lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN

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Redakteur
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Tolle Anlage, fader Klang? Das könnte an den Kabeln liegen. Gerade bei der finalen Etappe vom Verstärker zu den Boxen zahlt sich eine hochwertige Lösung aus, so bleiben Dynamik, Frische und Natürlichkeit der Musik erhalten. Welches Potential in den letzten Signalmetern steckt, haben wir mit dem High End-Lautsprecherkabel O2A Quintessence Sublim erlebt – und gestaunt.

Das O2A Quintessence Sublim in der 2,5-Meter-Ausführung. Das Kabel gibt es in allen Wunschlängen bis maximal 15 Meter.

Das Beste, was man über eine Audio-Komponente sagen kann, ist: Sie ist qualitativ-konstruktiv erstklassig gemacht, signaltechnisch neutral und transportiert deshalb die Emotionen, die in einer guten Aufnahme stecken. Zum Hörgenuss führt also eine Mischung aus Musikalität und Technik. Deshalb ist es durchaus vorteilhaft, wenn ein Audio-Hersteller mit beiden Welten vertraut ist. Genau das ist bei O2A der Fall: Hinter dieser Kabelmarke steckt mit Anna Robathin eine musische Ingenieurin. Als künstlerisch begabtes Kind mit absoluten Gehör hat sie am renommierten Konservatorium in Moskau die Ausbildung zur Konzertpianistin absolviert. Als Tochter eines russischen Raumfahrt-Ingenieurs hat sie dann das väterliche Faible für das Engineering fortgesetzt, ihr Studium der Nachrichtentechnik und Telekommunikation schloss sie mit Auszeichnung ab. Anna Robathin weiß also einerseits, wie der richtige Ton entsteht und andererseits, wie er bewahrt wird. Das künstlerische Können und das technische Know-How hat sie schließlich zusammengeführt. In Kooperation mit französischen Ingenieuren entstanden Lautsprecher und Verstärker, in alleiniger Regie allerdings strebt Anna Robathin nach dem perfekten Signalleiter – mit der Marke O2A.

Das Lautsprecherkabel ist hier mit Bananas ausgestattet, alternativ kann es mit Kabelschuhen bestückt werden – oder mit beiden Ausführungen.

Wahrheit der Klangreproduktion

Seit O2A 2008 die erste Linie von Akustik-Kabeln vorgestellt hat, geht es auch hier um die fundamentale Frage, die alle Audiophilen umtreibt: Wie kommt ein Signal von A nach B ohne Verluste und frei von Verfälschungen? Das Transportgut wird durch sein Transportmittel ja leider beeinflusst: Jeder metallische Leiter hat einen eigenen Widerstand, durch das Wechselstrom-Signal kommen noch induktive und kapazitive Einflüsse hinzu – im Prinzip ist die Strippe also eine kleine elektrotechnische Schaltung. Zudem wirkt die lange Leitung wie eine Antenne, sie ist empfänglich für alles, was von äußeren elektromagnetischen Feldern und Wellen zu ihr gelangt. Der Versuch, alle äußeren Einflüsse fernzuhalten und alle inneren Einflüsse kleinzuhalten, ist der Ausgangspunkt einer seit Generationen mit immensem Einsatz von Geist und Materie betriebenen Suche nach der Wahrheit der Klangreproduktion. Darum ist es keine Seltenheit, dass für Kabel im High End-Bereich vierstelligen Summen als Preis aufgerufen werden. Eins ist allerdings klar: Wenn eine HiFi-Anlage oder eines ihrer Teile nichts taugt, kann auch das beste Kabel daran nichts ändern. Wenn aber alle Komponenten auf sehr hohem Niveau spielen, können gute Signalleiter das Klang-Können der Kette vor Ohren führen. „Durch eine wahre Wiedergabe“ betont Anna Robathin, „kann man die Schwingungen mit geschlossenen Augen ’sehen‘ und sich den Empfindungen, welche die Musik auf wundersame Weise auslöst, überlassen, uns in die andere Dimension zu versetzen“. Dieses poetisch-philosophisch formulierte Ideal bedingt ganz prosaisch die Stimmigkeit etlicher physikalisch-musikalischer Gegebenheiten: Reihenfolge der harmonischen Schwingungen, Timing, Klangbild, Timbre und Geschwindigkeit, Transparenz, Neutralität, ausgewogener Tieftonbereich, detaillierte Hochtonbereich. Das alles soll natürlich auch das O2A Quintessence Sublim Lautsprecherkabel leisten – und das gucken wir uns nun näher an.

Der Banana-Stecker ist eigentlich eine beschichtete, auf einer Seite unterbrochene Hohlhülse, diese Steckerart bietet eine federnde und zugleich große Kontaktfläche.

