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Die M20 der britischen Audioschmiede Q Acoustics gehört ganz sicher zu den interessantesten Aktiv-Lautsprechern des Jahres. Warum? Weil sie kompakt und in fast jedes Wohnambiente integrierbar sind, weil sie mit einem Setpreis von unter 500 Euro erfreulich günstig sind. Und weil sie ausserdem richtig gut klingen …

Mit rund 28 Zentimetern Höhe zeigt sich jede M20 praktisch für den Einsatz in kleineren Räumen und/oder für die Ergänzung zu modernen Smart-TVs.

Fast jeder HiFi-Fan besitzt oder besaß irgendwann mal Regallautsprecher. Zumeist werden sie als Notlösung in beengten Wohnumgebungen angesehen. Nur wenige Musikfreunde können sich vorstellen, dass es zwischen den verschiedenen Modellen klanglich eklatante Unterschiede gibt. Doch es gibt sie, die kleinen aber feinen Differenzen. In verschiedenen Test haben wir erlebt, dass auch kleine Schallwandler richtig groß aufspielen können. Ein Beispiel wäre die Q Acoustics 3020i, die wir vor einiger Zeit im Test hatten. Ihre Leistung bezeichneten wir als „kultiviert, substanziell, leichtfüßig und auch unter höheren Pegeln souverän“. Ein Lautsprecher, der auch in mittelgroßen Räumen zu begeistern weiß. Das alles für einen Preis von 300 Euro – für das Paar wohlgemerkt. Dieses Highlight haben die Briten jetzt nun nochmal weiterentwickelt, um dem wachsenden Bedarf an kompakten Aktiv-Systemen nachzukommen. Für einen Aufpreis von gerade einmal 200 Euro kommt die M20 benannte Komplettvariante jetzt inklusive Verstärker, Anschlusssektion und Bluetooth-Modul.

Zwei Lautsprecher und ein Plattenspieler: So kompakt kann ein HiFi-Setup aussehen.

Kinderleicht eingerichtet

Nochmal zum Mitschreiben: Die 3020i ist eigentlich schon so günstig, dass man sich fragt, wie Q Acoustics damit überhaupt Geld verdient. Und jetzt kann man sich auch noch den externen Verstärker sparen. Der allein schlägt in der Regel mindestens mit 350 Euro zu Buche und er erfordert obendrein noch zusätzliche Kabel. Zwei lange Lautsprecherkabel werden bei der M20 nicht benötigt und bares Geld spart man auch noch. So ganz strippenfrei geht es bei meinen Testgästen aber auch nicht. Im Vergleich zu klassischen HiFi-Systemen hält sich die Kabelei hier aber in überschaubaren Grenzen. Benötigt wird eine Stromleitung. Sie versorgt den Masterlautsprecher mit Strom. Dazu kommt ein einziges Lautsprecherkabel über das M20-Master und M20-Slave miteinander verbunden werden. Spielt man hauptsächlich per Bluetooth zu, ist keine weitere Leitung nötig. Drückt man nun die „BLU“-Taste auf der Fernbedienung, blinkt die Beleuchtung um den Powerknopf auf dem Master blau.

Die übersichtlich gestaltete Fernbedienung kommt mit wenigen Tasten aus und gehört selbstverständlich zum Lieferumfang.

Nicht wählerisch

Jetzt gibt sich die M20 als „Q M20 HD“ in der Liste verfügbarer BT-Partner zu erkennen. Ein Fingertipp genügt nun, um Smartphone/Tablet mit der M20 zu verbinden. Auch neuere Smart-TVs können so kabellos konnektiert werden. Alternativ lässt sich der Fernseher aber auch über ein optisches Digitalkabel verbinden. Darüber hinaus bietet der M20-Master noch zwei analoge Zugänge. Einmal in Cinch-Ausführung und einmal mit 3,5-Millimeter Klinkenbuchse. Dazu kommen ein USB-Port und ein Subwoofer-Ausgang. Sollte die Basspower des Q Acoustics-Duos mal nicht ausreichen, kann die Tieftonwiedergabe an einen externen Bassmeister übergeben werden. Doch ohne Zuviel vorweg zu nehmen: In Räumen bis zu einer Größe von 25 Quadratmetern habe ich in meinem Test kein Bassdefizit entdecken können. Stehen die Lautsprecher nahe der Rückwand, kann es im Bass sogar richtig fett werden. Dem begegnet man, indem man sie etwas von der Wand wegrückt oder die mitgelieferten Schaumstoff-Pfropfen in die Reflex-Öffnungen steckt.

Der Master-Lautsprecher (hier links) ist mit allen gängigen Quellzugängen ausgestattet.

