Home » Tests » Vollverstärker Symphonic Line RG 14 Edition MK 5 S – Kraft und Harmonie
30. November 2021von Volker Frech
RedakteurHigh End mit Understatement: Der Symphonic Line RG 14 Edition MK 5 S präsentiert sich nüchtern im Design – doch akustisch entfaltet dieser Vollverstärker eine herausragende Klangqualität und bietet die Vollbedienung für klassisches HiFi – inklusive Phono MM/MC-Stufe. Was das Edel-Kraftwerk in seiner mittlerweile fünften Modellgeneration kann und wofür das rätselhafte S steht, haben wir erforscht.
Was zeichnet ein gutes Produkt aus? Dass es nach Jahren nicht schlecht sein sollte. Das ist die Überzeugung von Rolf Gemein – und mit diesem Qualitäts- und Kontinuitäts-Credo hebt sich Gemein, High End-Pionier und Kopf von Symphonic Line, positiv von der industriellen Schnelllebigkeit mit kurzen Modellzyklen und Produktlebensdauern ab. In seiner Duisburger Manufaktur werden seit über 40 Jahren High End-Komponenten – und hier vorwiegend Verstärker – in Handarbeit gefertigt und klanglich einzeln abgestimmt. Eines der frühen Edel-Kraftwerke ist der vor einem Vierteljahrhundert eingeführte RG 14 – und diesen Transistor-Vollverstärker fertigt Symphonic Line noch heute. Dabei hat der Dauerbrenner, der in Hifi-Kreisen Kult- und Legenden-Status besitzt, in den Dekaden stetige Veränderungen, Verbesserungen und Veredlungen erfahren. Seine aktuellste und höchste Ausbaustufe nennt Symphonic Line RG 14 Edition MK 5 S.
Gradlinige Optik mit hochwertiger Ausstrahlung
Dies attestiert uns die gleich Gravur auf der Frontplatte. Damit sind wir beim optischen Auftritt des Verstärkers. Symphonic Line-Komponenten erkennt man sofort – nämlich an der kunstvollen Fräsung des geschwungenen Firmenlogos und den schnörkellosen Bezeichnungen auf der Front. Diese Stirnseite ist in massivem, ein Zentimeter starkem Aluminium gehalten, sauberst gebürstet und schwarz eloxiert. In optischem Kontrast dazu stehen die silbernen, satinierten und geschliffenen Metallknöpfe, die durch eine Fasung verziert sind und mit einem eingravierten Punkt eine Orientierung über die aktuellen Einstellungen ermöglichen. Mehr Dekor gibt es nicht – auch das hat Tradition: Symphonic Line vermeidet seit eh und je optischen Firlefanz und setzt auf ein nüchtern-gradliniges Erscheinungsbild, das einen hochwertigen Eindruck vermittelt. Dazu trägt auch das überaus robuste, ebenfalls in schwarz gehaltene Stahlblech-Gehäuse bei – und ebenso das Gewicht: Satte 16 Kilogramm bringt der RG 14 auf die Waage. Wir ahnen: Die Qualität dieses Verstärkers findet innseitig ihre materialintensive Fortsetzung.
Top-Schalter und Premium-Pegelsteller
Diese Ahnung bekräftigen die frontseitigen Bedienelemente bei der obligatorischen Handhabungs- und Haptik-Kontrolle (vulgo: Spieltrieb des Redakteurs). Bereits das Einschalten ist ein kleines Erlebnis. Wo andere Hersteller schnöde kleine Wipp- oder Kippschalter einsetzen, widmet Symphonic Line der Bestromung des Verstärkers einen eigenen, großformatigen Power-Knopf. Er erweist sich als drehbarer Schalter von erstklassiger Qualität. Akustisch hört man zudem das kaskadierende Klacken von Relais – auch das ist das gute Zeichen, dass hier mechanisch und damit absolut sauber die Signalwege und die Lautsprecherausgänge geschaltet werden. Die gleiche erstklassige Güte erleben wir bei dem Select-Schalter für die Eingangswahl und beim Monitor-Schalter für die Einbindung eines Tape-Decks. Auch der Lautstärkeregler ist eine haptische Wolhltat: Er hat eine absolut sahnige Gängigkeit. Dahinter sitzt ein Premium-Potentiometer des bestens beleumundeten Herstellers Alps. Dieses Poti ist motorisiert, im Verbund mit dem frontseitigen Sensor ermöglicht dies eine Lautstärkeänderung aus der Distanz. Einzig diesem Zweck dient eine einfache mitgelieferte System-Fernbedienung.
