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Nach der Debut-Serie erweitert Elac nun auch seine Uni-Fi-Reihe. Der Regallautsprecher UB52 stellt dabei das kleinste Mitglied des neuen Familienzweigs. Dank cleverer Konstruktionsweise, aufwändiger Ausstattung und hoher Leistungsfähigkeit will er die Konkurrenz in seiner Preisklasse nun mächtig aufmischen.

Die Uni-Fi 2.0 UB52 sind grade einmal 29 Zentimeter hoch und dennoch mit einem Drei-Wege-System ausgerüstet.

Es ist etwa eineinhalb Jahre her, dass wir die Uni-Fi BS U5 im Test hatten. Ein auf den ersten Blick vielleicht nicht besonders spektakulär wirkender Lautsprecher. Allerdings einer, der mit einer Paar-Preisempfehlung von rund 700 Euro eine wirklich gute Verarbeitung und eine stattliche Ausstattung bietet. Bei genauerem Hinsehen stellt man dann schnell fest, dass hier etwas anders ist, als bei der Konkurrenz: Dieser Lautsprecher kommt nämlich mit einem anspruchsvollen Hoch-/Mittelton-Koaxial-System und einem darunter thronenden, reinrassigen Tieftöner. Ein Aufbau, der in Lautsprechern dieser Größe eher ungewöhnlich und in seiner Preisklasse sonst auch kaum zu realisieren ist. Zugleich ein Aufbau, durch den dieser Lautsprecher „in seinem Preissegment sicherlich Maßstäbe setzt“. In der UB52 versucht Elac dieses Prinzip nun preislich noch ein bisschen attraktiver zu machen. Der ist im Paar für satte 100 Euro weniger zu haben und war noch vor Markteinführung bei uns im Hörraum zu Gast.

Die Elac Uni-Fi BS U5 hatten wir auch bereits im Test …

Allround-Lösung

Meine Untersuchung beginnt mit dem Äußeren. Zunächst einmal kommen die neuen Elacs sicher verpackt in die Redaktion. Mit 34,5 Zentimetern Höhe, bei 18,6 Zentimetern Breite, offerieren sie sich als Klang-Lösung, die sehr gut auf Lautsprecherständern, auf dem Lowboard oder auch im Regal aufgestellt werden kann. Letzteres funktioniert tatsächlich, denn im Vergleich zur BS U5 ist das Bassreflex-Port hier von der Rück- auf die Frontseite gewandert. Hier findet es direkt unterhalb des Tieftöners seinen Platz. Das heisst: Dieser Schallwandler kann auch wandnah platziert werden, was seinen Einsatzradius erweitert. Mit dem Elac Discovery DS-A101-G kombiniert, könnte dieser Lautsprecher beispielsweise auf dem Lowboard unter dem Fernseher für satten HiFi-Sound und die Aufwertung des TV-Tons sorgen. Mehr würde tatsächlich nicht benötigt, um Musik aus dem Internet zu streamen, um die favorisierten Playlist in HiRes von der NAS-Platte in anspruchsvoller Klangqualität zu genießen oder den Fernsehkrimi mit satter Soundunterstützung emotional zu erleben.

Das aufsteckbare Gewebegitter bedeckt die gesamte Schallwand. So verschwindet die Technik vollständig im Hintergrund.

Sparen mit Sinn

Das Elac-Ziel ist also auch hier, die in der eigenen Preisklasse, bestmögliche Klangperformance. Aber wie soll das gehen, wenn der Lautsprecher-Paarpreis um 100 Euro nach unten gehen soll? Ganz einfach, man spart nicht an hochwertigen Komponenten, sondern speckt zu allererst an der Kosmetik etwas ab. Und damit lässt es sich meiner Meinung nach und mit Blick auf das Preisschild, gut leben. Statt des – in der BS U5 verwendeten – seidenmatten Lacks ist die UB52 von einem gemaserten Vinylfurnier überzogen. Elac setzt hier also auf den Classic-Style, der aktuell markenübergreifend wieder sehr beliebt zu werden scheint. Dieser Lautsprecher sieht aus wie ein Lautsprecher und das darf er auch. Dazu kommen der etwas veränderte Gehäuseaufbau inklusive frontseitigem Bassreflex-Port, und ein vereinfachtes Anschlussmodul. Die letzte visuelle Änderung stellt die vollflächige Gewebeabdeckung dar. Sie haftet nicht magnetisch, sondern über vier Pins an der Schallwand.

