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Nach dem Tod seiner Frau begibt sich der junge Witwer Byron auf einen Road Trip durch die USA. Dabei trifft er auf einen exzentrischen... Finding Graceland – Remember the King!

Nach dem Tod seiner Frau begibt sich der junge Witwer Byron auf einen Road Trip durch die USA. Dabei trifft er auf einen exzentrischen Anhalter, der den Rest der Reise zu einer außergewöhnlichen Erfahrung macht.

Nach dem Tod seiner Frau begibt sich Byron Gruman (Johnathon Schaech) auf einen Roadtrip durch die USA. (© Concorde Home Entertainment)

Nach dem Tod seiner Frau begibt sich Byron Gruman (Johnathon Schaech) auf einen Roadtrip durch die USA. (© Concorde Home Entertainment)

Der junge Byron Gruman (Johnathon Schaech) hat seine Frau Beatrice (Gretchen Mol) bei einem Autounfall verloren. Geschehen ist dies bei einer Fahrt mit Byrons Cadillac, während der sich die beiden küssten und dabei mit einem Zug kollidierten. Ein Jahr später reist der noch immer von Albträumen geplagte Byron mit eben jenem Cadillac – dem man den Crash unter anderem wegen der fehlenden Fahrertür noch deutlich ansieht – quer durch die USA. In New Mexico trifft er auf einen Anhalter (Harvey Keitel), der ein rosa Jackett trägt und auch sonst einigermaßen merkwürdig scheint. Dennoch nimmt Byron den Unbekannten mit und stellt kurz darauf fest, dass dieser sich für Elvis hält. Natürlich sieht Byron das ein wenig anders und würde den Fremden gern so schnell wie möglich wieder los werden, nachdem dieser sich von ihm unter einer vorgeschobenen Einladung auch noch ein Essen bezahlen lässt.

Doch nachdem sich ihre Wege vorerst trennen, taucht Elvis plötzlich mitten in einem nächtlichen Unwetter mit zwei Damen im Schlepptau wieder in Byrons Motelzimmer auf. Und weil sich seine Weiterreise nach Memphis wenig erfolgreich gestaltet, nimmt Byron seinen neuen Bekannten erneut mit. Kurz darauf sorgt dieser jedoch dafür, dass sie von einem Polizisten angehalten werden und der Cadillac eine Panne hat. Frustriert wirft Byron Elvis aus dem Auto. Glücklicherweise wird er von einem Abschleppwagen aufgegabelt und in der Werkstatt erfährt er, dass Elvis bereits alle nötigen Reparaturkosten übernommen hat. Byron macht sich auf die Suche nach ihm und findet ihn schließlich in einem Casino wieder. Dort treffen sie am Würfeltisch auf Marilyn Monroe – beziehungsweise ihre attraktive Imitatorin Ashley (Bridget Fonda) – und Byron wird Zeuge eines Bühnenauftritts seines Mitfahrers. Aufgrund all der Ereignisse scheint es ihm langsam gar nicht mehr so abwegig, dass dieser wirklich der „King“ sein könnte …

Dabei trifft er auf einen charismatischen Anhalter (Harvey Keitel), der behauptet,Elvis zu sein. (© Concorde Home Entertainment)

Dabei trifft er auf einen charismatischen Anhalter (Harvey Keitel), der behauptet,Elvis zu sein. (© Concorde Home Entertainment)

Road Movie im Vintage-Look

Finding Graceland wirkt auf den ersten Blick sehr authentisch auf „alt“ gemacht – dabei hat er einfach nur ein paar Jährchen auf dem Buckel. Veröffentlicht wurde der Film nämlich bereits 1998, allerdings beschränkte sich der Release vorerst auf Amerika und einige europäische Länder. In Deutschland musste er (trotz Altersfreigabe ab 6 Jahren) erst volljährig werden, um auf den Markt zu kommen. Dies ist nun in Form von DVD und Blu-ray geschehen. Zum Glück, denn Regisseur David Winkler hat hier einen sehr schönen Road Movie auf die Beine gestellt. Der übrigens nicht nur aus einer Aneinanderreihung absurder Situationen besteht, wie man es gemeinhin von Road Movies aus den USA kennt beziehungsweise erwartet. Natürlich einmal abgesehen davon, dass sich einer der Protagonisten für Elvis hält…

