lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN

von

Redakteur
English
Zur Übersetzung unserer Seiten nutzen wir Google Translate. Dazu wird eine Verbindung zu Google-Servern hergestellt und Daten werden übertragen (weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung). Wenn Sie damit einverstanden sind, können Sie über folgende Buttons Google Translate aktivieren.

Cleverer Clou: Dali kombiniert seinen Superlativ-Schallwandler Kore mit seinem High End-Lautsprecher Epicon 8 – das Ergebnis ist die neue Epikore 11, die mit etlichen Kore-Finessen gespickt ist und so den Traum vom Referenz-Klang zu einem erschwinglicheren Preis verheißt. In unserem Test beweist das frische Flaggschiff seine Qualitäten mit einer herausragenden Performance.

Imposanter Auftritt: Die Dali Epikore 11 präsentiert sich als hochaufragender 4,5-Wege-Lautsprecher mit clean-gerundetem Design und exzellentem Finish.

Imposanter Auftritt: Die Dali Epikore 11 präsentiert sich als hochaufragender 4,5-Wege-Lautsprecher mit clean-gerundetem Design und exzellentem Finish.

Wie feiert ein Lautsprecher-Hersteller Geburtstag? Am Besten mit einem Jubiläums-Modell – und hier hat Dali zum vierzigjährigen Bestehen mit der Epikore 11 quasi ein Doppel-Geschenk kreiert: Die Dänen können mit diesem neuen High End-Schallwandler ihre Portfolio-Lücke schließen, die seit zwei Jahren zwischen dem eigentlichen Top-Modell Epicon 8 und dem mehr als viermal so teuren Leuchttum-Lautsprecher Kore klafft. Für Audiophile wiederum rückt nun der Traum vom Kore-Referenzklang in eine bezahlbarere Realität, denn die Epikore 11 fusioniert, wie der Name es verheißt, die Meriten der Epicon 8 mit etlichen Finessen der Kore. Diese Verschmelzung zeigt sich gleich beim Anblick: Die Gestaltgebung der Epikore 11 vereint die geschwungene Bug-Form der Epicon-Serie mit der Ästhetik der Kore und ihrem Industrie-Design, das auch durch die Freiheit von jeglichen sichtbaren Schrauben absolut clean ist. Das gerundete Gehäuse, welches parallele Wände vermeidet und damit stehende Schallwellen im Innern verhindert, verweist dabei noch auf die Epicon…

Epicon-Anmutung und Kore-Ästhetik

… doch mit den Maßen 168 mal 45 mal 59 Zentimeter ist die Epikore 11 deutlich hochaufragender und wirkt, obwohl sie auch breiter als die Epicon 8 ist, schlanker. Der intern komplex verstrebte und mit Bitumenplatten bedämpfte Korpus erreicht damit fast Kore-Dimensionen – und so präsentiert sich die Epikore 11 ähnlich elegant und imposant wie dieser Ausnahme-Schallwandler. Im Gegensatz zur 90.000 Euro kostenden Kore ist der U-förmige Korpus der mit 40.000 Euro deutlich erschwinglicheren Epikore 11 nicht aus Birkenlaminat gefertigt, sondern in dickwandigem MDF realisiert. Aus diesem schwingungsresistenten Material bestehen auch die beiden vier Zentimeter starken, zugunsten einer optimalen Abstrahlung sanft gerundeten Schallwand-Areale für die zuoberst und zuunterst positionierten Tieftöner. Der Hybrid-Hochtöner und der Mitteltöner hingegen sind auf der Front in ein eigenes Druckgusselement aus Aluminium eingebettet. Die Paneel-Lösung ermöglich eine zusätzliche Entkopplung zugunsten der Vermeidung von Vibrationsübertragungen. Dieses aufwändiges Feature betont, auch mit seiner Formgebung, wiederum die Nähe zur Kore.

Der oberste der insgesamt vier Tieftöner: Diese acht Zoll durchmessenden Woofer bieten mit ihren Paper/Holzfaser-Membranen reichlich Schwingfläche. Im Verbund mit den großen Gehäusevolumina und der Bassreflexabstimmung ermöglicht dies einen kraftvollen, tiefreichenden Bass. Die beiden oberen und die beiden unteren Woofer arbeiten dabei jeweils als Team. Diese Tieftöner-Teams sind leicht unterschiedlich abgestimmt, dies optimiert die Abstrahlung.