Natürlich koaxial

Technisch hat sich im Vergleich zur BS U5 dagegen vergleichsweise wenig verändert. In beiden Modellen setzt Elac auf ein Drei-Wege-Konzept mit Koax-Treiber im oberen Gehäuseabteil. Im Detail handelt es sich dabei um einen Hochtöner mit Textilkalotte, die hinter einem feinmaschigen Metallgitter vor mechanischer Beschädigung geschützt wird. Dieser Tweeter sitzt mittig im ihm umgebenden Mitteltöner. Dessen Schwingfläche ist mit einer Aluminium-Schicht überzogen und hat einen Durchmesser von rund 100 Millimetern. Ein solcher Aufbau ist vergleichsweise teuer, stellt im Prinzip aber eine Einpunkt-Schallquelle dar. Sie gilt als ideal: Schließlich soll der Schall möglichst von einem einzigen Punkt kommen und sich von dort als Kugelwelle im Raum ausbreiten. Damit versprechen sich die Entwickler, dass der Hörbereich gleichmäßig von einem natürlichen Klangfeld beschallt wird. Das vergrößert den Hörbereich und lässt auch auch außerhalb der üblichen Hörzone ein glaubhaftes Klangbild erwarten. Dazu aber später mehr im Hörtest.

Wie die klassische Uni-Fi-Serie sind auch die neuen Modelle mit einem anspruchsvollen Koax-Chassis ausgerüstet.

Clever konstruiert

Bevor es aber in den Hörraum geht, steht noch die Beschreibung des großen, 130 Millimeter durchmessenden Tieftöners an. Dieser sitzt direkt unter dem Koax-Chassis und ist bündig perfekt in die Schallwand eingelassen. Wie der Mitteltöner, ist auch er als Konus geformt und mit einer superleichten Aluminium-Schicht überzogen. Das verspricht eine umglaubliche Schnellheit in der Bewegung, bei zugleich höchstmöglicher Stabilität. Die braucht es auch, schließlich wird ihm die Aufgabe übertragen, bis zur Trennfrequenz von 200 Hertz durchzuspielen. Heisst: Der straff aufgehängte Woofer übernimmt auch einen Großteil des Oberbasses. Das bedeutet gleichzeitig, dass er dem Mitteltöner einen nicht unwesentlichen Teil des Knochenjobs in der Basswiedergabe abnimmt. So kann der sich seiner Kernkompetenz widmen, der Wiedergabe des sehr wichtigen Mitteltonbereichs. Um noch eine Etage tiefer in den Basskeller absteigen zu können, ist das Bassreflexport direkt an den Tieftöner angekoppelt. So soll der Elac-Regallautsprecher bis zu 46 Hertz hinunter spielen.

Wenn man so will, ist auch die Tieftonsektion doppelt ausgestattet. Zum 130-Millimeter Tieftöner gesellt sich hier das direkt darunter platzierte Bassreflexport.

Flexibel einsetzbar

Aufgestellt und untersucht sind die Elac Neulinge. In Anschluss an die obligatorische Einspielzeit, mache ich mich noch an die Ausrichtung der UB52: Die ist übrigens schnell gefunden, denn die Elacs präsentieren sich als extrem flexibel, was auf ein sehr gutes Rundumstrahlverhalten schließen lässt. Sowohl auf den Hörplatz ausgerichtet, wie parallel zueinander aufgestellt, spielen meine Testgäste sehr räumlich. Letztlich entscheide ich mich schließlich für den Mittelweg und die leichte Ausrichtung auf den Hörplatz. In Mark Knopflers “Haul Away” stellen die Kieler Drei-Wegler dann schnell unter Beweis, dass ihr Sound alles andere als zierlich oder dünn ist. Die unverkennbare Stimme des Dire-Straits-Frontmanns steht vom ersten Moment an zentral zwischen den beiden Lautsprechern. Die mitspielenden Instrumente, dazu gehören unter anderem eine Geige und ein Akkordeon, nehmen Knopfler dann akustisch in ihre Mitte. Die Räumlichkeit ist sofort erkennbar und spannt sich innerhalb weniger Augenblicke in ihrer Breite und Tiefe aus.