Durchdachter Aufbau

Wie bereits erwähnt, wurden Gehäuse und Chassis-Technik der M20 aus der 3020i entliehen. Letzteres wären hier ein 125 Millimeter messender Tiefmitteltöner und ein 22er Tweeter. Dieses Duo versteckt sich hier allerdings hinter dem gewölbten, nichtabnehmbaren Gewebegitter. Eine umlaufende Verzierung trennt Abdeckung und das ebenfalls tiefschwarze Gehäuse visuell sehr schön voneinander. Ein kleines Detail, das ordentlich Eindruck macht. Apropos Gehäuse: Dieses besteht aus einem dickwandigen und mit zusätzlichen Querstreben im Innern ordentlich versteiften MDF-Korpus. Die leicht geraute Oberfläche wirkt edel, ist zugleich aber auch resistent gegen Fingerabdrücke oder kleinere Kratzer. Hier sieht man absolut nichts. Das sauber furnierte Gehäuse ist nach vorn und zu den Seiten sanft gerundet. Bis auf den Übergang zur Rückseite kommt es vollständig ohne harte Kanten aus. Das lässt die immerhin 28 Zentimeter hohen und 17 breiten Schallwandler gefälliger und kompakter wirken. Ein optischer Trick, der die beiden M20 nochmal integrativer macht.

Sehr edel: Ein umlaufender Metallstreifen markiert den Übergang von der fest montierten Gewebeabdeckung zum Gehäuse.

Die M20 lässt sich perfekt anpassen

Da es sich bei der M20 um ein Master-/Slave-System handelt, ist hier besonders die Rückseite des Masters interessant. Sämtliche Anschlüsse habe ich ja bereits beschrieben. Dazu kommen noch ein Paar Schraubklemmen für Lautsprecherkabel. Sie sind hier als Ausgänge ausgelegt und dienen der Verbindung zum Slave. Der wiederum ist mit identischen Anschlüssen ausgestattet und nimmt die vom M20 verstärkten Audiosignale zur Wiedergabe entgegen. In Form zweier Kippschalter gibt aber noch eine Besonderheit am Master: Über den linken der beiden Schalter entscheidet man, ob der Master rechts oder ob er links steht. Ist die Wahl gefallen, werden die entsprechenden Signalanteile auch korrekt an den jeweiligen Lautsprecher ausgeliefert. Über den rechten Schalter kann ich hinterlegen, ob die Lautsprecher in der Ecke, nahe der Rückwand oder frei aufgestellt sind. Anhand dieser Vorgabe werden dann entsprechende Presets abgerufen, die sich in erster Linie klanglich auf die Bassperformance auswirken.

Über den kleinen Kippschalter rechts lassen sich der Aufstellung entsprechende Soundpresets voreinstellen.

„Mach laut„

Den ersten Soundcheck mache ich mit der vermutlich populärsten Zuspielart bei Aktiv-Systemen, per Bluetooth. Mit „Run To The Hills“ des legendären Iron Maiden-Album „The Number Of The Beast“ geht es auch gleich ziemlich hart zu. Harte Bassschläge, gefolgt von schreienden Gitarrenriffs und Bruce Dickinsons Stimme fluten den Raum. Der Sound ist fordernd und auch in tieferen Frequenzlagen überraschend griffig. Richtig gut gefällt mir hier die Darstellung der eingesetzten Gitarren. Die sind zwar vordergründig – ein Maiden-Markenzeichen – spielen sich aber keineswegs auf und werden nervig. „Mach laut“ ist die Forderung. Doch selbst wenn ich den Pegel auf über Zimmerlautstärke drehe, wird es nicht unangenehm. Das gelingt nicht vielen kompakten Lautsprecher-Systemen. Was mir ebenfalls auffällt: Auch wenn ich die Q Acoustics bis über die vielzitierte Zimmerlautstärke aufdrehe, neigt der Lautsprecher nicht zur Verzerrung. Erst wenn ich nochmals weiter aufdrehe, scheinen meine Testgäste allmählich an ihre Grenze zu gelangen.

Schneller und einfacher als bei der M20 kann die Bluetooth-Verbindung zwischen Smartphone und Lautsprecher kaum hergestellt werden.

