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Neues Hörerlebnis: Mit dem Soundprozessor WBE Quadro No.88 wird aus der herkömmlichen Stereo-Wiedergabe eine Quadrofonie-Beschallung von vier Seiten. Live-Musik wirkt damit noch livehaftiger, Studioaufnahmen deutlich lebendiger. Wie es geht, was man dafür braucht und wie es wirkt, zeigen wir in diesem Test.

Der WBE Quadro No.88 besteht aus dem Audioteil (rechts) und dem Netzteil (links). Das Design mit der schwarzen, hochglänzenden Acrylfront und den chromblitzenden, abgeflachten Bedienknöpfen ist charakteristisch für WBE.

Quadrofonie – das war, nachdem sich Stereo gegen Mono durchgesetzt hatte, Ende der 1960er-Jahre die nächste Steigerung. Die Beschallung mit zusätzlichen hinteren Lautsprechern versprach einen bis dato nie gekannten Rundum-Klang. Die konkurrierenden HiFi-Hersteller entwickelten verschiedene Quadrofonie-Verfahren, die sich im HiFi-Bereich letztlich alle nicht durchsetzen konnten, im Kino- und Home Cinema-Bereich aber als Vorläufer des heutigen Surround- und Mehrkanaltons gelten. Der Audio-Spezialist WBE ist nun angetreten, das Quadrofonie-Erlebnis im HiFi-Bereich wieder möglich zum machen – mit den normalen Stereo-Aufnahmen, die man als Schallplatte und CD im Regal oder als File auf der Festplatte hat. Dafür hat Walter Bret, Gründer, Entwickler und Namensgeber von WBE, mit dem Quadro No.88 einen Quadrofonie-Prozessor kreiert, der aus dem Portfolio der Baden-Württemberger herausragt.

Für die Quadrofonie braucht der Quadro No.88 noch verstärkende Mitspieler. Man kann die eigene konventionelle Stereo-Anlage nutzen, dann benötigt man noch eine weitere Endstufe. Man kann die Kette aber auch mit einzelnen Komponenten gestalten. Hier spielt der Quadro No.88 samt seinem ausgelagerten Netzteil mit dem Vorverstärker WBE Veracity No.48, der ebenfalls eine externe Stromversorgung besitzt. Als Stereo-Endstufen für die Front- und Rear-Beschallung kommt, jeweils außen stehend, eine WBE Essence No.330 zum Einsatz.

Was bewirkt der Quadro No.88?

Der Quadro No.88 setzt auf die schon damals gängigste Quadrophonie-Form: die sogenannte „Pseudo-Quadrofonie“. Sie ist die dritte Spielart neben der echten Quadrofonie, die durchgängig mit vier diskreten Klang-Kanälen arbeitet und deshalb aufwändig in punkto Software und Hardware ist, und der Matrix-Quadrofonie, bei der die vier Kanäle trickreich kodiert sind, so dass alle Informationen in ein Stereo-Signal verpackt werden können. Bei der Wiedergabe stellt ein Decoder dann die vier Kanäle wieder her. Die Pseudo-Quadrofonie funktioniert hingegen anders: Hier gibt es kein ursprüngliches Vierkanal-Signal. Stattdessen wird das Signal einer konventionellen Stereo-Aufnahme über vier Lautsprecher wiedergegeben. Dabei sind über die hinteren Lautsprecher nur die Rauminformationen zu hören. Genau diese Erzeugung des Rear-Sounds ist der Job des Quadro No.88. Damit schafft diese Quadrophonie-Form ebenfalls den Eindruck, mitten im Geschehen zu sein, wenn auch der Effekt einer echten Mehrkanal-Wiedergabe, wie wir sie heute von den Filmton-Formaten kennen, natürlich nicht erreicht werden kann. Es geht also eher um die Intensivierung des Hörerlebnisses und um ein Mehr an räumlicher Abbildung. Das ist der Sinn und Zweck des Quadro No.88.

