Home » Tests » Roberts Radio Rambler BT – Außen Nostalgie, innen Hightech mit Spitzensound
5. August 2020
von Stefan Meininghaus
RedakteurMit dem kombinierten DAB/Bluetooth-Radio Rambler BT liefert der traditionsreiche Radiohersteller Roberts Radio einen kleinen Geniestreich. Einen, der gleich mehrere Kundenwünsche auf einmal erfüllt: Hohe klangliche Qualitätsansprüche, technisches Know-How und die nostalgische Optik der 70er-Jahre. Dieses Radio spielt klassische FM-Sender ebenso wie DAB/DAB+ – und es lässt zusätzlich das Smartphone via Bluetooth als persönliche Radiostation zu.

Das Rambler BT ist kompakt in seinen Abmessungen und trotzdem ein echter Hingucker!
Als Roberts Radio seinen originalen Rambler in den 1970er-Jahren auf den Markt brachte, war das der Startschuss zu einer großen Erfolgsgeschichte. Ein Radio war geboren, das mit seiner Optik perfekt in die Zeit passte. Mehrere Jahrzehnte Später sind die 70er wieder en vogue und auch der Rambler kommt wieder – im Retro-Look und mit der heutzutage kaum verzichtbaren Bluetooth-Funktion. Auf diese Weise befriedigt das Radio zugleich den Wunsch der Nostalgiker unter uns nach dem Design der guten alten Zeit und den Anspruch, auch bei einem einfachen Radio nicht auf moderne Zuspielmöglichkeiten zu verzichten. Wie das klingt, welche Funktionen den Audiofreund erwarten und wie die 70er-Jahre-Designansprüche umgesetzt wurden, das wird dieser Test zeigen. Ich freue mich auf eine kleine Zeitreise!

Der Rambler BT ist bis ins kleinste Detail superschick gestylt.
Das Design trifft den nostalgischen Nerv, die Qualität stimmt
Dass „Retro“ in ist, dürfte mittlerweile allgemein bekannt sein. Ein Blick in Möbelmärkte, Gebrauchtwagenbörsen oder auf die Titel diverser Modemagazine genügt, um diesen Trend zu erkennen. Das Roberts Rambler BT steht einem Original der Seventies rein visuell in nichts nach: Das pastellfarbene Kunststoffgehäuse (erhältlich in Creme, Grün und Blau), die seitlichen Elemente in Holzoptik, die runden Drehregler und der gerundete Tragegriff, all dies hätte ein Radio genauso auch vor 45 Jahren schon zieren können. Dieses Modell ist allerdings nicht nur ein optisches Schmuckstück, sondern auch qualitativ höchst ansprechend. Sämtliche Materialien wirken vergleichsweise hochwertig und die Verarbeitung ist exakt und harmonisch. Ohne scharfe Kanten und ohne offensichtliche Schwachstellen. Das Rambler ist ein echter Hingucker und liegt wirklich gut in der Hand. Klein, kompakt, elegant und robust – das sind die passenden Attribute.

Warme Pastelltöne, markante Rippen. Das Design des Rambler BT ist ganz klar eine Hommage an die 70er-Jahre.
„Nur“ ein Radio? Von wegen! Die Funktionen in der Kurzfassung
Man könnte auf die Idee kommen, dass das klassische Tischradio eine aussterbende Gattung ist. Ganz so klassisch ist der Rambler BT aber gar nicht. Dafür ist er zu vielseitig, folgende Funktionen sprechen für sich: DAB- und UKW-Radioempfang mit jeweils zehn Speicherplätzen für Ihre Lieblingssender, Bluetooth-Modus für die kabellose Zuspielung vom Smartphone oder Tablet, ein Aux-Eingang für die Verbindung mit CD- oder MP3-Player etc. Dazu kommen praktische Features wie eine Einschlaf- und Weckfunktion für den Einsatz neben dem Bett, die automatische Einstellung der Uhrzeit, eine detaillierte Displayanzeige (mehr dazu im nächsten Abschnitt), Dimmerfunktion und Sprachwahl mit sechs verschiedenen Sprachen im Display.
Natürlich ist diese kurze Zusammenfassung nicht die Neuerfindung der Unterhaltungselektronik. Aus meiner Sicht aber beinhaltet der Ausstattungsumfang alles, was ich von einem Radio im klassischen Sinne heutzutage erwarten kann. Die Hausaufgaben hat man bei Roberts also gemacht!

