Home » Mobile » Mobile First: So passt sich die Unterhaltungsindustrie an den Smartphone-Trend an
26. Juni 2019WERBUNG | Das Smartphone hat die Welt im Laufe der letzten zehn Jahre im Sturm erobert. Mehr als vier Milliarden der klugen Handheld-Computer sollen nach Schätzungen von Experten inzwischen weltweit im aktiven Gebrauch sein. Im Vergleich dazu führen zum Beispiel PCs mittlerweile ein regelrechtes Schattendasein und werden mehr und mehr vom coolen Heimgadget zum reinen Arbeitsgerät degradiert.
Mobile First im Web nicht mehr wegzudenken
Längst haben die Anbieter von Websites reagiert und bereits vor Jahren das Motto Mobile First ausgegeben. Internetseiten werden mittlerweile also in erster Linie für mobile Geräte wie Smartphones oder Tablets entwickelt und erst danach auf größere Bildschirme angepasst. Dieser Trend greift mittlerweile auch auf immer größere Teile der Unterhaltungsindustrie über. Ob Games, Musik- oder Videounterhaltung: Plattformanbieter und Medienproduzenten denken immer öfter zuerst mobile Endgeräte mit und integrieren diese in ihre Produktstrategien.
Spielen immer und überall
Beispiel Videospiele: Inzwischen verlieren die Produzenten herkömmlicher Konsolen- und PC-Spiele ihre Kundinnen und Kunden immer mehr an für mobile Handhelds entwickelte Games. Dank ausgefuchster Belohnungsmechanismen binden diese immer größere Teile der Zeitbudgets der oft jungen Spielerinnen und Spieler. Kein Wunder, dass namhafte Studios inzwischen auch Spiele für unterwegs konzipieren. Die Auswahl reicht dabei von Sportwetten-Apps mit attraktiven Wettbonus-Angeboten, über Casual Games wie Angry Birds oder Pokemon Go bis hin zum bald erscheinenden Diablo Immortal, mit dem eine der erfolgreichsten PC- und Konsolenmarken ins mobile Zeitalter überführt werden soll. Doch auch zur Bedienung klassischer digitaler Partyspiele wie You Don’t Know Jack, werden Smartphones mittlerweile herangezogen. Das eigentliche Spielgeschehen findet in solchen Fällen auf dem Fernseher oder Computerbildschirm statt, die Bedienung aber erfolgt über die Smartphones der Mitspieler.
Das langsam aufkommende Cloud-Gaming, wie es Plattformen wie Googles Stadia oder der Anbieter Shadowtech ermöglichen, werden hier aller Wahrscheinlichkeit nach weitere Mauern einreißen und vollwertige 3D-Spielerlebnisse im Hosentaschenformat, vor allem aber auch den fliegenden Wechsel zwischen den Plattformen ermöglichen.
Musik und Audio
Auch Musik wird in immer größerem Umfang über das Smartphone abgespielt. Sei es in Form der guten alten MP3-Sammlung oder über Streamingdienste wie Spotify. Hersteller von Hifi-Systemen für zu Hause reagieren mittlerweile auf diese Entwicklung. Immer häufiger ist es bei den modernen Anlagen möglich, das eigene Telefon per Bluetooth mit dem System zu koppeln, um Musik wiederzugeben. Doch das ist nur der Anfang, immer häufiger bieten die Systeme inzwischen eine tiefe Integration mit den Streaming-Services an, dadurch können die Anlagen selbst die Verbindung zu Spotify und Co. herstellen. Das Smartphone wird hier dann nur noch zur Steuerung der Wiedergabe verwendet, nicht länger als Quelle. So ist eine wesentlich höhere Soundqualität möglich, die vom Telefon aus gesteuerte Musik zieht damit qualitativ mit der CD gleich oder überflügelt diese bei manchen Streaming-Services sogar.
Auch im Bereich des sogenannten Spoken-Word-Audios ist der Trend zum Smartphone nicht zu verkennen. Zwar ist der gute alte UKW-Empfänger noch immer Wiedergabegerät Nr. 1 für Nachrichten und Co., doch Hörbuchservices wie Audible und der Megatrend Podcast nagen nicht erst seit gestern an diesem Thron. Ähnlich wie bei der Musik macht hier vor allem die allgegenwärtige Verfügbarkeit aller möglichen Angebote und Inhalte den entscheidenden Unterschied. Ähnlich wie bei der Musik wird das Angebot hier von vielfältigen Möglichkeiten flankiert, den Content nicht nur aus den (immer weniger) scheppernden Lautsprechern des Smartphones wiederzugeben, sondern über Stereo-Anlagen und vor allem hochwertige, gerne mit Noise-Cancellation ausgestattete (Bluetooth-)Kopfhörer.
