Home » Tests » HiFi/Stereo » Aktivlautsprecher Nubert nuPro A-500 – Dieser Hörspaß hat System
19. Januar 2016von Volker Frech
RedakteurWillkommen in der Moderne: In immer mehr Wohnzimmern lösen platzsparende Beschallungssysteme die raumfressende HiFi-Anlage ab. Der Boxenspezialist Nubert trägt diesem Trend mit seiner nuPro-Reihe Rechnung, diese Aktivboxen sind Schallwandler und Verstärker in einem. Jetzt geht die Serie zu Boden: Bestand sie bislang aus reinen Desktop-Modellen, so spendieren die Schwaben ihrer Reihe nun gleich zwei Standlautsprecher. Die kleinere A-500 soll dem Charakter der Serie treu bleiben: großer Klang bei schlanken Maßen. Kann Nubert das Versprechen halten?
Als die kleine nuPro A-300 vor etwa zwei Jahren für Furore sorgte, wurde den Nubert-Entwicklern immer wieder die gleiche Frage gestellt: „Warum bringt Ihr die nicht als Standlautsprecher-Version auf den Markt“? Mit den Modellen A-500 und A-700 kommen jetzt direkt zwei Antworten aus dem Stammhaus in Schwäbisch Gmünd. Beide sind als Drei-Wege-Wandler und als Bassreflex-Boxen konzipiert, aber gerade die zierliche, knapp ein Meter hohe A-500 knüpft an den kompakten Charakter der bisherigen nuPros an: Mit einem Gehäuse-Grundriss von 17 Mal 17 Zentimetern haben sich die Entwickler absichtsvoll an den Maßen der kleinsten Box dieser Serie orientiert. Nubert setzt mit dieser Klangsäule auf einen schlanken Einstieg in die Standlautsprecher-Klasse. Das ist geglückt: die A-500 ist geradezu eine Grazie. Zur zierlichen Erscheinung tragen die sanften Rundungen bei, für die eleganten Anmutung sorgt die schicke „Kleidung“: Unser Modell ist in einem matten, makellosen weißen Schleiflack gehalten, im Zusammenspiel mit dem Digital-Display auf der Front passt diese Box perfekt in modern eingerichtete Wohnräume. Aber auch in Schwarz ist die A-500 äußerst stylisch. Einzig das auf die Bodenplatte aufgedruckte Firmenlogo stört meiner Meinung nach ein wenig den hochwertigen, harmonischen Eindruck; es wäre schön, wenn hier eine etwas dezentere Lösung gefunden würde.
Die schlanke Form der Box wird übrigens durch eine spezielle Chassis-Konfiguration möglich: Unter einem 25-Millimeter-Hochtöner sitzen vier identische, relativ kleine 12-Zentimeter-Speaker, der obere funktioniert als Mitteltöner, die anderen drei sorgen im Verbund für den Bass. Das ist der Kunstgriff, denn mehrere kleine Chassis ergeben in Summe eine große Membranfläche für den Tiefton. Er reicht bei der A-500 bis zu sehr ordentlichen 36 Hertz. Die Lautsprecher für den Hoch-, Mittel- und Basston kommen übrigens nicht von der Stange, Nubert lässt sie nach eigenen Spezifikationen bei seinem langjährigen Partner fertigen.
Mehr als ein Schallwandler
Die Erweiterung zum Drei-Wege-System ist neu, ansonsten bietet die A-500 alle Features und Vorteile ihrer nuPro-Vorgänger – vor allem dieses Plus: Sie ist eine aktive Box, sie hat also einen eigenen Verstärker. Dieses Prinzip hat sich wegen der hohen Klangqualität im professionellen Bereich durchgesetzt, denn Verstärker und Schallwandler sind hier quasi füreinander geschaffen, also perfekt aufeinander abgestimmt. Aus den Tonstudios und Rundfunkanstalten ist dieser Boxentyp aber längst auch in die privaten Wohnzimmer gewandert, hier kommt er als Systemlautsprecher zum Einsatz: als Monitor am PC, als Lautsprecher für den Fernseher, als Wiedergabegerät für die Musik vom Laptop – und immer öfter als tongebender Teil eines multimedialen Netzwerks, in dem alle smarten Geräte mit Musikdiensten oder Clouds im Internet und den Datenspeichern im Wohnzimmer verknüpft sind. In diese Richtung geht es, die klassische, raumgreifende Klang-Kette mit analogem Vollverstärker ist in vielen Wohnzimmern schon von solchen volldigitalen und platzsparenden Konzepten abgelöst worden. Diesem Wandel trägt auch die A-500 Rechnung.