Klassisches Input-Portfolio mit vierfacher Phono-Fähigkeit
Die Select- und Monitorschalter offenbaren uns, dass der RG 14 alles bietet, was das klassische HiFi-Herz begehrt. Zuallererst punktet der Verstärker mit seiner vierfachen Phono-Fähigkeit: Zum einen bietet er Anschlüsse für gleich zwei Plattenspieler, zum anderen die Möglichkeit, sowohl Analog-Laufwerke mit Moving Magnet-Abtastern als auch mit Moving Coil-Systemen zu betreiben. Die MC-Alternative ist exklusive der „Edition“-Version des RG 14 vorbehalten. Mit einem Kippschalter auf der Rückseite schaltet man zwischen MM- und MC-Betrieb um. Dabei ist der MM-Modus auf die gängigen Widerstands- und Kapazitätswerte 47 Kiloohm/150 Pikofarad getrimmt. Im MC-Modus beträgt der Standard-Widerstand 1 Kiloohm. Mit einem beiliegenden Paar Anpass-Stecker kann der Widerstand um 100 Ohm erhöht werden. Zu dieser Phono-Stufe gesellen sich vier unsymmetrische Hochpegel-Eingänge. Auf Wunsch und gegen Aufpreis wird zudem ein zusätzlicher symmetrischer Line-Eingang eingebaut. Einen der Inputs kann man als Teil einer Tape-Schleife für ein Aufnahmegerät verwenden – also zur Musikzuspielung oder zur Hinterbandkontrolle.
Amtliche Ausgänge samt Kopfhörer-Anschluss
Zu einer Tape-Schleife gehört dann natürlich auch ein Rec-Ausgang, um das Audiosignal einer anderen angeschlossenen Quelle zum Tapedeck oder zu einem sonstigen Recorder zu leiten. Diese Tape-Schleife bedient man über den „Monitor“-Schalter. Ausgangsseitig kommt außerdem ein Pre Out hinzu. Hier kann das Signal abgegriffen werden, um den RG 14 mit einem externen Leistungsverstärker betreiben zu können. Setzt man auf die interne Endstufe des RG 14, bietet dieser Vollverstärker schließlich zwei Paar Klemmen für den Anschluss der Lautsprecher. Hier ist Symphonic Line mit dem Einsatz von WBT-Polklemmen aus der neuen Plasma PVD-Serie ganz vorne. Allerdings akzeptieren die Klemmen keine blanke Litze, sondern ausschließlich konfektionierte Kabel mit Bananensteckern oder Schuhen. Der RG 14 spendiert die Musik aber auch über einen dezidierten Kopfhörerausgang. Der Anschluss ist dankenswerterweise als große Klinkenbuchse realisiert. Wir finden sie links auf der Front. Dort wirkt sie etwas unscheinbar, weil sie das einzige unbeschriftete Feature ist.
Exzellenter Aufbau und individuelles Tuning
Kommen wir zu den inneren Werten dieses Class AB-Verstärkers. Der RG 14 wird seit einem Viertjahrhundert nach dem gleichen Grundprinzip gefertigt: teure Bauteile von bester Qualität in üppiger Dimensionierung (etwa die gesuchten originalen Toshiba-Endstufen-Transistorpaare 2SA1943/2SC5200), sauberer Verstärker-Aufbau, gradliniges Platinen-Layout, kurze Signalwege, breite Leiterbahnen und massive Kabelverbindungen. Da Rolf Gemein High End-Überzeugungstäter ist, hat der RG 14 im Laufe der Jahre zum einen kontinuierlich Verbesserungen erfahren. Zum anderen sehen wir auf diversen Bauteilen und an neuralgischen Gehäusestellen Bitumen-Plättchen, spezielle Klebe-Pads und punktuell aufgetragenen C37-Lack, auf den Gemein als Klang-Tuning-Mittel schwört. Mit diesen Maßnahmen und mit über 40 Jahren Verstärkerbau-Erfahrung treibt er dem Amp alle Neigungen zu ungewollten Schwingungen und Resonanzen aus, beseitigt Störungen und fördert einen natürlichen Klang. Diese „Resonanzmuster-Abstimmung“, wie Gemein die Modifikation nennt, nimmt er persönlich und individuell an jedem Verstärker vor – ausschließlich per Gehör und so lange, bis der Verstärker in seinem Sinne optimal und harmonisch spielt.
