Home » Home Entertainm. » Graham Slee Reflex M – Minimalistische Vorstufe für amtlichen Phono-Genuss
2. Dezember 2025
von Volker Frech
RedakteurMaximal kompromisslos: Der Graham Slee Reflex M verstärkt ausschließlich das Phono-Signal von Moving Magnet-Abtastern – mit einer minimalistischen Schaltung ohne jegliche Einstellmöglichkeit. Mit diese radikalen Reduktion aufs Wesentliche steht der Klassiker der britischen Manufaktur für Graham Slees No-Nonsens-Konzept: Firlefanz-freier Auftritt, Top-Performance, erschwinglicher Preis. Wie gut der Reflex M klingt, zeigt unser Test.

Die Graham Slee Reflex M präsentiert sich als kompakter Phono-Vorverstärker in schlicht-dezentem Look.
Es begann als Projekt: Ende der 1990er, als die Vinyl-Renaissance bestenfalls zu erahnen war, beschloss Graham Slee zusammen mit Gleichgesinnten, Phono-Vorstufen zu bauen, die audophile Ansprüche erfüllen, aber nur kleines Geld kosten. „Beer Money“ nennen die Briten das. Das Unterfangen war aber alles andere als eine Bierlaune: Das Team hatte umfangreiche Erfahrungen in der Studio-Technik, Slee war leitender Ingenieur eines Unternehmens, das für die BBC das Broadcasting-Equipment vom Feinsten fertigte, und betrieb in seiner Freizeit schon seit den 70er-Jahren die Entwicklung von Mischpulten, Verstärkern – und insbesondere von Komponenten für die Schallplattenwiedergabe. Slee arbeitete aber ebenso für Auftraggeber, bei denen das Kostenargument im Vordergrund stand. So lernte er, sein immenses Know-how zu nutzen, um auch mit minimalem Budget maximale Audio-Performance zu erreichen. All das floss nun in die Produkte des Graham Slee Projects ein. Die Komponenten folgen dem No-Nonsens-Prinzip: Kein ausgefeiltes Styling, kein aufwändiges Gehäuse, stattdessen …

Der Phono-Preamp misst nur 5 mal 11 mal 18 Zentimeter – und passt somit prima auf das Sideboard.
Klassiker des Portfolios
… Konzentration auf gute Bauteile und insbesondere auf ein Schaltungsdesign, das aufgrund des puristischen Aufbaus simpel erscheint, in Wirklichkeit aber ziemlich ausgebufft ist. So steigt Graham Slee zum hochgeschätzten HiFi-Spezialisten auf. Insbesondere die Phono-Vorstufen der Sheffielder Manufaktur werden für ihre ausgezeichnete Audioqualität gefeiert und haben eine beachtliche Fan-Gemeinde. Der Reflex M ist dabei ein Klassiker im Graham Slee-Portfolio: Der Phono-Vorverstärker wird seit nunmehr fast 20 Jahren gefertigt – ursprünglich nur unter dem Namen „Reflex“ und als reine Phono-Vorstufe für Moving Magnet (MM), High-Output Moving Coil (HOMC) und High-Output Moving Iron (MI). Bald folgte eine Version für MC-Systeme, was zum zusätzlichen „M“ im Modellnamen führte. Das „M“ könnte ebensogut für „minimalistisch“ stehen, denn diese Phonovorstufe präsentiert sich denkbar schlicht: Der kleine Korpus, der kaum 5 mal 11 mal 18 Zentimeter misst und gerade mal 460 Gramm wiegt, besteht aus zwei U-förmigen Aluminium-Strangpress-Profilen, die vorder- und rückseitig mit vorgesetzten Alu-Blende verschraubt sind.

