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Ein bekannter Name, exzellente Ausstattung und ein tolles Design – mit diesen Voraussetzungen wird ein Standlautsprecher wohl kaum ein Schnäppchen sein. Es sei denn, man hat es mit einem innovativen Hersteller zu tun, der auch bei seinen Mittelklassemodellen wie den NS-F330 auf bewährte Technologien und konsequente Weiterentwicklung setzt. Dann bekommt man nämlich deutlich mehr fürs Geld, als der schnelle Blick aufs Preisschild vermuten lässt.

Preisgünstig, aber extrem schick: Die NS-F330 sind optisch über jeden Zweifel erhaben.

Preisgünstig, aber extrem schick: Die NS-F330 sind optisch über jeden Zweifel erhaben.

Den Namen Yamaha verbindet wahrscheinlich jeder Leser mit irgendetwas. Allerdings wird nicht allen dieselbe Assoziation durch den Kopf gehen, was vermutlich schlicht daran liegt, dass das Unternehmen in so vielen verschiedenen Bereichen aktiv ist, weshalb man die japanische Marke nicht auf irgendeine dieser Branchen beschränken kann. Begonnen hat alles 1887 mit dem Bau von Musikinstrumenten, Mitte des 20. Jahrhunderts kamen dann auch die hier relevanten HiFi-Geräte dazu. Schnell machte sich Yamaha seinerzeit einen Namen in der Unterhaltungselektronik und heutzutage bietet das japanische Traditionsunternehmen nahezu alles an, was man sich im Bereich der Unterhaltungselektronik vorstellen kann. Auffällig ist dabei eine durchgehend moderne Ausstattung sowie ein hochwertiges Erscheinungsbild aufgrund von ansprechendem Design und hervorragender Verarbeitung.

Der Hochtöner steckt in einem innovativen Waveguide.

Der Hochtöner steckt in einem innovativen Waveguide.

Formvollendetes Design mit Hintergedanken

Diese Charakteristika weisen natürlich auch unsere Testgeräte auf. Die NS-F330 präsentieren sich in einer Mischung aus Hochglanzoptik für die Schallwand und einer Holzoptik-Folierung beim Rest des Gehäuses. Farblich treten die Yamaha-Lautsprecher in den beiden Klassikern Schwarz und Weiß auf, unsere Testmuster sind in der hellen Variante gehalten. Als Frontabdeckung kommt jedoch in beiden Fällen eine schwarze Stoffblende zum Einsatz, die von sichtbar in der Front eingesetzten Pins gehalten wird und etwa drei Viertel der Schallwand bedeckt. Dahinter sitzen der Hochtöner und der Dual-Tieftöner, die den NS-F330 ein sehr individuelles Gesicht verpassen. Das liegt vor allem am ungewöhnlichen Waveguide des Hochtöners, der die Grundform des Gehäuses aufgreift.

Der Mix aus hochglänzender Schallwand und Holzoptik weiß zu gefallen.

Der Mix aus hochglänzender Schallwand und Holzoptik weiß zu gefallen.

Diese ist auch das hervorstechendste Merkmal der Standlautsprecher. Beide Seiten des geschwungenen Gehäuses verlaufen in einer sanften Kurve. Das ist optisch durchaus ansehnlich, der Grund dafür liegt allerdings primär in der klanglich bedingten Konstruktion. Auf diese Weise werden parallele Flächen nämlich verringert, was stehenden Schallwellen im Gehäuseinnern und unerwünschten Schwingungen entgegen wirkt. Passend dazu ist die Schallwand der NS-F330 mit einer doppelten Struktur verstärkt, was sich ebenfalls positiv auf den Klang auswirken soll, der dadurch mehr Natürlichkeit gewinnt.

Die geschwungene Grundform verhindert stehende Wellen.

Die geschwungene Grundform reduziert die Entstehung stehender Wellen im Gehäuseinnern.

Mit Altbewährtem auf neuen Wegen

Obwohl die NS-F330 über drei Treiber verfügen, sind sie „nur“ im Zwei-Wege-Prinzip konstruiert und mit Bassreflexport auf ihrer Rückseite ausgestattet. Die Lautsprecher verzichten nämlich im Gegensatz zum größeren Modell NS-F350 auf einen reinen Mitteltöner. Stattdessen gibt es hier neben dem Hochtöner einen Dual-Tieftöner, der sich bereits in früheren Modellen bewährt hat und dessen Design nun noch einmal überarbeitet wurde. Das Ergebnis ist eine gleichermaßen sanfte wie druckvolle Basswiedergabe, die problemlos mittelgroße Räume ausfüllen soll – ob das bei den NS-F330 genauso gelingt, werden wir später überprüfen.

Optisch schick und klanglich stark: der Dual-Tieftöner hat einiges zu bieten.

Optisch schick und klanglich stark: der Dual-Tieftöner hat einiges zu bieten.

