Home » Tests » 11. TechTalk mit AudioQuest: Welchen Unterschied machen Kabel im HiFi-Setup?
4. Februar 2025
von Roman Maier
Inhaber/GeschäftsführerNach langer Wartezeit fand am 24. Januar 2025 endlich die 11. Ausgabe des lite-magazin-TechTalk an. Diesmal versammelten sich einige Leser in der Redaktion, um an einem exklusiven Workshop mit AudioQuest teilzunehmen. Die Veranstaltung bot den Teilnehmern eine einmalige Gelegenheit, klangliche Unterschiede verschiedener Lautsprecherkabel, Stromkabel und Signalverbindungen in einem direkten Vergleich zu erleben. Dabei wurden die akustischen Potenziale hochwertiger Verkabelung eindrucksvoll demonstriert.

Um alle Fragen ausführlich und individuell beantworten zu können, wurde wechselweise in kleinen Gruppen gehört.
Von Standardkabeln zu High-End-Klang
Lautsprecherkabel gehören zu den wichtigsten Signalleitern einer Audio-Kette. Folglich gibt es hier in der Regel auch die größten Unterschiede zu entdecken. Der erste Workshop begann mit einem klassischen Kabel, wie es in vielen HiFi-Systemen zum Einsatz kommt. So entstand ein Ausgangspunkt für den anschließenden Vergleich mit hochwertigen Lautsprecherkabeln. Die Verbindung wurde zwischen einem Yamaha Streaming-Receiver der 1500-Euro-Klasse und den Canton Vento 90 hergestellt und schrittweise ausgetauscht bzw. aufgerüstet. Die wichtigste Vorgabe: Jedes Kabel soll aus dem gleichen Kupfer bestehen und einen identischen Querschnitt aufweisen. Nur so lässt sich ein echter Vergleich ziehen. Die erste Aufrüstung erfolgte dann mit dem Go 4. Dieses Kabel stellte AudioQuest bereits vor etwa 30 Jahren vor. Das Go 4 mutet eher einfach an und erscheint optisch weniger aufwändig, klanglich bot es dagegen eine sofort merkliche Steigerung. Diese zeigte sich durch eine erweiterte Räumlichkeit und einen dynamischeren Grundton.

Der Wechsel zwischen den verschiedenen Kabeln sorgte für Erstaunen bei den Teilnehmern, machte aber auch jede Menge Spaß.
Mehr Bühne und Raum
Weiter ging es im Anschluss mit dem FT4, dem Type 4 bis hin zum Type 5 ohne und mit DBS. DBS steht für „Dielectric Bias System“. Dabei handelt es sich um eine Art Batteriepack, das auf dem Kabel sitzt und das Dielektrikum der Leitung in ein starkes elektromagnetisches Feld versetzt. Das soll u.a. sicherstellen, dass klangschädigendes Hochfrequenzrauschen nicht über den Signalleiter übertragen wird. Mit jeder Umrüstung nahm die dann Präzision zu, Bässe wurden definierter, Stimmen präsenter und die gesamte Bühnenabbildung gewann mehr und mehr an Tiefe und Klarheit. Gespielt wurden selbstverständlich immer die gleichen Songs auf identischer Lautstärke und mit unveränderter Lautsprecher-Platzierung. Die Unterschiede waren für alle Teilnehmer dennoch deutlich hörbar. Thorsten S. meinte beispielsweise: „Dass es unterschiedliche Qualitätsstufen und Merkmale bei jeglicher Art von Kabelverbindungen gibt, war mir bereits bewusst. Aber dass diese zum Teil so deutlich zu hören sind, war mir absolut nicht klar“.
Der Einfluss von Stromversorgung und Signalverbindungen
In einer weiteren Hörrunde wurde das Augenmerk dann u.a. auf die Stromversorgung gelegt. Hier zeigte sich, wie essenziell eine saubere Energiezufuhr für ein optimales Klangerlebnis ist. Der Austausch der klassisch-mitgelieferten Netzkabel gegen das NRG-X3 und später gegen das NRG-Z3 brachte bereits einen deutlich hörbaren Effekt, wie beispielsweise Andreas D. auf den Punkt brachte: „Die HiFi- und HighEnd-Welt philosophiert immer wieder gerne über die unterschiedliche Qualität von Lautsprecherkabeln. Davon, dass unterschiedliche Kabel eine Differenzierung im Klang liefern, konnte sich jeder sicher schon selbst zuhause überzeugen. Dass aber auch Stromkabel unterschiedlicher Qualität eine hörbare Klangverbesserung bringen, hätte ich so nicht für möglich gehalten. Genau, wie ich das Ausphasen früher immer für Voodoo erachtet habe. Auch diesbezüglich hat mich dieser Workshop total überzeugen können. Und zwar so sehr, dass ich mich aktuell nach neuen Stromkabeln für meine komplette Anlage umschaue“.