Erhabene Quintessenz

Im Kabel-Kosmos von O2A ist die Quintessence-Serie die dritthöchste Reihe, in der erhabenen Variante „Sublime“ steigt sie dann sogar zur zweitplatzierten Serie des gesamten Portfolios auf – ganz hohes Niveau also. Aus dieser sublimierten Serie stammt das Lautsprecherkabel unseres Tests. O2A charakterisiert es als hyperschnelles LS-Kabel mit sehr geringem Widerstand. Das ermöglicht eine verlustfreie Übertragung bis zu 15 Metern Kabellänge, so sollte im Habitat eines Normalsterblichen wohl doch eine ausreichende Reichweite gewährleistet sein. Im Kern des Kabels liegen speziell versilberte Kupferleiter in einer multiaxialen Anordnung. Das minimiert auch innere, vom Kabel selbst erzeugte Einflüsse, die allein schon dadurch entstehen, dass Signale in Form von Kleinstströmen durch das Kabel fließen. Um äußere Stör- und Stressfaktoren fernzuhalten, besitzt das Kabel eine mehrteilige Mantelung. Durch eine fünffache Isolierung ist das empfindliche Musiksignal gegen HF-Emissionen (also hochfrequente Einstreuungen), elektromagnetische Störungen, thermische und mechanische Beeinträchtigungen und UV-Strahlen, die eine Materialalterung befördern, geschirmt. Die Ummantelung besteht aus einem Polyethylen, diese Kunststoffschicht beschert dem O2A Quintessence Sublim eine weiche, schwarz satinierte Haut. Zwei dieser bestens behüteten Signalleitungen bilden ein Lautsprecherkabel, zum mechanischen Schutz sind sie gemeinsam in einen schwarzen Geflechtschlauch eingelegt, der mit seiner Struktur und seinem Schimmer an eine Reptilienhaut erinnert. Unsere Ausführung ist schwarz, hier ist auch Wunsch aber auch eine andere Kolorierung aus dem vielfarbigen Angebot wählbar. Das Geflecht ist engmaschig genug, um für mechanischen Schutz zu sorgen, aber weitmaschig genug, um die Biegesteifigkeit nicht zu stark werden zu lassen. Im Gegensatz zu manch anderem High End-Kabel ist das O2A Quintessence Sublim nicht störrisch-starr, das erleichtert die Handhabung und Verlegung ungemein.

Neben der fünffachen Isolierung sorgen das massive Abschluss-Stück und der Knickschutz für die Unversehrtheit der Signalleiter. Der Pfeil auf der Banderole verrät die Laufrichtung des Kabels.

Zugunsten der Unzerstörbarkeit ist der Übergang vom Geflechtbereich hin zu den einzeln geführten Signalleitungen auf jeder Seite mit einem massiven Abschluss-Stück samt viereinhalb Zentimeter langen Knickschutz realisiert. Die beiden Signalleitungen wiederum münden in lötfrei verbundene Bananas, der Übergang ist mit einem Schrumpfschlauch zusätzlich stabilisiert. Statt der beschichteten Hohlstifte unserer Ausführung sind alternativ auch Kabelschuhe möglich – oder auch Bananas auf der einen und Kabelschuhe auf der anderen Seite. Da die Kabel in Handarbeit hergestellt werden, kann sowohl die Bestückung als auch die Länge nach Wunsch ausgeführt werden. Unser O2A-Lautsprecherkabel ist mit einer Laufrichtungsangabe versehen, ein Pfeil auf einer der weißen Typenbezeichnungen verrät uns dass wir das Kabel vom Verstärker in Pfeilrichtung hin zu den Boxen anschließen sollen. Eine solche Laufrichtungsangabe ist bei hochwertigen Kabeln nicht ungewöhnlich. Das Leitermaterial soll in diesem Fall beim Fertigungsprozess in seiner Molekularstruktur so verändert sein, dass die Übertragungsqualität für eine Richtung optimiert ist. Die Laufrichtungs-Geschichte und ihre reale Wirkung sind in der HiFi-Branche ein Streit-Dauerbrenner, wer eine Runde von Audio-Enthusiasten auf Trab bringen will, hat hier ein exzellentes Einstiegsthema. Statt zu diskutieren, starten wir lieber mit dem Hören.

Die Struktur des Gewebeschlauchs verleiht dem Kabel eine reptilienhafte Anmutung.