Digitale Vollbedienung
Nubert blickt nach vorn, das zeigt uns ein Blick nach hinten, nämlich auf die Rückseite der A-500: Sie hat nur einen einzigen analogen Eingang, und der ist auf den Namen „aux“ getauft, also: Hilfseingang. Sehr bezeichnend. Dieser Input besitzt Line-Level, an die beiden Cinch-Buchsen schließt man den CD-Player mit Analogausgang an oder verknüpft Handy oder Tablet über deren Kopfhörerausgang.
Dem einen analogen „aux“ stehen nun drei digitale Inputs gegenüber: Zuerst ein optischer Eingang in TOSLink-Ausführung für TV-Geräte, Spielekonsolen, Set-Top-Boxen oder Netzwerk-Player wie etwa Apple TV. Dann ein elektrische-digitaler Eingang in Cinch-Ausführung, er bietet sich beispielsweise für CD-Player an, für Satelliten-Receiver oder Funkübertragungssysteme. Hinzu kommt noch eine USB-Schnittstelle für Computer oder Laptop. Und diesen Geräten zeigt die A-500 gleich nach dem Anschließen, dass sie der Klang-Kapitän ist: Sie übernimmt die Aufgabe der Soundkarte – weil sie die Klangverarbeitung einfach deutlich besser erledigt.
Die A-500 bringt die Signale sämtlicher Zuspielgeräte von Anfang an mit einer automatischen Einpegelung auf optimales Niveau. Und was an Signalen noch nicht digital ist, wird „passend“ gemacht, denn alle weiteren Verarbeitungsschritte werden im Reich der Einsen und Nullen absolviert. Diese Elektronik für die Bearbeitung und die Verstärkung des Signals ist das Herz der A-500 und der Stolz der Ingenieure, hier haben die Schwaben echt nicht gegeizt: Höhen, Mitten und Tiefen dieser Drei-Wege-Box werden von Anfang bis Ende als jeweils als eigene „Kanäle“ behandelt, also nicht nur im DSP (Digital Signal Processor), wo etwaige Laufzeitunterschiede ausgeglichen werden und der Klang bei Bedarf optimiert wird, sondern auch in der Verstärkersektion: Drei diskrete Kraftwerke liefern je 70 Watt für den Tweeter und den Mitteltöner sowie 210 Watt für die drei Tieftöner. Durch diese separate Behandlung können die einzelnen Signalanteile besser bearbeitet, kontrolliert und austariert werden. Einen Vorteil der durchgehend digitalen Signalbehandlung hört man direkt dadurch, dass man nichts hört: Die A-500 ist bei der Anwahl des analogen Eingangs ausgesprochen rauscharm, bei den digitalen Eingängen sogar geräuschfrei. Da kann man im „Leerlauf“ das Ohr an den Hochtöner legen: Nichts. Gar nichts. Hut ab vor so einem herausragenden Rauschabstand! Aktive Klangregelung, digitales Sounddesign, mehrkanaliges Verstärkersystem: Mit diesem Aufwand ist Nubert auf dem Markt weit vorne.
Ungeahnte Freiheit
Und es kommt noch besser: Mitbewerber paaren gerne eine befehlsgebende Master-Box, die sämtliche Anschlussmöglichkeiten bietet und das Gros der Elektronik beinhaltet, mit einer gehorchenden Slave-Box. Sie legen damit leider meist auch fest, welche Box links zu stehen hat und welche rechts. Nubert dagegen liefert nahezu identische Schallwandler, beide Boxen bieten die komplette Technik und gesamte Ausstattung. Zwar dient auch hier eine Box als Chef im Ring, da aber beide 500er mit identischen Anschluss- und Verstärkereinheiten bestückt sind, lassen sich sämtliche Quellen wahlweise an der linken oder rechten nuPro anschließen, diese Anschlussbox fungiert dann automatisch als Master und gibt den linken Kanal wieder.