Der gesamte Verstärker- und Lautsprecher-Aufbau für die Quadrophonie-Wiedergabe: Vom (hier nicht abgebildeten) Zuspieler geht es in den Vorverstärker (hier die WBE Veracity No.48 samt Netzteil), von dem Vorverstärker dann einerseits zu der Endstufe für die Front-Beschallung (hier die WBE Essence No.330) und andererseits zum Prozessor Quadro No.88. Er liefert das von ihm erzeugte Rear-Signal an eine Endstufe für die rückseitige Beschallung (hier abermals die WBE Essence No.330). Nun benötigt man für die Wiedergabe noch vier Lautsprecher (hier mit LS bezeichnet): je ein Paar für den Front-Sound und für den Rear-Sound.

Was brauche ich für den Quadrofonie-Sound?

Damit der Quadro No.88 diese Aufgabe erfüllen kann, benötigt er einige Mitspieler. Wer eine herkömmliche Stereo-Anlage hat, besitzt bereits alle Komponenten für die Beschallung der Front. Der Verstärker dieser Anlage sollte aber einen Pre Out haben. Von hier wird nämlich das vorverstärkte Stereo-Signal in den Quadro No.88 geführt. Er erzeugt daraus nun die Signale für die hinteren Kanäle. Für die Rear-Beschallung benötigt man nun noch eine Stereo-Endstufe und ein Paar Lautsprecher – und natürlich ausreichend lange Kabel von der Endstufe zu diesen Lautsprechern. Damit ist das Set komplett. Wer eine völlig homogene Wiedergabe erreichen möchte, greift auf passende Komponenten des gleichen Herstellers zurück. Die hat WBE natürlich in petto – und damit sind wir wieder bei dem Portfolio von WBE: Eigentlich ist die High End-Manufaktur seit ihrer Gründung 1993 vor allem für audiophile Stereo-Verstärker jeglicher Façon bekannt, angefangen von einer Palette an Phono- und Kopfhörer-Preamps über verschiedenste Vorstufen und Vollverstärker bis hin zu ausgewachsenen Endstufen in Mono und Stereo.

Als Vorverstärker dient der WBE Veracity No.48. Er ist wie der Quadro-Prozessor mit einem externen Netzteil versehen.

Sauberster Aufbau, amtliche Qualität

Das Know-How aus diesem Verstärkerbau und aus andereren selbstentwickelten Audio-Lösungen ist jetzt natürlich auch in den brandneuen WBE Quadro No.88 eingeflossen. Das beginnt schon beim Design: Mit der hochglänzenden Acrylfront in Schwarz und den charakteristisch abgeflachten, verchromten Bedienknöpfen pflegt dieser Prozessor das Erscheinungsbild aller WBE-Komponenten. Dementsprechend besteht auch das dahinter angesetzte Gehäuse aus dem WBE-üblichen millimeterdicken Feinstruktur-Korpus samt tadellos ausgeführtem schwarzem Lacküberzug. Mit diesem Design harmoniert der Quadro No.88 eigentlich mit jedem Ambiente. Die unter die doppelte Bodenplatte gesetzten polierten Chromfüße runden dieses Design ab. Mit ihren aufwändig eingefassten Gummizylindern sorgen sie für eine effektive Schwingungsdämpfung. Auch unter der Haube trifft man auf beste Bauteile, sauberste Fertigung und erstklassigen Schaltungsaufbau. Hier kann man sich durchaus wundern: Anders als vermutet wirkt im Quadro No.88 keine digitale Mikroprozessorsteuerung, der Schaltungsaufbau ist von Anfang bis Ende analog. Die Material- und Fertigungsqualität wird bei den beiden frontseitigen Bedienelementen geradezu spürbar: Da ist einerseits das Präzisions-Potentiometer von Alps, mit dem in feinsten Nuancen die Lautstärke verändert werden kann, und da ist andererseits der perfekt rastende Drehschalter, mit dem man einen der drei Eingänge auswählt. Dies wird durch ein sattes Klicken des jeweiligen Relais, das den betreffenden Eingang nun freischaltet, hörbar. Auch das ist amtlich gelöst.

