bietet der Bebop ein reichhaltiges Ausstattungspotenzial. Zeit also zu erfahren, wie es um seine klanglichen Eigenschaften bestellt ist. Dabei stellt sich schnell heraus, dass der Sound durchweg kräftig und raumfüllend rüberkommt. Dank bereits erwähnter, rückseitig platzierter Passivmembran bietet die Box sogar bei geringer Lautstärke ein sehr ordentliches Basspotenzial. Eines, das umso mehr beeindruckt, wenn man sich die schlanken Abmessungen unseres Testgastes einmal genauer anschaut. Obendrein spielt die Auna-Akku-Box erstaunlich laut auf. Aber Vorsicht: reizt den Lautstärkenpegel voll aus, beginnen die Boxen etwas zu dröhnen und die Musikwiedergabe wird dumpf und neigt zu verzerren. Das ist aber kein wesentlicher Grund zur Kritik, denn irgendwann stößt jeder Lautsprecher an seine Grenzen. Und diese liegen hier schon erstaunlich hoch. In diesem Zusammenhang sollte auch nicht außer Acht gelassen werden, dass der Klang nicht unwesentlich vom Standort des Bebops abhängt. Den besten Klang lieferte uns der Auna-Allerkönner in unserem Test auf einem festen Untergrund stehend. Also beispielsweise auf Stein- oder Fliesenböden. Darüber hinaus sollte man dem Bebop zu allen Seiten ein wenig Freiraum gönnen, damit sich der Sound besser entfalten kann. Eine ebenfalls an Bord befindliche Klangregelung (Höhen/Bässe) ermöglicht darüber hinaus die Anpassung des Sounds an die individuellen Vorlieben des Nutzers. Wer es bei Karaoke-Partys, beim Grill-Abend oder in der Werkstatt gerne etwas auffälliger hat, für den bietet sich der Bebop alternativ in der „yellow Edition“ an. Entscheidet man sich für diese Variante, sind Tragegriff und die äußere Gehäuserand in auffälligem gelb gehalten.

Fazit

Der Auna Bebop liefert für seinen Preis (uvP.: 99,00 Euro) eine mehr als ordentliche Leistung ab. Das im Retro-Look gehaltene Gerät bietet vielseitige Anschlussmöglichkeiten, ist gut verarbeitet und füllt jeden Raum mit kräftiger Musik.
Durch die vergleichsweise lange Akkulaufzeit eignet der Ghettoblaster für den mobilen Einsatz auf Campingplätzen, Festivals oder Grillpartys. Selbst in der lauten Werkstatt offeriert er unter höherem Lautstärkepegel noch einen guten Klang und erleichtert so die Arbeit. Lediglich für den Radioempfang und die Akku-Füllstandsanzeige gibt es leichte Punktabzüge, was bei besagtem Verkaufspreis aber kaum ins Gewicht fällt. Wie von Auna gewohnt, zeigt sich auch der Bebop als innovative Lösung für den mobilen Musikgenuss und bietet ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis.

Technische Daten