Dancefloor

Weiter aufzudrehen ist aber tatsächlich nicht nötig. Unseren rund 25 Quadratmeter messenden Hörraum macht die M20 bereis zum Konzertsaal, ohne dass man an diese Grenze gehen müsste. Einen weiteren beweis dafür treten die beiden Kompaktlinge im anschließend gespielten „Cold Heart“-Instrumentalmix von Dua Lipa und Elton John an. Offensichtlich hat die beim Musikdienst Qobuz verfügbare Version ein sorgfältigeres Mastering erfahren. Jetzt kann ich nämlich sogar noch etwas weiter aufdrehen, ohne dass es schwierig für die Lautsprecher wäre. Nicht, dass das nötig wäre – aber es ist eben möglich und es ist ja auch nicht verkehrt noch Reserven zu haben. Bässe peitschen nur so um mich herum, während die Bühne akustisch breit und hell ausgeleuchtet ist. Während der Hörraum eben noch Konzertsaal war, verwandelt er sich nun zum Dancefloor, auf dem man sich zu richtig guter elektronischer Musik bewegt. Das macht mal richtig Spaß, am Sound ist absolut nichts auszusetzen.

Über den Wandabstand lässt sich die Bassperformance der M20 beeinflussen. Näher zur Wand bedeutet mehr Bass.

Vorhang auf

Aktiv-Lautsprecher sind ja aktuell so populär, weil sie flexibel sind und sich vielseitig einsetzen lassen. Ein weiterer Einsatzzweck wäre die Anbindung an den neuen Smart-TV. Rechts und links neben dem Fernseher platziert, hat man dann HiFi-System und Soundbar in einem. Den neuen Flat-TV verbindet man dann idealerweise via Bluetooth oder per optischer Digitalleitung. In meinem Test habe ich mich für die Kabelvariante entschieden. Manchen Fernsehern muss man jetzt noch „sagen“, dass sie den Ton nicht selbst, sondern via Kabel ausgeben sollen. Damit wäre die Einrichtung dann auch schon abgeschlossen. Mit der Nicki-Lauda-Homage „Rush“ spiele ich dann einen Film via Netflix zu. Nur über die TV-Lautsprecher wiedergegeben imponiert der Klang schon durch ein gewisses Volumen und Dynamik im Grundton. Als ich den Filmton dann aber auf die M20 umleite, geht der sprichwörtliche Vorhang auf. Der Sound ist jetzt einfach fester, griffiger und auch tiefer. Kein Vergleich mehr zu vorher.

Aktiv-Lautsprecher eignen sich auch hervorragend, um den TV-Klang auf ein höheres Niveau zu heben.

Breite Soundwall

Wo die Motoren eben zwar mit einem gewissen Volumen wiedergegeben wurden, spürt man die Kraft der Boliden nun förmlich. Die Soundwall erscheint nun deutlich breiter und reicht über die physischen Standorte der Lautsprecher hinweg. Es klingt wie mit einer besseren Soundbar. Die M20 bieten keine Surroundmodi, die vermisse ich aber tatsächlich auch nicht. Die Klangkulisse ist breit – und sie zieht sich sogar ein wenig in die Tiefe. Sehr gut feststellbar ist das in Szenen, in denen vorn gesprochen wird, während Rennwagen im Hintergrund ihre Runde drehen. Die Dialoge stehen dabei aber fest zwischen den beiden Lautsprechern und sind auch exzellent zu verstehen. So richtig erkennbar ist der Klanggewinn, als ich mir die Fußball-Übertragung ansehe. Jetzt nämlich werden mir Rauminformationen geliefert, die man zuvor nur erahnen konnte. Die Stimme des Kommentators ist satter und deutlich körperhafter. Das im Hintergrund tobende Publikum sorgt für eine beeindruckende Stadionatmosphäre im Hörraum.

In unserem Hörraum erwies sich die leichte Ausrichtung auf den Referenzplatz als ideal – sowohl in der Musik-, wie in der TV-Wiedergabe.

Klassisches HiFi geht auch

Für den nächsten HiFi-Test verbinde ich das M20-Duo dann mit einem Plattenspieler. Einen Phono-Preamp bietet das Q Acoustics-Team dafür allerdings nicht an. Das war aber auch nicht zu erwarten. Nachdem ich die Pro-Ject AD Box S2 Phono an den Plattenspieler geklemmt habe, drücke ich die Taste mit der Aufschrift „ANA“ auf der Fernbedienung. Jetzt leuchtet die Kontroll-LED grün und die M20 schaltet auf den analogen Eingang. Auf dem Player rotiert das gleichnamige Album der Black Pumas. Los geht es mit „Black Moon Rising“. Die startenden Drum Breaks stimmen mich sofort ein und bleiben in diesem fast schon psychedelischen R&B-Stück durchgängig präsent. Die Stimme Eric Burtons ist sanft, zugleich aber auch bestimmend. Der erste Satz „Under the raging sun’s open fire, fire, fire“, holt mich gleich ab. Weich, soulig, funkig, warm, atmosphärisch. Dazu das schleppende Schlagzeug. Innerhalb weniger Augenblicke macht sich echte 70er-Atmosphäre breit.