Die UB52 ist griffig und präzise

Das funktioniert übrigens richtig gut, ist zugleich aber nicht die Spur übertrieben. Die Bühne ragt ein wenig über die Positionen der beiden Schallwandler hinaus, füllt den Raum dazwischen aber voll aus. Diese Fläche zeigt sich dann auch in ihrer Tiefe erstaunlich weiträumig. Mit der leichten Ausrichtung auf den Hörplatz habe ich in unserem rund 18 Quadratmeter messenden Hörraum offenbar die ideale Winkelung gefunden. Die Ortung ist tatsächlich sehr scharf – aber niemals übertrieben. Was mir dabei besonders gefällt: Richtig aufgestellt, bilden die UB52 die Bühne griffig und wirklich präzise ab. Bei mir stehen sie im Stereo-Dreieck mit einer Seitenlänge von rund 2,50 Metern. Mittig die Stimme, rechts, links und dahinter die mitspielende Instrumentalisierung. Das Hörfeld ist breit, tief, realistisch und – ganz wichtig – Einbrüche oder Phasenauslöschungen sind auch in unserem vergleichsweise kleinen Hörraum nicht zu ermitteln.

Aufgrund ihres sehr guten Rundstrahlverhaltens ist die UB52 sehr flexibel in ihrer Positionierung.

Gleichberechtigung im Detail

Der Hörraum scheint akustisch voll ausgeleuchtet, die Klangkulisse beeindruckt nachhaltig. Die UB52 hat aber noch viel mehr zu bieten: Hier ist zunächst die tonale Ausgeglichenheit zu nennen. Den Beweis dafür treten meine Testgäste in Annette Askviks „Liberty“ an. Dieser eher melancholische Song wird von den Elacs in jeder Einzelheit akkurat verarbeitet. Saxophon, Piano, Cello, alle Instrumente werden sauber abgebildet und als perfekt passendes Puzzle und in ihrer ganzen Sanftheit wieder akustisch ausgelegt. Nichts erscheint seziert oder besonders betont. Nein, alle Instrumente wirken gleichberechtigt und bilden eine akustisch homogene Einheit. Auch das untere Frequenzende ist präsent, drängt sich aber nicht in den Vordergrund. Mittendrin die Stimme der Norwegerin, die über die Freiheit sinniert und darüber was wir Menschen damit machen. Ausreisser leistet sich das kompakte Duo hier tatsächlich nie – weder in die höheren, noch in tiefere Frequenzetagen. Selbst unter höheren Pegeln bleibt das so.

Anschlussseitig stellt die UB52 zwei massive und großzügig dinemsionierte Schraubklemmen bereit.

Dynamische Register ziehen

Aber auch wenn es die UB52 exzellent versteht Gefühl und Atmosphäre zu erzeugen, würde ich sie nicht als reinen „Feingeist“ beschreiben. Nein, vielmehr ist sie offen und direkt. Den Beweis dafür tritt sie dann, als ich einen wesentlichen Lastwechsel vornehme: Statt der sanften Annette Askvik sind nun die Gorillaz mit “Feel Good Inc.” am Werk. Ein Song, der eine entsprechende Agilität, Elan und Lebhaftigkeit einfordert. Ein Lautsprecher muss also schnell sein und die dynamischen Register ziehen können, um diesen Track ordnungsgemäß und mit reichlich “Knack” wiederzugeben. Für die Elacs scheint diese Herausforderung aber kein großes Problem darzustellen. Jetzt geht es nämlich so richtig los: Drums geben den Rhythmus vor, Bässe pumpen in den Hörraum, die Stimme steht felsenfest in der Mitte. Es geht musikalisch so richtig ab, der Beat knallt durch den Hörraum und ich fühle mich zu einen unvernünftigen Rechtsdreh am Lautstärkesteller aufgefordert.

Aufgrund des frontseitig platzierten Reflexports lässt sich die UB52 auch sehr gut wandnah betreiben.

