TEST: Philips 65OLED809 – Brandneuer OLED-TV mit Ambilight, 4K und umwerfender Bildqualität

Lieferung und Montage

Philips liefert den 65OLED809 in einer relativ großen Verpackung, die komplett aus stabiler und recyclebarer Pappe besteht. Darin ist neben dem Display noch ein Standfuß mit Haltesäule untergebracht. In einem schlichten schwarzen Karton befinden sich Netzkabel, Fernbedienung inklusive zwei Batterien und Garantieerklärung. Von oben arbeiten wir uns langsam nach unten vor und entnehmen bis auf den Bildschirm sämtliches Zubehör. Danach entfernen wir alle Styroporteile aus der Verpackung, mit denen der Fernseher auf dem Transport sehr gut geschützt wird. Anschließend nehmen wir die Halteklammern unten aus dem riesigen Pappschuber und heben diesen über das Display. Jetzt steht der große Bildschirm noch sicher in der Restverpackung. Die Entnahme des 65-Zollers führen wir zu zweit durch, weil der Fernseher sehr schwer, groß und ob des hauchdünnen Displays überaus zerbrechlich anmutet. Wir legen ihn vorsichtig mit der noch geschützten Bildschirmseite auf einen Tisch und verschrauben den Fuß mit der Haltesäule.


Installation und Bedienung

Auf der Rückseite des 65OLED809 befinden sich das Anschlussterminal. Hier verbinden wir unsere SAT-Anlage, UHD Blu-ray-Player, PlayStation und das Netzkabel. Da der Fernseher recht groß ist, sollten alle Kabel vor der finalen Aufstellung eingestöpselt werden. Nach dem ersten Einschalten öffnet sich das Installationsmenü, welches den Nutzer durch alle wichtigen Einstellungen führt. Es beginnt mit der Sprachauswahl und geht dann Schritt für Schritt weiter: Netzwerkanbindung, Google-Account-Anmeldung, Sendersortierung. Alles ganz leicht. Nicht so gut finden wir die träge Passworteingabe via On-Screen-Tastatur. Erst mit zwei Sekunden Verzögerung erfolgt die sichtbare Reaktion auf dem Bildschirm. Das nervt ein wenig. Im Anschluss wird Google TV eingerichtet. Für das Update benötigt der 65OLED809 rund 15 Minuten. Die Sortierung der einzelnen TV-Sender ist, wie schon beim Philips 65OLED908/12, relativ umständlich. Wer kein Satellitensystem verwendet, kann die TV-Apps „Waipu TV“ oder „Zattoo“ verwenden, um alle privaten und öffentlich-rechtlichen Sender und deren Mediatheken zu empfangen.

Ausstattung und Technik

Der Philips 65OLED809 kommt mit einer Auflösung von 3840 x 2160 Pixel daher, die sich auf einer Bilddiagonalen von 164 Zentimetern verteilen. 720p-Signale, wie sie die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten noch immer maximal ausstrahlen, werden hochskaliert und mit voller Auflösung auf dem 65 Zoll großen OLED-Panel dargestellt. Die Philips P5-Engine nutzt den KI-Prozessor, um Bilder ähnlich wie das menschliche Gehirn zu verarbeiten. Ein Deep-Learning-Algorithmus kommt hier zum Einsatz, um Kantenschärfe mit Hilfe der Super-Resolution, Gamma und Farbwiedergabe noch effektvoller darzustellen. Für die Umgebungslichtanpassung kommt ein Lichtsensor zum Einsatz, der das Raumlicht misst und den Weißpunkt auf dem Bildschirm entsprechend anpasst. Alle aktuellen HDR-Technologien sind implementiert. Das sind Dolby Vision, HDR10+, HDR10+-Adaptive, HDR10 und HLG (Hybrid Log Gamma). Mit IMAX Enhanced und dem Filmmaker-Modus stehen zwei Presets zur Verfügung, die optimale Bildergebnisse liefern, ohne dass sich der Nutzer um irgendetwas kümmern muss. Für Experten gibt es überdies ein 6-Achsen-Farbmanaagement-System.

