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Wenig Platz auf dem Schreibtisch ist für Musikenthusiasten und Heimstudio-Producer ein altes Thema. Damit auch bei wenig Platz beim Sound keine Abstriche gemacht werden müssen, hat Adam Audio ihr Aktiv-Monitor Lineup um einen extrem kompakten Vertreter erweitert. Bühne frei für die D3V.

Mit kompakten Abmessungen und potenter Bestückung sollen die D3V platzsparenden Studiosound bieten.

Bei den D3V von Adam Audio handelt es sich um aktive Nahfeld-Monitore. Also einen Lautsprecher der für eine möglichst lineare Wiedergabe im Hörbereich direkt ohne großen Abstand vor den Speakern konzipiert ist. Vor allem für Musikproduzierende ist diese Art von Lautsprechern, neben dem Computer, das wichtigste Tool. Die Monitore der Berliner haben Kreative auf der ganzen Welt überzeug. Große und kleinere Vertreter sind bei Profis im High End-Bereich genauso beliebt wie beim sogenannten Bedroom-Producer. Aber nicht nur akustisch Kreative möchte Adam Audio mit dem jüngsten Spross der Produktfamilie ansprechen. Auch für alle anderen Kreativen, die eine hochwertige Audiowiedergabe schätzen, ist der bisher kleinste Lautsprecher der Audio-Experten einen Blick wert. Nicht nur der Klang soll Adam Audio-typisch überzeugen. Darüber hinaus haben sich die Berliner auch noch eine Reihe an praktischen Features einfallen lassen, die eine einfache und vielseitige Nutzung der kompakten Lautsprecher ermöglichen.

Aufbau und Chassis

Das wahlweise in schwarz der weiß erhältliche Gehäuse besteht aus einer Mischung der Kunststoffe Polycarbonat und ABS. Das Ergebnis ist ist hochwertig und robust. Trotz eines relativ geringen Gewichts von insgesamt knapp 3,58 Kilogramm weist das Gehäuse der D3V hervorragende akustische Eigenschaften auf. Es ist stabil und resonanzarm und eine tolle Alternative zu schwerem Holz oder billigem Plastik. Für den Tief- und Mittelton sorgt eine 3,5 Zoll große Membran aus Aluminium. Geschützt wird dieser durch ein klassisches Metallgitter. Schon beinahe eine Art ein Markenzeichen bei Adam Audio ist der Hochtöner. Hier ist ein D-ART Tweeter mit 1,5 Zoll Durchmesser am Werk. Das Kürzel steht für Direct Air Flow Resistance und ist eine Weiterentwicklung der Air Motion Transformer-Technologie, kurz AMT. Für die tiefen Töne ist dem gerade mal 11,5 Zentimeter breiten Lautsprecher naturgemäß wenig Platz, darum sorgen jeweils zwei Passivradiatoren an den Gehäuseseiten für Unterstützung im Bassbereich.

Der D-ART Folientreiber spielt dynamisch und liefert tolle Auflösung.

Bedienelemente

An der Frontseite des linken Master-Speakers fällt zuerst die Kontroll-LED mit dem Adams-Logo ins Auge. Diese gibt Auskunft über den aktuellen Betriebsmodus. Eine Erläuterung dazu findet sich auch in der Bedienungsanleitung. Diese ist nahezu komplett in sehr übersichtlichen Zeichnungen und Piktogrammen gehalten und sprachunabhängig verständlich. Neben der LED befindet sich eine mit 32 Ohm Widerstand belegte und somit eher auf Consumer Kopfhörer ausgerichtete 3,5 Millimeter Klinkenbuchse. Wird ein Kopfhörer angeschlossen schalten sich die D3V automatisch stumm. Letzter im Bunde ist der stufenlos drehbare Volume-Regler. Dieser ist gleichzeitig auch ein Schalter für verschiedene Funktionen wie Stand By oder ein Wechseln der Kanäle. Letzteres hat mich positiv überrascht, da auch an solche „Kleinigkeiten“ gedacht wurde. Nicht jeder hat Interface und Computer auf der linken Seite seines Setups stehen. Die Funktionen sind alle auch auf der Slave-Box aufgedruckt. Praktisch, falls die Bedienungsanleitung mal nicht zur Hand ist.