Der oberste der insgesamt vier Tieftöner: Diese acht Zoll durchmessenden Woofer bieten mit ihren Paper/Holzfaser-Membranen reichlich Schwingfläche. Im Verbund mit den großen Gehäusevolumina und der Bassreflexabstimmung ermöglicht dies einen kraftvollen, tiefreichenden Bass. Die beiden oberen und die beiden unteren Woofer arbeiten dabei jeweils als Team. Diese Tieftöner-Teams sind leicht unterschiedlich abgestimmt, dies optimiert die Abstrahlung.

Edles Echtholz, vollendeter Hochglanz

Zur Kore-Anmutung tragen auch die metallenen Ausleger bei, die den sicheren Stand des schlanken Standlautsprechers garantieren – wie auch gerändelten Kontermuttern der Spikes, welche für eine definierte Ankopplung an den Boden sorgen und mit ihrer Höhenverstellbarkeit den kippelfreien Stand ermöglichen. Die außergewöhnlichen, ebenfalls in Rändeloptik realisierten Anschlussklemmen auf der Rückseite sind mit ihrer massiven, mattgoldenen Ausführung und der exzellenten Gängigkeit ebenfalls direkt von der Kore abgeleitet. In den großen Aufnahmen finden auch querschnittstarke Kabel Anschluss. Die vier Klemmen des Terminals ermöglichen hierbei Bi-Wiring oder Bi-Amping. Im Gegensatz zur Kore, die ausschließlich in Amara-Ebenholz erhältlich ist, wird der Epikore 11-Korpus nun wahlweise mit einem Echtholzfurnier in Walnuss oder Kastanienbraun bekleidet – oder ist alternativ in Schwarz realisiert. So oder so wird der Lautsprecher abschließend mit einem superben Hochglanzlack versiegelt und veredelt. Dali ist für seine vorzügliche Coating-Qualität bekannt, und so unterstreicht dieses makellose, herrlich glänzende Finish die Hochwertigkeit der Epikore 11.

Hybrid-Hochtonmodul der Kore

Die Kore-Verwandtschaft findet bei den Chassis ihre Fortsetzung – und hier insbesondere bei der Hochtonsektion: Die Epikore 11 punktet mit eben jenem Evo-K-Hybrid-Hochtonmodul, welches bei der Entwicklung der Kore auf ein neues Niveau gehoben wurde. Dieses Modul ist ja seit jeher ein Markenzeichen von Dali: Die Kombination von Kalotte und Magnetotstat ermöglicht eine offen-luftige Wiedergabe mit einer breiten horizontalen Streuung bei gleichzeitig hoher Belastbarkeit. In der neuen Top-Version agiert hier nun eine außergewöhnlich große 35-Millimeter-Kalotte. Sie bietet gegenüber konventionellen kleineren Ausführungen eine fast doppelt so große Abstrahlfläche. Hierdurch kann die ab 3.100 Hertz einsteigende Kalotte im unteren Frequenzbereich mit weniger Verzerrungen und geringeren Kompressionseffekte schallwandeln. Auch der bei zehn Kilohertz behutsam einsteigende Magnetostat, der dann ab 12,5 Kilohertz mit vollem Einsatz bis über 30 Kilohertz hinaus agiert, wurde auf das Kore-Level gehoben: Kräftigere Neodym-Magnete und ein neu gestalteter Waveguide ermöglichen einen höheren Wirkungsgrad, geringere Verzerrungen und eine optimierte Schallabstrahlung.

Der Hybrid-Hochtöner mit seiner Kombination aus Kalotte und Magnetosttat ist ein Markenzeichen von Dali. In seiner optimierten Version EVO-K wurde er ursprünglich für den Ausnahme-Schallwandler Kore entwickelt, nun kommt er auch bei der Epikore 11 zum Einsatz.

Der Hybrid-Hochtöner mit seiner Kombination aus Kalotte und Magnetosttat ist ein Markenzeichen von Dali. In seiner optimierten Version EVO-K wurde er ursprünglich für den Ausnahme-Schallwandler Kore entwickelt, nun kommt er auch bei der Epikore 11 zum Einsatz.

