Canton Townus 100 – Frisches Flaggschiff

Gelungenen Design

Die neue Townus 100 wurde mit dem erklärten Ziel entwickelt, sowohl im HiFi- wie im Home Cinema-Einsatz eine noch kraftvollere Wiedergabe möglich zu machen. Damit löst sie zugleich das bisherige Familienoberhaupt der Serie, die Townus 90, als Top-Modell ab. Optisch fallen die Unterschiede nicht direkt ins Auge, denn die Townus 100 folgt dem gelungenen Design, das die gesamte Serie auszeichnet: Das Gehäuse punktet mit der wohlproportionierten, gradlinigen Formgebung samt geschmeidig gerundeten Kanten. Wie die anderen Modelle der Reihe ist die Townus 100 in seidenmatter weißen Lackierung oder hochglänzendem schwarzen Finish erhältlich – oder wird in ein edles Nussbaum-Echtholzfurnier gekleidet, wie das Modell in unserem Video. Und wie die Schwestermodelle der Serie zeichnet sich auch die Townus 100 durch makellose Verarbeitung und hochwertige Haptik aus. Ihr Korpus ist allerdings behutsam vergrößert: 110 mal 27 mal 37 Zentimeter misst die Townus 100, was ihr eine kraftvollere Schallwandlung ermöglicht.

Schwebende Leichtigkeit

Trotzdem wirkt auch die imposante Townus 100 optisch fast leicht. Das bewirkt die Fußkonstruktion: Sie besteht aus einer Sockelplatte, die mit vier kegelförmigen Distanzstücken auf Abstand zum Korpus gehalten wird, wodurch der Lautsprecher optisch fast zu schweben scheint. Akustisch gehört diese Lösung zur Bassreflex-Abstimmung, mehr dazu später. Die Sockelplatte sorgt zudem mit ihrer etwas größeren Fläche für einen sichern Stand der Klangsäule. Durch vier einschraubbare und damit höhenverstellbare Spikes ermöglicht sie zudem eine kippelfreie Aufstellung auch auf unebenen Böden. Diese Standhaftigkeit geht einher mit einer robusten Konstitution des Korpus: Das dickwandige MDF-Gehäuse ist innseitig mit massiven Holzstreben verstärk und versteift, um Korpus-Resonanzen zu minimieren – aber auch, um den immensen Kräften Paroli zu bieten: Bei der Townus 100 sorgen drei große Woofer für reichlich Schallenergie, die beim Vorwärtsschwingen Richtung Hörplatz abgestrahlt wird, beim Zurückschwingen jedoch in den Korpus wirkt.

Canton-Know-how für Hoch- und Mitteltöner

Zu diesen Woofern gesellt sich ein Hochtöner, der, wie bei Canton üblich, unterhalb des Mitteltöners platziert ist – und damit auf richtigem Ohrniveau. Der Tweeter agiert mit einer 25 Millimeter durchmessenden Keramik-Kalotte, Dieses ultraharte, verformungsfreie Material ermöglicht ein präzises und impulstreues Schwingen. Ein hornartiger Wave Guide und eine vorgesetzte Schall-Linse, die auf das schützende Gitter appliziert ist, dienen der optimalen Höhenabstrahlung sowie der Anpassung an den Mitteltöner. Dieses bei rund drei Kiloherz übernehmende Chassis ist mit fast 18 Zentimetern Durchmesser ungewöhnlich groß, was hin in zu den höheren Frequenzen eine stärkere Bündelung bewirkt. Die große Membranfläche ermöglicht aber kraftvolle Mitten. Dies unterstützen drei Canton-Spezialitäten: Zum Ersten das harte Titanium als Membran-Material. Zum Zweiten das „Triple Curved Cone“-Design dieser Membran, welches mit drei unterschiedliche Radien die mechanische Stabilität und die Abstrahlcharakteristik optimiert und Verzerrungen reduziert. Zum Dritten die mehrfach gewölbte Wave-Sicke, die diese Membran einfasst und ihr Teilschwingungen reduziert.

Tiefton-Duo für potenten Bass

Ab rund 170 Hertz übernehmen dann zwei Woofer. Sie agieren parallel, wodurch sich die resultierende Membranfläche verdoppelt und damit die Bassfähigkeit erhöht. Hier kommen – im Gegensatz zur Townus 90, die mit zwei 174-Millimeter-Modellen agiert – zwei 192 Millimeter durchmessende Woofer zum Einsatz. Dies vergrößert abermals die Membranfläche und damit die Tiefton-Potenz – und befördert insgesamt eine noch kraftvollere Wiedergabe. Der Einsatz zweier Tieftöner ermöglich auch ein agileres und impulstreueres Agieren als ein riesiges Einzelchassis, welches massereicher und deshalb träger ist. Die Konus-Membranen der beiden Tieftöner bestehen ebenfalls aus Titanium, die Formgebung ist aber als „Double Cone“ mit optisch durchgängiger Membranfläche realisiert. Dies soll auch bei hohen Lautstärken für Präzision bürgen. Hierzu trägt abermals die Wave-Sicke bei, die auch diese beiden Bass-Woofer einfasst und kontrolliert. Mit diesem Woofer-Duo spielt die Townus 100 runter bis 20 Hertz.

Bassreflex-Abstimmung mit Aufstellungs-Plus

Dies befördert auch die eingangs angesprochene Bassreflex-Abstimmung: Der von den Tieftönern in den Korpus abgestrahlte Schall wird über einen in Länge und Durchmesser definierten Kanal aus dem Gehäuse geleitet. Dies stärkt den Tiefton-Bereich. Bei der Townus 100 ist der Bassreflex-Port in den Boden eingelassen. Sie agiert also im Downfire-Modus und strahlt den Schall gen Sockelplatte ab. Der Schall kann sich dank der Abstandhalter zwischen Korpus und Platte von hier aus radial zu allen Seiten hin gleichmäßig entfalten. Neben der homogene Abstrahlung in den Raum ermöglicht diese Downfire-Lösung eine wandnahe Aufstellung, weil der Schall nicht – wie bei rückseitig positioniertem Port – konzentriert gegen die Zimmerwand gestrahlt wird, was zu Bassüberhöhungen führt. Die Rückseite des Lautsprechers ziert deshalb einzig das Anschlussterminal. Es besitzt große vergoldete Klemmen mit großzügigen Aufnahmen für querschnittstarke Kabellitzen. Dank der Vierzahl der Klemmen können Hoch- und Tiefton getrennt angesteuert werden – entweder per Bi-Wiring oder via Bi-Amping.

Technische Daten