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Redakteur
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Sonus faber wagt ein Kunststück: Eigentlich ist die Klangschmiede bekannt für Lautsprecher, die herausragend klingen und hervorragend aussehen, aber eben auch entsprechend kosten – logisch: a+b=c. Nun wollen die Italiener möglichst viel a und b mit möglichst wenig c erreichen und präsentieren mit der Principia-Serie einen Einstieg in ihre Edelboxen-Welt. Kann das klappen? Für die Antwort haben wir das Flaggschiff der Reihe bestellt: den Drei-Wege-Standlautsprecher Principia 7.

Markante Erscheinung: Die Sonus faber Principia 7 ist mit ihrem leicht geneigten Korpus und ihren glänzenden Chassis ein Hingucker. Wer es optisch dezenter mag, setzt die mitgelieferten magnetisch haftenden Frontabdeckungen auf.

Die Principia 7 präsentiert sich schon vor jeglichem Beweis ihres musikalischen Könnens als stimmiger Schallwandler: Die Form des Korpus bekräftigt den Namen der Box – und beides unterstreicht den Anspruch des Herstellers. Verwirrend? Hier die Aufklärung: Die Principia 7 ragt mit einer sanften Neigung des Gehäuses gen Himmel, dies ist ein gängiges Gestaltungsmerkmal von Sonus faber und macht deutlich: Auch die preiswürdige Principia-Linie gehört zum Schallwandler-Stammbaum von Sonus faber und steht damit für die Werte der Lautsprecher-Manufaktur. Genau das besagt der Name, Principia bedeutet „Grundsätze“. Deshalb zieht sich die stolze Neigung des Gehäuses, die für eine optimale Ausrichtung der Treiber bürgen soll, durch die gesamte Principia-Linie. Sie besteht aus zwei Regalvarianten, zwei Standmodellen und einem Center-Lautsprecher. Damit bietet sich die Principia-Reihe sowohl für den Stereo-Einsatz als auch für den Heimkino-Betrieb an. Die Principia 7 ist in dieser Serie das Familienoberhaupt: Als Drei-Wege-Bassreflexbox besitzt sie den größten Frequenzumfang, er reicht von 38 Hertz bis 25 Kilohertz. Dieses Vermögen schlägt sich auch in der Form nieder: Mit den Zentimeter-Maßen 106 x 27 x 35,5 überragt sie sämtliche Modellschwestern in allen drei Dimensionen.

Die Sonus faber Principia 7 fügt sich gut in den Wohnraum ein, hier spielt sie im Verbund mit dem Center der Serie.

Mattierte Mantelung

Zurück zur grundsätzlichen Erscheinung: Das Gehäusedesign der Prinzipia-Serie zeichnet neben der Korpusneigung eine Mischung von zart und hart aus. Alle von vorn nach hinten verlaufenden Flächenübergänge sind als sanfte Rundungen realisiert, die Wangen hingegen fügen sich mit exakter Kante an. Wem dieses Design vertraut vorkommt, liegt richtig: Die Principia hat es von der Chameleon übernommen, dem ersten und erfolgreichen Versuch von Sonus faber, Lautsprecher in attraktiven Preisregionen zu lancieren. Aus dieser Serie hatten wir schon die Standbox Chameleon T im Test. Mit der Principia-Serie intensiviert Sonus faber diesen Vorstoß in preisgünstigere Gefilde, und deshalb stammt aus Gründen der Effizienz nicht nur das elegante Design samt aller Maße von der Chameleon, sondern auch ein Gutteil der Technik. Durch diesen partiellen Know-how- und Konstruktions-Transfer ist die Principia günstiger in der Entwicklung. Sie findet nach wie vor im heimischen Vicenza statt, die Fertigung hingegen hat Sonus faber erstmals in den Fernen Osten verlagert, anders ist eine solche Qualität zu diesem Preis nicht zu machen. Im Einklang hierzu steht die Materialwahl: Der robuste MDF-Korpus der Principia 7 ist mit einem matten Vinyl foliert, das in der Optik von schwarzer Esche gehalten ist. Da hier die Holz-Struktur der Fraxinus excelsior eingeprägt ist und sich der Vinylbezug in einer sauberen Verarbeitung präsentiert, strahlt die Principia 7 durchaus jene Hochwertigkeit aus, die für Sonus faber typisch ist. Für eine gediegene Optik sorgt auch die im Bereich der Chassis aufgesetzte, leicht erhabene Schallwand. Mit dieser Anmutung harmoniert die Sonus faber Principia 7 sowohl mit klassischen Wohnzimmern als auch mit modernen Einrichtungsstilen. Die mattierte Mantelung setzt dabei effektvoll die glänzenden Hauptdarsteller in Szene: die Wandler, die in der Principia 7 als Quartett auftreten.

