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Die Oberon 5 und Oberon 7 haben uns im Test bereits voll begeistert. Jetzt tritt die neue Dali-Serie im Mehrkanaltest an. Ein Surround-Setup das im Wohnzimmer, zugleich aber auch in dedizierten Heimkinoräumen eingesetzt werden kann und sich als echter Preis-/Leistungsknaller entpuppt.

Schon die technischen Daten lassen mich aufhorchen und neugierig werden. Grund genug, der neuen Oberon-Serie mal in Mehrkanalausführung auf den Zahn zu fühlen.

Die Marke Dali (Danish audiophile Loudspeaker Industries) wurde 1983 gegründet. Bis heute fertigt das dänische Unternehmen nahezu alle Produkte seines Portfolios in heimischen Gefilden. Das hat den Vorteil, das eine lückenlose Qualitätskontrolle gewährleistet ist, angefangen bei der Planung, über die Entwicklung bis hin zur Fertigung jedes einzelnen Lautsprechers. Mit der neuen Oberon-Linie, die als Nachfolger der beliebten Zensor-Serie konzipiert wurde, wollen die Dänen die Messlatte in der Einstiegsklasse jetzt nochmal höher setzen. Dafür wird in dieser Preisklasse beispielsweise erstmals die eigens entwickelte SMC-Technologie eingesetzt, die bislang den Modellen der höher anzusiedelnden Serien vorbehalten war. Dazu gehört unter anderem der Soft Magnetic Compound (SMC). Dahinter steckt ein Antrieb, der nicht nur aus einem einzigen, starren Magneten besteht, sondern aus vielen kleinen einzelnen magnetischen Elementen. Sie sollen verhindern, dass sich ein durch die übliche Schwingspule entstehender Wirbel zu stark auf die Klangeigenschaften auswirkt.
Das mir aktuell zur Verfügung stehende 5.1 Setup basiert auf den beiden ausgewachsenen Standlautsprechern Oberon 7. Sie sind die größten Mitglieder der Oberon-Reihe und war bereits bei uns im Einzeltest. Nun wollen wir schauen, wie sich das Serien-Flaggschiff im Zusammenspiel mit anderen Mitstreitern im Mehrkanaleinsatz schlägt. Zum Setup gehören dabei noch der Center-Speaker Vokal, zwei Oberon On-Wall als Rear-Speaker sowie der passende Subwoofer SUB E-12F.

Die Standbox Oberon 7 hat uns bereits im Einzeltest überrascht. Damals noch in weißer Ausführung.

Aufstellung, Ausrichtung, Feinjustage

Geliefert wird das dänische Sextett in stabilen Kartonagen. Jede Box ist von einem Stoffbeutel umhüllt und sitzt sicher in passenden Polystyrol-Teilen. So verpackt, besteht keine Gefahr, dass auf dem Transportwege irgendetwas verrutscht und dadurch beschädigt werden könnte. Einmal ausgepackt, geht es dann gleich an die Aufstellung meiner Testprobanden. Aufgrund ihrer superflachen Bauweise kommen die Oberon OnWall, der Name lässt es bereits vermuten, direkt an die Wand. „An die Wand“ ist dabei ernst zu nehmen, denn diese Lautsprecher wurden so konzipiert, dass sie direkt an der Wand stehend oder hängend die beste Klangperformance liefern. Aufgrund seiner frontseitig platzierten Bassreflex-Öffnung darf auch der Center wandnah platziert werden. Lediglich den Standlautsprechern Oberon 7 sollte man ein wenig Freiraum gönnen. Durch den nach hinten gerichteten Reflexport könnte die Aufstellung nahe der Wand hier unerwünschtes Basswummern nach sich ziehen. Idealerweise experimentieren sie hier einfach ein wenig. Bereits um wenige Zentimeter verschoben, kann sich ein völlig anderes Klangbild ergeben. Grundsätzlich dauert dies auch nur wenige Minuten.

Um das beste Klangergebnis z uerzielen, wird die Oberon OnWall direkt an die Wand gestellt/gehängt.