Mitteltöner mit Kore-Genen und Epicon-DNA

Der 6½-Zoll-Mitteltöner der Epikore 11 zeigt nun sowohl Epicon 8- wie auch Kore-Charakteristika. Die grundsätzlichen Abmessungen, das Chassis sowie das Magnetsystem gehen auf die Epicon zurück. Von der Kore stammen dann einige Finessen, die die Performance beträchtlich steigern: Dies sind im Antriebs-Bereich der Schwingspulenträger aus Titan und insbesondere im Magnetsystem die Verwendung von Dalis Soft Magnetic Compound-Material in der aktuellsten Generation. SMC ist ein Spezial-Magnetgranulat: Es reduziert etliche negative Einflüsse, die durch herkömmliche eisenbasierte Magnet-Materialien begünstigt werden – insbesondere Wirbelstrom- und Hysterese-Effekte. Die neue SMC-Generation ermöglicht mit nochmals halbierter elektrischer Leitfähigkeit eine abermalige Reduzierung von Verzerrungen im Magnetbereich, die Klangverfärbungen hervorrufen. Zwei erkennbar Kore-basierte Neuerungen sind hingegen die Prägung der Dali-typischen rotbraunen Papier/Holzfaser-Membran sowie die hier aufgetragene Beschichtung zur gezielten Verdickung der Prägungs-Kontouren. Beides erhöht die Membran-Steifigkeit und die Partialschwingungs-Resistenz, dient einem besseren Einschwingverhalten und folgt damit dem Low-Loss-Prinzip, welches bei Dali in allen Entwicklungsbereichen die Direktive ist.

Die Mitten liefert ein 6,5-Zoll Chassis. Es ist natürlich mit der Dali-typischen Papier/Holzfaser-Membran ausgestattet und besitzt die charakteristische braunrote Farbgebung. Die Schwingfläche hat Dali erstmals mit einer Prägung versehen. Diese Reliefstruktur wirkt stabilisierend und schwingungsmindernd. Diese Meriten werden durch den hernach aufgetragenen Lack nochmals verstärkt.

Die Mitten liefert ein 6,5-Zoll Chassis. Es ist natürlich mit der Dali-typischen Papier/Holzfaser-Membran ausgestattet und besitzt die charakteristische braunrote Farbgebung. Die Schwingfläche hat Dali erstmals mit einer Prägung versehen. Diese Reliefstruktur wirkt stabilisierend und schwingungsmindernd. Diese Meriten werden durch den hernach aufgetragenen Lack nochmals verstärkt.

Woofer-Quartett für den Tiefton

Den Tiefton liefert ein kraftvolles Quartett von vier identischen Acht-Zoll-Woofern. In der Dimensionierung ähnelt dieser Tieftöner-Typ dem Epicon 8-Treiber, ansonsten ist er jedoch eine Neuentwicklung. Dalis bewährtes Papier-/Holzfaser-Membranmaterial wird hier als bestens bedämpfter, steifer Verbund-Werkstoff eingesetzt. Eine neue, große und hochflexible Naturkautschuk-Rollsicke ermöglicht dieser Membran ein flott-freies Schwingen. So besitzt das Chassis eine schnelle Ansprache und eine ausgezeichnete Dynamikfähigkeit. Die gleichfalls aktualisierte Aufhängung des Treibers erzeugt eine noch gleichmäßigere Membran-Rückstellkraft. Der Antrieb wurde ebenfalls hin zu einer abermals größeren Linearität optimiert – dank der auch hier im Magnetbereich verwendeten zweiten Generation des Soft Magnetic Compound-Materials. Die vier Woofer sind auf der Front nun paarweise zuoberst und zuunterst positioniert – und agieren auch als zwei Teams. Jedes Paar arbeitet auf ein eigenes 65 Liter-Volumen innerhalb des Epikore 11-Korpus. Diese üppige Kammer-Dimensionierung ermöglicht zusammen mit der großen resultierenden Membranfläche und der hohen Hubfähigkeit der vier Woofer einen Tiefton bis 29 Hertz.