Super-Trafo für Ruhe und Kraft
Zur Klangqualität trägt neben dem Aufbau der Verstärkerstufen auch die Güte der Stromversorgung bei – und hier insbesondere der Transformator. Bei unserem RG 14 kommt kein gewöhnlicher Ringkern-Trafo zum Einsatz, sondern ein teurer, speziell eingebrannter Mu-Metall-Umspanner. Seine Nickel-Eisen-Mantelung sorgt für eine exzellente Abschirmung, so dass vom Trafo keine Strahlung ausgeht, die Brummen oder Sirren verursacht. Dieser Schutz ist geboten, denn der Trafo hat eine Leistung von üppigen 500 Voltampere. Die hohe Stromlieferfähigkeit garantiert eine reservenreiche Versorgung der Verstärkerstufen. Das wiederum befördert eine ruhige und entspannte Wiedergabe. Zudem hat der Trafo eine spezielle Aufteilung für die Vor- und Endstufen. Laut Gemein sorgt dieser Spezial-Umsetzer für „deutlich mehr Kraft und Herrlichkeit“. Deshalb nennt Symphonic Line ihn „Super-Trafo“ – und dafür steht, wenn der Verstärker mit ihm ausgestattet oder nachgerüstet ist, das „S“ in der Modellbezeichnung. Dank dieses Trafos leistet unser RG 14 im Class AB-Betrieb nun satte 175 Watt an vier Ohm-Lautsprechern.
Der RG 14 Edition MK 5 S in der Praxis
Diese Leistungsfähigkeit erfahren wir auch gleich, als wir den RG 14 zum Einspielen mit Musik von unserem CD-Player Oppo UDP-203 versorgen und als Lautsprecher unsere Canton Reference 7.2 DC anschließen: Wir haben das Volumen-Poti nur geringfügig aufgedreht – und zucken unwillkürlich zusammen, welche Power der RG 14 bereits jetzt liefert. Der Verstärker ist nicht mal zu einem Viertel aufgedreht, wir haben jedoch schon eine Lautstärke erreicht, über die wir beim normalen Hören kaum hinaus brauchen. Da hat der Verstärker also noch reichlich Reserven. Die spielt er, wie wir beim Aufdrehen merken, mit großer Gelassenheit und Ruhe aus, weil er immer in seiner amplifikatorischen Komfortzone bleiben kann. Wir stellen zudem fest, dass der RG 14 ungemein rauscharm agiert, da ist selbst bei weit aufgerissenem Poti im Leerlauf so gut wie nichts zu hören. Wir sind beeindruckt – und dabei ist der RG 14 noch nicht mal warm.
Herrlich harmonisch
Die Warmspielzeit sollte man dem RG 14 gönnen. Dann kann er seine gesamte Klangpracht zeigen – und die ist immens. Wir spielen George Bensons „Rainy Night in Georgia“ zu, und die Gelassenheit und Ruhe, die uns auf Anhieb aufgefallen ist, können wir nun in vollen Zügen genießen. Nach einer kurzen Gitarreneinleitung setzt Bensons komplette Begleitband ein. Sie besteht aus Schlagzeug, Bass, Orgel, zwei Gitarren und einem Streichersatz. Trotz des Besetzungsreichtums und dem daraus resultierenden dichten Instrumentalsatz haben die Musiker auf der imaginären Bühne allen Platz: Sie spielen hörbar frei von räumlichen Begrenzungen, ohne gegenseitige Verdeckungseffekte. Hier herrscht eine wunderbare Offenheit, Klarheit und Durchsichtigkeit bis hin zum hinten postierten Schlagzeug. Jede noch so dezente Beckenberührung, jeder noch so kleiner Hi Hat-Zwischenanschlag ist mühelos heraushörbar. Dazu klingt dieser Instrumentalteppich, über den George Benson dann seinen samtenen, angenehmen Gesang legt, herrlich harmonisch. Man hat den Eindruck, es könnte es gar nicht anders sein.