Bei der Bedienung gelten klare Verhältnisse: Drehregler und Statusanzeige reichen hier aus. Der Kopfhöreranschluss schafft zusätzliche Flexibilität im Setup.

Einrichtung

Für die Stromversorgung liegt ein Netzteil bei. Der USB-C Anschluss liefert keinen Strom und dient der Audiowiedergabe und Software-Updates. Aber dazu kommen wir später. Die D3V sind als Master/Slave-Konstruktion aufgebaut. Alle Anschluss- und Steuerungselemente finden sich im linken Lautsprecher. Verbunden werden die Speaker durch ein beiliegendes, zwei Meter langes Kabel. Dieses liefert das Audiosignal und Strom an die zweite Box. Das begrenzt die Aufstelloptionen etwas, aber weiter sollte man die Speaker ohnehin nicht voneinander entfernen. Trotzdem würde ich mich freuen, wenn Adam Audio hier in Zukunft ein optionales längeres Kabel für etwas mehr Freiheit bei der Positionierung anbietet. Für die Anpassung an den Raum sind auch drei Schalter mit jeweils drei Einstellungen eingebracht. Hinter diesen mit Position, Desk und Room beschrifteten Schaltern verbirgt sich ein dreibändiger Equalizer. Abgesenkt beziehungsweise angehoben werden damit die Tiefen, Mitten und Höhen. Der Effekt ist hörbar und lädt zum austesten ein.

Mit den Schaltern an der Rückseite des Master-Lautsprechers lassen sich die D3V auf den Raum ausrichten. Signale werden per Klinke oder USB-C übertragen.

Adam Audio D3V – Für Studio, PC und Smartphone

Ganz klassisch lassen sich die Monitore via 6,3 Milimeter Klinkenstecker an ein Interface anschließen. Dabei können asymmetrische Verbindungen benutzt werden. Für einen weniger Störanfälligen Betrieb empfiehlt der Hersteller die symmetrische Variante. Außerdem hat Adam Audio die D3V mit einem USB-C Anschluss ausgestattet. Die Speaker lassen sich als externe Soundkarte benutzen und können in jedem PC, Mac, Smartphone oder Tablet als Audio-Ausgang konfiguriert werden. Für die maximale Kompatibilität wurde dabei auf USB 1.1 und Class Compliance gesetzt. Die Wiedergabe ist aufgrund dessen dann auf eine Worttiefe von 16 Bit und 48 Kilohertz Samplingrate beschränkt. Aber das ist zu verkraften, da eigentlich alle Smartphones ihr Audio-Material über den USB-Port nativ oder resampled auf 48 Kilohertz ausgeben. Ich finde es sehr überzeugend, dass Adam Audio hier auf realistische, nutzbare Werte setzt und keine unpraktikable Zahlenprahlerei betreibt.

Drei Varianten zur Aufstellung

Natürlich können die Monitore direkt auf dem Tisch platziert werden. Damit sie dort nicht umher rutschen liegen Klebestreifen aus relativ dickem Gummi bei. Entkopplung vom Untergrund findet dabei kaum statt, daher würde ich diese Variante möglichst vermeiden. Interessanter sind da schon die beiliegenden Pads. Diese werden in den Boden des Gehäuses eingesteckt und sorgen dann für eine Aufstellung im 15-Grad Winkel. Eine Sohle aus Moosgummi sorgt für einen sicheren Stand und ein ordentliches Maß an Entkopplung. Variante drei offenbart sich mit dem am Boden des Gehäuses eingelassenen 3/8“ Gewinde. Damit können die Adam Audio D3V auf handelsübliche Mikrofonstative aufgeschraubt werden. Diese sind günstig und je nach Variante auch leicht zu transportieren, falls nicht eh welche im Studio oder Proberaum herumstehen. Für eine möglichst unverfälschte Wiedergabe ist dies meiner Meinung nach die beste Variante, aber auch die Winkel-Pods wissen zu überzeugen und sind eine tolle Dreingabe.