3-seitiges-Ambilight

Nach wie vor stattet allein Philips seine TV-Geräte mit dem exklusiven Ambilight aus. Der 65OLED809 besitzt auf der Rückseite des Bildschirms an drei Seiten LEDs, welche für farbige Lichteffekte sorgen, die um den Fernseher herum auf der Rückwand leuchten. Bildinhalte werden auf diese Weise subjektiv erweitert, so dass wir noch besser in Filme eintauchen können. Darüber hinaus kann auf eine externe Lampe im Raum verzichtet werden, weil das Ambilight diese Aufgabe übernimmt. In diesem Zusammenhang genießen wir den Umstand, dass sich keine Lichtquellen im Raum auf dem Bildschirm spiegeln. „Aurora“ erweitert Ambilight mit einer kuratierten Bildersammlung und Videos. Die Lichteffekte lassen sich an den persönlichen Geschmack anpassen. Das Ambilight-Modi sind: „Standard“, „Natürlich“, „Sport“, „Lebhaft“, „Gaming“. Nach wie vor bedauern wir es, dass die Lampen der Philips Hue-Serie sich nicht mehr mit dem Ambilight der neuen TV-Geräte synchronisieren lassen – leider trifft das auch auf den 65OLED809 zu.

Innovative Fernbedienung

Die wunderbar verarbeitete Fernbedienung ist aus Metall und fühlt sich entsprechend wertig an. Auf den ersten Blick erscheint sie allerdings spartanisch ausgestattet zu sein. Ein Zahlenfeld ist nicht zu sehen. Auf den zweiten Blick erkennen wir eine praktische Tastendoppelbelegung. Wird auf dem Controller die „123…“-Taste gedrückt, schaltet sich die Tastenbeleuchtung ein und ein Zahlenfeld wird angezeigt. Hiermit können die TV-Sender direkt angeklickt werden. Zum Beispiel: 1 für ARD oder 2 für ZDF. Clever. Die Navigation durch die verschiedenen Streamingdienste und durch das Google-TV-Menü geschieht erfreulicherweise in Echtzeit. Hier können wir keine Verzögerung verzeichnen, wie es noch bei der Installation und Passworteingabe der Fall war. Wir tippen auf eine Taste und der Befehl wird prompt umgesetzt. Die Sprachsteuerung funktioniert ebenfalls zuverlässig. Die herausgestellte Taste auf dem Controller ist für die Lautstärkeregelung, funktioniert zuverlässig und überdies ganz simpel: Sie wird zur Pegelanpassung lediglich nach vorne oder nach hinten gedrückt.


Smartfunktionen und TV-Tuner

Der 65OLED809 ist mit personalisiertem Google TV ausgestattet, das auf dem Android-Betriebssystem basiert. Das vertraute Kacheldesign ist übersichtlich strukturiert. Es bietet Apps und Streamingdienste mit tausenden Filmen und Serien. Praktisch finden wir, dass beliebte Apps verschoben werden können. Da wir beispielsweise Netflix häufig verwenden, klicken wir diesen Dienst an und verschieben die App an die erste Stelle in der Menüleiste. Wie wir es von Philips-TV-Geräten gewohnt sind, funktioniert die Sprachsteuerung hervorragend. Sicherlich kennen alle das Phänomen: Wird ein Filmtitel gesucht, weiß man manchmal nicht mehr, welcher Sender diesen im Programm hat. So sagen wir zum Beispiel: „Geschlossene Gesellschaft“, und schon wird der Filmtitel in der ARD-Mediathek angezeigt. Verbaut ist für den TV-Empfang ein mono Triple-Tuner. Damit kann zwar ein Programm via Kabel, Antenne oder SAT gesehen werden, aber die Aufnahme einer zweiten Sendung ist nicht möglich. Dafür bedarf es eines Twin-Triple-Tuners. Eine USB-Aufnahmemöglichkeit ist nicht vorhanden.