Selbstverständlichkeit und Natürlichkeit
Wir sind aber sicher: Da geht noch mehr. Als erstes reizt es uns, den schlanken Verstärker mit üppigen Lautsprechern zu kombinieren. Da kommen uns die Acapella High BassoNobile MK II gerade recht. An den mannshohen Hornlautsprechern beweist der RG 14 abermals, welche Kraft in ihm steckt: Marcus Millers lang ausgehaltene Basstöne stehen mit Grandezza und Mächtigkeit im Raum. Diesen Bass kann nichts aus der Ruhe bringen! Der Verstärker ist auch hier gerade mal zu einem Drittel aufgedreht, trotzdem spüren wir schon physisch den Druck und die Kraft. Doch auch die Gegenwärtigkeit der Musiker, die Selbstverständlichkeit und Natürlichkeit ihrer Anwesenheit in unserem Zimmer ist atemberaubend. Das gilt insbesondere für George Benson, der zwei Meter vor uns singt. Wir erleben ein herrliches Privatkonzert, bei dem die Harmonie der Musiker und das Timing ihres Spiels überragend ist. So stellt sich beim Hören eine wunderbare Entspannung ein, wir sinken unwillkürlich in unser Sofa.
Sensibles Wiedergabeinstrument
Der RG 14 bietet aber mehr als Kraft und Klarheit, als Selbstverständlichkeit und Harmonie. Er erweist sich überdies als sensibles Musikwiedergabeinstrument, das jede Veränderung hörbar macht. Das merken wir beim Kabel-Tuning: Wir haben erst beim Signalweg ein gutklassiges Kabel gegen das Symphonic Line Reference getauscht, dann bei der Lautsprecheranbindung ein ebenfalls nicht schlechtes Kabel gegen das Symphonic Line Harmonie HD, schließlich auch bei der Stromversorgung eine einfache Strippe gegen ein Qualitätskabel. Mit jeder Tuning-Stufe erleben wir eine hörbare Verbesserung hin zu mehr Klarheit, Bass und Dynamik. Auch eine Unterfütterung des RG 14 mit Vibrationen absorbierenden Audio Physic VCF II Magnetic plus-Füßen bringt nochmals einen Vorteil in allen Klang-Disziplinen. Zur Perfektion paaren wir den RG 14 nun einem anderen Zuspieler, dem Accustic Arts Player I. Auch dies sorgt für eine merkliche Verfeinerung der Wiedergabe. Wir hören abermals die Bestätigung, welche Steigerung mit exzellenten Komponenten und Kabeln möglich ist.
Phono-MM: Die dunkle Bedrohung wird spürbar …
Von der CD wechseln wir zum Vinyl und schließen den Plattenspieler Transrotor Dark Star an, den wir bereits im Test und im Video vorgestellt haben. An die Phono-Stufe des RG 14 stellen wir per se eine gewisse Erwartung – allein schon, weil Symphonic Line-Chef Rolf Gemein als bekennender Vinylist bevorzugt Platte hört. Wir bestücken unseren Plattenspieler zuerst mit dem MM-System Transrotor Uccello. Als LP landet Pink Floyds Album „A Momentary Lapse Of Reason“ auf dem Teller, und hier wählen wir den epischen Song „Sorrow“: David Gilmours eröffnende E-Gitarre mit ihrem bissigen Ton und der zugleich sahnigen Verzerrung ist eine Wucht:, die darunter darunterliegenden Synthesizer-Tieftöne lassen uns die dunkle Bedrohung physisch spüren. Diese Macht im Bass und dieser Punch bleibt beim Einsatz der ganzen Band erhalten. Zudem erleben wir auch im multiinstrumentalen Gefüge wieder diese Ruhe und Stimmigkeit der Wiedergabe, die Klarheit und Durchsichtigkeit der Abbildung.