Vorher werfen wir nämlich auch noch einen Blick auf den drei Zentimeter durchmessenden Aluminium-Hochtöner, der über einen sehr interessanten Waveguide verfügt. Das Horn in dessen Hals besagter Tweeter sitzt, greift die Grundform des Gehäuses auf und dürfte durch die Kurven, Biegungen und Rundungen ziemlich einzigartig sein. Trotzdem ist das keine bloße optische Spielerei, vielmehr greift Yamaha hier auf die Technologie zurück, die auch Studiomonitore zur gezielten Schallführung einsetzen. Nicht unbedingt der Standard in dieser Preisklasse und einmal mehr ein positives Beispiel dafür, wie auch erschwinglichere Modelle vom gehobenen Portfolio desselben Herstellers profitieren können. Der Hochtöner selbst ist ebenfalls kein Standardprodukt, hier spricht Yamaha selbst gar von einer neuen Generation. Vermutlich sogar zu Recht, denn hier die Aluminium-Kalotte im Inneren der Schwingspule platziert. Das wiederum soll eine gesteigerte Detaildarstellun und facettenreiche Hochtonwiedergabe bewirken. Wir sind gespannt, ob das Versprechen einer neuen Dimension hier nicht vielleicht etwas zu hoch angesetzt ist.

Die Anschlussterminals mit vergoldeten Schraubklemmen ermöglichen auch Bi-Wiring.

Die Anschlussterminals mit vergoldeten Schraubklemmen ermöglichen auch Bi-Wiring.

Bi-Wiring für sauberen Klang

Beim Blick aufs Anschlussterminal fällt sofort auf, dass die großen und vergoldeten Schraubklemmen auch Bi-Wiring ermöglichen. Es bieten sich also zwei Klemmenpaare, deren Plus- und Minuspole jeweils über eine Brücke miteinander verbunden sind. Dank dieser ist auch der klassische Anschluss über ein Kabel pro Lautsprecher möglich. Ist das gewünscht, bleiben die Brücken an ihrem Platz. Yamaha empfiehlt in diesem Fall, die Minusleitung (meist schwarz markiert) mit der unteren Minusklemme und den Pluspol (meist rot markiert) mit der oberen Plusklemme zu verbinden. Entsprechende Kabel sind übrigens nicht im Lieferumfang enthalten. In der Regel müssen diese also zusätzlich gekauft und anschließend abisoliert werden. Dazu werden circa 15 Millimeter der Kabelummantelung entfernt und das blanke Kabelende „verdrillt“, also mehrfach gedreht, damit die einzelnen Drähte nicht abstehen. Dieses Ende wird in die Schraubklemme eingefädelt, die nun festgedreht wird. Dabei ist es wichtig, dass sich weder die blanken Kabelenden berühren noch die Ummantelung eingeklemmt wird. Alternativ lassen sich selbstverständlich auch Bananas bzw. Kabelschuhe einsetzen.

Beim Doppelkabelanschluss müssen die goldenen Brücken zwischen den Anschlussklemmen entfernt werden.

Beim Doppelkabelanschluss müssen die goldenen Brücken zwischen den Anschlussklemmen entfernt werden.

Alternativ kann man sich auch fürs Bi-Wiring (oder auch „Doppelkabelanschluss“) entscheiden. In dem Fall wird der Hochtöner getrennt von der Mitteltöner/Tieftöner-Sektion verstärkt, was für eine saubere Differenzierung und damit besseren Klang sorgen soll. Nur konsequent angesichts der Ausstattung und des damit angestrebten Ergebnisses. Wer sich nun des Bi-Wirings bedienen möchte, muss dazu zunächst die (eben kurz angesprochenen) Brücken der NS-F330 entfernen. Das obere Klemmenpaar versorgt nun den Hochtöner mit Signalen, das untere die Tieftöner. Idealerweise verfügt der Verstärker beziehungsweise Receiver in diesem Fall ebenfalls über zwei Anschlusspaare pro Kanal (in der Regel mit „A“ und „B“ gekennzeichnet), die dementsprechend mit den Gegenstücken am Lautsprecher verbunden werden. Wer sich für Bi-Wiring entscheidet, weiß vermutlich ohnehin, was er zu tun hat – ansonsten erklärt die Bedienungsanleitung der NS-F330 das Prozedere auch ausführlich und mit diversen Skizzen.

Für zusätzlichen Punch im Tiefton sorgt der rückseitige Bassreflexport.

Für zusätzlichen Punch im Tiefton sorgt der rückseitige Bassreflexport.