Der Traum aller Faulen
Die Freiheit wird noch größer, wenn man die A-500 mit einem WLAN-Adapter betreibt und damit die lästigen Kabel quitt wird. Ein solcher WLAN-HiFi Receiver ist ein kompaktes Kästchen, mit dessen Hilfe Sie die Musik Ihres Iphones, Smartphones oder Tablets zu den Boxen funken können. Das ist natürlich der Traum aller Faulen: Bequem vom Sofa aus die Musik steuern und streamen. Die gängigsten Standards sind hier AirPlay von Apple und UPnP für die apfellose Restwelt. Alternativ geht es auch über Bluetooth. Hier gibt es also verschiedene optionale Module, die an die A-500 angeschlossen werden können. Nubert ist clever und bietet dafür sein eigenes, ebenfalls brandneues System nuFunk an: Es umfasst zwei Sendermodelle (ein Modul für herkömmlichen analoge HiFi- oder Heimkinokomponenten sowie einen USB-Stick zur Verwendung am Computer) und eine Empfangseinheit. Damit solche Adapter auch genügend „Saft“ bekommen, offeriert die A-500 extra einen „USB Power Outlet“. Über diesen Stromanschluss können Sie aber auch sämtliche Zuspielgeräte versorgen, die eine USB-Schnittstelle besitzen. Streaming vom Sofa aus macht natürlich nur Sinn, wenn es auch eine Fernbedienung gibt. Nubert liefert deshalb einen handlichen Befehlsgeber, er bietet die wichtigsten Funktionen für den Fern-Zugriff: An/Aus, Stummschaltung, Quellenwahl und Lautstärke, dazu kommt sogar noch Regelmöglichkeiten für die Bässe und den Hochton/Mitten-Bereich.
Klang-Management
Was die A-500 alles kann, verrät sie über ihr Display auf der Front. Das ist ein vorbildliches Feature: Mit blauen LED-Balken wird bestens ablesbar der Funktionsumfang angezeigt – und der hat es in sich: Lautstärke, Wahl der Audioquelle und Balance sind selbstverständlich, dann kommt aber schon die Sektion zur Anpassung an den Raum und an die eigenen klanglichen Vorlieben. Höhen/Mitten können angehoben oder abgesenkt werden – allerdings nicht mit einer einfachen punktuellen Verbiegung des Frequenzganges. Nubert setzt stattdessen auf eine „Klangwaage“, die den Frequenzverlauf im Ganzen etwas „kippt“ – dadurch soll der grundsätzliche Charakter des Klangbilds erhalten bleiben. Auch die Bässe sind regelbar, hinzu kommt ein regelrechtes Bass-Management: Weil man die A-500 auch in Kombination mit einem Subwoofer betreiben kann (ja, auch für einen Woofer gibt es eine Anschlussbuchse auf der Rückseite), lässt sich die obere Grenzfrequenz für den Subwoofer-Ausgang festlegen, aber auch die untere Grenzfrequenz der A-500: Je höher sie liegt, desto mehr Kraft kann der bordeigene Verstärker in die Mitten- und Hochtonwiedergabe stecken, dadurch steigt die erzielbare Lautstärke der A-500.