Der Reflex M bietet einen unsymmetrischen Ein- und Ausgang mit vergoldeten Cinch-Buchsen. Die „TT Ground“-Klemme dient dem Anschluss eines vom Plattenspieler kommenden Erdungskabels, um die Bildung einer Brummschleife zu verhindern. Der Reflex M kann optional mit einer Mono/Stereo-Schaltung ausgestattet werden, die dafür bereits vorbereitete Bohrung ist hier durch eine Kunststoffkappe versiegelt. Über die DC 24V-Buchse wird der Verstärker von einem externen Netzteil mit Strom versorgt. Der Reflex M wird also mit einer hohen Betriebsspannung betrieben. Das ermöglicht eine Verstärkerschaltung mit großer Aussteuerungsreserve. Durch diesen Headroom werden Verzerrungen vermieden.
Ausgelagertes Netzteil mit Upgrade-Optionen
Die Front weist neben der Beschriftung gerade mal eine Betriebs-LED auf. Auch auf der Rückseite ist Übersichtlichkeit Trumpf: Je ein Paar vergoldete Cinch-Buchsen dienen als Eingang für den Plattenspieler und Ausgang für den Verstärker. Eine Erdungs-Schraubklemme steht für ein entsprechendes Kabel des Analog-Laufwerks parat, um eine Brummschleifenbildung zu unterbinden. Der Reflex M kann optional mit einem Mono/Stereo-Umschalter geordert werden, die vorbereitete Bohrung ist bei unserem Standard-Modell mit einer Kunststoffkappe verschlossen. Eine weitere Buchse ist für den Anschluss des Netzteils vorgesehen: Die Stromversorgung ist ausgelagert. Standard ist hier ein kleines Stecker-Schaltnetzteil. Als Upgrade-Optionen bietet Graham Slee die Netzteile PSU1 und PSU1-Enigma an. Wir haben für den Test gleich das PSU1 mitgeliefert bekomme: Es ist fast halb so groß wie der Verstärker, übertrifft ihn an Gewicht – und verspricht dank der rein analogen Regelung und dem aufwändigen Aufbau ein Performance-Plus bei zugleich größerer Rauscharmut.
Minimalismus mit Methode
Zurück zum Verstärker: Äußerlich gibt’s nicht mehr zu entdecken, denn der Reflex M bietet keinerlei Einstellmöglichkeiten, um ihn an das System des eigenen Plattenspielers anzupassen – und schon gar keinen Umschalter, um über MM-Abtaster hinaus auch für MC-Tonabnehmer kompatibel zu sein. Dieser Minimalismus hat Methode: Klar ist es komfortabel, beide Systemarten über einen Phono-Vorverstärker betreiben zu können. Doch wirklich akkurat geht das nur, wenn für MM und MC auch komplett separate Verstärkerzüge eingebaut werden. Diese maximalteure Lösung wird oftmals nicht realisiert, sodass der Verstärker meist für den MC-Betrieb optimiert ist und dann für den MM-Betrieb bestmöglich passend gemacht wird. Da MC-Systeme einen geringen Pegel liefern, der eine extreme Verstärkung erfordert, muss der Eingang der Phono-Vorstufe extrem rauscharm ausgelegt werden. Dadurch hat der Eingang aber eine niedrige Sättigungsgrenze. Ein pegelkräftiges MM-System überschreitet diese Grenze gerade bei dynamischer Musik. Die nötigen Schaltungs-Kniffe zur Sättigungsvermeidung führen dann zu Verzerrungen sowie verlangsamter Verstärker-Performance.

Standardmäßig wird der Reflex M mit einem externen Steckernetzteil betrieben. Hier sehen wir hingegen das Power-Upgrade: Das optionale PSU1-Netzteil ist deutlich aufwändiger und kraftvoller realisiert und ermöglicht dem Verstärker eine Performance-Steigerung.