Woofer-Abstimmung für optimierte Abstrahlung

Hierzu trägt nun noch eine Bassreflexabstimmung dieses 4½-Wege-Lautsprechers bei: Die beiden Gehäuse-Volumina werden über durchmesserstarke Rohre ventiliert. Diese Rohre, deren rückseitige Mündungen elegant in das gerundete Gehäuse integriert sind, vergrößern sich kontinuierlich hin zum Port. So werden Luftstrom-Verwirbelungen und daraus resultierende Strömungsgeräusche und „Orgelpfeifen-Resonanzen“ vermieden. Eine mit 24 Hertz ungewöhnlich niedrige Abstimmungsfrequenz minimiert zudem die Gruppenlaufzeit, also die Trägheit des gesamten Bass-Systems. Pfiffig abgestimmt – in diesem Fall nämlich unterschiedlich – sind überdies die beiden Tieftöner-Paare: Das obere Duo weist eine etwas niedrigere Grenzfrequenz auf. Dieser Kunstgriff ist, mitsamt der Ausrichtung und Positionierung der Chassis, Teil der von Dali auch für die Kore genutzten „Floor Reflection Control“-Technologie (FRC). Sie optimiert nun auch bei der Epikore 11 die vertikale Schallabstrahlung und minimiert so die unerwünschten Bodenreflexionen, die am Hörplatz zu Bassauslöschung im kritischen Frequenzbereich um 250 bis 300 Hz führen. Dadurch wird eine natürlichere Wiedergabe dieses unteren Mittenbereichs ermöglicht.

Die Bassreflexabstimmung der Epikore 11: Die großen Rohre zur Ventilierung der zwei Bass-Gehäuse weiten sich über ihre Länge hin und münden schließlich rückseitig. Ihre Ports sind geschmeidig in den gerundeten Korpus des Lautsprechers integriert.

Die Bassreflexabstimmung der Epikore 11: Die großen Rohre zur Ventilierung der zwei Bass-Gehäuse weiten sich über ihre Länge hin und münden schließlich rückseitig. Ihre Ports sind geschmeidig in den gerundeten Korpus des Lautsprechers integriert.

Die Dali Epikore 11 in der Praxis

Gehen wir mit der Epikore 11 endlich in den Hörraum. Hier wird sie von exzellente Accustic Arts-Elektronik unterstützt, nämlich dem CD-Spieler/DAC Player IV, dem Vorverstärker Tube Preamp V und einem Endstufen-Paar Mono VI. Die Dali-Bedienungsanleitung gibt für die Positionierung folgende Empfehlung: Lautsprecher und Hörplatz sollen ein rechtschenkliges Dreieck bilden, die Distanz möge dabei jeweils drei bis fünf Meter betragen. Um Bassüberhöhungen zu vermeiden, sollen die Lautsprecher zudem möglichst fern von Raumecken stehen und einen Wandabstand von ein bis zwei Metern aufweisen. Ist dieser 4½-Wege-Lautsprecher also eher nicht für kleine Räume gedacht? In Dalis White Paper, das die Technologien der Epikore 11 erläutert, wird hingegen ein Wandabstand von 35 bis120 Zentimetern genannt – und mit dieser weitaus praktikableren Angabe fangen wir an. Mit stark eingewinkelten Lautsprechern, deren Achsen sich direkt vor dem Hörplatz kreuzen, klapp’s sogar mit einen Wandabstand von 40 Zentimetern – und wir erzielen eine grandiose Wiedergabe.

Kraft und Klangkultur

Wir haben zur Optimierung der Aufstellung Donald Fagens „H Gang“ gewählt. Dies ist ein top-produzierter Jazzrock-Song, der mit einem Einsatz der gesamten Band beginnt – und gleich dieser Start lässt uns mit offenem Mund und großen Augen auf dem Sofa geradesitzen. Was für eine geballte Kraft und Klangkultur! Unser Staunen gilt zuallererst dem superben Bass. Was die Epikore 11 hier liefert, erinnert uns an die Kore, die wir vor einigen Monaten kennengelernt haben: Der Bass hat eine immense Mächtigkeit und ein herausragendes Volumen, ist dabei aber ungemein definiert und hat eine überraschende Leichtigkeit. So ist gleich der Einsatz von Bassist Freddie Washington eine Offenbarung: Das Tiefton-As lässt seinen ersten Basston vier Sekunden ausklingen, und dieses tiefe F aus dem Frequenzkeller flutet nun unseren Raum, wir spüren den schieren Schub am ganzen Körper – und trotzdem hat der Bass eine Klarheit und Konturiertheit, die allen oberhalb angesiedelten Frequenzregistern eine freie Entfaltung ermöglicht.