Glänzende Erscheinung: Der Hochtöner ist von einem Echtmetallring eingefasst. Die 29-Millimeter-Kalotte besteht aus einer beschichteten Textilmembran.

Vier Chassis für ein Schallererlebnis

Die Speaker präsentieren sich bei der Principia 7 als Blickfang: Sämtliche Lautsprecher sind von einem glänzenden Metallring eingefasst. Das sieht nobel aus und ist auch erstklassig gefertigt: Die Einfassung besteht aus gedrehtem Echtmetall, die Fläche weist dadurch eine feine Rillenstruktur auf, durch diese Veredelung verströmt die Sonus faber 7 einen feinen Schimmer. Den größten Ring besitzt der zuoberst thronende Hochtöner, ein mit 29 Millimetern Durchmesser ungewöhnlich großer Kalotten-Lautsprecher, der bis zu respektablen 2.500 Herz hinunter für alle Höhen zuständig ist. Dieser Speaker mit extrem steifer Textilmembran ist aus der Chameleon-Serie übernommen, alle anderen Chassis hingegen sind speziell für die Principia-Serie entwickelt worden – auch das ist in dieser Klasse alles andere als üblich. Es sind samt und sonders Konuslautsprecher mit Polypropylen-Membran. Dieses Material ist wegen seinem guten Eigenschaftenmix aus Steifigkeit, Leichtigkeit und Klangneutralität in der Boxenbranche beliebt. In der Sonus faber Principia 7 besitzt der Kunststoff eine Spezialbeschichtung, sie sorgt für den schillernden Glanzeffekt der Membran. Im Zentrum des Chassis sitzt zur Optimierung des Abstrahlverhaltens ein aufgeklebter, silberner Phase-Plug. Der so beschaffene Lautsprecher kommt in der Principia 7 in zwei Größen zum Einsatz: Für die Mitten als 15-Zentimeter-Ausführung und für den Bass als 18-Zentimeter-Variante. Den Tiefton besorgen dabei gleich zwei Lautsprecher, durch dieses Treiber-Teamwork verdoppelt sich die Membranfläche, das kommt einem kräftigen Bass zugute.

Solider Stand: Die Principia 7 thront auf einem Sockel. Spikes auf seiner Unterseite sorgen für die akustische Ankopplung an den Boden, Absorber auf der Oberseite schlucken etwaige Vibrationen des Gehäuses. Auffällig ist die große Bassreflexöffnung im Korpus, der Port ist bei den Standmodellen der Principia-Serie zur Vorderseite gerichtet.

Silent Blocks gegen Bad Vibrations

Förderlich ist hier auch die tonale Abstimmung über das Bassreflex-Rohr, bei den Standmodellen der Principia-Reihe ist das Rohr nach vorne geführt und präsentiert sich als imposante Öffnung. Weiteres Merkmal der Principia-Standmodelle ist die Positionierung auf einer Bodenplatte, vier Puffer aus Kunststoff sorgen bei diesem Übergang dafür, dass der Boxenkorpus und die Basis eine gewisse akustische Entkopplung erfahren. Etwaige mechanische Schwingungen der Box werden durch diese „Silent Blocks“ absorbiert und letztlich in Wärme umgewandelt, so entstehen keine „Bad Vibrations“. Für eine definierte Ankopplung an den Boden sorgen die mitgelieferten, massiven Spikes zum Einschrauben. Über sie lassen sich auch Bodenunebenheiten ausgleichen, damit die Box sicher und senkrecht steht. Wo wir uns schon am Boden der Box befinden, werfen wir auch gleich einen Blick auf die Rückseite: Hier entdecken wir ein tadelloses Terminal, die hochsoliden Polklemmen bestehen ganz und gar aus Metall, die Spannmutter ist griffig und läuft durch die gute Gängigkeit sauber auf dem Gewinde. Der große Querschnitt der Kabelöffnung ermöglicht die Verwendung von Litze mit großem Querschnitt, natürlich finden auch Kabelschuhe und Bananenstecker an diesen Klemmen Anschluss. Da gleich vier Anschlüsse zur Verfügung stehen, ist die Sonus faber Principia 7 sowohl zu Bi-Wiring als auch Bi-Amping fähig. Wer die Boxen auf die gängige Art mit einem Verstärker und und je einem Stereo-Boxenkabel pro Seite betreiben will – kein Thema, dafür ist im Auslieferungszustand eine Brücke installiert, um die Principia 7 gleich auf diese Weise anschließen zu können – und genau das machen wir jetzt.