Der erste Eindruck

Nachdem ich alle Lautsprecher platziert, ausgerichtet und eingemessen habe, beginnt auch gleich die obligatorische 48-stündige Einspielzeit. In der Zwischenzeit will ich einen ausgiebigen Blick auf meine Testgäste werfen. Zu allererst fallen mir dabei die schicken Standfüße der Standboxen und des Subwofers auf. Sie sind aus Aluminium gefertigt und erwecken den Schein, als würden die Dalis schweben. Ein kleines Element mit großer Wirkung und wirklich sehr schön gemacht. Darüber hinaus machen Oberon-Modelle aber einen generell soliden Eindruck. Die sehr präzise verarbeiteten MDF-Gehäuse wirken sauber proportioniert und sind mit hochwertigen Vinylfurnieren beschichtet. Das sieht so gut aus, dass man fast glauben könnte hier eine echte Holzoberfläche vor sich zu haben. Diesbezüglich stehen dem Kunden übrigens gleich vier verschiedene Optiken zur Verfügung, sodass für jeden Geschmack das Passende dabei sein sollte.
Alle passiven Testprobanden verbindet, dass sie mit den dali-typischen, dunkelroten Schwingsystemen bestückt sind. Aufgrund ihres geringen Gewichts bei zugleich hoher Steifigkeit hat sich die mit Holzfasern verstärkte Papiermembran bei Dali seit Jahren bewährt. Direkt oberhalb der beiden roten Treiber sitzt der Hochtöner. Dali setzt in allen Oberon-Modellen auf eine große Gewebekalotte mit einem Durchmesser von 29 Millimetern. Solch großen Kalotten wird oft nachgesagt, sie würden zu stark bündeln. Das soll hier nicht der Fall sein, Dali verspricht in diesem Fall ein aussergewöhnlich breites Abstrahlverhalten und eine hohe Impulsstärke. Vor mechanischer Beschädigung geschützt, werden die Chassis durch kantenfreie, stoffbezogene Gewebeabdeckungen. Nur der zu meinem Testset gehörige SUB E-12F verfügt nicht über einen solchen „Schutz“. Apropos Subwoofer: Obwohl erstaunlich kompakt gehalten, soll er für den nötigen Tiefgang sorgen. Da habe ich aber auch keine Bedenken, denn die hier eingesetzte 220 Watt-Endstufe und das 250 Millimeter durchmessende Basschassis versprechen jede Menge Leistung.

Regler für Trennfrequenz und Lautstärke, Phasenumschalter und drei Niederpegeleingänge. Der Sub E-12F ist mit allem ausgestattet, was von einem aktiven Subwoofer heute eingefordert wird.

So muß Kino sein …

Nach Abschluss der Warmspielphase starte ich meinen Test mal etwas anders als sonst. Während es normalerweise eher actionreich losgeht, fange ich diesmal langsam an. Beginnen wird diesen Test niemand geringeres als Mr. Slowhand höchstpersönlich. Der Klassiker „Tears in Heaven“, diesmal in einer Art Reggae-Surround-Version interpretiert, versetzt mich schnell in Staunen. Das Oberon-Setup verwandelt mein Kino binnen weniger Sekunden in den Konzertsaal. Vor mir breitet sich eine enorme Bühne auf. Eine, auf der jedes feine akustische Detail deutlich herausgestellt wird, zugleich aber auch Teil eines großen Ganzen ist. Der Sound ist fast schon anfassbar, jeder Saitenzupfer geht durch Mark und Bein. Alles übrigens vom SUB E-12F auf ein äußerst solides Bassfundament gestellt. Das ist das eigentlich Besondere: Der Subwoofer drängt sich nicht auf, er wummert nicht unkontrolliert rum oder überdeckt seine Mitspieler. Im Gegenteil, der E-12F hält sich dezent zurück, ist aber sofort präsent, wenn es drauf ankommt. So muss ein Bassmeister ins Setup eingebunden sein!
Der Sub steht bei mir übrigens zwischen den ganz leicht auf die Referenzposition ausgerichteten Oberon 7. Die Surroundkulisse steht so offenbar perfekt – und das macht Lust auf mehr.
Ich erhöhe die Schlagzahl:. „Pink-Live in Australia“ ist die nächste Blu-ray, die im Player landet. Jetzt wird mein erster Eindruck vollends bestätigt. In „Sober“ steht dann nicht nur die Luftakrobatik im Vordergrund, sondern vor allem die Stimme bzw. der Gesang der Amerikanerin. Wieder erscheint die akustische Bühne sehr breit aufgestellt. Mittendrin Pink, drumherum die mitspielende Band. Die Staffelung gelingt den Dalis erneut sehr gut, die Bühne erstreckt sich sogar ein Stückweit in die Tiefe. Schließt man die Augen, hat man nun tatsächlich fast das Gefühl, man wäre live dabei. Grandios!