Das O2A Quintessence Sublim im Praxistest

Wir verwöhnen unsere Ohren mit Kari Bremnes, die norwegische Sängerin ist für ihre audiophilen Aufnahmen bekannt, wir wählen mit „A Lover In Berlin“ den Auftaktsong ihres wunderschönen Albums „Norwegian Mood“. Wir hören den Song zuerst mit einem gutklassigen Kabel, das auch schon eine dreistellige Summe kostet, und das Resultat ist wirklich sehr gut. Nun der Kabelwechsel zum O2A Quintessence Sublim – und jetzt klingt es, als habe man die akustische Fensterscheibe geputzt: Auf einmal wirkt alles etwas frischer, sauberer, klarer. Das hört man gleich bei den ersten Schlägen der Drums: Der Schlagzeuger spielt sein Set mit Besen und beginnt mit einem Akzent auf eine unbetonte Zählzeit – das ist ein rhythmisch raffinierter Kunstgriff, der uns bei diesem Hördurchgang zum Staunen bringt: Dieser leichte Schlag setzt sich mühelos im Klangbild durch, er dominiert nicht, hat aber eine tolle Präsenz, weil er mit einer immensen Dynamik und Transparenz erklingt. Auch die Einbettung des Schlagzeugs in den Raumhall ist uns zuvor nicht derart deutlich geworden! Wir hören jetzt zudem das metallische Nachklingen des Drumsets, das ist ein deutliches Plus an Räumlichkeit und an Details. Der Bass hat zu seiner eh schon existenten Fülle, die erhalten bleibt, mehr an Definition, er klingt nun konturierter.

Zur Unterscheidung von Plus und Minus sind die Schrumpfschläuche, die den Übergang von den Adern zu den Steckern stabilisieren, rot und schwarz gekennzeichnet.

Dann setzt die Gitarre ein: Zuvor klang sie nicht nur in moll, sondern auch ein wenig matt – das ist jetzt passé, die melancholische zweistimmige Tonfolge hat nun eine größere Präsenz. War es vorher ein wenig diffus, merkt man jetzt, dass der Gitarrist mit seinen Fingern einen warmen, weichen Ton erzeugt. Der Moment des Zupfens hat bei aller Weichheit trotzdem eine schön perkussive Note – auch hier ein Zugewinn an Information, der uns der perfekten Illusion etwas näher bringt. Ganz großes Kino ist ein helles Glöckchen, das im Hintergrund kurz angeschlagen wird. Vorher ging diese Zimbel mit ihrem feinen, hell-metallischen Ton fast im Gesamtklang unter, nun ist das Glöckchen deutlich im Hintergrund zu hören. Es scheint, als wäre auf einmal mehr Platz für alle musikalischen Informationen da. Das ist wirklich beeindruckend! Wir haben uns nun noch den Spaß gemacht, das Kabel mal umzudrehen und entgegen der ausgewiesenen Laufrichtung zwischen Verstärker und Boxen anzuklemmen. Beim ersten Hördurchgang bemerken wir keinen Unterschied. Alles Humbug? Wir versuchen es nochmals und verkabeln wieder richtig herum und im Anschluss wieder verkehrt herum. Mmmhhh … instrumental macht es für uns keinen Unterschied – aber bei der Stimme, bei Kari Bremnes wunderschönem Gesang, erscheinen uns die S-Laute eine klitzekleine Spur sauberer. Das sind nun ein fast homöopathischer Unterschied, wir könnten eigentlich auch prima mit einem falsch herum angeschlossenen Kabel leben – Hauptsache, es ist dieses.

Das O2A Quintessence Sublim im Einsatz: Dank der Hohlhülsen ist der Kontakt zu den Buchsen optimal.

Fazit

Das O2A Quintessence Sublim liefert eine beeindruckende Antwort auf die Frage, ob ein Kabel zum Klang beiträgt. Transparenz, Dynamik, Räumlichkeit – das gesamte Potenzial, das eine sehr gute Klangkette besitzt, wird durch dieses handgefertigte Lautsprecherkabel freigegeben. Es bewahrt die Details und Nuancen, nähert sich damit der Wahrheit der Klangreproduktion – und so wird aus reinen Tönen Emotionen weckende Musik. Dieser Spaß hat sicher seinen Preis, aber der sollte es einem Audiophilen wegen des Zugewinns an Hörvergnügen auch wert sein.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: Empfehlung
Preis-/Leistung: angemessen

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180508.O2A-Cables-Testsiegel

Technische Daten

Modell:O2A
Quintessence Sublim Lautsprecherkabel
Produktkategorie:Lautsprecherkabel
Preis:ab 1.800,00 Euro
Ausführungen:- schwarz
(alternativ diverse Farben)
Vertrieb:Conceptas Sound Engineering, Wien
Tel.: +43 676 84 10 01 20
wwww.o2acables.com
Anschlüsse:Bananas
(alternativ Kabelschuhe oder Bananas/Kabelschuhe)
Längen:- 2 x 2,5 m
- 2 x 3,0 m
- 2 x 3,5 m
- 2 x 4,0 m
(weitere Längen bis 15 Meter möglich)
Kabeldurchmesser:12 mm
Besonderes:- ermöglicht einen extrem transparenten, detailreichen und räumlichen Klang
- Kabel auf Maß bestellbar
- Konfektion mit gewünschter Stecker/Kabelschuh-Kombination
- verschiedene Schlauchfarben
Benotung:
Gesamtnote:Empfehlung
Preis-/Leistungangemessen
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