Solides Terminal: Die Vollmetall-Klemmen sind für Bananenstecker, Kabelschuhe und blanke Litze ausgelegt. Die vier Anschlüsse ermöglichen Bi-Wiring und Bi-Amping.

Aufstellen und Ausrichten

Für die Positionierung und den Betrieb der Boxen liefert die Bedienungsanleitung gute und lesenswerte Hinweise, mit dieser Handreichung geht der Aufbau leicht und locker. Sonus faber empfiehlt die Principia 7 für Verstärker im Bereich von 40 bis satten 300 Watt, wir verkabeln sie mit unserem bewährten Redaktions-Kraftwerk, dem Yamaha A-S2100, der Amp liefert 160 Watt. Wir haben die Boxen auf unsere Standard-Ausgangsposition gestellt, also gut 2,50 Meter vom Hörplatz entfernt mit einem Abstand zueinander von etwa 2,20 Metern. Das ist beim Einspielen schon ganz o.k., aber der Bluesbarde Eric Bibb, der uns die eröffnende Musik liefert, steht noch nicht da, wo er hingehört. Also: Boxen etwas näher zum Hörplatz rücken und ein wenig enger zusammenstellen, dann ist die Stimme in der Mitte, losgelöst von den Lautsprechern, und die Wiedergabe hat schon eine schöne Räumlichkeit. Nun variieren wir noch den Winkel und drehen die Boxen etwas mehr in Richtung Hörplatz. Hier sorgen wenige Grad für einen Aha-Effekt: Jetzt gewinnt Bibbs Stimme an Intensität, sein Gitarrenspiel wirkt griffiger, das gesamte Klangbild ist stimmiger. Damit sind wir fertig, das Einrichten geht flott, Sonus faber halten also, was die Italiener für die Principia 7 versprechen: sofortigen Hörgenuss ohne übertriebene Maßnahmen und Vorkehrungen.

Der Tieftöner besitzt, wie alle Konus-Chassis der Sonus Faber Principia 7, eine Polypropylen-Membran. Ihre Spezialbeschichtung sorgt für den Glanzeffekt.

So klingt die Sonus faber Principia 7

Schon das Einspielen mit Eric Bibb war ein Warm-up auf höchstem Klangniveau, wir bleiben in dieser Qualitätsliga mit einer Aufnahme aus dem Hause Stockfisch. Dieses Label hat sich auf audiophile Aufnahmen spezialisiert, wir hören in SACD-Güte Musik des britischen Singer-Songwriters Allan Taylor. Sein Song „Beat Hotel“ ist eine geheimnisvolle, leicht unheimliche Erzählung über die legendäre Pariser Absteige, die in den 1960ern zum Treffpunkt der Beat Generation wurde, und Taylors führt uns mit dunkler, raunender Stimme durch das Hotel. Vom ersten Takt an hören wir gefesselt seiner Erzählung zu, denn Taylor sitzt direkt vor uns und flüstert uns fast seine Worte ins Ohr. Toll, wie die Principia 7 die Intimität und Intensität dieses Vortrags in den Raum zaubert! An dieser musikalischen Magie hat auch die kongenial klingende atmosphärische Begleitung ihren Anteil: Bei der Westerngitarre hören wir nicht nur den harten Stahl der Saiten, sondern auch das Neusilber der Bünde, wenn Taylors Finger beim Spielen über das Gitarren-Griffbrett gleiten, dazu hat sie genau den kernigen Klang, der ihrer Bauart und Korpusgröße angemessen ist – prima! Hier stimmt alles, sowohl bei der Aufnahme als auch bei der Wiedergabe durch die Sonus faber Principia 7. Hier waren wir sehr gespannt, denn die Frequenz, bei der der Hochtöner an den Mitteltöner abgibt, liegt in einem kritischen Bereich, wo das menschliche Ohr am empfindlichsten reagiert. Die Principia 7 liefert hier ein bruchloses Klangbild. Nun zum Tiefton: Der Bass schiebt bei Taylors „Beat Hotel“ mit einer unaufgeregten Ruhe, rund und mächtig, ohne sich in den Vordergrund zu drängen – ein Fundament, das die Sonus faber Principia 7 wunderbar in unserem Hörraum legt und uns so das Dunkle dieser Erzählung auch körperlich spüren lässt. Für die Faszination sorgen aber ebenso die gezielt eingesetzten Instrumente des Percussion-Arsenals und das Saxophon, hier erfahren wir die Weiten und Tiefen des Raums, die exquisiten Hallräume der Aufnahme und ihre akustische Auslotung machen aus dem Song schon fast ein Hörspiel. Sehr schön, dass die Principia 7 diese Plastizität der Aufnahme transportieren kann!

