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Die Neat Acoustics Ekstra ist anders als andere Lautsprecher. Sie klingt einfach aussergewöhnlich gut und unterscheidet sich technisch grundlegend von den allermeisten Mitbewerbern. Was hier aber tatsächlich im sehr schön gearbeiteten Gehäuse sitzt, lässt sich nicht durch schlichtes Kratzen an der Oberfläche erahnen. Lediglich wer vor der Ekstra in die Knie geht, erkennt, dass im Fuß noch eine Membran ans Werk geht. Und auch das ist nicht alles, was die klangvolle Britin zu bieten hat.

Die Neat Acoustics Ekstra ist rund 1,10 Meter hoch und filigran gebaut. Trotz dieser Schlankheit erzeugt sie ein ordentliches und präzises Bassfundament.

Neat Acoustics, das Unternehmen mit Sitz in Teesdale im Norden Englands, wurde 1989 vom Musik-Autodidakten Bob Surgeoner gegründet und kann heute auf eine über 30-jährige Erfahrung zurückblicken. Der Gründer hat den Großteil seines Lebens mit der Musik verbracht und mit seiner Gitarre zahlreiche Stile erkundet. Mit seinem Interesse an Elektronik hat er sich zum Ziel gesetzt, herausragende Produkte zu kreieren, um konservierte Musik so authentisch wie nur irgend möglich wiederzugeben. Im hauseigenen Studio warten zahlreiche Instrumente vom Klavier bis zur Harfe nur darauf angespielt und in hochauflösenden Formaten aufgenommen zu werden. Anschließend werden sie zur Überprüfung der Lautsprecher im Hörraum wiedergegeben, um einen direkten Vergleich zu ermöglichen. Daraus sind unter anderem die hochgelobten Neat Ultimatum-Lautsprecher hervorgegangen, von denen sich viele Prinzipien auch in der Ekstra wiederfinden.

Der etwas andere Aufbau der Neat Acoustics Ekstra

Stellt man die Ekstra nach dem Auspacken auf den Kopf, um Ausleger und Spikes anzubringen, fällt zunächst der 134 Millimeter messende Basstreiber auf, der in der Gehäuseunterseite sitzt. Im Inneren der Säule sitzt dann sogar noch ein zweites Exemplar, etwa auf Höhe des Anschlussterminals. Also von aussen völlig unsichtbar. Beide Treiber sitzen in getrennten Kammern, sind jedoch direkt übereinander angeordnet. Sie arbeiten nach dem Isobarischen Prinzip. In der Kammer zwischen beiden Lautsprechern herrscht also immer der gleiche Druck, denn beide bewegen sich gleichzeitig in dieselbe Richtung. Die effektive Schwingfläche wird also größer ohne die Masse der einzelnen Membranen zu verändern. Auf diese Weise können die Chassis Impulse schneller umsetzen und aufgrund der doppelten Kraft auch noch tiefer hinabspielen. Der innere Tieftöner ist dabei an einen Bassreflextunnel gekoppelt, der das Gehäuse gezielt weiter für tiefe Frequenzen öffnet.

Das Isobarische Prinzip: Im Fuße der Ekstra sitzen zwei Basstreiber direkt übereinander.

Maße und Design

Im oberen Abteil sitzen der unabhängig gekapselte 134er-Mitteltöner, sowie ein ausgezeichneter 50 Millimeter Bändchenhochtöner. Genauer gesagt, handelt es sich dabei um eine Folie, die von zwei Magneten angetrieben wird. Dieser Aufbau macht den Hochton schneller, präziser und effektiver im Vergleich zum dynamischen Hochtöner. Allerdings ist das auch etwas kostspieliger. Insgesamt ragt der Lautsprecher auf seinen drei Spikes 110 Zentimeter in die Höhe und bleibt mit 17 Zentimetern in der Breite angenehm schlank. In der Tiefe genehmigt sich die Säule 25 Zentimeter, wobei bei meinen Tests ein Wandabstand von knapp 50 Zentimetern zum bevorzugten Klangerlebnis führt. Vor mir steht ein Paar Ekstra in „Natural Oak“ (Natureiche). Die Zweieinhalb-Wege-Säule ist aber auch in „American Walnut“ (Amerikanische Walnuss), „Black Oak“ (Schwarze Eiche) oder „Satin White“ (Weiß seidenmatt) erhältlich. Rückseitig befindet sich ein großes Anschlussfeld mit zwei Aufnahmen für Bananenstecker oder Litzen von bis zu zehn Quadratmillimetern Kabelquerschnitt.

Einder beiden Bassisten thront sichtbar im Korpusboden. Der zweite sitzt unsichtbar im Gehäuse.