Dessen Rolle übernimmt Harvey Keitel (u.a. „Taxi Driver“, „Reservoir Dogs“, „Ewige Jugend“), der Elvis abgesehen von der Frisur optisch nur sehr flüchtig ähnelt. Allerdings muss man ihm zugutehalten, dass er in Finding Graceland nunmehr seit zwanzig Jahren unterwegs ist und dabei den Menschen hilft, die seine Unterstützung brauchen können. Ein Aspekt, in dem er dem echten Elvis sehr wohl ähnelt, wie auch dessen ehemalige Ehefrau (und Produzentin des Films) Priscilla betont. Zu den Bekanntschaften im Film gehört auch der junge Byron, der von Johnathon Schaech („That Thing You Do!“, „Quantico“) verkörpert wird, dem man die Mischung aus Trauer, Ablehnung und Frust vom ersten Moment an abnimmt. Wenngleich der sehr kleine Cast im Laufe des Films durch Bridget Fondas („2 Millionen Dollar Trinkgeld“) tolle Darstellung der Marylin-Monroe-Imitatorin Ashley perfekt ergänzt wird, gelingt es vor allem Keitel und Schaech, auch in den manchmal etwas unübersichtlichen Episoden die Kontrolle zu behalten und das Publikum nicht zu verlieren.

Gemeinsam setzt das ungleiche Duo die Reise fort. (© Concorde Home Entertainment)

Gemeinsam setzt das ungleiche Duo die Reise fort. (© Concorde Home Entertainment)

Die Gefahr dafür besteht nämlich durchaus, weil vor allem die Fragen, ob Elvis wirklich Elvis ist und woher er eigentlich all die persönlichen Dinge über seine Mitmenschen kennt, ganz bewusst im Dunkeln gelassen werden. Nicht zuletzt, weil es letztlich für die Reise zu sich selbst, die Byron durchmacht, eigentlich völlig egal ist, wer ihm dabei als Wegweiser dient. Das erklärt sogar Ashley im Film selbst, schließlich brauche jeder „seine Orientierung, spielt doch keine Rolle, von wem sie kommt“. Und auch hier unterscheidet sich Finding Graceland vom üblichen Road Movie, dessen Figuren in der Regel aus einem bestimmten Grund die Reise antreten. Für Byron und in gewisser Weise auch seinen Mitfahrer ist ausschließlich der Weg das Ziel, denn am Ende ihrer Reise stehen sie selbst und ihre verloren geglaubte Identität und Persönlichkeit.

Dank Elvis machen die beiden ungewöhnliche Bekanntschaften, wie etwa die der Marylin-Monroe-Imitatorin Ashley (Bridget Fonda). (© Concorde Home Entertainment)

Dank Elvis machen die beiden ungewöhnliche Bekanntschaften, wie etwa die der Marylin-Monroe-Imitatorin Ashley (Bridget Fonda). (© Concorde Home Entertainment)

Was bei aktuellen Produktionen wohl heftige Kritik auslösen würde, muss bei Finding Graceland angesichts des Alters differenziert betrachtet werden – die Rede ist natürlich von Bild und Ton der DVD. Logischerweise liegen diese nicht auf dem Niveau heutiger Möglichkeiten, trotzdem ist das Bild dank seiner Ruhe und insgesamt guten Farben und Kontrasten absolut annehmbar. Die Nahaufnahmen stechen sogar positiv heraus. Klanglich gibt es leider ein paar Schwächen bei Dialogen, die etwas zu leise abgemischt wurden. Generell ist der Sound trotz Dolby-Digital-5.1-Tonspur stark auf die Frontlautsprecher beschränkt, lediglich bei den musikalischen Auftritten und der Filmmusik wird es atmosphärischer. Letztere hat übrigens Pluspunkte verdient, denn die Auswahl ist hier extrem gut gelungen. Auch das Bonusmaterial hat mit insgesamt rund 50 Minuten (darunter Interviews, entfallene Szenen und ein Featurette) viel zu bieten.

Als sein Mitfahrer dann auch noch selbst die Bühne betritt, gerät Byron ins Grübeln, ob er vielleicht tatsächlich den echten

Als sein Mitfahrer dann auch noch selbst die Bühne betritt, gerät Byron ins Grübeln, ob er vielleicht tatsächlich den echten „King“ aufgegabelt hat… (© Concorde Home Entertainment)

Fazit

Dieser Film wird nicht nur Elvis-Fans gefallen. Selbst die enorme Verspätung, mit der Finding Graceland in Deutschland veröffentlicht wurde, nimmt der Mischung aus Road Movie und Drama nichts von ihrem Glanz. Der Film ist ein wunderbares Beispiel für eine zeitlose Story, der man ihr Alter nicht anmerkt und die einen die Zeit vergessen lässt.

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„Finding Graceland“ ist als DVD und Blu-ray im Vertrieb von Concorde Home Entertainment erhältlich.

Genre
Road Movie/Drama

Altersfreigabe
ab 6 Jahren

Laufzeit
ca. 94 Minuten

Regie
David Winkler

Cast
Harvey Keitel, Johnathon Schaech, Bridget Fonda, Gretchen Mol

85 of 100

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