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Kevin Spacey gehört zu den alten Hasen Hollywoods, seine Filmografie erstreckt sich über mehr als 20 Jahre und enthält so manchen echten Klassiker. Zuletzt war er diesen Sommer in den deutschen Kinos im Action-Thriller »Baby-Driver« zu sehen, und zwar als gerissener Gangsterboss. Der Film erhielt zahlreiche gute Bewertungen und gilt in Nordamerika als echter Überraschungserfolg. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Erfolge sind dem zweifachen Oscarpreisträger alles anderes als fremd.

Kevin Spacey gehört heute zur ersten Gilde unter den Schauspielern Hollywoods.

Es begann im fernen Jahr 1986, ausgerechnet mit einer Komödie: Kevin Spaceys Debüt in »Sodbrennen« blieb weitgehend unbeachtet, der damalige Jungschauspieler nahm darin nur eine Nebenrolle ein, die im Skript ganz schlicht mit »Räuber« betitelt wurde. Doch etwa zeitgleich heimste er auf der Theaterbühne bereits einigen Ruhm ein, an der Seite von Jack Lemmon und Peter Gallagher bewies er sein Talent in »Eines langen Tages Reise in die Nacht«. Dem Broadway blieb Spacey noch lange treu, auch wenn sich mit den Jahren ein Kinofilm an den anderen reihte. Viele Jahre vor »Baby Driver«, nämlich 1999, zeigte er sein Gesicht beispielsweise in einem anderen Action-Thriller, der noch heute als wahrer Geheimtipp gilt: »Verhandlungssache« lässt den Zuschauer vor Spannung erstarren und überrascht ihn mit immer neuen und starken visuellen Effekten. Die Dialoge erhalten im Lexikon des internationalen Films ein dickes Lob, die TV Spielfilm hebt vor allem die fesselnde Action und die vielen waghalsigen Stunts hervor. Kurz und gut: dieser Streifen hat alles, was einen Kinofilm dieses Genres ausmachen sollte – und Spacey glänzt in der zweiten Hauptrolle. Die Nominierung für den Saturn Award als bester Actionfilm folgte prompt, der Black Film Award für Regisseur und Gesamtwerk konnte ebenfalls eingeheimst werden.
Kevin Spaceys schlussendliches Karrieresprungbrett folgte allerdings erst einige Jahre später, in der berühmt-berüchtigten Fernsehserie »House of Cards«. Im fesselnden Politthriller gibt er den korrupten, machthungrigen Abgeordneten – und das so genial, dass der Zuschauer ihm jeden miesen Charakterzug sofort abnimmt. Seine Intrigen führt er gemeinsam mit seiner Ehefrau aus, die ihn in Sachen Bösartigkeit in nichts nachsteht. Menschen, die den beiden auf dem Weg zur Macht im Weg stehen, werden eiskalt abserviert. Als besonders geschicktes Stilmittel dieses Films gilt das »Durchbrechen der vierten Wand«: Der Hauptcharakter Frank Underwood, gespielt von Spacey, wendet sich immer wieder direkt an das Publikum, zumeist mit zynischen Sprüchen – und weiht es auf diese Weise in seine Pläne ein. Der Zuschauer wird so unmittelbar in die Handlung eingebunden, das wirkt!

Paraderolle: In „House Of Cards“ mimt Spacey den rücksichtslosen US-Präsidenten Frank Underwood.

Auch im Filmdrama »21« aus dem Jahr 2008 übernahm der Schauspieler die Rolle des Protagonisten, nämlich die des Mathematikprofessors Mickey Rosa. Dieser stellt sich aus hochintelligenten Studenten ein Blackjack-Team zusammen, das in Las Vegas durch taktisch geschickte Manöver bei diesem strategischen Zeitvertreib ordentlich abräumen soll. Als reales Vorbild dienen die berühmten »MIT Blackjack Teams«, die sich ab 1979 im Kartenzählen übten und damit angeblich Millionengewinne eingefahren haben. Auch die Jungs und Mädels im Film erweisen sich als enorm erfolgreich, doch nicht nur das große Geld folgt ihnen auf den Fuß, sondern auch die Rache der Casinobetreiber. Kevin Spacey wollte zu Anfang lediglich als Filmproduzent in Erscheinung treten, doch Drehbuchautor Peter Steinfeld schrieb ihm die Hauptrolle passend auf den Leib, sodass der Hollywood-Mime schließlich beide Jobs übernahm. Das MGM Grand Hotel willigte darin ein, die Dreharbeiten in seinen Räumlichkeiten bei laufendem Betrieb durchzuführen. Jeff Ma, als echtes Mitglied der damaligen MIT-Truppe, erhielt eine Nebenrolle als Blackjack-Dealer und wird von einem der schauspielernden Kartenzähler augenzwinkernd als »Bruder im Geiste« bezeichnet. Eine Story mit wahrem Kern also, die von einem erfahrenen Profi aufgegriffen und in Szene gesetzt wurde.

Zum Schluss noch eine knallharte Satire: »Männer die auf Ziegen starren«, regt zwar die Lachmuskeln an, lässt sie aber im nächsten Moment wieder erstarren. Die Armeeparodie spielt im Irakkrieg, ein einfacher Provinzjournalist versucht sich dort als Kriegsberichterstatter. Er begegnet in einem Kuwaiter Hotel dem Ex-Elitesoldaten Lyn Cassady, der behauptet, eine Art Jedi-Krieger zu sein mit dem Auftrag, durch übersinnliche Fähigkeiten einen gewaltlosen psychologischen Krieg zu führen. Cassady, gespielt von George Clooney, nimmt den Schreiberling mit auf die Suche nach seinem verlorenen Anführer und dem restlichen Jedi-Team. Kevin Spacey ist hier in einer Nebenrolle zu sehen, und zwar als Cassadys Gegenspieler Larry Hooper, der ihn einst zwang, eine Ziege durch dauerhaftes Anstarren ins Jenseits zu befördern. Klingt schräg – ist schräg, und vielleicht gerade deshalb umso sehenswerter.

Den ersten Oscar erhielt Kevin Spacey übrigens für seinen Auftritt als Kleinkrimineller in »Die üblichen Verdächtigen«, den zweiten Academy Award für seine Rolle als gefrusteter Lehrer in »American Beauty«. Inzwischen besitzt er sogar eine eigene Produktionsfirma und einen Stern auf dem »Walk of Fame«. Still und heimlich hat er sich als ganz Großer im Filmgeschäft etabliert, und der geneigte Zuschauer zieht vor so viel künstlerischem Feingefühl seinen Hut.

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