Langzeittauglich und vital

Gedacht, getan. Deutlich oberhalb der vielzitierten Zimmerlautstärke angekommen, sind die Elacs aber offenbar noch nicht an ihrem Limit angekommen. Ihren sanft-fließenden Duktus behalten sie auch hier bei. Die Übergänge zwischen den Frequenzlagen gelingen weiterhin fließend. Und ganz wichtig: Den Sound muss man auch nicht im Rauschen oder im aufgedickten Bass suchen, den viele andere Lautsprecher dieser Größe jetzt liefern würden. Nein, die Wiedergabe ist weiter dynamisch, agil und impulsstark. Und sie ist klar und unverdickt. Das ist der große Unterschied zu vielen Mitbewerbsmodellen, die im Tiefbass auf „dicke Hose“ machen. Die UB52 verzichtet auf den Abstieg in den tiefsten Basskeller, wirkt dafür aber deutlich kraftvoller, vitaler und flexibler. Und, was aus meiner Sicht besonders wichtig ist, dieser Lautsprecher ist absolut langzeittauglich. Hier hört man gern zu. Auch unter höheren Pegeln und auch über längere Zeit. Und übrigens: Die Elac ist alles andere als bassarm!

Rocker mit Stil

Den Beweis dafür liefern mir meine Testgäste im anschließend gewählten “Awake” der amerikanischen Rockband Godsmack. Dynamisch und voller Tatendrang wird auch dieser Song reproduziert. Mit Ausnahme der stilistisch so gespielten Gitarren auch hier keine Spur von Verzerrung oder nervigem Bassdröhnen. Nichts versumpft, nichts wirkt wummrig oder unkontrolliert – übrigens auch unter dem weiterhin hohen Pegeln nicht. Stattdessen erlebe ich jede Menge Druck im Oberbass und in der Magengegend. Der Grundton kommt weiterhin straff und durchzugsstark. Das imponiert mir auf Anhieb und könnte kaum mehr Spaß machen. Um es aber deutlich zu sagen: Um 40 Quadratmeter große Hörräume in Konzertpegeln zu beschallen, greift man besser in ein anderes Elac-Regal. Wenn man aber in kleinen und mittelgroßen Zimmern so richtig Spaß an seiner Musik haben möchte – zwischendurch auch mal unter Pegeln, die den Nachbarn böse werden lassen – der ist mit diesen Lautsprechern exzellent bedient.

Die UB52 ist zeitlos-elegant gestylt, hat es technisch aber faustdick hinter den Ohren.

Fazit

Das kleinste Familienmitglied der neuen Elac Uni-Fi 2.0-Serie ist schick gestylt, geradlinig, zeitlos und ohne Schnickschnack. Sie ist exzellent ausgestattet und gemessen an ihrem Preis auch sehr gut verarbeitet. Zum Design und zur Ausstattung kommt die klangliche Performance: Die UB52 ist erstaunlich flexibel einsetzbar, und verwandelt kleinere und mittelgroße Hörräume in imposant klingende Konzertsäle. Klanglich gehört sie zweifellos zum Besten ihrer Klasse, wobei sie durch Ausgewogenheit und bei Bedarf durch Agilität, Dynamik und eine bemerkenswerte Impulsfreudigkeit auffällt. Wer also einen schönen und zugleich klangstarken Regallautsprecher sucht, der sauber spielt, der aber auch so richtig losrocken kann, sollte sich die Uni-Fi UB52 unbedingt mal anhören.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Simone Maier

Gesamtnote: 80/80
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

80 of 100

79 of 100

80 of 100

Technische Daten

Modell:Elac
Uni-Fi 2.0 UB52
Produktkategorie:Regallautsprecher, Drei-Wege
Preis:598,00 Euro / Paar
Garantie:- 5 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
Vertrieb:Elac, Kiel
0431/647740
www.elac.de
Abmessungen (HBT):364 x 185 x 275 mm
Gewicht:8,2 kg / Stück
Hochtöner:25 mm
Mitteltöner100 mm
Tieftöner:130 mm
Prinzip:Drei-Wege, Bassreflex
Frequenzbereich:46 Hz - 35 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenz:200/2.000 Hertz
Lieferumfang:- UB52
- Gewebeabdeckung
- Bedienungsanleitung (mehrsprachig)
Pros und Contras:+ Koax-Chassis
+ Drei-Wege-Aufbau
+ Bassreflexport frontseitig
+ realistische Raumdarstellung
+ agiler Grundton
+ sehr gute Bassabstimmung

- kein Bi-Wire
Benotung:
Klang (60%):80/80
Praxis (20%):79/80
Ausstattung (20%):80/80
Gesamtnote:80/80
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut
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