Als Endstufen dienen sowohl für die Verstärkung der Front- als auch der Rear-Signale zwei Stereo-Endverstärker WBE Essence No.330. Die Endstufe für die Frontlautsprecher ist auf Niederohmigkeit getrimmt, die Endstufe auf eine optimale Performance mit Rear-Speakern zwischen vier und acht Ohm. WBE passt seine Verstärker nach Kundenwunsch an.

Ein- und Ausgänge

À propos Eingänge: Drei Stereo-Inputs stehen zur Verfügung. Hier wird das Musik-Signal eingespeist, das vom Zuspieler (etwa einem CD-Player) stammt, von einem Stereo-Preamp bereits vorverstärkt worden ist und von dessen Pre Out-Anschluss nun zum Quadro No.88 geführt wird. Dabei dient jeder Eingang des Prozessors einem eigenen Einsatzzweck. Der erste Input nimmt das Signal jedes Vorverstärkers entgegen, der nicht aus dem Hause WBE stammt. Der zweite und dritte Eingang hingegen sind genau für solche WBE-Preamps ausgelegt: Input 2 für das Transistor-Modelle Veracity No.48 und Input 3 für das hybride Röhren/Transistor-Modell Continuance No.84. Die hier angelieferten Signale werden nach der Bearbeitung durch den Quadro No.88 dann für eine nachfolgende Stereo-Endstufe bereitgestellt, die die rückseitigen Lautsprecher antreibt. Dies kann eine WBE-Endstufe sein oder ein Fremdfabrikat. Bei den Ausgängen des Quadro No.88 hat man nun die Wahl zwischen dem DC-gekoppelten und dem AC-gekoppelten Output. Den „DC Out“ bezeichnet man auch als direkt gekoppelten Ausgang. Hier wird auf einen abschließenden Kondensator im Signalweg verzichtet, weil dieser oft als klangverschlechternd wahrgenommen wird. Für diese DC-Kopplung muss die nachfolgende Endstufe aber auch geeignet sein. Beim üblicheren AC Out hingegen ist genau dieser Koppelkondensator eingebaut. Er verhindert, dass etwaige Gleichstromanteile des Signals den nachfolgenden Verstärker schädigen. All diese Ein- und Ausgänge des Quadro No.88 sind über qualitativ erstklassige, vergoldete Cinch-Buchsen realisiert. Zusätzlich besitzt der Quadro No.88 einen hochwertigen Erdungsanschluss, der bei etwaigen Brummschleifen für einen Potenzialausgleich und damit für Ruhe sorgt.

Die Anschlüsse des Quadro No.88: links die Eingangssektion mit drei verschieden konfigurierten Inputs, rechts die Ausgangsabteilung – hier hat man die Wahl zwischen dem AC Out (mit Kopplungskondensator im Ausgangsweg) und dem DC Out (ohne Kopplungskondensator im Ausgangsweg). Ganz rechts sitzt die vergoldete Erdungsklemme, darunter sieht man das zum Netzteil führende Kabel.