Video mobil – Das Ende der großen Leinwand?
Auch die Filmindustrie geht mit der Zeit und folgt dem Trend zum Smartphone. Wie bei der Musik ist es hier nicht zuletzt das Aufkommen der Streaming Services, in erster Linie Netflix, das hier das Schritttempo der Entwicklung bestimmt. Längst ist es Normalität, Bahnreisende während der Fahrt einen Film auf dem Smartphone betrachten zu sehen. Die auch in Deutschland inzwischen immer schneller werdenden mobilen Datenverbindungen und clevere Download-Optionen in den Apps von Netflix und Co. machen es möglich. Filme und Serien werden inzwischen oft sogar schon so produziert, dass sie nicht nur auf der großen Leinwand oder dem Fernseher gut aussehen und funktionieren, sondern auch auf Telefondisplays. Dennoch ist für echten Filmgenuss natürlich nach wie vor ein größerer Bildschirm das Nonplusultra. Doch auch hier gibt es inzwischen clevere Soft- und Hardwarelösungen, die die Verbindung zum Smartphone ermöglichen.
Internet- und Mobil-TV auf dem großen Bildschirm
Vorreiter auf diesem Gebiet waren sicherlich Googles Chromecast und Amazons FireTV-Stick. Kleine HDMI-Sticks, die in den HDMI-Anschluss eines Fernsehers oder Computerbildschirms gesteckt die Verbindung zum Netz herstellen und das Streaming von Serien und Filmen auch auf dem großen Bildschirm eines nicht-smarten Fernsehers ermöglichen. Konfiguration und Steuerung der winzigen Settopboxen erfolgt über das Smartphone. Mittlerweile aber haben sich die sogenannten Smart-TVs auf breiter Front durchgesetzt. Sie integrieren viele der Funktionen, die bislang nur über Settop-Boxen realisiert werden konnten und verbinden den Fernseher direkt mit dem Netz. Ähnlich wie bei den direkt mit den Musikstreaming-Services kommunizierenden Hifi-Systemen, ist es auch bei den neuen Smart-TVs oftmals möglich, die Geräte mit dem Smartphone zu koppeln und von hier mit Medien zu bespielen. Insbesondere YouTube, die größte Videoplattform der Welt, ist hier hervorzuheben. Zwischen Smartphone-App und TV ist in der Regel eine nahtlose Übergabe von Videos und Playlists möglich.
TV im Internetzeitalter
Und das Fernsehen? Noch ist klassisches, lineares Fernsehen für viele Deutsche nicht aus dem Alltag wegzudenken. Doch gerade die jüngeren Generationen (die Millenials und die gerade der Schule entwachsende „Generation Z“) nutzen die Angebote von ARD über RTL bis Pro7 nur noch selten als Live-Angebot. Stattdessen werden Shows in kleine Häppchen zerschnitten auf YouTube und in den Mediatheken der Sender angesehen – oft und gerne auch auf dem Smartphone. Entsprechend werden die Unterhaltungs- und Samstagabendshows inzwischen zunehmend auch diesen neuen Formaten gemäß produziert, sodass eine möglichst effektive Zerteilung in mehrere Clips möglich wird. Ob das die Qualität der so produzierten Formate eher hebt oder senkt, bleibt abzuwarten.
Es bleibt festzustellen, dass die zunehmende Verschmelzung der verschiedenen Medienkanäle auf einem einzigen Device, dem Smartphone, zu einer erhöhten Konkurrenz der verschiedenen Medien untereinander führt. Längst ist es nicht mehr klar, dass abends passiv ferngesehen und die Spielekonsole nur am Wochenende bemüht wird. Der fliegende Wechsel zwischen Musik(clip), Influencer-Video aus dem Schlafzimmer und aufwendig produzierter Talkshow macht die Medien- und Unterhaltungslandschaft lebendiger, sorgt aber auch für zusätzlichen Druck.
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