Für Snacks und kalte Getränke wurde selbstverständlich ebenfalls gesorgt.
Klang & Sicherheit
Damit war das Thema Netzversorgung aber noch nicht abgeschlossen. Im nächsten Schritt wurde das Setup durch einen Niagara 3000 Power Conditioner erweitert. Und auch dieses Upgrade bewies, dass eine gezielte Stromaufbereitung unerwünschte Störungen minimiert und dem Klang mehr Ruhe, Dynamik und Feinzeichnung verleihen kann. Auch wenn der Preis von rund 4.000 Euro für den einen oder anderen Besucher nichts ins verfügbare Budget passte, war die Anerkennung doch da und zeigte sich in Bemerkungen wie „jetzt klingt es einfach entspannter“ oder „der Song ist nun straffer und kommt dem Live-Sound näher“. Was hier aber mindestens ebenso wichtig ist: Der Niagara 3000 schützt die angeschlossenen Komponenten vor Beschädigung bzw. vor Zerstörung bei Überspannung. Dafür verfügt er über einen wartungsfreien Überspannungsschutz. Bedeutet: alle angeschlossenen Geräte sind im Fall eines Blitzschlags, oder auch im Falle anderer, weniger gravierender Fälle von Überspannung und Überstrom bis 6.000 Volt und 3.000 Ampere abgesichert.

Durchdacht, effektiv und elegant ist der Niagara 3000 eine willkommene Ergänzung für hochwertige Setups.
HDMI & Ethernet
In einem weiteren Test wurden dann auch die in vielen Audio-Setups inzwischen üblichen HDMI- und Netzwerkkabel in den Fokus gerückt. Die Demonstration zeigte, dass auch diese oft unterschätzten Komponenten oder gar als „Voodoo“ bezeichneten Aufwertungen erheblichen Einfluss auf die Klangqualität nehmen können. Teilnehmer Thorsten S. meinte erstaunt: „Gerade die HDMI-Verkabelung, welche sich ja in den meisten Haushalten mehrfach finden lässt, hatte bereits in der unteren Qualitäts- und Preisstufe von AudioQuest einen so deutlich hörbaren Zugewinn an Dynamik und Präzision gegenüber dem meistgekauften 10-Euro-Kabel im Onlinehandel, dass ich aus dem Staunen kaum heraus komme“. Einen deutlichen Unterschied im Klang entdeckte Bernd H. beim Austausch des Netzwerkkabels: „Unglaublich, wie sich der Klang durch einen Meter Ethernet-Kabel beeinflussen lässt. Durch den Wechsel klingt die Musik direkt viel lebendiger und dynamischer. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass man mit so kleinen Veränderungen einen solch hörbaren Effekt erzielen kann“.
Fazit: Ein eindrucksvolles Hörerlebnis
Dieser Workshop machte Spaß und brachte allen Beteiligten neue Erkenntnisse. Mal bei der Stromversorgung und mal beim Signaltransfer. Egal, ob für den eingefleischten HiFi-Enthusiasten oder den Einsteiger, die Unterschiede zwischen mitgelieferten Standard- und High-End-Kabeln waren für jeden Hörer klar wahrnehmbar. So gingen viele Teilnehmer mit einer neuen Erkenntnis nach Hause: Hochwertige Kabel sind keine nebensächlichen Accessoires, sondern essenzielle Komponenten für ein herausragendes Klangerlebnis. Kurz zusammengefasst hat unser Workshop viele Fragen beantwortet und bewiesen, wie entscheidend die Wahl der richtigen Kabel für das ultimative Musikerlebnis sein kann.