Der gute Ton

Der 65OLED809 besitzt ein 2.1-Lautsprechersystem mit 70 Watt Ausgangsleistung. Alle Treiber sind auf der Rückseite des Fernsehers eingelassen. Mit DTS Play-Fi können kompatible Lautsprecher und Soundbars verbunden werden, selbst wenn diese sich in anderen Zimmern befinden. Wer bei einem Fußballspiel für Getränkenachschub sorgt, aber nichts vom Spiel versäumen möchte, kann den TV-Ton zusätzlich kabellos in die Küche streamen. Natürlich immer vorausgesetzt, dass dort DTS Play-Fi-fähige Lautsprecher stehen. Die Klangqualität der Philips-Lautsprecher überraschen positiv mit einem guten Grundton und klaren Höhen. Nachrichtensprecher besitzen wunderbar sonore Stimmen. Als Maria in „West Side Story“ das Stück „America“ anstimmt, klingt ihre Stimme völlig unangestrengt. Instrumente verteilen sich auf einer breiten Stereobasis. Der Tieftöner erzeugt ein sattes Bassfundament, natürlich ohne den Druck eines externen Subwoofers zu erreichen. Dolby Atmos wird erkannt und vom Philips exzellent auf die vorhandenen 2.1-Kanäle heruntergerechnet. Deckeneffekte gibt es natürlich nicht. Hierfür braucht es ein separates 11.1.4-Lautsprechersystem.

Referenzbild im Calman-Modus

Ab Werk ist ein viel zu dunkler Öko-Modus aktiv. Wir empfehlen daher: Schalten Sie den Philips 65OLED809 in den sehr hellen Bildmodus „Calman“. Wir aktivieren zusätzlich noch die Zwischenbildberechnung und „Lichtverstärkung“. Die Schärfe spitzen wir ebenfalls etwas an. Besonders gut gefällt uns die „Texturverbesserung“, weil dieses Tool feine Details noch eine Spur klarer herausschält, ohne dass störende Doppelkonturen auftreten. Mehr muss auch gar nicht eingestellt werden, um eine Bildqualität auf Referenzniveau zu erhalten. Spielfilme, Sportübertragungen, Fernsehserien sind messerscharf bis zum Rand. Die HDR-Varianten „Dolby Vision“, „HDR10“ und „HLG“ werden kristallklar dargestellt. „HDR10+ Adaptive“ sorgt überdies dafür, dass entsprechend gemasterte Filme sehr hell und farbstark reproduziert werden. Damit sind die Zeiten von zu dunklen HDR-Filmen vorbei. „West Side Story“, „Sully“ und auch „Der Marsianer“ bestechen mit einem sensationellen Kontrast. Abgrundtiefes Schwarz wird direkt neben hellstem Spitzenweiß von über 1000 cd/m² dargestellt. Das kann nur ein OLED-TV!

Fazit

Der Philips 65OLED809 aus der 2024-Serie bietet fantastische Bildqualität. Eine messerscharfe Darstellung bis zum Rand, beste HDR-Performance, natürliche Farben und ein sensationeller Kontrast sorgen für wahre Wow-Momente. Dazu sorgt Philips exklusives, dreiseitiges Ambilight für eine tolle Lichtstimmung hinter dem Fernseher, passend zum gerade laufenden Inhalt. Die Kontrolle mit der cleveren Fernbedienung mit Doppelbelegung ist ebenso gelungen. Wer höchste Ansprüche an Design, Verarbeitung und Bildqualität stellt, darf bedenkenlos zugreifen. Etwas Besseres haben wir für den aufgerufenen Kaufpreis noch nicht gesehen.

Technische Daten