Nubert hat auch hier an den Bedienkomfort gedacht: Man kann drei Presets abspeichern, also drei verschiedene Klangprofile erstellen – sehr bequem, wenn die Soundvorlieben in der eigenen Familie verschieden sind oder wenn Sie unterschiedliche Abstimmungen für Musikwiedergabe und Filmton haben wollen. Darüber hinaus lässt sich das Display konfigurieren. Ebenso die automatische Ein/Ausschalt-Funktion, die die Box samt Display in den Standby-Modus schickt, wenn keine Musik wiedergegeben wird – das spart Strom, im Schlummer-Zustand beträgt die Leistungsaufnahme weniger als ein halbes Watt. All diese Funktionen werden über das Bedienfeld neben dem Display aufgerufen und eingestellt; das ist schnell erledigt, weil die Menüführung schön einfach gehalten ist. Fällt es auf? Wir reden über die A-500 wie über einen Verstärker oder Receiver …
Aufbau und Anschluss
… und darum jetzt wieder zu den boxentypischen Merkmalen. Beim Aufbauen, und hier direkt bei der Montage der Bodenplatte, klärt sich die Frage, wo sich bei dieser Bassreflex-Box die Mündung des Rohres befindet: Sie ist zum Boden gerichtet. Für Standlautsprecher ist das eher ungewöhnlich, obwohl das Prinzip einen Vorteil hat: Die Box kann etwas näher an die Zimmerwand gestellt werden, ohne dass die Basswiedergabe problematisch wird. Diese Lösung erfordert natürlich Abstand vom Boden, die Luftzufuhr und -abfuhr der A-500 ermöglichen vier Stelzen, die für die nötige Distanz zur Bodenplatte sorgen. Dieser massive, vier Millimeter dicke Metall-Sockel ist wiederum mit bodenschonenden Gummi-Füßen versehen. Nubert hat in diese Platte eine runde Öffnung eingelassen, durch diesen Durchlass kann man alle Kabel führen, damit die Strippen möglichst unauffällig entlang der Boxrückseite zum Boden verlaufen und so quasi verschwinden. Dieses Loch gehört also nach hinten – darauf sollte man bei der Montage achten, sonst dauert die halt ein bisschen länger. Für den Zusammenbau liefert Nubert gleich auch gleich den Schraubendreher mit.
Beim Zubehör sammelt Nubert den nächsten Pluspunkt: Jede A-500 kommt mit Kabeln für alle Anschlüsse, neben dem Netzkabel also ein Stereo-Miniklinke/Cinch-Kabel für die Analogverbindung, ein USB-Kabel für PC oder Laptop, ein TOSLink-Kabel für die optische Digitalverbindung und ein Mono-Cinch-Kabel, das für die elektrische Digitalverbindung genommen wird – oder als Link-Kabel, um zwei Boxen zu einem Schallwandler Paar zu „vermählen“. Das geht fast im Alleingang: Die verlinkten Boxen finden und konfigurieren sich automatisch.
Desweitern im Zubehör-Karton: eine schwarze Frontabdeckung für die Speaker und das Manual für Montage und Bedienung. Die Anleitung ist schlicht vorbildlich: Dank der verständlichen Beschreibung und der informativen Bebilderung geht der Aufbau ebenso ruck-zuck wie der Anschluss. Es gibt ja auch nicht viel zu verkabeln: Netzkabel, Linkkabel und Verbindungskabel zum Zuspieler. Auf eins muss man achten: Die Quelle(n) sollte man samt und sonders VOR dem Einschalten der Boxen anschließen – nur dann kann die Elektronik der Box die automatische Eingangsempfindlichkeit auch optimal bestimmen. Und so wird nicht nur der CD-Player, sondern auch der PC umstandslos als Spielpartner akzeptiert.
nuPro A-500 im Klangcheck
Nubert wirbt gerne damit, dass die Firma „ehrliche“ Lautsprecher liefert, also Boxen, die äußerst neutral aufspielen, ohne Verfärbung. Das bestätigt der Hörtest. Dieses Klangbild ist erst einmal gewöhnungsbedürftig, denn die Wiedergabe ist, wenn man die A-500 in der Grundeinstellung belässt, wirklich nüchtern. Wer einen wärmenden Schönfärber bevorzugt, ist hier falsch; wer aber einen Lautsprecher sucht, der einen in die Musik hineinzieht und quasi mit dem akustischen Geschehen konfrontiert, liegt mit der A-500 goldrichtig: Man hat das Gefühl, direkt von diesem Schallwandler angesprochen zu werden, besser: von den Musikern, denn die Box verschwindet – und dass, obwohl wir die beiden Schallwandler erstmal nur „Pi mal Daumen“ aufgestellt haben. Stimmen und Instrumente sind aber jetzt schon gut auf der imaginären Bühne zu orten, und mit ein bisschen Sorgfalt bei der Aufstellung zaubern die Boxen eine schöne Räumlichkeit herbei.
