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Am Wochenende des 20. und 21. September 2025 wurde das Hotel Le Méridien in Stuttgart wieder zum Treffpunkt für Audiophile, Technikfans und Klangverliebte. Die Süddeutschen HiFi Tage öffneten zum vierten Mal ihre Türen und boten mit 45 Ausstellern und über 100 Marken jede Menge Raum für große und feine Töne. Rund 1000 Besucherinnen und Besucher ließen sich durch unterschiedlichste Vorführungen und Produktneuheiten begeistern. Erstmals wurde Eintritt verlangt – mit moderaten 10 Euro am Samstag, 8 Euro am Sonntag oder 15 Euro für das gesamte Wochenende.

Die niederländische Marke Takumi stellte u.a. ihren TT level 2.1DC vor. Ein Testmodell haben wir direkt geordert.

Klangkultur mit Tradition – Die Messe im Wandel der HiFi-Welt

Die HiFi-Welt verändert sich – aber die Leidenschaft fürs Hören bleibt. Während Streaming, Smart Audio und kabellose Lösungen den Alltag dominieren, erlebt klassisches High-End-Audio eine Renaissance. Genau dieses Spannungsfeld spürte man auch 2025 auf den „Süddeutschen“. Zum vierten Mal fand die Messe statt – und hat sich längst als feste Größe im Süden Deutschlands etabliert. Sie bietet den großen Traditionsmarken eine Bühne und gibt auch neuen, mutigen Konzepten und kleinen Manufakturen ihren Platz. Besucher:innen schätzen vor allem die entspannte Atmosphäre: Hier wird aktiv zugehört, verglichen und diskutiert. Die Messe versteht sich als Treffpunkt für Kenner, Entdecker und alle, die Klang nicht nur als Technik, sondern als emotionale Erfahrung begreifen. Gerade im persönlichen Austausch entstehen hier oft ganz neue Perspektiven auf das, was gute Musikwiedergabe ausmacht. Das Le Méridien bietet daf

Optisch wie klanglich gehörte die Präsentation bei Piega zu den imposantesten der Messe. Im Fokus hier: Die Premium 801 mit Coax-Bändchen plus Horn-Vorsatz.

Klanggewalt auf höchstem Niveau

Wer auf der Messe einmal ganz tief in die Welt des High-End eintauchen wollte, kam bei Audio Reference nicht vorbei. Der Hamburger Vertrieb stellte auch 2025 wieder den größten Auftritt – und beeindruckte durch exzellenten Sound. In mehreren Demos wurden klanglich imposante Setups aufgebaut, die die Grenzen zwischen Technik und Emotion verschwimmen liessen. Zu hören waren unter anderem Lautsprecher von Wilson Audio – mit ihrer gewohnt raumfüllenden Präzision – sowie Elektronik von Dan D’Agostino und VTL, abgerundet durch feinste Verkabelung von Nordost. Selbstverständlich gab es auch Delikatessen von VPI Industries zu hören, die die analoge Seele in moderne Ketten einbringen. Ein besonderes Highlight: Perlisten Audio, eine vergleichsweise junge Marke, die mit akribisch durchdachtem Lautsprecher-Design und kompromisslosem Klang punktet. Audio Reference zeigte eindrucksvoll, dass High-End nicht nur etwas für Technikverliebte ist – sondern für alle, die Musik nicht nur hören, sondern spüren wollen.

Bei Audio Reference gab es wieder jede Menge Highlights zu sehen und zu hören.

Musikentdeckungen zwischen Referenz und Regal

Canton ist bekannt für durchdachtes Lautsprecherdesign „Made in Germany“ – und konnte auch in diesem Jahr mit einer spannenden Mischung aus Neuheiten und musikalischen Perlen begeistern. In der Vorführung kamen unter anderem die neue Reference 5 GS sowie der kompaktere Reference 9 Regallautsprecher zum Einsatz, beide befeuert von kräftiger MICHI-Elektronik. Klanglich gab’s hier keinen Bombast, sondern feinfühlige Musikalität – inklusive der ein oder anderen Entdeckung aus weniger bekannten Musikarchiven. Wer sich Zeit nahm, konnte hier wieder wahre Klangschätze heben. Abseits der Vorführung zeigte Canton weitere Modelle aus der Reference-Serie, aus der Vento-Linie sowie InWall-Lösungen aus dem Atelier-Portfolio – für alle, die High-End dezent und stilvoll und quasi unsichtbar in Wohnräume integrieren wollen. Die Präsentation war souverän, sympathisch und musikalisch vielseitig. Viel Klang fürs Geld, ein hohes Maß an Qualität und die Einladung zum bewussten Hören – typisch hessisch, typisch Canton.