Kraftvoll und nuanciert

Yamaha weist gerne darauf hin, dass die NS-F330 mit Schwerpunkt auf die Musikwiedergabe entwickelt wurden – das merkt man. Obwohl wir es hier mit Lautsprechern aus der preislich unteren Mittelklasse zu tun haben, machen sie einen weitaus besseren Eindruck, als es das Preisschild vielleicht vermuten lässt. Gleiches gilt im Übrigen für den verketteten Yamaha Netzwerkreceiver R-N602, der für die entsprechende Verstärkung sorgt. Zum Auftakt lassen wir es mit dem „Skinny Love“-Cover von The Gaslight Anthem zunächst ganz entspannt angehen. Dabei zeigt sich dann gleich, dass Yamaha mit dem ausgesprochenen Anspruch auf feine Nuancen und einen klaren Hochton keineswegs übertreibt. Rhythmus- und Lead-Gitarre ergänzen sich im Gesamtbild hervorragend und vor allem der zweistimmige Gesang kommt wunderbar zur Geltung. Nichts wird verschluckt oder dominant in den Fokus gerückt, stattdessen präsentieren die NS-F330 eine harmonische Einheit, die selbst bei dieser sehr reduzierten instrumentalen Besetzung überraschend raumgreifend und atmosphärisch auftritt.

Ein Name mit Erfahrung: Das Yamaha-Logo in der Front ist ein Gütesiegel.

Ein Name mit Erfahrung: Das Yamaha-Logo in der Front ist ein Gütesiegel.

Die Standlautsprecher können ihre Stärken allerdings noch besser ausspielen, sobald es ein bisschen komplexer zur Sache geht. Das zeigt sich bei „Dark Necessities“ von den Red Hot Chili Peppers, die in Sachen Dynamik natürlich eine ganze andere Hausnummer darstellen, als der entspannte Cover-Song zum Einstieg. Weder Tempowechsel noch das Zusammenspiel von Bass, Klavier und Gitarre stellen die NS-F330 auch nur ansatzweise vor Probleme. Im Gegenteil, denn agil, kraftvoll und voller Spielfreude legen die japanischen Boxen nun eine beachtliche Performance hin. Die Präzision des vom Waveguide an die Hand genommenen Hochtöners erweist sich als punktgenau und sehr beeindruckend. In Sachen Feinauflösung und Detaildarstellung werden unsere Erwartungen sogar deutlich übertroffen.

Die unspektakuläre Frontblende wird von sechs Pins gehalten.

Die unspektakuläre Frontblende wird von sechs Pins gehalten.

Ganz nebenbei zeigt sich zudem, dass der Dual-Tieftöner ein durchaus sattes Fundament bietet als auch durchaus knackig zu Werke gehen kann. Mehr noch, denn mit jeder Menge Temperament ist die NSNS-F330 immer für den einen oder anderen Knalleffekt zu haben. Um genau zu sein: Natürlich gibt es Lautsprecher am Markt, die tiefer in den Basskeller hinabsteigen – die liegen allerdings auch in anderen Preisklassen. So fällt zum Beispiel im Vergleich zu den deutlich hochpreisigeren NS-F901 natürlich ein Unterschied auf, wenn es mit dem krachenden „Leaving You With This“ der Münchener Metal-Band Emill Bulls noch einmal ein paar Stufen härter wird und man aus Rücksicht auf die Nachbarn aufpassen muss den Lautstärkeregler nicht zu sehr hochzuschrauben. Bleibt man aber in einer in Hinblick auf den Preis identischen „Gewichtsklasse“ müssen sich die NS-F330 keineswegs verstecken. Insbesondere, weil sie selbst in der Mittelklasse noch zu den günstigeren Modellen gehören und klanglich ganz locker auch im Mittelfeld der Oberklasse mitmischen könnten.

Ob in Schwarz oder in Weiß, die NS-F330 sind in beiden Ausführungen gelungen.

Ob in Schwarz oder in Weiß, die NS-F330 sind in beiden Ausführungen gelungen.

Fazit

Der Name Yamaha gehört zu Recht zu den wohlbekannten Herstellern von Unterhaltungselektronik. Mit den Zwei-Wege-Standboxen NS-F330 stellt das japanische Unternehmen seine unbestrittenen Qualitäten nun erneut eindrucksvoll unter Beweis und zeigt, dass dank steter Entwicklung und des Einsatzes hochklassiger Komponenten auch erschwingliche Standlautsprecher in Sachen Design, Ausstattung und Klang jede Menge zu bieten haben können. Wer auf der Suche nach agil aufspielenden Lautsprechern mit Klanganspruch zu einem attraktiven Preis ist, der sollte sich die Yamahas unbedingt mal anhören!

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

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Technische Daten

Modell:Yamaha NS-F330
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:ca. 299 Euro / Stück
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
Vertrieb:Yamaha, Rellingen
Telefon: 04101 / 30 30
www.yamaha.de
Abmessungen (HBT):950 x 202 x 297 mm
Gewicht:18,2 kg/Stück
Bauart:Zwei-Wege-Bassreflex
Hochtöner:3-cm-Aluminium-Kalotte
Tieftöner:2 x 13 cm Dual-PMD-Konus
Frequenzgang:40 Hz - 45 kHz
Besonderes:- fein nuancierter Klang
- sehr hochwertig verarbeitet
- abnehmbare Frontabdeckung
- innovativer Waveguide
- Bi-Wiring
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,1
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut
Mitspieler:- Yamaha NS-330
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