… und ist im Phono MC-Betrieb noch eindrucksvoller
Nun rüsten wir den Plattenspieler auf das MC-System Goldring Ethos um. Der RG 14 beherrscht ja auch diese Abtaster-Art. So geht’s zum zweiten Durchlauf von „Sorrow“ – und wir haben das Gefühl, ein Neu-Mastering zu hören: Bereits Gilmours einleitende Gitarre hat mehr Frische, mehr Wirkkraft, entwickelt mehr Tiefe – und diese Pluspunkte erleben wir auch nach dem Einsatz der anderen Instrumente. Wir kommen in den Genuss einer abermals gesteigerten Auflösung, Offenheit und Räumlichkeit. Auch die Feindynamik ist mitreißender: Gilmours Solo-Einwürfe wirken beeindruckender, Masons Tom-Breaks haben mehr Vitesse und Lebendigkeit, das gesamte Zusammenspiel ist noch besser durchdringbar. Diese Zugewinne bewirkt einerseits der Abtasterwechsel, weil ein gutes MC-System gerade in diesen Disziplinen überlegen ist. Doch auch der RG 14 trägt einen Gutteil bei: Schon ohne weitere Widerstandsanpassung ist die Wiedergabe stimmig und bietet auch in dieser Betriebsart die richtige Portion Punch und Bass. Hier zahlt sich abermals die Kraft des Verstärkers aus.
Saubere Kopfhörer-Wiedergabe
Kommen wir nun noch zum Kopfhörerausgang. Hier schließen wir als erstes den offenen und ohrumschließenden Focal Utopia an. Er schallwandelt mit einem Beryllium-Breitbandchassis elektrodynamisch und weist eine Impedanz von 80 Ohm auf. Auch hier beeindruckt uns der RG 14: Wieder fahren wir den Verstärker im untersten Bereich und haben bereits eine satte Lautstärke, die Wiedergabe ist dabei stimmig, rund und kraftvoll bis in den Bass. Das erleben wir bei „Still Waters Run Deep“ von Carolin No: Der melancholische Track ist durchweg mit lang liegenden, abgrundtiefen Synthesizer-Bass-Tönen unterlegt – und dieses Fundament legt der RG 14 mit einer tollen Fülle und Ruhe. Auch der Druck der überlagerten Rhythmus-Samples und der Beats der Drum Machine liefert der RG 14 mit richtig Power. Darüber singt Caroline No mit ihrer herrlich warmen, klaren Stimme – und diese Klarheit können wir genießen, weil hier nichts verschwimmt oder verdeckt wird. Sauber!
Auch für fordernde Kopfhörer
Nun wechseln wir den Kopfhörer und ziehen den geschlossenen und ohrumschließenden Clark Audio Aeon2 Closed auf. Er ist ein Magnetotstat. Die Schallwandlung übernimmt also eine leiterbahndurchzogene Folie. Sie sitzt in einem Magnetfeld wird durch das elektrische Audiosignal, das durch die Leiterbahn fließt, bewegt. Der Magnetostat wartet mit einer sehr niedrigen Impedanz von 13 Ohm auf. Er erweist sich zudem als deutlich kraftfordernder: Um volle Power zu haben, müssen wir den Verstärker jetzt doch glatt bis auf ein Drittel aufdrehen. Das Hörerlebnis ist mit diesem Magnetotstaten ein ganz anderes: Er liefert eine luftigere Wiedergabe mit etwas größerer Räumlichkeit, er ist einen Tick agiler. Dafür ist das Klangbild schlanker, gerade im Bass wird es drahtiger. Was aber bleibt, ist die Transparenz, die Ruhe und die Kraft, mit der wir die wunderschöne Pop-Nummer genießen können. So namenlos die Anschlussbuchse des RG 14 auch ist: Dahinter steckt ein vollwertiger Kopfhörerverstärker.