Der Anschluss an den Verstärker gelingt mit einem exklusiven Terminal, dessen Design von dem Referenz-Lautsprecher Kore abgeleitet ist. Die großen, massiven, matttgoldenen Klemmen ermöglichen die separate Ansteuerung des Hoch-/Mitteltons und des Tieftons für Bi-Wiring oder Bi-Amping. Für den Betrieb mit einfacher Verkabelung und einem Verstärker werden die mitgelieferten Kabelbrücken eingesetzt.

Der Anschluss an den Verstärker gelingt mit einem exklusiven Terminal, dessen Design von dem Referenz-Lautsprecher Kore abgeleitet ist. Die großen, massiven, matttgoldenen Klemmen ermöglichen die separate Ansteuerung des Hoch-/Mitteltons und des Tieftons für Bi-Wiring oder Bi-Amping. Für den Betrieb mit einfacher Verkabelung und einem Verstärker werden die mitgelieferten Kabelbrücken eingesetzt.

Perfektes Timing, herrliche Stimmigkeit

Das trifft sich prima, denn Fagen hat für den Song ein großes Aufgebot ins Studio geholt: 14 Musiker wirken hier mit – und trotz der mannstarken Besetzung und des dichten Instrumentalsatzes liefert die Epikore 11 eine herrlich aufgeräumte, transparente Wiedergabe. Dies beginnt beim Schlagzeug: Keith Carlock setzt auf den Basston eine herrlich satte, aber trotzdem knackige Bassdrum. Sie bleibt auch im weiteren Verlauf des Songs mit ihrem Punch klar hörbar, obwohl sie präzise auf die groovende, rhythmisch-melodischen Figur gesetzt ist, die der Bass im weiteren Verlauf des Songs spielt. Der Groove ist aber auch dem perfekten Timing geschuldet – einerseits der Musiker, und hier gerade der Rhythmus-Fraktion, in der mit Carlock und Washington zwei gefragte Sessionmusiker spielen, andererseits der Epikore 11, die uns das musikalische Geschehen mit herrlicher Stimmigkeit präsentiert. So klingt die gesamte Band, als habe sie bereits einen Aufwärm-Durchgang des Songs absolviert, um ihn nun vollends eingespielt aufzunehmen.

Exzellente Auflösung für doppelten Genuss

Auf dem Fundament von Schlagzeug und Bass bespielen nun mehrerer Gitarren, eine komplette Bläser-Sektion, Keyboard und Piano sowie ein Background-Chor die Bühne. Sie alle finden reichlich Platz, weil die Epikore 11 ein in der Breite wie in der Tiefe weiträumiges Podium bietet. Diese Staffelung gelingt auch dank der hervorragenden Räumlichkeit der Wiedergabe. Dieser Freiheit für jeden Musiker geht einher mit einer großartigen Auflösung, die wiederum einen immensen Detailreichtum ermöglicht. So hören wir, wie Keyboarder Ted Baker seine Akkorde trickreich mit kleinen, interessanten Zusatzklängen würzt. Hierzu liefern dann Einzeltöne und Zweiklänge der Gitarren eine harmonische Ergänzung. So ergibt alles einen musikalischen Sinn – und so sorgt die Epikore 11 mit ihrer superben akustischen Wiedergabe für ein Verstehen der Musik. Damit wird der Genuss beim Hören also gleich verdoppelt. Dank der herausragenden Auflösung, zu der natürlich insbesondere der Hybrid-Hochtöner beiträgt, bietet die Epikore 11 zudem eine herausragende plastische Abbildung.

Der Magnetostat ist für die Superhöhen zuständig. Er beteiligt sich dezent ab etwa zehn Kilohertz, ab 12,5 Kilohertz ist er vollumfänglich involviert und liefert ab hier einen Hochton bis bis über 30 Kilohertz.

Der Magnetostat ist für die Superhöhen zuständig. Er beteiligt sich dezent ab etwa zehn Kilohertz, ab 12,5 Kilohertz ist er vollumfänglich involviert und liefert ab hier einen Hochton bis bis über 30 Kilohertz.