Für besten Klang: Schaltungs-Finessen und Netzteil-Auslagerung

Von der Rückseite des Quadro No.88 geht nun noch ein fest angeschlossenes, nicht abnehmbares Kabel ab. Es mündet in einen Fünfpolstecker, der am externen Netzteil angeschlossen wird. Diese Auslagerung der Stromversorgung bürgt dafür, dass die empfindliche Audioschaltung des Quadro No.88 nicht von elektromagnetischen Störungen beeinflusst wird, wie sie Netzteile gerne verursachen. In diesem Fall sorgt eine geometrisch wie optisch perfekt zum Prozessor passende Spannungsversorgung mit einem 50VA-Netzteil für eine kräftige und hochstabile Bestromung des Prozessors. Das sind beste Voraussetzungen für einen sauberen, dynamischen Klang. Diesen Klang können Cracks, wenn sie möchten, nun noch optimieren. Dafür schraubt man den Quadro No.88 auf, um Zugang zu den rotweißen DIP-Schaltern auf der Platine zu bekommen. Diese sogenannten „Mäuseklaviere“ erlauben mit kleinen Schiebeschaltern eine Veränderung mehrerer Werte. Da ist zuerst die oberen Grenzfrequenz, die man auf 57, 25 und 18 Kilohertz herabsetzen kann. So können die Höhen beschnitten werden, wenn die Rear-Lautsprecher zu grell klingen. Als nächstes lässt sich die untere Grenzfrequenz mit zahlreichen Werten zwischen 0 (unbegrenzt) und 230 Hertz einstellen. So kann man eine zu basslastige Wiedergabe verhindern. Darüber hinaus ist die Phase des Ausgangssignals bestimmbar: 0 Grad bedeutet, dass das Rear-Signal phasengleich mit dem Front-Signal ist, 180 Grad bedeutet, dass das Rear-Signal gegenphasig zum Frontsignal ist. Ein solcher Versatz um 180 Grad bietet sich an, wenn Front- und Rear-Beschallung kein harmonisches Ganzes ergeben, etwa aufgrund der Entfernung der hinteren Boxen zum Hörplatz. Das muss man einfach selbst ausprobieren. Zu guter Letzt ist die dynamische Ausgangsimpedanz mit einer Widerstands-Umschaltung von 115 auf 560 Ohm anpassbar. Diese ganzen Schaltungs-Finessen kann man aber getrost den Profis überlassen, die passende Einstellung übernimmt für den Kunden aber natürlich auch WBE.

Hier die Prozessor- und Verstärker-Phalanx mit den Frontlautsprechern Orbid Palum.

Der WBE Quadro No.88 in der Praxis

Bei uns hat WBE bereits eine Voreinstellung vorgenommen: Die Ausgangsphase ist um 180 Grad gedreht, die obere Grenzfrequenz auf 25 Kilohertz gestellt, die untere Grenzfrequenz auf 94 Hertz gesetzt, der Widerstandswert für die dynamische Ausgangsimpedanz auf 115 Ohm eingestellt. Sp passt es prima mit den angeschlossenen Komponenten. Die Verstärker stammen dabei samt und sonders von WBE. Für die Frontbeschallung kommen die Vorstufe Veracity No.48 und die rund 200 Watt pro Kanal leistende Stereo-Endstufe Essence No.330 zum Zuge. Eine zweite Essence No.330 verstärkt dann das vom Quadro No.88 kommende Rear-Signal. Als Lautsprecher dient ein Set von Orbid Sound. Frontal schallwandelt ein Paar der von uns bereits getestete Standlautsprecher Orbid Sound Palum. Den rückseitigen Sound liefern zwei Orbid Sound Sculptor. Diese brandneuen würfelförmigen Rears aus der Beyond-Serie sind für den Einsatz als Quadro- oder Effektlautsprecher konzipiert. Deshalb sind sie auf zwei benachbarten Seiten mit jeweils einem Kalotten-Hochtöner bestückt, das sorgt in dem für die Ortung wichtigen Frequenzbereich für eine Diffusion des Schalls. Die Mitten und tieferen Töne übernimmt ein Konus-Lautsprecher. Er strahlt nach unten ab, dadurch breiten sich seine Schallanteile rundum aus. Nachdem dies alles schließlich aufgestellt und verkabelt ist, kann es endlich losgehen. Wir sind natürlich erst mal gespannt, ob der Quadro No.88 wirklich den Live-Eindruck von Aufnahmen verstärken kann. Deshalb legen wir zuerst „Trouble’s What You’re In“ auf, Fink hat diesen Song 2011 live in der Londoner Union Chapel gespielt. Das klingt vom ersten Takt an toll: Fink spielt auf der Gitarre das Intro, setzt mit dem Gesang ein – aber es bleibt eine mit schöner Räumlichkeit wiedergegebene Stereo-Aufnahme. Mh… dann drehen wir mal den Quadro No.88 weiter auf – und jetzt kommt das Aha-Erlebnis: Nun sind wir eingehüllt in den Hall der Halle oder jenem Hall, der der Aufnahme zugemischt worden ist. So oder so: Wir erleben eine deutliche Steigerung der Räumlichkeit. Fink spielt seine Gitarre sehr perkussiv, er schlägt mit der rechten Hand rhythmisch auf die Saiten, so dass man fast ein zusätzliches Percussion-Instrument auf der Bühne vermutet. Diese Schläge hallen nun nach – und dieser Nachhall kommt wirklich von hinten. Nun hören wir genauer hin: Auch die Gitarrentöne und der Gesang klingen von hinten nach – so, wie es bei einem Konzert auch passiert: Erst hören wir, was von der Bühne kommt, dann die Reflexionen des Schalls von den Hallenwänden. Die Wiedergabe hat neben einem Zugewinn an Räumlichkeit auch eine etwas größere Fülle bekommen. An diesen Zugewinn gewöhnt man sich ganz schnell: Kaum schalten wir die Rear-Speaker ab, haben wir das Gefühl, dass nun etwas fehlt. Erst nach einiger Zeit sind wir wieder bereit für eine normale Stereo-Wiedergabe. Also Vorsicht: Diese Quadro-Beschallung birgt Suchtpotenzial!