Kanalgetrennte Verstärkerschaltung
Deswegen bietet Graham Slee für MM und MC konsequent verschiedene Modellvarianten an. Ebenso konsequent ist die reduzierte Schaltung. Die Absage an alle Einstellmöglichkeiten fällt bei der MM-Version des Reflex allerdings leicht: Ein Moving Magnet-System wird standardmäßig immer mit einem hohen Eingangswiderstand von 47 Kiloohm betrieben. Die Eingangskapazität hingegen hält man grundsätzlich niedrig. Beim Reflex M ist sie auf 100 Pikofarad festgelegt. Zusammen mit der Kapazität des Anschluss-Kabels, die üblicherweise 50 bis 100 Pikofarad ausmacht, sind wir bei praxisgerechten 150 bis 200 Pikofarad. Dank dieser Festlegungen kann die Schaltung reduzierter realisiert werden. Der Blick auf die Platine zeigt nun eine Verstärker-Topologie von geradezu minimalistischer Schlichtheit. Hier sollte man sich aber vor einer Unterschätzung hüten. Zuerst einmal gibt es eine kanalgetrennte Verstärkerschaltung, was für eine saubere Kanaltrennung sorgt. Dies macht dann zwangsläufig den Einsatz gutklassiger Bauteilen erforderlich, um Kanalungleichheiten zu verleiden. So identifizieren wir etwa im passiven Präzisions-RIAA-Entzerrungsnetzwerk amtliche MKP-Folienkondensatoren von Evox.
Reaktionsschnell, rauscharm und Rückkopplungs-reduziert
Pro Kanal verstärkt dann ausschließlich ein Operationsverstärker, also eine integrierte Lösung. Von diskreten Transistorschaltungen hält Slee wenig: Bei MC-Verstärker seien sie ein Einfalltor für elektromagnetische Einstreuungen, und bei MM-Verstärkern, wo Transistoren durchaus einsetzbar wären, wähle man statt bipolaren Typen bitte rauschärmere Feldeffekttransistoren – und diese dann in integrierter Schaltung. Der bestklingende derartige JFET-Operationsverstärker sei der LF351 – und seine ultraschnelle Anstiegsrate ist quasi die Namensinspiration für den Reflex: Die Verstärker-Flottheit ermöglicht ein Reflex-artiges Reagieren auf das Musiksignal, was für Akkuratesse, Dynamik und präzise Stereowiedergabe ausschlaggebend sei. Slee hat die Verstärkerschaltung mit seinem Know-how zudem auf hohe Linearität getrimmt. Sie benötigt deshalb nur wenig negative Rückkopplung: Dabei wird ein Teil des Ausgangssignals invertiert zum Eingang zurückgeleitet, um den Verstärker zu stabilisieren und zu große Verstärkungen, die Verzerrungen erzeugen, zu vermeiden. Da diese Regelung prinzipbedingt immer leicht verzögert passiert, verursacht sie klanglich eine Verunklarung und Mattheit. Deshalb ist auch hier weniger mehr.

Firlefanz-frei: Das Aluminium Gehäuse besteht aus einem zweiteiligen Strangpress-Profil mit vorder- und rückseitigen Abdeckplatten. Diese Schlichtheit gehört zu Graham Slees No-Nonsens-Konzept, kein Geld in aufwändiges, aber überflüssiges Design zu stecken.
Der Graham Slee Reflex M in der Praxis
Nun setzen wir den Reflex M endlich im Hörraum in unsere Klangkette ein. Er sitzt hier zwischen dem Vollverstärker Hegel H360, der ein Paar Audio Physic Midex antreibt, und dem Plattenspieler Transrotor Dark Star. Er ist mit dem MM-System Transrotor Uccello bestückt. Beim Anschließen sollte man auf passende Kabel achten: Zu schwergewichtige Signalleiter lassen den leichten Preamp vorderseitig abheben, zudem dürfen wegen der engen Nachbarschaft der Anschlussbuchsen die Stecker nicht zu groß sein. Mit unserem Top-Kabel Audioquest Black Beauty RCA bleibt der Reflex M noch auf dem Boden und die Cinch-Stecker passen maximalgenau. Weil es keine Einstellmöglichkeiten gibt, ist das Einrichten in null Sekunden erledigt. Die Einspielzeit sollte man nicht in Sekunden bemessen: Der Phono-Preamp dankt es mit einer merklich besseren Performance, wenn man ihm einige Tage am Stromnetz gönnt. Hieran hängt der Reflex M nach dem Einstecken des Netzteils automatisch, weil er keinen An/Aus-Schalter besitzt.