Ein Kopfhörerausgang gehört ebenso zum Ausstattungsumfang.
Ganz schön wortgewandt: Das Display als Info-Plattform
Eine Besonderheit des Roberts Radio Rambler BT besteht in seiner Display-Funktionalität. Die Informationen, die ich hierüber abrufen kann, gehen weit über das Übliche (Modus, Radiosender, Uhrzeit) hinaus. Der Rambler BT informiert mich über das Genre des Senders, die aktuelle Signalstärke, die Frequenz, die Senderfamilie, die anliegende Bitrate des aktuellen Senders sowie über Uhrzeit und Datum. So ist der Hörer zu jeder Zeit auf dem aktuellen Stand. Ausserdem erleichtert diese umfangreiche Informationsgebung die Bedienung des Radios. Im Zusammenhang mit dem Thema Display wäre vielleicht noch zu sagen, dass mir persönlich die Dimmerfunktion sehr gut gefällt. In vier Abstufungen lässt sich die Helligkeit an die Lichtverhältnisse der Umgebung und die Situation (will ich einschlafen oder wach bleiben?) anpassen. Das ist gerade dann von großem Nutzen, wenn das Tischradio im Schlafzimmer eingesetzt wird. Die Schrift bleibt in jedem Modus schön klar und gut lesbar.

Das Diplay informiert über Uhrzeit, Sender, Lautstärke etc, ist vergleichsweise groß und sehr gut ablesbar.
Wo kommt der Strom her? Steckdose oder Batterie?
Immer wichtiger in der heutigen Zeit ist die Mobilität. Dieser Trend macht natürlich auch vor einem Radio nicht halt. In der Küche, im Wohn- oder Schlafzimmer ist das Radio direkt mit dem Stromnetz verbunden. Aber wie sieht es aus, wenn ich einen musikalischen Begleiter für die Open-Air-Saison brauche? Zwar fehlt dem Rambler der fast schon obligatorisch integrierte Akku, allerdings kann hier das Batteriefach aushelfen. Mit vier 1,5-Volt-Batterien gefüllt, ist stundenlange Unabhängigkeit und Mobilität garantiert. Ein kleiner Tipp: verwendet man im Batteriebetrieb den Eco Energiesparmodus, halten die Batterien nochmal deutlich länger. Insgesamt ist das vielleicht nicht die „modernste“ Funktion, aber eine solide und zuverlässige Lösung, um mit dem Radio mobil unterwegs zu sein. Und: Wer den Rambler BT ohnehin ausschließlich stationär betreibt, muss auch keinen teuren, integrierten Akku bezahlen, den er eh nicht nutzt!

Das Batteriefach befindet sich in der Unterseite des Rambler BT.
Wie klingt der Rambler BT?
Den ersten Teil meines Soundchecks erledigt der Roberts Rambler zusammen mit dem DAB-Sender „Radio BOB!“ Während ich es mir auf der Couch bequem mache, erlebe ich eine Stunde lang echte Klassiker wie „Crazy Little Thing Called Love“, „American Idiot“ und „Don’t Cry“. Auch der „Boss“ und andere Größen der Rockgeschichte geben sich dabei ein Stelldichein. Selbstverständlich ersetzt der Rambler BT nicht die fette HiFi-Anlage im Wohnzimmer. Dafür fehlt ihm auch einfach das Volumen. Dennoch bin ehrlich überrascht, was für eine Kraft aus einem so kleinen Tischradio kommen kann. Es ist aber nicht nur die Power, die das Roberts Radio leistet, auch die Klarheit des Rambler BT überzeugt mich total. Spätestens als ich bei Radioheads „Creep“ voll aufdrehe, stellt mein Testgast sein Potenzial unter Beweis. Die Gitarrenriffs sind ebenso eindringlich wie der atmosphärische Gesang – und alles sehr dynamisch. Live-Atmo im Wohnzimmer!

Trotz kompakter Abmessungen, das Rambler BT ist beispielsweise gerade einmal 12 Zentimeter hoch, spielt das Robert Radiovoluminös und leistungsstark auf.
Was sagt der Bass? Die Belastungsprobe …
Nach dem durchweg positiven Start fahre ich nun härtere Geschütze auf. Jetzt will ich Bassstärke und Belastbarkeit des Rambler BT-Bluetooth-Radios auf Herz und Nieren testen. Ich denke, dass der alte Guns n‘ Roses-Klassiker „You Could Be Mine“ die richtige Wahl dafür ist. Also: Bluetooth eingeschaltet, Radio mit Smartphone gekoppelt. Das ging fix. Dann noch Lautstärke aufgedreht und los geht’s: Axl Rose krächzt sich die Kehle heiser, die Bässe hämmern beachtlich und das kleine Radio macht richtig Betrieb. Signaltransfer und Sound bleiben durchgehend stabil, es kratzt nichts (abgesehen vom Sänger), ein störendes Rauschen kann ich ebenso wenig hören. Stattdessen erlebe ich eine überraschende Tiefe im Song und eine „Gleich fährt der Terminator durchs Wohnzimmer“-Atmosphäre (angelehnt an das Video zum Song). Im wahrsten Sinne des Wortes liefert das Radio verglichen mit anderen seiner Art und Größe ganz großes Klang-Kino!