Eintauchen in den Klangkosmos

Dabei haben wir dieses Potenzial noch gar nicht ausgereizt: Wir können zum Ersten noch mehr Rear-Anteile dazugeben. WBE kann den Quadro No.88 übrigens auf die verwendete Lautsprecher anpassen, um hier genug Headroom zu schaffen. Also geben wir nun mal mehr Gas, und ja: Da steigert sich der Spaß! Irgendwann ist allerdings ein Punkt erreicht, wo es unnatürlich klingt. Also: Ein klein wenig den Pegel reduzieren, schon passt es optimal. Dabei fällt uns eins auf: Auch bei stärkerer Beschallung von hinten vermeidet der Prozessor den Fehler, akustische Ereignisse nach hinten zu legen, die dort nichts zu suchen haben. Das musikalische Geschehen bleibt also immer vorn. Das ist für Live-Aufnahmen essenziell, muss aber natürlich auch bei Studio-Produktion so bleiben. Wir testen dies mit „Celestial Echo“, der Zusammenarbeit von Malia mit Boris Blank, dem genialen Soundtüftler von Yello. Dieser Song entführt uns schon in der Stereo-Wiedergabe mit seinem unter uns wabernden Klangteppich, den um uns schwirrenden Sounds und den von links nach rechts und zurück oszillierenden Geräuschen aus der realen Welt in einen irrealen Klang-Kosmos. Mit dem Quadro No.88 ist dieses „Celestial Echo“ aber geradezu atemberaubend! Das Intensitäts-Plus gilt auch für den Gesang: Malias schon in Stereo äußerst betörende Stimme hat nun, da sie uns fast umschlingt, dann verhallt auf den Rears ausklingt und schließlich in der Ferne ins Nichts wandert, eine hocherotische Anziehungskraft. Noch intensiver wird es, wenn wir die Rear-Speaker so aufstellen, dass ein Hochtöner uns direkt beschallt und der andere im 45-Grad-Winkel Richtung Rückwand strahlt. Wow! Nächste Steigerung: Wir machen die vorab bereits eingestellte Phasendrehung des Rear-Signals rückgängig. Das ist für unsere Aufstellung im Testraum die logischere Einstellung, weil die Rears doch recht nah am Hörsofa stehen. Diese Annahme bestätigt sich auch akustisch: Nachdem wir die entsprechenden Schalter am Mäuseklavier des Quadro No.88 umgelegt haben, wird das Klangbild konsistenter, homogener, stimmiger. Die Wiedergabe ist präziser und die Wirkung noch grandioser: Nun scheinen manche Geräusche wirklich auch von hinten zu kommen. Das Eintauchen in den Klangkosmos ein umso größeres Erlebnis.