Dynamik und Akkuratesse
Nach dem Warmwerden beginnt der Test wie immer mit dem Lauschen auf das Rauschen. Dafür stellen wir die Klangkette auf allersatteste Zimmerlautstärke ein. Im Leerlauf ist nun auf ein Meter Entfernung zum Lautsprecher ein leichtes Rauschen vernehmbar, welches am Hörplatz aber keine Rolle mehr spielt – und mit dem kraftvollen Pegel der Musik schon gar kein Thema mehr ist. À propos kraftvoll: Wir starten mit Donald Fagens „Mary Shut The Garden Door“. Der prima produzierte Song beginnt mit Bass und Schlagzeug: Keith Carlock tritt über die Fußmaschine seine Bassdrum und schlägt zeitgleich auf zwei Crash-Becken, während Freddie Washington ein variierendes dreitöniges Motiv auf seinem Bass zupft: Auf eine abgestoppte Tonwiederholung folgt ein ausgehaltener Tieftst-Ton. Schon bei diesem Einsteig punktet der Reflex M: Der unvermittelte Einsatz besitzt jenen Punch und Druck, der uns bei diesem Songstart immer zusammenzucken lässt – wenn Dynamik und Akkuratesse stimmen. Und das ist hier der Fall.

Dank seiner Kompaktheit und dem ausgelagerten Netzteil kann der Verstärker einfach und flexibel in das Ambiente integriert werden.
Kraftvoller und konturierter Bass
Diese Akkuratesse fällt uns direkt danach auch bei der vom Drummer auf Hi-Hat und Schellenkranz gespielten Figur auf, die dem Song auch gleich den Groove gibt: Wir hören sauber jedes Auftreffen der Sticks auf dem oberen Hi-Hat-Becken, können durch das charakteristische Geräusch sofort erkennen, dass Carlock die Hi-Hat geschlossen hält – und so präzise und zugleich flüssig, wie der gefragte Studio-Drummer die Rhythmus-Figur spielt, gibt er Reflex M sie auch wieder. Dank dieser Stimmigkeit wippen wir schon nach den ersten zwei Takten unwillkürlich mit. Klasse ist auch die konturierte Kraft des Basses: Gleich bei den ersten beiden abgestoppten Tönen wissen wir, dass Washington die Saiten mit den Fingern zupft und kein Plektrum benutzt, weil selbst die Anschlaggeräusche hörbar sind – trotz des Volumens, dass der Basston hat. Dieses Volumen zeigt sich dann beim nachfolgenden ausgehaltenen Liegeton: Das tiefe G flutet mühelos unseren Raum und steht hier kraftvoll als tragendes Fundament.
Durchhörbarkeit der Harmonien
Dank der Definition des Basses bleibt das musikalische Geschehen, das auf diesem Fundament stattfindet, transparent. So sind die von Carlock angeschlagenen Crash-Becken auch im Ausklingen mühelos heraushörbar – bis hin zum klanglichen Changieren, weil sich das Oberton-Spektrum des schwingenden Metalls stetig ändert. Das klappt nur, wenn im gesamten Klangbild die Durchhörbarkeit stimmt. Und auch hier punktet der Reflex M: In diesem Song sind elf Stimmen und Instrumente zu hören, doch trotz der musikerreichen Besetzung mit Drums, Percussion, Bass, Gitarren, Keyboards, Vibraphon, Melodica, Flöte, Background-Chor und Leadgesang ist jeder Akteur und jedes Instrument präsent. Wir hören – unser Highlight – sogar das kleine, zarte Glöckchen, das der hinten postierte Drummer zart touchiert. Davor können wir sauber die Akkord-Fortschreitungen hören, die etwa die Keyboard-Instrumente und der mehrstimmige Background liefern. So hören wir trotz des ebenso kompakten wie komplexen musikalischen Satzes, welche coolen Stimmverläufe und Harmoniefolgen Fagen hier einkomponiert hat.

Da der Reflex keine Einstelloptionen bietet, ist die Front sehr aufgeräumt und beherbergt allein eine kleine LED, die anzeigt, dass der Verstärker am Netzteil angeschlossen und damit betriebsbereit ist.
