Home » Videos » Norddeutsche HiFi-Tage 2025 in Hamburg: HiFi-Highlights für jedes Budget
7. Februar 2025
von Roman Maier
Inhaber/GeschäftsführerIn diesem Jahr fanden die Norddeutschen HiFi-Tage 2025 am 1. und 2. Februar direkt an der Binnenalster im Hotel Le Méridien in Hamburg statt. Für zahlreiche HiFi-Enthusiasten eine ideale Gelegenheit sich eine Marktübersicht zu verschaffen, an Workshops teilzunehmen und zu fachsimpeln. Möglichkeiten dazu gab es reichlich, denn in diesem Jahr war alles ein bisschen größer, umfangreicher und imposanter. Neben einem hohen Wohlfühlfaktor gab es aber auch eine beeindruckende Auswahl an High-End-Audio-Komponenten und -Systemen zu erleben. Unter anderem, das vielleicht kostspieligste Audio-System Deutschlands.

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Als eine der bedeutendsten HiFi-Messen Deutschlands finden die Norddeutschen HiFi-Tage jährlich in Hamburg statt. Hier haben Audio-Enthusiasten, Musikliebhaber und Branchenexperte die Möglichkeit, sich über die neuesten Entwicklungen in der Welt des High-End-Klangs zu informieren. Auf der Messe präsentieren renommierte Hersteller und Händler eine breite Palette hochwertiger Audioprodukte. Neben weltweit bekannten Marken gibt es hier aber auch die Highlights kleinerer, spezialisierter Hersteller zu erleben, die innovative und außergewöhnliche HiFi-Konzepte vorstellen. Die zahlreichen Hörräume, in denen Besucher in realistischen Umgebungen hören können, verleihen der Messe ein besonderes Flair. Die ideale Gelegenheit, Musik auf höchstem Niveau zu genießen und Unterschiede zwischen verschiedenen Komponenten direkt zu entdecken. Die Veranstaltung ist kostenlos und zieht jedes Jahr tausende Besucher an. Dank der entspannten Atmosphäre können sich Einsteiger und erfahrene HiFi-Fans gleichermaßen von der Faszination des hochwertigen Klangs begeistern lassen. So auch in diesem Jahr im Hotel Le Méridien, direkt am Ufer der Binnenalster.
2-Millionen-Euro-System
Herausragendes Highlight war in diesem Jahr sicherlich die Präsentation bei Audio Reference auf Level 6. Der Andrang war so groß, dass man schnell sein musste, eine der kostenlosen Eintrittskarten zu ergattern. Gegen Vorlage dieses Tickets hatte man dann die seltene Gelegenheit, dieses außergewöhnlich kostspielige HiFi-System zu hören. Im Mittelpunkt stand dabei sicher die aufragende Wilson Audio Chronosonic XVX. Kein bloßer Lautsprecher, sondern ein Meisterwerk der Audiotechnik mit einer unvergleichlichen Klangtreue. Angetrieben wurden die beiden Flaggschiffe durch Elektronik von Dan D’Agostino. Während der aus drei Komponenten bestehende Relentless Preamp die Vorverstärkung sicherstellte, sorgten zwei massive Relentless 800 Mono-Endstufen für den nötigen Antrieb. Zugespielt wurde dabei teilweise über Quellen der englischen Audio-Schmiede dCS und über den Thorens-Überplattenspieler New Reference.

Mehr geht kaum: Das bei Audio Reference vorgestellte Wilson Audio-Setup liegt inklusive Zubehör, Antriebs- und Zuspielelektronik bei rund 2 Millionen Euro.
Macht & Präzision
Neben diesem System präsentierte Voxativ sein imposantes Alberich Array-System – ausgestattet mit drei Hagen II Lautsprechern. Ein, trotz seiner Größe, optisch eher zurückhaltendes Setup, das allerdings eine beeindruckende Klangbühne zauberte, was von den Zuschauern mit Applaus belohnt wurde. Auer Acoustics stellte in diesem Jahr erstmals auf den Norddeutschen Hifi-Tagen in einem der großen Säle aus und präsentierte seine Versura V4 in verschiedenen Farbvarianten. Einen Standlautsprecher, der durch sein elegantes Design, durch hohe Agilität bei zeitgleicher Kontrolle und höchste Präzision überzeugte. Ebenfalls in einem der Säle präsentierte Raidho Acoustics seine X2.6. Im zur Rückseite verjüngten Gehäuse sorgt Raidhos legendärer Ribbon Tweeter für eine klare, hochpräzise Hochtonwiedergabe, während die beiden direkt darunter thronenden Keramik-Drive-Units einen griffigen Mittelton, peitschende Grundtöne und einen voluminösen aber jederzeit kontrollierten Bass lieferten. Plattenspieler-Ikone Transrotor zeigte im Erdgeschoß eine breite Palette exklusiver Vinylplayer, die durch eine hohe Materialgüte und ihre exzellente Verarbeitung imponierten.