Bei Canton waren die Vorführungen (wie immer) rappelvoll. Highlight war ganz sicher die Vorführung der Reference 5 GS.

Klangkunst in zwei Räumen

Klangskulpturen zum Hören – so könnte man die Vorführungen von Acapella Audio Arts und Symphonic Line in Stuttgart beschreiben. Beide Marken standen in getrennten Räumen, beide mit klarem Fokus auf musikalischer Authentizität. Bei Acapella kam die Harlekin 2 zum Einsatz – ein Hornlautsprecher mit außergewöhnlichem Design und ebenso außergewöhnlicher Klangabbildung. Luftig, dynamisch, mit einem Hauch Magie. Wer hier länger verweilte, vergaß schnell, dass er sich in einem Hotelzimmer befand. Nicht weniger beeindruckend: die Vorführung von Symphonic Line, bei der der charismatische Rolf Gemein höchstselbst zum Hörerlebnis einlud. Im Mittelpunkt stand der Verstärker „Kraftwerk Reference MK3 Edition“ – ein echtes Power-Pack, das mit Feinsinn und Kontrolle agierte. Die Kombination aus handwerklicher Sorgfalt, musikalischem Anspruch und persönlicher Präsentation sorgte bei beiden Herstellern für regen Zulauf. Wer sich nicht nur für Produkte, sondern sich speziell für die Philosophie hinter dem Klang interessierte, war hier genau richtig.

Eine der klanglich herausragendsten Demos gab es in Stuttgart bei Symphonic Line. Hier trieb Rolf Gemein seinen High-End-Verstärker Kraftwerk Reference MK3 Edition zu Höchstleistungen an.

Die Stillen Stars

Abseits der großen Namen gab es in Stuttgart aber viel mehr zu entdecken – besonders in den Räumen kleinerer, oft noch unterschätzter Hersteller. Etwa beaudioful, die durch ihre stilvollen HiFi-Möbel und Racks begeisterten. Hier verschmelzen Design und Funktionalität, und zwar so unaufdringlich, dass man sich fragen mag, warum diese Marke noch nicht viel bekannter ist. Harzsch Audio Systems wiederum zeigte, dass kompromissloser Klang nicht immer riesige Gehäuse braucht. Die Lautsprecher aus dem Ruhrgebiet waren präzise abgestimmt und klangen deutlich größer, als sie aussahen. Stieb-Audio aus Südhessen präsentierte ihre Hornlautsprecher in klassischem Stil – ein echter Geheimtipp für Fans analogen Klangs mit Biss. Und schließlich YG Acoustics: Die High-End-Lautsprecher aus den USA sind zwar technisch auf dem neuesten Stand, sind hierzulande aber noch eher unbekannt – zu Unrecht, wie viele Besucher nach dem Hören feststellten. Kurzum: Wer mit offenen Ohren durch die Messe ging, konnte wahre Entdeckungen machen.

Beaudioful zeigte Audio-Möbel ohne Schnickschnack, dafür individuell und mit Stil.

Fazit

Die Süddeutschen HiFi Tage 2025 haben Spaß gemacht – Besuchern, Ausstellern und Musikliebhabern gleichermaßen. Mit rund 1000 Besuchern, über 100 Marken und einem ausgewogenen Mix aus bekannten Größen und spannenden Newcomern zeigte sich die Messe erneut lebendig, vielfältig und voller Leidenschaft fürs Hören. Der erstmals erhobene Eintritt tat der Stimmung keinen Abbruch – im Gegenteil: Wer kam, wollte wirklich hören. Wer Klang als Erlebnis versteht, wird sich den Termin fürs nächste Jahr sicher schon vorgemerkt haben. Stuttgart klingt – und das mit Stil.