Stimmige Abbildung auf großzügiger Bühne
Dabei ist das Klangbild sehr rund, harmonisch und stimmig. Die einzelnen Instrumente sind gut eingebettet: Sie sind sauber heraushörbar, ohne prononciert hervorgehoben zu werden. Der Reflex M gibt ihnen dafür auch den nötigen Raum auf der breiten und zudem in der Tiefe gut dimensionierten Bühne. Das klappt auch bei kleinen Combos gut: Die japanische Jazzpianistin Hiromie hat sich für „Seeker“ Bassist Anthony Jackson und Drummer Simon Phillips ins Studio geholt. Wir hören das Trio dank der raumlassenden Besetzung und der offenen Wiedergabe in allen Feinheiten: Beim Klavier fällt uns der tonale Reichtum auf, der sich frei entfaltet, ebenso die Anschlagskultur, mit der die gefeierte Klaviervirtuosin die Tastatur bearbeitet. Jacksons melodisch-flüssiges Bass-Spiel auf seinem Sechssaiter (!) stellt der Reflex M auch in tiefsten Lagen mit sonorem Tiefgang dar. Simon Phillips glänzt dahinter mit druckvoller Leichtigkeit: Sein Drumming klingt von den knackigen Tom bis zur singenden Ride-Becken-Glocke herrlich frisch und lebendig.
Räumliches Darstellungsvermögen
Im großen Format behält der Reflex M ebenfalls souverän die Übersicht und zeigt auch hier sein räumliches Darstellungsvermögen: Beim Chanson „De mon amie“ aus Bizets Perlenfischer-Oper erfahren wir anfangs durch eine einsame-wehmütige Oboe die Akustik der Dresdner Lukaskirche, in der diese Aufnahme stattgefunden hat. Nun erhebt Rolando Villazón als Nadir überraschend aus weiter Ferne seine Klage, auf die Anna Netrebko als erwachende Leila antwortet – und werden abermals überrascht: Die Sopranistin singt unvermittelt vor uns, wir können ihre wahrnehmbare Nähe fast spüren. Diesen eindrucksvollen 3D-Effekt bildet der Reflex M prima ab. Auch beim anschließenden Duett, bei dem Leila und Nadir leidenschaftlich ihre Liebe beschwören, präsentiert der Reflex M uns die beiden Gesangstars plastisch und präsent, und stellt ebenso die dahinter begleitende Staatskapelle Dresden so gut dar, das wir die verschiedenen Instrumentengruppen des Klangkörpers heraushören und im Panorama fein verorten können.

Der Reflex M im Hörraum: Hier bereitet er das Signal des Transrotor Dark Star auf, der mit dem MM-System Transrotor Uccello bestückt ist. Als Verstärker dient der Hegel H360, er treibt hier den Open Baffle-Lautsprecher Spatial Europe No.5 an.
Fazit
Der Reflex M ist eine maximal kompromisslose Phono-Vorstufe: Er bereitet ausschließlich das Signal von Moving Magnet-Abtastern auf, bietet keinerlei Anpassungsmöglichkeiten und verstärkt mit einer minimalistischen Schaltung. Mit dieser radikalen Reduktion aufs Wesentliche gelingt dem Reflex M eine Top-Performance: Er liefert eine stimmige Wiedergabe mit sehr guter Durchhörbarkeit und Transparenz. Dies verdankt sich auch der Aufgeräumtheit des Klangbilds, die bis runter zum kraftvoll-konturierten Bass reicht. So stellt der Reflex M selbst bei kompaktem und komplexem musikalischem Geschehen die Protagonisten und ihre Instrumente präsent und plastisch dar. Dabei bietet er den Musikern eine geräumige Bühne mit guter Tiefenstaffelung – und präsentiert ihren Auftritt dank seiner Präzision und Dynamikfähigkeit mit ausgezeichneter Lebendigkeit und Frische. Für die maximale Performance sollte man sich das Upgrade in Form des höherwertigen Netzteils gönnen. So oder so zeigt sich, dass Graham Slees No-Nonsens-Konzept bestens funktioniert: Der Reflex M bietet klangliche Klasse zu einem sehr guten Preis.