Noch mehr Werte

Laut Datenblatt bevorzugt die Neat Acoustics Ekstra eine Verstärkerleistung von 25 bis 150 Watt. Das Zweieinhalb-Wege-System wird auf der Website mit sechs Ohm angegeben, mit denen jeder Verstärker zurechtkommen sollte. Jede Ekstra bringt satte 18 Kilogramm auf die Waage. Getestet habe ich unter anderem am Denon PMA-A110, der eine Maximalleistung von 160 Watt pro Kanal aufbieten kann. Alternativ lassen sich die Standlautsprecher aber auch von kleineren Verstärkern zu Höchstleistungen antreiben. Bei der Wahl des Aufstellplatzes bietet die Ekstra einiges an Spielraum. Zu dicht an der Wand platziert, trägt der Tieftonbereich für meinen Geschmack etwas zu dick auf, sodass ich mit 50 Zentimetern Abstand zur zurückliegenden Wand die für mich beste Distanz finde. Das ist allerdings Geschmackssache. Leicht auf die Hörposition eingedreht, passt es mir dann klanglich am besten. Beim Umherlaufen im Hörraum erlebe ich ein sehr ausgedehntes Stereofeld, das selbst an den Rändern des Hörbereichs noch ausgeprägt ist.

Damit der Bassbereich auch Wirkung zeigt, steht die Neat Ekstra auf drei Auslegern mit Spikes, die einen definierten Abstand zum Boden gewähren.

Ekstra, die Wohnzimmerschmeichlerin

Nicht nur aufgrund der schlanken Zeichnung macht die Ekstra eine gute Figur. Die ausgewogene und warme Abstimmung mit ihren brillanten Höhen weiß auch unter geringen Lautstärken schon ein ausgewogenes Klangbild zu realisieren. Auch wenn man nicht unbedingt in der Mitte auf dem Sofa Platz nimmt, wird man noch mit einem ausgeprägten Stereobild bedacht. Die leicht auf den Referenzplatz ausgerichtete Winklung scheint also ideal. Auf dem „Sweet Spot“ vermengen sich alle Klangfacetten zu einem stimmungsvollen musikalischen Gemälde. Sehr angetan bin ich von der frischen Aufbereitung der alten Genesis-Aufnahme „Mama“. Der Bass wird mit einem straffen und doch feinen Pinsel gezeichnet. Das Schlagzeug füllt die breite Bühne auf ganzer Breite aus, der Synthesizer hat eine angenehme Fülle und die erwähnten Bändchen holen die letzten Nuancen aus frisch abgestaubten Rillen heraus. Aber so richtig beeindruckend sind die dunklen tiefen Facetten, in die die schlank gebauten Lautsprecher eintauchen lassen.

Im oberen Abteil sitzt die Hoch- und Mitteltieftonsektion.

Wie im Verkaufsraum

Die Aufnahme von „Concussion“ des Delvin Lamarr Organ Trios entstand live im gut besuchten Little London Plane während des Upstream Music Fest. Dank des ausgezeichneten Recordings fühle ich mich beim Zuhören tatsächlich schnell mitten im Geschehen. Die Ekstra unterstreicht diesen Höreindruck durch ihre wunderbar homogene Abstimmung. Die Bändchen-Hochtöner säuseln die feinsten Nuancen aus den Becken des Schlagzeugers . Hier wird man Zeuge, warum die uralten Hammond-Orgeln immer noch so einen unglaublich legendären Ruf haben. Sobald die tiefen Pedale zum Einsatz kommen, fühlt man förmlich wie die Schallwellen den eigenen Körper umstreichen. Alles realisiert von einer schlanken Box ohne sichtbare Tieftöner. Das verborgene Chassis-Tandem lässt keinen Zweifel an der Substanz und am griffigen Tiefbass aufkommen. Alles übrigens ohne aufdringlich oder nervös zu erscheinen. Speziell die hart und satt abgestimmte Bassdrum des Schlagzeugers tragen zum authentischen Erlebnis bei. Besonders, wenn der Orgelklang den gesamten Hörraum füllt.

In unserem Hörraum musste sich die Neat Ekstra u.a. an der Denon-Jubiläumskombi PMA-A110 und DCD-A110 beweisen.

Der Natur auf der Spur

Speziell bei hochwertigen Aufnahmen natürlicher Klänge können die Ekstras ihr Pfund in die Waagschale werfen. „Asphalt Canyon Blues“ von Kenny Burrell und Grover Washington Jr. macht deutlich, wie viel Sensibilität in den Chassis steckt. Jede sanft gezupfte Note von Ron Carter auf dem Bass ist deutlich erkennbar. Als er sein Instrument in den Frequenzkeller schickt, folgt die Ekstra auf dem Fuße. Sie serviert Grover Washington Jr. ein angenehm satt abgestimmtes Fundament am Saxophon. Im Bass und Grundton macht mein Testgast seine Sache einfach verdammt gut! Und auch, als es weniger tief zu Werke geht, trumpft die Neat groß auf: Sanftes Säuseln erfüllt den Raum, als alle Facetten des Holzblasinstruments abgerufen werden. Die Ekstra reagiert sehr agil und die Abbildung der Becken im Raum öffnet eine weite Bühne. Als dann Jack DeJohnette einen Teppich an Ghost-Notes auf seiner Snare ausbreitet, verhallt keine Note davon ungehört.

Zwar ist die Ekstra „nur“ mit Single-Wire-Klemmen ausgestattet, dafür aber mit solchen der hochwertigeren Art.