Der Oberon Vokal wurde so konzipiert, dass er wandnah oder gar in einem Rack platziert werden kann.

Oberon im Superhelden-Modus

Nach diesem fantastischen Einstieg, lege ich nun noch eine Schippe drauf: Weiter geht’s mit der UHD-Blu-ray des Marvel-Krachers „Avengers – Infinity War“. Genau genommen geht es in die Szene, als Thanos´ rechte Hand Ebony Maw und Cull Obsidian auf der Erde landen, um Dr. Strange den Zeitstein abzunehmen. Strange stehen hingegen Wong, Iron Man und Bruce Banner zur Seite.
Es dauert nicht lange und es entwickelt sich eine Strassenschlacht, die mich sofort packt. Ein Kampf, bei dem ich mehrfach den Kopf einziehen muss, da ich mich akustisch inmitten des Geschehens befinde. Neben des erneut auffälligen Detailreichtums, der die Szenerie imponierend lebendig macht, wird mein Hörraum bis in den letzten Winkel mit Sound gefüllt. Während es auf der Leinwand so richtig rund geht, nehme ich unglaublich viele Sounddetails und eine beeindruckende Räumlichkeit wahr. Wie gesagt, jetzt bin ich mittendrin. Um mich herum sind die Avengers in einen Kampf verwickelt, den sie kaum gewinnen können und ich bin hautnah dabei. Unbedingt zu erwähnen ist der SUB E-12F, der seinen Teil zur brachial wirkenden Klangkulisse beiträgt. Die Bassgewalt, mit der der kleine Dali-Woofer hier agiert, ist dem Kampf der Riesen auf der Leinwand auf jeden Fall ebenbürtig. Der Tiefbass ist absolut solide und präzise und wird immer wieder von knackigen, unglaublich schnellen und knochentrockenen Kickbässen abgelöst, die durch Mark und Bein gehen. Mit einem solchen Sound macht Heimkino erst so richtig Spaß!
Und zwar soviel Spaß, dass meine Buttkicker kaum noch benötigt werden. Der Boden und die Sitze beben zwischenzeitlich auch ohne Zutun der Körperschallwandler. Klasse, eine solche Performance habe ich bisher nur mit deutlich höherpreisigen Sets erlebt!

Hauptlautsprecher leicht auf den Referenzplaztz eingewinkelt und Subwoofer in der Front: So aufgestellt, liefert das Oberon-Setup in unserem Kino die beste Klangperformance.

Tiefbass, Kickbass? Kein Problem!

Zum Abschluss geht es dann noch in die Königsdisziplin: „Star Wars-Episode 1“, das Pod-Rennen. Eine Szene, die wohl jeder Filmfan kennt und schon des Öfteren gesehen bzw. erlebt hat. Ohne zuviel vorweg zu nehmen: Meine bisherigen Eindrücke werden jetzt nochmal eindrucksvoll bestätigt. Anakin Skywalker ist auf seinem altertümlich wirkenden Renner unterwegs. Die tackernden Motorgeräusche stehen voller Dynamik im Hörraum. Drumherum die jubelnden Zuschauer und der doppelköpfige Stadionsprecher, der von der Decke zu mir herab zu sprechen scheint. Wow, was für eine Soundkulisse. Mein knapp 20 Quadratmeter großes Kino ist jetzt akustisch bis in den letzten Winkel ausgeleuchtet – und wieder befinde ich mich mitten im Geschehen. Neben der beeindruckenden Staffelung macht sich aber auch jetzt die Art und Weise bemerkbar, mit der das Setup Details behandelt. Selbst kleinere akustische Einzelheiten gehen nicht verloren, als es so richtig zur Sache geht. Das ist zu einem Großteil auch der korrekten Arbeit des Subwoofers zu verdanken. Statt alles zu überdicken, arbeitet der Dali 12-Zöller erstaunlich kontrolliert und souverän. Explosionen, beispielsweise als einer der Renner in der Höhe an einem Stalaktiten zerschellt, kommen knochentrocken und mit ungewohnter Präzision. Der Bass ist fast genauso schnell wieder weg, wie er kam. Nachschwinger sind kaum wahrnehmbar. Die Surroundkulisse ist quasi frei von Überdickung. Das mag dem einen oder anderen Filmfan vielleicht ein bisschen wenig an Bass sein aber das lässt sich mit einem Dreh am Volume-Steller ändern. Für meinen Geschmack ist die Tieftonintensität allerdings genau richtig.
Kleiner Tipp an dieser Stelle: Wer es gern noch intensiver mag oder wem die Raumgeometrie in Sachen Basswiedergabe Probleme bereitet, dem empfiehlt sich der Einsatz eines zweiten Subwoofers. Dabei geht es dann nicht um mehr Leistung, sondern eher darum Raummoden besser in den Griff zu kriegen.