Test & Text: Volker Frech
Fotos: Simone Maier
Klasse: Oberklasse
Preis/Leistung: sehr gut
90 of 90
88 of 90
88 of 90

Technische Daten
| Modell: | Graham Slee Reflex M |
|---|---|
| Produktkategorie: | Phono-Vorverstärker |
| Preise: | - Reflex M + Stecker-Netzteil: 619,00 € - Reflex M + Analog-Netzteil PSU1: 799,00 € |
| Garantie: | 2 Jahre |
| Ausführung: | Silber |
| Vertrieb: | Mach One classics, Ingolstadt Tel. +49 841 33670 www.machone-classics.de |
| Abmessungen (HBT): | 50 x 107 x 180 mm |
| Gewicht: | 0,46 kg |
| Geeignet für: | Moving Magnet (MM), High-Output Moving Coil (HOMC) oder High-Output Moving Iron (MI) mit hoher Ausgangsleistung im Bereich von 1,6 - 9,2 mV (ref 1 kHz @ 5cm/sec) |
| Eingänge (analog): | 1 x Phono unsymmetrisch (Cinch) |
| Ausgänge (analog): | 1 x Line unsymmetrisch (Cinch) |
| Eingangsempfindlichkeit: | 1,6 - 9,2 mVRMS(Herstellerangabe) |
| Max. Eingangsspannung: | 46 mV @ 1 kHz (Herstellerangabe) |
| Eingangsimpedanz: | 47 kΩ (Herstellerangabe) |
| Eingangskapazität: | 100 pF (Herstellerangabe) |
| Ausgangsspannung: | 224 - 1.122 mVRMS(Herstellerangabe) |
| Verstärkung: | 41 dB @ 1kHz (Herstellerangabe) |
| Kanaltrennung: | 64 dB (Herstellerangabe) |
| Kanalungleichheit: | 0,1 dB (Herstellerangabe) |
| RIAA-Genauigkeit: | 0,5 dB @ 20Hz-20kHz(Herstellerangabe) |
| Rauschabstand: | -68 dB (-78 dB(A)) @ CCIR Q-Pk 22Hz-22 kHz (Herstellerangabe) |
| Verzerrungen (THD+N): | < 0.03 % (typisch <0.015% @ 1 kHz)(Herstellerangabe) |
| Lieferumfang: | - Graham Slee Reflex M - externes Stecker-Netzteil (Standard) oder PSU1 bzw. PSU1-Enigma (optionale Upgrades) - Netzkabel (2,0 m) - Bedienungsanleitung (Englisch) |
| Optionale Upgrades: | - Netzteil Graham Slee PSU1 (219,00 €) - Netzteil Graham Slee PSU1-Enigma (449,00 €) - Mono/Stereo-Umschaltung |
| Pros und Contras: | + stimmige Wiedergabe + sehr guter Durchhörbarkeit + aufgeräumtes Klangbild + große Transparenz, feine Auflösung + kraftvoll-konturierter Bass + präsente und plastisch Darstellung der Musiker und Instrumente + geräumige Bühnenabbildung mit guter Tiefenstaffelung + lebendige und frische Performance dank hoher Präzision und großer Dynamikfähigkeit + Upgrade-Möglichkeit (höherwertiges Netzteil) - kein Ein/Aus-Schalter - keine Kapazitätsanpassung für MM-Systeme |
| Benotung: | |
| Klang (60%): | 90/90 |
| Praxis (20%): | 88/90 |
| Ausstattung (20%): | 88/90 |
| Gesamtnote: | 89/90 |
| Klasse: | Oberklasse |
| Preis/Leistung: | sehr gut |
| Getestet mit: | - Plattenspieler: Transrotor Dark Star - Tonabnehmer: Transrotor Uccello (MM) - Vollverstärker: Hegel H360 - Lautsprecher: Audio Physic Tempo - Signalkabel: Audioquest Black Beauty RCA - Lautsprecherkabel: Audioquest Rocket 44 - Netzkabel: Audioquest Monsoon |













