Impulsfreudiges Aufspiel

Auch Santanas „Corazon Espinado“ mit seinen zahlreichen perkussiven Instrumenten liegt den schlanken Britinnen. Spritzig folgen sie den lebhaft arrangierten Rasseln, Kongas und diversen Klanghölzern. Im wohlsortierten Gewirr der breit aufgespannten Soundkulisse singt der Sänger entspannt aus der Mitte heraus auf. Jetzt fehlt nur noch ein guter Tequila für die perfekte Atmosphäre, obwohl Santana ja eigentlich mehr in San Francisco tätig war. Und wenn ich schon bei wilden Mischungen bin, darf Audioslave mit „Show Me How to Live“ natürlich auch nicht fehlen. Hier geht es allerdings nun etwas härter zur Sache, doch die Ekstra kuscht auch hier nicht. Sie liefert satte, kräftige Bässe und ein lebendiges Erlebnis. Chris Cornell erhält eine wirklich gute Unterstützung und reichlich Volumen. Dennoch folgt nicht das Gefühl im Klanggewirk zu ertrinken. Im Gegenteil, hier wird ganz nebenbei noch jede Menge Struktur enthüllt. Die Details laden dazu ein, das Stück direkt noch einmal aufzulegen.

In Sachen Aufstrellung ist die Ekstra flexibel. Das gilt für den Wandabstand wie für die Winklung.

Harmonisches Zusammenleben

Auch wenn das äußere Erscheinungsbild der Ekstra vielleicht etwas ungewohnt daher kommt, macht sich das Konzept bezahlt. Der isobarisch angekoppelte Tieftonbereich und der Bass liefern ein rundum spielfreudiges und knackiges Fundament. Das schaffen die meisten ähnlich schlanken Mitbewerber in dieser Form nicht. Im mittleren Bereich herrscht eine wohltuende Wärme, ohne aber zu voluminös zu erscheinen. Das kommt der Stimm- und Detailwiedergabe zu Gute. Dazu kommen die fein aufgelösten Höhen, sie sind ein wahres Feuerwerk für die Ohren. Egal ob im unteren, mittleren oder höheren Frequenzbereich, die Neats spielen auf den Punkt, zugleich aber auch sehr harmonisch auf. Von leiser Zimmerlautstärke bis in die gehobenen Pegel leistet mein Test-Duo, was gefordert wird. Alles übrigens in einer wirklich tollen Impulstreue und mit erstaunlich wenig Spielraum für Verfärbungen. Die Wahl der Chassis von Peerless und die Fountek-Bändchen brillieren einfach in ihrem harmonischen Zusammenspiel.

Das Hochtonbändchen ist superschnell und erstaunlich präzise.

Fazit

Mir gefällt, was Neat Acoustics mit seiner Ekstra auf die drei Beine gestellt hat. Ein schlanker, äußerst hochwertig verarbeiteter Zweieinhalb-Wege-Bassreflex-Lautsprecher, der einfach besser klingt als es sein Äußeres zunächst vermuten lässt. Die aufwändige Kapselung der einzelnen Chassis und der hochwertige Bändchenhochtöner liefern ein äußerst ansprechendes Klangbild. Dazu kommt ein Bass, mit ordentlich Druck und Dynamik – allerdings ohne zu übertreiben. Auf diesen Schallwandler sollte man sich einfach mal einlassen und ein bisschen mit der Aufstellung spielen. Die Neats sind diesbezüglich zwar sehr flexibel, wenn man es aber ganz exakt macht, bleibt auch kein Potenzial auf der Strecke. Das wäre angesichts der ausgezeichneten Performance wirklich schade. Dieser Lautsprecher spielt einfach unglaublich gut und ist auch in der Wahl der Antriebselektronik nicht wählerisch. Aus meiner Sicht ist die Ekstra eine echte Empfehlung!

Test & Text: Dieter Pfeil
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 94/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

94 of 100

94 of 100

94 of 100

Technische Daten

Modell:Neat
Ekstra
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:4.698,00 Euro / Paar
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Eiche natur
- Eiche schwarz
- amerikanische Walnuss
- Satinweiß
Vertrieb:Bellevue Audio, Unna
Tel.: 02303 / 3050178
www.bellevueaudio.de
Abmessungen (HBT):1100 x 170 x 250 mm
Gewicht:18 kg / Stück
Bauart:2,5-Wege, Isobarik-Bass, Bassreflex
Impedanz:6 Ohm
Hochtöner:1 x Bändchen
Mitteltieftöner:1 x 134 mm
Tieftöner:2 x 134 mm
Frequenzbereich:25 Hz - 22 kHz (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Neat Ekstra
- Ausleger (3)
- Spikes mit Unterlegscheiben
- Frontbespannungen
Pros und Contras:+ gute Verarbeitung
+ harmonische Abstimmung
+ ausgezeichneter Hochtöner
+ isobarische Bass-Treiber-Sektion
+ erwachsenes Klangbild
+ exzellente räumliche Abbildung
+ flexibel in der Aufstellung

- kein Bi-Wire
Benotung:
Klang (60%):94/95
Praxis (20%):94/95
Ausstattung (20%):94/95
Gesamtnote:94/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut
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