Keine parallelen Wände, imposanter Sound – auch unter niedrigen Pegeln: Canton präsentierte in Hamburg seine Reference-Serie.
Zum Anfassen
Canton demonstrierte in diesem Jahr u.a. verschiedene Modelle der Reference-Linie, die das Publikum sowohl unter niedrigen wie hohen Pegeln vollends überzeugte. Dabei wurde auch deutlich, dass größere Lautsprecher auch hervorragend in kleineren Wohnumgebungen aufspielen können. In unmittelbarer Nähe gab es dann einen Schallwandler zu bestaunen, den man hierzulande eher selten zu hören bekommt, die PMC Fact Fenestria. Zu Höchstleistungen angetrieben wurde dieser britische Top-End-Schallwandler von einer Vor-/Endverstärker-Kombination aus dem Hause AVM. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf den Ovation CS 8.3 Black Edition und die beiden SA 8.3 Master Edition Stereo-Endstufen gelegt. Als echter Augenschmaus zeigte sich zudem der voll verchromte, riemenbetriebene Rotation R 5.3MKII Cellini mit seinem RGB-beleuchteten, die Blicke auf sich ziehenden, Acryl-Plattenteller. In einer Weltpremiere stellte HiFi Rose in Form seines Streaming-DAC RS 151 echtes High-End zum Anfassen vor. Selbstverständlich wieder im Voll-Alu-Gehäuse, mit XXL-Touch-Display und einem Funktionsumfang, der viele Mitbewerber vor Neid erblassen lässt.

PMC Fact Fenestria – angetrieben von AVMs SA 8.3 und dem legendären Ovation CS 8.3 Black Edition.
Zum Dahinschmelzen
Für hörbaren Sound sorgte in diesem Setup die Piega Premium 701 Gen2. Die hier vorgestellte, zweite Generation dieses schlanken Schallwandlers verfügt über den legendären Piega-Bändchenhochtöner und einen überarbeiteten Mitteltöner, die für eine klare, präzise und detaillierte Wiedergabe sorgen. Und auch Tonbandfreunde kamen auf ihre Kosten und durften die frischaufgelegte B 77 MKIII bei Revox bestaunen. Die Weiterentwicklung der legendären B 77 MKII Tonbandmaschine, die nostalgische Gefühle weckt, sich zugleich aber auch modern darstellt und beispielsweise in Multiroom-Systeme eingebunden werden kann. Es wird aber noch besser, denn in in ein solches Setup integriert, kann die B 77 MKIII u.a. auch via Smartphone-App gesteuert werden. Wilson Benesch beeindruckte mit seinem A.C.T. 3Zero – einem Lautsprecher der Fibonacci-Serie – durch Design und einen Sound zum dahinschmelzen. In Weltpremiere war hier zudem die Westminster Labs-Phono-Vorstufe Monologue zu bestaunen. Eine Phono-Vorstufe, die von Presse und Fachbesuchern für ihre Detailtreue und Präzision gelobt wurde.

Klein aber sehr fein: Piega und Rose stellten die Premium 70s Gen2 und den brandneuen Streaming-DAC RS 151 in Hamburg vor.
Groß & Schmal
Optisch eher zurückhaltend, dafür mit einer imposanten Feindynamik und beeindruckender Räumlichkeit ging es bei Symphonic Line zu. Mastermind Rolf Gemein stellte hier in einer weiteren Weltpremiere sein neuestes Vollverstärker-Flaggschiff Kraftwerk MK3 Reference Edition vor. Ebenfalls aus Duisburg reiste das Team von Acapella an, um in Hamburg die schneeweiße Ausführung seiner Cellini vorzustellen. Auch wenn dieser Lautsprecher eher zu den kleineren Acapella-Modellen gehört, sind rund 1,68 Meter Höhe und rund 120 Kilo Gewicht schonmal eine Ansage. Schwerfällig ist die Cellini dabei aber noch lange nicht. Tonal perfekt abgestimmt, imponierte dieser Lautsprecher durch die exzellente Differenzierung von Details und Klangfarben, bei einem zugleich enorm schnellen und kontrollierten Bass. Dass man nicht immer riesige Lautsprecher für raumfüllenden Sound benötigt, war bei Magnepan zu erleben. Mit nur wenigen Zentimetern Tiefe fordern die hier vorgestellten Elektrostaten kaum Platz ein, stellen die Klangbühne aber in Breite und Tiefe realistisch und imposant dar.
Test & Text: Roman Maier
Video: Marius Bulla