Fazit
Der Symphonic Line RG 14 Edition MK 5 S bietet alles, was das klassische HiFi-Herz begehrt: Der Verstärker offeriert genügend analoge Line-Eingänge samt Tape-Schleife. Ein symmetrischer Input ist als Ergänzung nachrüstbar. Darüber hinaus glänzt der Amp mit einer Phono-Sektion, an die gleich zwei Plattenspieler angeschlossen werden können – sowohl mit MM- als auch mit MC-System. Ausgangsseitig punktet der Verstärker mit einem Pre Out und einem vollwertige Kopfhörerausgang. Bei der Performance beeindruckt der RG 14 in seiner fünften Generation mit seiner immensen Kraft und seinen üppigen Leistungsreserven. So gelingt ihm eine Wiedergabe von wunderbarer Ruhe und Gelassenheit mit anstrengungsloser, unaufgeregter Dynamik. Klanglich liefert er eine herrliche Klarheit, Stimmigkeit und Harmonie. Als sensibles Musikwiedergabeinstrument honoriert der RG 14 Edition MK 5 S zudem die Verwendung von erstklassigen Komponenten und Kabeln. So lässt sich mit diesem Vollverstärker ein exzellentes High End-Klangniveau erzielen. Für eine derartige Wiedergabequalität zahlt man sonst mitunter deutlich mehr.
Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen
Klasse: Referenzklasse
Preis/Leistung: sehr gut
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Technische Daten
Modell: | Symphonic Line RG 14 Edition MK 5 S |
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Produktkategorie: | Stereo-Vollverstärker |
Preis: | 5.600,00 € |
Garantie: | 2 Jahre |
Ausführungen: | - Gehäuse: Schwarz, Knöpfe: Mattsilber - verchromte Frontplatte, Deckel und Knöpfe (gegen Aufpreis) |
Vertrieb: | Symphonic Line, Duisburg +49 (0) 203 31 56 56 www.symphonic-line.de |
Abmessungen (HBT): | 110 mm x 450 mm x 420 mm (incl. Lautsprecher-Klemmen) |
Gewicht: | 16,2 kg |
Leistung: | 2 x 175 W / 4 Ω (Herstellerangabe) 2 x 100 W / 8 Ω (Herstellerangabe) |
Prinzip: | stereo, analog, Transistor-Verstärkung, Class AB |
Eingänge (analog): | 2 x Phono MM/MC (Cinch) 4 x Line unsymmetrisch (Cinch) |
Ausgänge (analog): | 1 x Kopfhörer (Klinke, 6,35 mm) 1 x Tape Rec (Cinch) 1 x Pre Out (Cinch) 1 x Lautsprecher |
Lieferumfang: | - Symphonic Line RG 14 Edition MK 5 S - Fernbedienung - 2 Batterien für Fernbedienung (AAA) - Anpass-Stecker für Phono-MC-Betrieb - Netzkabel (2 m) - Ersatzsicherungen - Inbusschlüssel zum Lösen der Gehäuseschrauben - Bedienungsanleitung (Deutsch) |
Optionale Features/ Ausstattung: | - symmetrischer Eingang (XLR) (600,00 €) - verchromte Frontplatte, Deckel und Knöpfe (gegen Aufpreis) |
Pros und Contras: | + herrlich stimmige, harmonische Wiedergabe + überaus klares, feinauflösendes Klangbild mit großer Ruhe und Entspanntheit + sehr kraftvolle Verstärkung + reichlich Reserven + treibt auch große Standlautsprecher kraftvoll an + zwei Phono-Inputs + Phono-MM- und -MC-Betrieb + Tape-Schleife + Kopfhörer-Ausgang + exzellente Materialgüte + sehr gute Verarbeitung + Vorverstärker-Ausgang + Fernbedienung + aufrüstbar mit symmetrischem Eingang + stets nachrüstbar auf einen aktuellen/höheren Stand - Qualität der Fernbedienung und ihre Beschränkung auf Lautstärke-Reglung |
Benotung: | |
Klang (60%): | 96/100 |
Praxis (20%): | 97/100 |
Ausstattung (20%): | 96/100 |
Gesamtnote: | 96/100 |
Klasse: | Referenzklasse |
Preis/Leistung: | sehr gut |
Getestet mit: | - Plattenspieler: Transrotor Dark Star - Abtaster: Transrotor Uccello (MM), Goldring Ethos (MC) - CD-Spieler: Accustic Arts Player I, Oppo UDP-203 - Lautsprecher: Canton Reference 7.2 DC, Acapella High BassoNobile MK II - Kopfhörer: Focal Utopia, Clark Audio Aeon2 Closed - Signalkabel: Symphonic Line Reference - Lautsprecherkabel: Symphonic Line Harmonie HD |
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