Keine Lautsprecher im Weg: Die Oberon OnWall hängen links und rechts an der Seitenwand auf Höhe der hinteren Sitzreihe. Die im Bild sichtbaren SurroundBack-Speaker wurden für unseren Test deaktiviert.

Fazit

Chapeau! Das Dali Oberon-Setup hat meine Erwartungen deutlich übertroffen. Was man hier für einen Setpreis von aktuell knapp 2.500 Euro bekommt, ist schlicht und einfach beeindruckend.
Unglaublicher Detailreichtum, gepaart mit dem nötigen Punch und einer tollen Präzision lassen das Herz eines jeden Heimkinofans höher schlagen. Der Technologietransfer aus Dalis Topserien macht sich akustisch deutlich bemerkbar. Kurz gesagt: Für den aufgerufenen Preis ist die Oberon-Serie ein absoluter Preis-Leistungshammer, der es locker mit vielen deutlich höherpreisigen Surround-Sets aufnehmen kann.

Test & Text: Thomas Schumann
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 89/90
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

89 of 100

89 of 100

89 of 100

190324.Dali-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Dali
Oberon 5.1-Set
Produktkategorie:5.1-Heimkino-Set
Preis:um 2.494,00 Euro / Set
Garantie:- 5 Jahre Lautsprecher
- 2 Jahre Subwoofer
Ausführungen:- Esche Schwarz
- Eiche hell
- Walnus dunkel
- Weiß
Vertrieb:DALI GmbH, Bensheim
Tel.: 06251 / 9 44 80 77
www.dali-deutschland.de
Abmessungen (HBT):Oberon 7: 1015 x 200 x 340 mm
Oberon Vokal: 161 x 441 x 295 mm
Oberon OnWall: 385 x 245 x 120 mm
Sub E-12F: 370 x 340 x 380 mm
Gewicht:Oberon 7: 14,8 Kg
Oberon Vokal: 7,45 Kg
Oberon OnWall: 4,9 Kg
Sub E-12F: 14,7 Kg
Hochtöner:1 x 29 mm (Gewebekalotte)
Tief-/Mitteltöner:Oberon 7: 2 x 180 mm
Oberon Vokal: 2 x 130 mm
Oberon OnWall: 130 mm
Sub E-12F: 250 mm
Lieferumfang:Dali Oberon 7:
- Gewebeabdeckungen
- Sockel
- Spikes
- Bedienungsanleitung

Dali Oberon Vokal:
- Gewebeabdeckungen
- Anleitung

Dali Oberon OnWall:
- Gewebeabdeckungen
- Gummifüßchen
- Anleitung

Dali SUB E-12F:
- Netzkabel
- Sockel
- Anleitung
Besonderes:+ Exzellente Raumdarstellung
+ tiefe Bassabstimmung
+ feine Auflösung
+ wohnraumtaugliches Design
+ gute Verarbeitung
+ flexible Aufstellung
+ homogenes Zusammenspiel
+ hohe Langzeithörtauglichkeit
+ attraktiver Preis
Benotung:
Klang (60%):89/90
Praxis (20%):89/90
Ausstattung (20%):89/90
Gesamtnote:89/90
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunghervorragend
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