Lebensechte Darstellung

So erscheinen die Musiker geradezu körperhaft vor uns. Das gilt insbesondere für Donald Fagen, der als Frontmann zentral vor seinen Mitmusikern positioniert ist und in dieser intensiv-realistischen Darstellung nicht nur vor uns, sondern auch für uns zu singen scheint. Das gilt aber ebenso für alle Musiker der Band, etwa Gitarrist Wayne Kranz: Er streut permanent kurze Töne ein, die er mit dem Ballen seiner Anschlagshand abdämpft, wodurch ein perkussiver Ton entsteht. Wir hören dabei jeden Anschlag des Plastik-Plektrums auf die Stahlsaiten, wir können Kranz beim Picking regelrecht zusehen – so lebensecht ist die Darstellung! Diese Exzellenz der Wiedergabe erleben wir auch mit Musikstücken verschiedenster Genres – etwa bei „Desert Island“ von Nanna Øland Fabricius, die unter dem Künstlernamen Oh Land agiert. Die dänische Sängerin hat eine warme, schlanke Stimme, mit der sie den Einstieg des Song bestreitet: Ruhig und leise singt Oh Land – …

Luftige Weiträumigkeit

… und die Epikore 11 erzeugt durch ihre direkte Ansprache eine faszinierende und eindrucksvolle Intimität des Augenblicks, als verrate Oh Land uns gerade ein Geheimnis. Dabei wird ihr Gesang bald mit einem Orgelton und einem Synthesizer-Bass unterlegt, der mit seiner Tiefe wiederum diese klar-konturierte Mächtigkeit hat, die wir schon bei „H Gang“ genossen haben. Hier kontrastiert er durch seine raumfüllende Ausdehnung die Nähe des Gesangs – und der nun im Hintergrund erklingende, über uns schwebende engelsgleiche Chor öffnet die Abbildung gar in himmlische Sphären. Die luftige, weiträumige Wiedergabe der Epikore 11 sorgt dafür, dass wir von diesem immer größer werdenden Klangkosmos bald eingehüllt sind – prima, denn nun füllt sich dieser Kosmos mit unzähligen Schlagwerk- und Percussion-Samples, Geräusch-Einsprengseln, gezuften Gitarren-Arpeggien, hart angeschlagenen, fast hämmernden Klaviertöne, Geigenakkord-Flächen und immer wieder mächtig und tief schiebenden Bass-Grundierungen. Wir schließen unwillkürlich die Augen, um diese regelrecht immersive Wiedergabe umso intensiver genießen zu können.

Die Kalotte ist beim Hybrid-Hochtöner für den Frequenzbereich ab 3.100 Hertz aufwärts zuständig. Die Membran ist aus weichem Gewebe gefertigt. Mit einem Durchmesser von 35 Millimetern ist dieser Dom außergewöhnlich groß. Er bietet hierdurch viel Abstrahlfläche.

Die Kalotte ist beim Hybrid-Hochtöner für den Frequenzbereich ab 3.100 Hertz aufwärts zuständig. Die Membran ist aus weichem Gewebe gefertigt. Mit einem Durchmesser von 35 Millimetern ist dieser Dom außergewöhnlich groß. Er bietet hierdurch viel Abstrahlfläche.

Großartige Gelassenheit

Das alles liefert die Epikore 11 auch auf hohem Pegel mit einer großartigen Gelassenheit. Hier bringen selbst fordernd-anspruchsvolle Bass- und Schlagwerk-Attacken, wie sie Charlie Antolini, Wolfgang Schmid und Nippy Noya beim berüchtigten „Arabian Desert Groove“ liefern oder Mighty Sam McClain samt Band beim flotten „Child Of The Mighty Mighty“ vorlegen, diesen Lautsprecher nicht aus der Ruhe. Im Gegenteil: Die Epikore 11 kann hier mit ihrer immensen Dynamik im Groben wie im Feinen glänzen. Sie lässt uns mit ihrer Power, ihrem Druck und ihrer herausragenden Impulstreu bei plötzlichen Anschlägen gerade der Drums immer wieder zusammenzucken – und liefert trotzdem nach wie vor ein glasklare, aufgeräumte, wohlstrukturierte Wiedergabe bis in die mörder-mächtigen Bässe insbesondere vom Tiefton-Meister Wolfgang Schmid Uff! Wir haben zur Lautstärke-Einordnung mal den Raum verlassen: Der Pegel ist längst jenseits des Vernünftigen. Im Hörraum jedoch ist die Wiedergabe trotzdem zu keiner Sekunde anstrengend. Auch dies zeichnet eine vorzügliche Wiedergabe aus.