Die Quadro-Wiedergabe gelingt mit ganz normalen Stereo-Files vom Computer oder Musiktracks von CD. Als Zuspieler haben wir unseren CD/SACD-Player Oppo UDP-203 gewählt, er steht hier im unteren Fach des Sideboards.

Fazit

Dem Soundprozessor WBE Quadro No.88 gelingt es geradezu verblüffend, aus einer normalen Stereo-Aufnahme einen beeindruckenden Quadrafonie-Sound zu kreieren: Studioproduktionen gewinnen an Lebhaftigkeit, Live-Aufnahmen haben mehr Atmosphäre. Das Musikhören wird in beiden Fällen zu einem intensiveren Erlebnis. Dafür bedarf es neben dem Prozessor allerdings einiger Mitspieler: Wer bereits eine Stereoanlage besitzt, braucht neben zweier Rear-Boxen noch eine Endstufe. Wer zugunsten des homogenen Klangs alles aus einer Hand möchte, bekommt von WBE ein High End-Ensemble, das mitsamt der ausgelagerten Netzteile sechs Komponenten umfasst – und dann sowohl in Stereo wie in Quadro einen herausragenden Klang liefert. Vor der Quadro-Wiedergabe müssen wir aber eindringlich warnen: Achtung, Suchtgefahr!

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 97/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: angemessen

98 of 100

96 of 100

97 of 100

200124.WBE-Testsiegel

Technische Daten

Modell:WBE
Quadro No.88
Produktkategorie:Quadro-Soundprozessor, vollanalog
Preise:Prozessor WBE Quadro No.88: ab 1.920, 00 Euro

weitere im Test verwendete Komponenten:
- Vorstufe WBE Veracity No.48: ab 2.590, 00 Euro
- Stereo-Endverstärker WBE Essence No.330: ab 3.820,00 Euro/Stück
- Front-Lautsprecher Orbid Palum: ab 5.800,00 Euro / Stück
- Rear-Lautsprecher Orbid Sculptor: 690,00 Euro / Stück
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Schwarz
Vertrieb:WBE Audioelektronik, Ilshofen-Oberaspach
Tel.: +49 7904 / 944 144
www.wbe-audio.com
Abmessungen (HBT):- Audioteil:
- 80 x 132 x 250 mm (ohne Anschlüsse und Bedienelemente)
- 80 x 132 x 300 mm (mit Anschlüssen und Bedienelementen)
- Netzteil:
- 80 x 132 x 250 mm (ohne Anschlüsse)
- 80 x 132 x 330 mm (mit Anschlüssen)
Gewicht:- Audioteil: 2,0 kg
- Netzteil: 2,6 kg
Eingänge analog:1 x unsymmetrisch (Cinch) für Vorverstärker (Fremdfabrikat)
1 x unsymmetrisch (Cinch) für Vorverstärker WBE Veracity No.48
1 x unsymmetrisch (Cinch) für Vorverstärker WBE Continuance No.84
Ausgänge analog:1 x unsymmetrisch (Cinch) DC Out
1 x unsymmetrisch (Cinch) AC Out
Lieferumfang:- WBE Quadro No.88
- externes Netzteil
- Messprotokoll des Frequenzganges
Optionales Zubehör:Lautstärke-Fernbedienung mitfreiprogrammierbarem, lernfähigem Infrarotgeber
Pros und Kontras:+ deutliche Intensivierung des Räumlichkeitseindrucks und des Hörerlebnisses
+ Lautstärkeverhältnis von Front- und Rear-Beschallung regelbar
+ Grenzfrequenzen, Ausgangsphase und dynamische Ausgangsimpedanz einstellbar
+ hervorragende Klangqualität
+ erstklassige Verarbeitung
+ externes Netzteil

- insgesamt viele Komponenten mit entsprechendem Platzbedarf
Benotung:
Klang (60%):98/100
Praxis (20%):96/100
Ausstattung (20%):97/100
Gesamtnote:97/100
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungangemessen
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