Das Design der Sonus faber Principia 7 spielt mit mit harten Kanten und weichen Übergängen. Durch das aufgesetzte Schallwand-Segment gewinnt der Lautsprecher zusätzlich an Kontur und Wertigkeit.

Funktioniert das auch bei größeren Ensembles? Wir legen Marla Glens „Cost Of Living“ auf – und bekommen unsere Frage von der Principia 7 mit einem kraftvollen „Ja“ beantwortet. Sie liefert, was diese Aufnahme auszeichnet: Eine brillante Stimmwiedergabe, einen prima Punch, einen satten, tiefgründigen und dabei gut kontrollierten Bass – und nicht zuletzt eine ausgezeichnete Dynamik. Das gilt auch bei hohen Pegeln, denn mittlerweile hören wir in gehobenster Lautstärke. Die Principia 7 lässt sich dadurch nicht stressen, sie bleibt im Gesamtklang präzise und stimmig; wir dagegen kriegen von den Drums exakte rhythmische Schläge in die Magengrube. Diese Boxen vertragen also auch leistungssatte Verstärker. Wer befürchtet, dass die Principia 7 wegen ihrer beiden Woofer und der mächtigen Bassreflexöffnung womöglich zu bassbetont spielt, kann beruhigt sein: Sie liefert laut wie leise einen sehr kräftigen, aber nie dominanten Tiefton. Auch die Vermutung, dass über den nach vorn gerichteten Bassreflexkanal störende Mittenanteile ventiliert werden und so den Gesamtsound trüben, erweist sich als unzutreffend: Der Klang der Sonus faber Principia 7 ist klar und knackig.

Die Principia 7 ist die größte Box der Serie, durch ihre schlanke Gestalt fügt sie sich aber gut in den Wohnraum ein.

Fazit

Das Kunststück ist geglückt: Sonus faber gelingt mit der Principia-Serie das Entrée in ihre Edelboxen-Welt. Die Principia 7 ist dabei das Flaggschiff der Reihe: Der gut ein Meter hohe Standlautsprecher ist als Drei-Wege-Box mit Bassreflex-System ausgelegt, vier Speaker kooperieren hier zugunsten eines kraftvollen Klangs, der insbesondere durch Homogenität und Räumlichkeit glänzt. Zur Hochwertigkeit des akustischen Auftretens passt die optische Erscheinung der Principia 7, sie lässt auch aufgrund ihrer sehr guten Verarbeitung durchaus eine höhere Klassenzugehörigkeit vermuten. Sonus faber wahrt mit dieser Lautsprecher-Linie also auch abseits der obersten Liga den guten Ruf und präsentiert einen attraktiven Lautsprecher zu einem ausgezeichneten Preis.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1+
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: ausgezeichnet

98 of 100

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170505.Sonus faber-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Sonus faber Principia 7
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:675,00 Euro / Stück
Garantie:2 Jahre /3 Jahre nach Registrierung
Ausführungen:Schwarz (Esche-Strukturfolierung)
Vertrieb:Audio Reference, Hamburg
Telefon: +49 40 / 53320359
www.audio-reference.de
Abmessungen (HBT):1060 x 270 x 355 mm
Gewicht:18,9 kg / Stück
Bauart:3-Wege, Bassreflex
Impedanz:4 Ohm
Hochtöner:1 x 29 mm (Textil-Kalotte mit Spezialbschichtung)
Mitteltöner:1 x 150 mm (Polypropylen-Membran mit Spezialbschichtung)
Tieftöner:2 x 180 mm (Polypropylen-Membran mit Spezialbschichtung)
Frequenzbereich:38 Hz - 25 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenzen:250 Hz, 2.500 Hz
Lieferumfang:- Sonus faber Principia 7
- Sockel + Montagematerial
- Spikes
- Spiketeller
- Frontabdeckungen (magnetisch haftend)
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- sehr gute Verarbeitung
- ausgezeichnete räumliche Wiedergabe
- sehr definierter Bass
- frontseitige Bassreflex-Öffnung
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1+
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungausgezeichnet
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