Die beileigenden Ständer winklen die Lautsprecher leicht an, verbessern so das Abstrahlverhalten und sehen dabei nett aus.

Wichtiges Firmware Update

Soweit bin ich von den Adam Addio D3V durchaus begeistert. Aber ich bin ehrlich froh, dass ich sie nicht schon zum Release getestet habe. Im Auslieferungszustand hatten die Speaker zwei deutliche Probleme. Zum einen das Auto-Standby nach gerade einmal zehn Minuten. Zur Reaktivierung muss man einmal den Knopf drücken. Zu verschmerzen. Wesentlich schwerwiegender war das Verhalten des Hochtöners. Bei der Wiedergabe über USB vom iPhone merkte ich, dass die Abbildung der Höhen nicht konstant war. Stimmen verloren an Brillanz, als würde jemand ein Tuch über den Tweeter legen und wieder wegziehen. Bei der Wiedergabe über das Audio-Interface konnte ich das Problem nicht feststellen. Adam Audio hat Ende Februar ein Firmware-Update bereitgestellt welches das Verhalten des Tweeters bei niedrigen Pegeln verbessert und eine Option zum Ausschalten des Auto-Standby hinzufügt. Nutzer sollten dieses also unbedingt ebenfalls installieren, um den Monitoren ihre Nicklichkeiten auszutreiben.

Pegelfest und linear

Für den ersten Klangtest des Tages lasse ich die Musik über das externe Audio-Interface laufen. Die D3V sind per Klinkenkabel verbunden. Instrumentaler Progressive-Rock der kanadischen Band Nrthrn macht den Anfang. Der Opener „Awake“ des aktuellen Albums schraubt sich mit luftigen Drums und verträumten Gitarren nach oben und ruft im Finale das komplette Frequenzsprektrum ab. Nicht überraschend, aber angenehm ist die Pegelfestigkeit und Griffigkeit mit der die Adam Audio D3V an die Sache herangehen. Selbst bei maximalem Ausgangspegel vom Interface bleiben die Testkandidaten konsequent und lassen ein entspanntes erhöhen der Lautstärke am Drehregler zu. Die Wiedergabe bleibt auch im Maximalbereich verzerrungsfrei und linear. Drums und Bass werden warm und knackig abgebildet. Der breite Teppich an verzerrten Gitarren wird detailliert ausgerollt und keine Feinheit im oberen Ende des Klangspektrums geht verloren. Auffällig ist vor allem die Breite der Klangbühne welche deutlich im Raum vor den Monitoren aufgebaut wird.

Dank guter Pegelfestigkeit kann man ruhig beherzt am Lautstärkeregler drehen. Die D3V bleiben klar und sauber.

Große Klangbühne

Trotz der kompakten Abmessungen bringen die Probanden einen beeindruckenden Klang zustande. Der Sound wird in den Raum projiziert und bleibt nicht „im“ Lautsprecher wie man bei kompakteren Vertretern oft das Gefühl hat. Auch die Phantommitte weiß zu beeindrucken. Die Adam Audio D3V sind dabei auch ausgesprochen gnädig wenn man nicht die empfohlene Position im Stereo-Dreieck einnimmt. In Vorfreude auf den bald erscheinenden zweiten Teil höre ich den Track „Death Stranding“ der band Chvrches. Besonders beeindruckend finde ich, welche Arbeit hier die Passivradiatoren im Bassbereich leisten. Die tiefen Synth-Flächen, welche das Fundament für den Song legen und den Kontrast zu Lauren Mayberrys glasklarer Stimme bilden, werden klar und schwankungsfrei abgebildet. Die Drums stampfen transiententreu durch den Song. Und auch die sehr luftige Abmischung des Songs mit breitem Panorama und reichlich Hall, wird so klar abgebildet, dass man die endlose Weite, die der Song beschreibt, förmlich spüren kann.

Die beiden Passivmembranen in den Seiten unterstützen den frontseitigen Tiefmitteltöner im Bassbereich sehr effektiv.