Interview mit Messe-Organisatorin Ivonne Borcher-Lima

Frau Borchert-Lima, wie war Ihr Eindruck von den SDHT? Wie waren das Hotel und die Räumlichkeiten?
Ich bin wieder sehr zufrieden mit dem Hotel und auch den Räumlichkeiten. Natürlich dürften die Zimmer noch größer sein, aber es ist und bleibt einfach ein Hotel.

Wie viele Besucher nahmen an der Veranstaltung teil?
703 verkaufte Tickets, zusätzlich 100 Freikarten

Wieviele Aussteller haben sich präsentiert?
45 Aussteller mit über 100 Marken

Was war Ihr persönliches Highlight der SDHT 2025?
Die Atmosphäre, diese war eine andere. Die Besucher hatten Zeit, waren entspannt und nicht so auf der Flucht. Sie haben sich die Zeit zum hören und verweilen genommen.

Natürlich die Frage nach dem Eintrittspreis, wie war hier das Feedback der Aussteller und Besucher?
Das Feedback war gut. Genau drei Paare sind wieder gegangen aufgrund des Eintritts

Warum haben Sie sich entschieden in Stuttgart damit anzufangen und nicht auf dem Flaggschiff, den NDHT?
Der Grund dafür ist, dass es in Stuttgart immer weniger Besucher waren in den vergangenen Jahren, was aber damit zu tun hat das es die Messe in Stuttgart noch nicht so lange gibt, Corona dazwischen war und es viele Veranstaltungsortswechsel gab. In Stuttgart konnte ich schauen, was ich in Hamburg ändern und verbessern muss. Wenn ich in Hamburg nicht top vorbereitet bin beim Einlass, dann wird das bei den vielen Menschen dort sehr schwer. So weiß ich nun genauer wie viel Personal ich brauche und auf was ich achten muss.

War der Eintrittspreis in Höhe von 15 Euro gerechtfertigt ?
Es waren 10 Euro am Samstag Normalpreis, es gab aber auch reduzierte Tickets. Beispielsweise für beide Tage 15 Euro und am Sonntag 8 Euro.

Welche positiven Vorschläge gab es von Seiten der Aussteller, um die Messe noch attraktiver zu machen? Man hört immer das man z.B. den Eintrittspreis mit einem Gutschein für das Catering (Kaffee, Kuchen etc.) kombinieren kann.
Was meinen Sie hierzu?

Kaum welche. Catering ist natürlich nett, ich habe mich aber dagegen entschieden. Ich habe mich eher für etwas Hifi-spezifisches entschieden. Letztlich bekam jeder Besucher ein Ticket, mit dem er sich ein 3-Monats-Abo eines bekannten HiFi-Magazins kostenfrei holen kann.

Einige Aussteller wünschen sich Kontinuität bei der Hotelauswahl. Wird es die SDHT 2026 auch geben und wird das Hotel „Le Mèridien“ auch Veranstaltungsort der SDHT 2026 sein?
Das wünschen sich nicht nur die Aussteller, ich auch! Ich hoffe es doch sehr, bis jetzt habe ich noch keinen Vertrag unterschrieben, was sich aber im Laufe der Woche aber noch ändern kann.

Wie wird Ihr Veranstaltungskalender für 2026 aussehen?
Voll 😉 Hamburg, München und Stuttgart

Frage zu den DHFT (Entscheidung der High Society auch im November in Köln etwas zu machen)? Was halten Sie davon? Ist die Audiophile Welt nicht zu klein für drei HiFi-Messen in einem Monat?
Definitiv ist das zu viel! Mehr möchte ich dazu nicht sagen!

Zum Abschluss noch eine private Frage: Als Kind wollte ich was werden?
Ich wollte eigentlich in die Modewelt gehen. Ich wollte Schneiderin werden, bis ich ein Praktikum bei Jil Sander gemacht habe, dann hat sich das Blatt schnell gedreht. Danach bin ich in die Lehre bei einem Steuerberater gegangen, habe was Anständiges gelernt, wie mein Vater immer sagte.

Oder die erste eigene gekaufte Platte?
Phil Collins, den Titel weiß ich nicht mehr

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Branislav Ćakić

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