Zurück zu der Direktheit: Sie macht sich besonders beim Gesang bemerkbar, das zeigen gleich die verträumt-versponnenen Tracks der Isländer Sigur Rós: Die sirenenhaften Lautmalereien von Jónsi Birgisson ziehen einen in den Bann, die A-500 transportieren diese Magie, die dem Album „Ágætis byrjun“ zum Durchbruch verholfen hat. Was macht diese Direktheit aus? Sie ist die Folge einer präzisen Abbildung und einer feinen, hellen Abstimmung. Und so klingen gute Aufnahmen exzellent und ausgesprochen brillant. Bei dem berüchtigten Sound- und Songtüftler Donald Fagan kann man das hervorragend erleben: Der Song „H-Gang“ ist komplex instrumentiert, aber ultra-transparent abgemischt – und was die A-500 hier an Details abbildet, ist einfach toll. Die Musik spielt knackig und frisch, der Gesamtklang ist glasklar und bestens strukturiert, dazu liefert die schlanke A-500 den dicken, groovenden Traumbass, für den das Fagan-Album berühmt ist. Mehr muss gar nicht sein, wer aber mehr möchte, kann mit der Bassregelung in zwölf Stufen gern auch zur Tieftonhölle fahren. Auch bei den Höhen geht es über ein Dutzend Steigen zum Himmel, allerdings wirkt die A-500 bei uns im Hörraum schon sehr brillant, sodass wir hier je nach Musik eher ein wenig abgesenkt haben. So wird das Gesamtbild vollends entspannt. Der Klang bleibt stets schlank, eine separate Anhebung der Mitten ist nicht möglich – das wäre bei manchen Aufnahmen wünschenswert, so auch bei „The Gift of Music“, der frischen Auskopplung aus dem kommenden Album der Prog-Metal-Frickler von Dream Theater. Das ist aber Meckern auf hohem Niveau, denn die A-500 behält bei diesem doch dichten Mix mit seinen vielfältigen Soundschichten die Übersicht – gerade das spektakuläre Drumming von Mike Mangini ist ein Hochgenuss. Und das Schönste: So bleibt es auch bei hohen Lautstärken. Wir befinden uns längst auf einem Level, bei dem auch der Nachbar die Details mitgenießen kann. Die A-500 bleibt, wie sie ist: unaufgeregt und nüchtern, da klingt nichts angestrengt. Darum gönnen wir uns jetzt zur Abwechslung mal eine cineastische Verwüstungsorgie, die epische Action-Szene von „Mission Impossible 2“. Hier ist am Ende so ziemlich alles Schrott, auch die Tester-Trommelfelle sind etwas mitgenommen – nur die Nuberts zeigen sich unbeeindruckt. O.k., Zeit für eine Hörpause, bis die Ohren wieder bei Sinnen sind. Haben wir vorhin gesagt, dass die Nuberts rauschfrei beim digitalen und rauscharm beim analogen-Eingang sind? Jetzt rauscht es aber mächtig: Bei Eric Claptons göttlichem Live-Album „Just One Night“, das aufwändig von den alten analogen Bändern transferiert und als edle 24-Karat-Gold-CD editiert worden ist, hört man Claptons Röhren-Verstärker in ungeahnter Krispheit vor sich hinrauschen – sehr authentisch, so klingt halt altes analoges Gitarrenequipment! Der wahre Genuss sind aber natürlich die göttlichen Gitarrensoli von „Mr. Slowhand“: Es ist einfach nur herrlich, wie die A-500 bei „Double Trouble“ die Drahtigkeit der E-Gitarre herausarbeitet und auch den glockigen, aber zugleich erdigen Klang des Gitarrenamps. Spätestens bei den gefühlvoll-leidenden Solo-Tönen in der Songmitte erwischt man sich selbst beim Luftgitarrespielen. Weniger Spaß macht die A-500 hingegen bei schlechten Aufnahmen oder minderwertigen MP3-Dateien – das gehört halt zur Ehrlichkeit dazu: Die A-500 „sagt“ einem deutlich, was sie von bescheidenen Einspielungen und krass komprimierten Tracks hält. Für gut abgetastete Aufnahmen wird man als Hörer hingegen belohnt, gerade wenn man den optischen oder elektrischen digitalen Eingang benutzt: Im Gegensatz zur USB-Schnittstelle (16 bit/48 kHz) arbeiten beide mit Signalen bis 24 bit/96 kHz. Und da immer mehr Dienste ihre Musik als sogenannte „HiRes-Files“ anbieten, steht also auch diesem hochauflösenden Musikgenuss nichts im Wege. So erscheint im Hörtest selbst das betagte „Hotel California“ der Eagles wie frisch renoviert in neuem akustischen Glanz – und so kommt die musikalische Vergangenheit in der Gegenwart an.