Die Quellwahl lässt sich auch über den kleinen Taster am M20-Master vornehmen. Jeder Quellzugang ist dafür farblich gekennzeichnet. Grün entspricht dem Cinch-Eingang, Blau steht für Bluetooth.

Feingefühl und Detailtreue

Der imposante Eindruck ändert sich auch in „Colors“, dem zweiten Titel des Albums nicht. Die M20 gehen jede Änderung mit. Nun wird es etwas betriebsamer. Zunächst ist nur Adrian Quesadas Gitarre zu hören und ansonsten gar nichts. Sehr gut. Dann steigt Eric Burton mit sanfter Stimme ein. Von da an nimmt der Song etwas an Geschwindigkeit zu. Gitarre, Gesang, Backgroundsängerinnen. Das Setting steht felsenfest in unserem Hörraum und ich bin mittendrin. Die Füße bewegen sich im Takt. Mehr noch, in ihrer Gesamtheit animiert die Musik jetzt fast schon dazu rhythmisch mitzuklatschen. Und doch bleibt der Song weiterhin sehr soulig, eindringlich. Die akustische Note bleibt dabei selbstverständlich erhalten. Die M20 können es also auch etwas ruhiger. Nach der Metal-Session und ihrem zwischenzeitlichen Filmton-Einsatz überzeugt mich das Q Acoustics-Duo auch in der Wiedergabe ruhiger, besinnlicher Songs, die Feingefühl und eine hohe Detailtreue erfordern. All das haben die M20 drauf.

Dank ihrer sanften Rundungen wirkt die M20 filigran, edel und zeitlos.

Fazit

Die Q Acoustics M20 machen bereits optisch einen hervorragenden Eindruck. Die Verarbeitung ist sehr gut und auch die Proportionen stimmen. Dank gerundeter Kanten wirkt das Set gefällig und kompakter als es eigentlich ist. In Sachen Ausstattung lässt es die M20 an nichts vermissen. Es gibt digitale und analoge Zugänge, Bluetooth und selbst ein Subwoofer-Ausgang ist vorhanden. Dank seiner Leistungsreserven füllt sich das Q Acoustics-Set kleine wie mittelgroße Räume locker mit Musik. Dabei punktet es durch einen überraschenden Tiefgang, satte Oberbässe und eine ausgewogene Mitten- und Höhendarstellung. Auch Feindetails werden sauber herausgearbeitet. So ist das Duo fast überall einsetzbar und für meine Begriffe ein Allround-Set mit HiFi-Ambition, das fast schon zu günstig ist.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Simone Maier

Gesamtnote: Highlight
Preis-/Leistung: sehr gut

80 of 80

80 of 80

79 of 80

Technische Daten

Modell:Q Acoustics
M20
Gerätekategorie:Aktiv-Lautsprecher
Preis:499,00 Euro / Set
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
Vertrieb:IDC Klaassen, Lünen
Tel.: 0231 / 9 86 02 85
www.idc-klaassen.com
Abmessungen (H x B x T):279 x 170 x 296 mm
Gewicht:- Master: 5,5 Kg
- Slave: 5,1 Kg
Prinzip (Lausprecher):aktiv, Bassreflex
Hochtöner:22 mm
Tiefmitteltöner:125 mm
Frequenzgang:55 Hz - 22 kHz (Herstellerangabe)
Übergangsfrequenz:2.400 Hz
Leistung:2 x 65 Watt (Herstellerangabe)
Analoge Eingänge (Hub):1 x Cinch
1 x 3,5 mm
Digitale Eingänge/Schnittstellen/Streaming-Möglichkeiten (Hub):1 x optisch Digital
1 x USB
- Bluetooth
Ausgänge (Hub):1 x Sub Out
Lieferumfang:1x aktiver Lautsprecher M20
1x passiver Lautsprecher M20
1x Fernbedienung (inkl. Batterien)
1x Lautsprecherkabel (4 Meter)
1x Netzkabel für EU (2 Meter)
1x Netzkabel für GB (2 Meter)
2x Schaumstoff-Pfropfen
1x Bedienungsanleitung
Pros und Contras:+ einfache Installation
+ Bluetooth-Anbindung
+ kraftvoller Bass
+ solider Grundton
+ homogene Abstimmung
+ schöne Bühnenstaffelung
+ Fernbedienung
+ gehobene Verarbeitung
+ einfache Bedienung
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Preis/Leistungsehr gut
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