Berührende Interpretation und Wiedergabe

Auch der Opernbesuch ist mit der Epikore 11 ein Hochgenuss: Mit ihr haben wir in der Londoner Henry Wood Hall die besten Plätze. In diese ehemalige Kirche fühlen wir uns umgehend versetzt, weil die Epikore 11 dank Ihrer Feinauflösung auch die Rauminformationen, also die Schallreflexionen des Saals, mitliefert – und unseren realen Hörraum flugs vergessen macht. In dieser Konzertstätte hören wir nun eine zum Niederknien schöne Interpretation der berühmten Händel-Arie „Lascia ch’io pianga“. Dies liegt einerseits an Cecilia Bartoli, die diese Arie mit wunderbarer Phrasierung und großer Innigkeit singt – und dabei alle Register der Gesangskunst zieht. Es liegt andererseits an der feinauflösend und detailreich schallwandelnden Epikore 11: So hören wir Bartolis herrlichen Vibrati, das kluge Spiel mit der Dynamik, selbst die sanften Atmer der Weltklasse-Sopranistin. Diese Abbildungskraft sorgt für ein „wie echt“-Gefühl – und schon nach wenigen Sekunden wird uns bei der berührenden Interpretation und Wiedergabe warm ums Herz.

Zugunsten eines sicheren Stands thront die hochaufragende Epikore 11 auf vier Auslegern. Einschraubbare und damit höhenverstellbare Spikes sorgen für die Ankopplung an den Boden. Die massiven Sicherungsmuttern, die die Spikes kontern, sind in attraktiver Rändel-Optik realisiert.

Zugunsten eines sicheren Stands thront die hochaufragende Epikore 11 auf vier Auslegern. Einschraubbare und damit höhenverstellbare Spikes sorgen für die Ankopplung an den Boden. Die massiven Sicherungsmuttern, die die Spikes kontern, sind in attraktiver Rändel-Optik realisiert.

Epochale Entdeckungsreise im Orchester

Dazu trägt auch das Orchester bei, das die Epikore 11 hinter der Sängerin postiert hat. Die Academy of Ancient Music ist als echter Klangkörper hörbar, wir können die einzelnen Musikergruppen unterscheiden und selbst Einzelinstrumente verorten. Das ist bei dem englischen Kammerorchester ein besonderes Vergnügen, weil das Ensemble gemäß der historischen Aufführungspraxis musiziert und auf historischen Instrumenten oder exakten Nachbauten solcher Preziosen spielt. So werden uns im Orchester berühmte Cremoneser Edel-Violinen von Stradivari über Amati bis Guarneri geboten, dazu spielt das früher übliche Cembalo mit seinem exotisch-silbrigem Saitenklang auf sowie eine zart gezupfte Theorbe, die den anmutigen Gesang von Cecilia Bartoli mit warmen Langhalslauten-Arpeggien begleitet. So wird das Zuhören zur Instrumenten-Entdeckungsreise, es lässt uns die Musizierweise des 18. Jahrhunderts erleben, in der Händel diese herrliche Arie schrieb. Auch dank der Epikore 11 wird diese Epoche in unserem Hörraum unmittelbar und eindrucksvoll lebendig.

Die Epikore 11 im Hörraum: Hier spielt sie mit Edel-Elektronik von Accustic Arts, nämlich dem CD-Spieler/DAC Player IV, dem Vorverstärker Tube Preamp V und einem Paar Endverstärker Mono VI.

Die Epikore 11 im Hörraum: Hier spielt sie mit Edel-Elektronik von Accustic Arts, nämlich dem CD-Spieler/DAC Player IV, dem Vorverstärker Tube Preamp V und einem Paar Endverstärker Mono VI.

Fazit

Der clevere Clou ist rundherum gelungen: Mit der Epikore 11 bietet Dali eine Weiterentwicklung seiner Epicon 8, die mit etlichen Finessen des Superlativ-Schallwandlers Kore glänzt – und so den Traum vom Referenz-Klang erschwinglicher macht. Optisch kombiniert dieses neue Spitzenmodell das Design der Epicon-Serie mit der Ästhetik und Imposanz der Kore. Akustisch erinnert dann viel an den Klang eben dieses Ausnahme-Lautsprechers: Wie die Kore beeindruckt die Epikore 11 mit einem machtvoll-tiefreichenden Bass, der zugleich eine überraschende Leichtigkeit besitzt. Hinzu kommen eine fulminante Fein- und Grobdynamik und eine hochgradige Impulstreue, Akkuratesse und Präzision. Dank der exzellenten Auflösung ist die Darstellung ungemein detailreich und plastisch. Die Abbildung ist herrlich luftig, sie besitzt eine superbe Räumlichkeit mit einer vorzüglichen Breiten- und Tiefenstaffelung. Dieser 4½ Wege-Lautsprecher schallwandelt bei jeglichem Pegel mit absoluter Ruhe und Gelassenheit. So ermöglicht die Dali Epikore 11 einen herrlich entspannten Musikgenuss – und so verwöhnt dieses Fusions-Flaggschiff mit klanglicher Exzellenz.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Branislav Ćakić