Mixing und weitere Einsatzmöglichkeiten

Wir können also festhalten, dass Musik hören und genießen am Schreibtisch mit den D3V richtig Laune macht. Als Zielgruppe fokussiert Adam Audio aber natürlich die Kreativen im Audio Bereich mit wenig Platz auf dem Tisch oder wechselnden Einsatzorten. Da ich selber grad ein Cover-Album produziere und die letzten Schliffe vor dem Mastering anlege, kommt mir eine neue Abhöre durchaus recht. Zum Mixing ist der Proband durchaus geeignet. Der Klang ist wirklich bemerkenswert linear für einen Lautsprecher dieser Größe. Für Rough-Mixes hat man hier das passende Werkzeug. Für feinere Mischungen und die letzten achtzig Prozent einer Produktion würde ich aber auf größere Monitore oder hochwertige Kopfhörer zurückgreifen. Viel mehr Potenzial sehe ich da als Monitor für unterwegs. In einem Koffer oder Equipment-Rucksack sind die Probanden leicht untergebracht und schon hat man auch im Hotelzimmer oder Proberaum eine lineare Abhöre die anders wohl nicht zu realisieren wäre.

Beim Audiomixing, Videoediting oder auch als Schreibtischbeschallung machen die D3V eine tolle Figur.

Fazit

Mit den D3V hat Adam Audio ein vielseitig einsetzbares Lautsprechersystem geschaffen, das zu beeindrucken weiß. Der Sound ist linear und unverfälscht und die palstische Reproduktion macht wirklich Spaß. Als Zweitlautsprecher für Producer oder für wechselnde Standorte gibt es wenig Vergleichbares. Neben den primär im Audio-Bereich tüftelnden Kreativen sollten auch Content Creator oder Videoeditoren mal einen Blick riskieren. Durch die Möglichkeit die D3V direkt am Smartphone oder Tablet zu betreiben, erhalten Videoeditoren unverfälschten Ton und können diesen direkt und latenzfrei bewerten. Auch als Monitor für DJs oder E-Drummer im Übungssetup kann ich mir den Einsatz gut vorstellen. Die Möglichkeiten der Raumanpassung runden das Paket gut ab. Einen besseren Lautsprecher der auf so wenig Raum so guten Sound bietet und so flexibel einsetzbar ist wie die D3V wird man nur schwer finden.

Test & Text: Dominik Schirach
Fotos: Simone Maier

Gesamtnote: Highlight
Klasse: Budget-Klasse
Preis-/Leistung: sehr gut

80 of 80

79 of 80

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Technische Daten

Modell:Adam Audio D3V
Gerätekategorie:Aktivlautsprecher
Preis:ab 329,99 Euro (Paar)
Garantie:2 Jahre (5 bei Registrierung)
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
Vertrieb:Adam Audio GmbH, Berlin
030 8639700
adam-audio.com/de
Abmessungen (H x B x T):200 x 115 x 150 mm
(mit Ständer 240 x 115 x 150 mm)
Gewicht:3,5 kg (Paar)
Bauart/Prinzip:Zweiwege, aktiv, Bassreflex mit Passivradiator, Master/ Slave
Anschlüsse:1 x USB-C
1 x 6,3 mm Klinke Stereo, symmetrisch

1 x 3,5 mm Kopfhörerausgang (vorne)
Bestückung:1 x D-ART Hochtöner
1 x 3,5 Zoll Tiefmitteltöner
2 x 3,5 Zoll Passivmembran
Maximale Abtastrate:PCM bis 48 kHz/ 16 BIt
Frequenzbereich:48 Hz bis 23 kHz (Herstellerangabe)
Leistung:4 x 70 Watt (Herstellerangabe)
Lieferumfang:2 x D3V
1 x Verbindungskabel
1 x Stromkabel
1 x Netzteil
1 x USB-Kabel (C-C)
1 x Ständer
Pro & Contra:+ natürlicher, räumlicher Klang
+sehr lineare Wiedergabe
+beeindruckende Auflösung
+sehr gute Basswiedergabe
+Anpassungsmöglichkeiten an Raum
+flexibel nutzbarer USB-C-Anschluss
+Tischstative für bessere Aufstellung

- Firmware Update muss installiert werden
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Klasse:Budget-Klasse
Preis/ Leistung:sehr gut
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