Die Bluetooth-Verbindung ist superschnell hergestellt. Ist die Quelle „Bluetooth“ am Rambler BT gewählt, gibt er sich auch schon in der Liste verfügbarer BT-Spielpartner zu erkennen.
Was ist eigentlich mit dem Feintuning? Auch da gibt’s etwas
Wo eben noch die Lautstärke ein Thema war, möchte ich noch kurz auf die DRC-Funktion (Dynamic Range Compression) hinweisen, die im DAB-Betrieb zum Einsatz kommen kann. Ist sie aktiviert, werden leisere Töne besser hörbar. Das kann besonders in lauten Umgebungen einen deutlichen Unterschied machen kann. Aktuell beteiligen sich noch nicht alle DAB-Sender an der Verwendung dieser Funktion – das Rambler BT ist aber schonmal dafür vorbereitet. Zudem lässt sich auch das große Display in vier Stufen dimmen. Ein (für mich) sehr wichtiges Feature, wenn man das Roberts Radio im Schlafzimmer betreibt. In der höchsten Stufe strahlt das Display nämlich so hell, dass es das Schlafzimmer ziemlich erhellt. Mittels der „Dimmer“-Taste ist dieses Problem aber schnell gelöst. Ein Druck auf die nebenan befindliche Taste „Info/Menü“ gibt zudem Auskunft über den Titel des gerade laufenden Songs, Interpreten, Genre, Uhrzeit etc.

Das Display ist in vier Stufen dimmbar.
Es wird leiser: Die Hörbuch-Probe zum Abschluss
Nach dem ganzen „Krach“ (im positiven Sinne), möchte ich mir zum Ende meines Hörchecks noch einen Eindruck über die Sprachqualität des Roberts Radios machen. Aus meiner Christopher Moore-Sammlung entscheide ich mich für ein paar Kapitel der „Himmelsgöttin“. Gelesen von Simon Jäger, der vielleicht besten Hörbuch-Stimme des Landes. Ich drehe die Lautstärke schön hoch und lehne mich zurück. Auch jetzt überzeugt mich der Rambler BT dann recht schnell. Die Stimme wird ausgesprochen natürlich reproduziert. So, als würde Jäger mir im gleichen Raum sitzend etwas vorlesen. Besonders der warme Bass und die klaren S-Laute beeindrucken mich. Dies ist übrigens unabhängig vom Charakter, der gerade gesprochen wird. Verstellt der Sprecher seine Stimme bis in die höchsten Höhen, bleibt die Klarheit erhalten. Ähnlich geht es in tieferen Frequenzlagen weiter. Die Stimme ist jederzeit verzerrungsfrei und sauber verständlich.

Auch aus größerer Entfernung ist das Display noch gut ablesbar.
Fazit
Eigentlich gibt es gleich zwei Gründe für die Anschaffung des Rambler BT: Zum einen ist es ein einfaches aber wirklich gutes Radio für den Einsatz draußen, in der Küche, im Schlafzimmer oder wo auch immer. Alle Funktionen, die man einfordert, werden auch geboten. Der Klang ist zudem überdurchschnittlich gut – mit vergleichbar kraftvollen Bässen und einer überzeugenden Klarheit im Sound. Das zweite Argument, das für den Rambler spricht, ist ein optisches: Das gesamte Design-Konzept spricht für sich – und für das Comeback der 70er. Formen, Farbe, Materialien und die komplette Anmutung sind nostalgisch schön. Jedem, der an dieser Epoche seine Freude hat, geht beim Anblick des Radios das Herz auf. Dieses starke Gesamtpaket bekommt man für unter 150 Euro. In meinen Augen optisch und qualitativ ein echter Geheimtipp, der jeden Cent wert ist und der ganz viel Spaß macht!
Test & Text: Stefan Meininghaus
Fotos: Roman Maier
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: gut - sehr gut
79 of 100
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Technische Daten
Modell: | Roberts Radio Rambler BT |
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Produktkategorie: | DAB/Bluetooth-Tischradio |
Preis: | um 150,00 Euro |
Ausführungen: | - Grün/Holz |
Vertrieb: | Audio Selection Creaktiv, Bad Honnef Tel.: 02224/949930 www.robertsradio.com |
Abmessungen (HBT): | 120 x 210 x 85 mm |
Gewicht: | 0,82 kg |
Anschlüsse: | Eingänge: - Bluetooth - DAB - FM - Aux In Ausgänge: - Kopfhöreranschluss (3,5mm) |
Quellen: | - Bluetooth - DAB+/DAB-Tuner - FM-Tuner |
Lieferumfang: | - Roberts Radio Rambler BT - Bedienungsanleitung - Teleskopantenne - Netzadapter |
Besonderheiten: | + Akkubetrieb möglich + agiler Grundton + hübsches Retro-Design + Trageriemen + DAB/DAB+ Empfänger + dimmbares Display + Sleep-Timer + Weckfunktion - keine Fernbedienung |
Benotung: | |
Gesamtnote: | Empfehlung |
Preis-/Leistung | gut - sehr gut |
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