Gesamtnote: 100+
Klasse: Luxury-Klasse
Preis/Leistung: angemessen
Luxury Klasse_Testsiegel 100_272x192px_144dpi.indd

Technische Daten

Modell:Dali
Epikore 11
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:40.000,00 € / Paar
Garantie:2 Jahre (5 Jahre nach Registrierung)
Ausführung:- Schwarz (Hochglanz-Lackierung)
- Kastanienbraun (Hochglanz-Lackierung)
- Walnuss (Hochglanz-Lackierung)
Vertrieb:DALI GmbH, Bensheim
+49 6251 8079010
www.dali-speakers.com/de
Abmessungen (HBT):1.602 x 442 x 554 mm
Gewicht:ca. 75,6 kg / Stück
Prinzip:4,5 Wege, passiv, Bassreflexabstimmung, Bi-Wire
Impedanz:4 Ω
Hochtöner:EVO-K Hybrid-Hochtonmodul:
- 1 x 35 mm, Kalotte, Gewebe-Membran)
- 1 x 55x10 mm (Magnetostat)
Mitteltöner:1 x 165 mm (Konus, Holzfasermembran)
Tieftöner:4 x 203 mm (Konus, Holzfasermembran)
Frequenzgang:29 Hz - 34 kHz (±3 dB) (Herstellerangabe)
Übergangsfrequenz:170 Hz / 370 Hz / 3.100 Hz / 12.500 Hz (Herstellerangabe)
Wirkungsgrad:89 dB (@ 1 m / 2,83 V) (Herstellerangabe)
Max. Schalldruck:116 dB
Empfohlene Verstärkerleistung:Empfohlene Verstärkerleistung:
40 - 1.000 W
Lieferumfang:- Dali Epikore
- magnetische Lautsprecherabdeckung
- 4 anschraubbbare Ausleger (+ Schrauben + Unterlegscheiben)
- 4 einschraubbare /höhenverstellbare Spikes
- 4 Überwurf-Sicherungsmuttern
- 4 Spiketeller
- 2 Anschluss-Klemmbrücken
- Reinigungstuch
- Inlay-Karte
- 5mm-Inbusschlüssel
- Bedienungsanleitung (Deutsch, Englisch, Japanisch, Chinesisch)
Pros und Contras:+ exzellente Design mit elegant geschwungener Formgebung
+ Cleanes Industrial Design mit unsichtbaren Schrauben und Fixierungen
+ ausgezeichnete Material- und Fertigungsqualität
+ bietet etliche technische Finessen und Know-how der Kore
+ exzellente Klarheit und Transparenz
+ superbe Räumlichkeit mit vorzüglicher Breiten- und Tiefenstaffelung
+ herausragende Plastizität
+ immersive Imaginationskraft
+ hochgradige Impulstreue, Akkuratesse und Präzision
+ fulminante Fein- und Grobdynamik
+ vorzügliche Akkuratesse und Präzision
+ machtvoll-tiefreichender Bass mit überraschender Leichtigkeit
+ stimmig-natürliche Wiedergabe
+ Homogenität auch bei niedrigen Pegeln

- hohes Gewicht
Benotung:
Gesamtnote:100+
Klasse:Luxury-Klasse
Preis/Leistung:angemessen
Getestet mit:- CD-Spieler/DAC: Accustic Arts Player IV, Oppo UDP-203
- Vorverstärker: Accustic Arts Tube Preamp V
- Endverstärker: Accustic Arts Mono VI
- Vollverstärker Hegel H360
- Signalkabel: Audioquest Black Beauty XLR, Black Beauty RCA
- Lautsprecherkabel: Audioquest Rocket 88
- Netzkabel: Audioquest Monsoon
lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN Über uns | Impressum | Datenschutz | Kontakt