Fazit
Nubert hält Wort: Die A-500 lieferten trotz der schlanken Erscheinung den versprochenen großen Klang – ehrlich und neutral, glasklar und präzise, bassstark und pegelfest. Zu diesen akustischen Vorzügen kommt ein dickes Plus für Ausstattung und Konzeption: Die Aktivbox bietet zum analogen Anschluss alle nötigen digitalen Schnittstellen, sie funktioniert als vernetzter Teil der häuslichen Unterhaltungselektronik und stellt mit ihrem integrierten Verstärker fast eine Komplett-Lösung für die moderne heimische Beschallung dar. Klang und Qualität sind, insbesondere mit Blick auf den Preis, ausgezeichnet. Damit ist die A-500 eine gelungene und günstige Antwort auf die Frage, wie zeitgemäßer audiophiler Hörspaß aussehen kann.
Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: ausgezeichnet
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Technische Daten
Modell: | Nubert nuPro A-500 |
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Gerätekategorie: | Standlautsprecher, aktiv |
Preis: | ab 895,00 Euro / Stück |
Garantie: | 24 Monate |
Ausführungen: | - Schleiflack Schwarz - Schleiflack Weiß |
Vertrieb: | Nubert, Schwäbisch Gmünd Tel.: 07171 / 8712 -0 www.nubert.de |
Abmessungen (H x B x T): | 1025 x 26 x 26 mm (inkl. Fuß) |
Gewicht: | 17,5 Kg (Stück) |
Hochtöner: | 25 mm Seidengewebekalotte |
Mitteltöner: | 120 mm (Polypropylenmembran) |
Tieftöner: | 3 x 120 mm (Polypropylenmembran) |
Frequenzgang: | 36 – 22 000 Hertz (Herstellerangabe) |
Leistung: | 2 x 90 Watt Hoch-/Mittelton 210 Watt Tiefton (Musikleistung/Herstellerangabe) |
Eingänge: | - optischer Digitaleingang - koaxialer Digitaleingang - USB - analoger Stereoeingang |
Ausgänge: | - koaxialer Digitalausgang - Subwooferausgang |
Maximale Samplingraten: | - USB: 16 bit/48 kHz - S/PDIF optisch: 24 bit/96 kHz - S/PDIF elektrisch:24 bit/96 kHz |
Lieferumfang: | - Nubert nuPro A-500 - Sockel mit Gummifüßen - Montageset mit Distanzringen + Schraubendreher - Frontabdeckung (Schwarz) - Fernbedienung mit Batterie - Netzkabel 3,0 m - USB-Kabel (Typ A/Typ B), 1,5 m - S/PDIF-Kabel elektrisch, 5,0 m - S/PDIF-Kabel optisch, 1,5 m - Kabel 3,5-mm-Klinke auf Cinch, 1,5 m - Bedienungsanleitung |
empf. Raumgröße: | - bis 35 Quadratmeter |
Besonderes: | - integrierter Verstärker - klangoptimierbar über DSP-Schaltung - Display - Fernbedienung - bodenseitige Bassreflex-Öffnung - eigener DAC - USB-Ladebuchse |
Benotung: | |
Klang (60%): | 1,0 |
Praxis (20%): | 1+ |
Ausstattung (20%): | 1+ |
Gesamtnote: | 1,0 |
Klasse: | Spitzenklasse |
Preis-/Leistung | ausgezeichnet |