Home » Tests » SACD/CD-Spieler/DAC TAD-D1000TX – Audiophiler Kombinationskünstler
4. April 2024
von Volker Frech
RedakteurDer TAD-D1000TX präsentiert sich als Multi-Meister der Extra-Klasse: Mit seinem Premium-Laufwerk agiert er als Top-SACD/CD-Spieler, dank seines separat nutzbaren symmetrischen DACs und der neuen Lautstärkeregelung ist er aber eigentlich ein komplettes audiophiles Digital Media Center. TAD Labs-typisch glänzt der Player mit immensem technologischen und konstruktiven Aufwand und punktet in der aktuellen Version mit einer HiRes-Fähigkeit bis PCM 384 und DSD256. Im lite-Magazin erlebt dieser High End-Kombinationskünstler seine deutsche Test-Premiere.

Exzellenter Auftritt: Der TAD-D1000TX strahlt mit seinem superben Design, der herausragende Material- und Verarbeitungsqualität und dem sanften Schimmer seiner fein gebürsteten metallenen Oberflächen eine edle Hochwertigkeit aus.
Die CD ist tot? Von wegen! Allen Unkenrufen zum Trotz ist der Silberling immer noch gefragt, insbesondere in Japan, dem Herkunftsland von TAD Labs, aber auch in Europa, wo etwa in Deutschland die Compact Disk letztes Jahr für 11 Prozent des Umsatzes mit Musikaufnahmen sorgte. Und auch die bestehenden Musikbibliotheken der meisten Audiophilen sind großenteils mit CDs bestückt – zu denen dann manches Schmankerl in SACD-Qualität kommt. All dem trägt der D1000TX Rechnung: Er ist der Disc Player aus TADs Evolution-Serie, bewahrt als Nachfolger des D1000MK2 alle Features und die Ausstattungsvielfalt des Vorgängers, bietet aber mit etlichen Neu- und Weiterentwicklungen ein Plus in puncto HiRes-Potenz, Signalreinheit und Anwendungsvielfalt. Rein äußerlich sieht man dem Player diese Evolution nicht an – zum Glück: Das exzellente Design, das bereits den Vorgänger zu einem echten Hingucker gemacht hat, zeichnet auch den D1000TX aus.

Die genau gefügten Aluminium-Gehäuseprofile für Wangen und Vorderseite erstrecken sich bis auf die Oberseite, wo sie einen aparten Anstieg vollführen: Hier fassen sie die zentrale schwarze Metallplatte ein, die den D1000TX wie eine Intarsie bedeckt.
Imposanz und Eleganz
Mit einer Höhe von 16 Zentimetern, einer Breite von 44 Zentimetern und einer Tiefe von 41 Zentimetern bietet dieser Player eine imposante Erscheinung und strahlt seine Gewichtigkeit von gut 17 Kilo auch optisch aus. Trotzdem besitzt der D1000TX eine Eleganz und Attraktivität, die ihn von den meisten Kollegen der Konkurrenz abhebt. Dies geht einher mit einer superben Material- und Verarbeitungsqualität, für die TAD berühmt ist: Wo die Tokyoter High End-Schmiede anfängt, hören viele andere bereits auf. So strahlt dieser Player eine High End-Hochwertigkeit aus, obwohl die Evolution-Reihe die Einstiegs-Serie der Japaner ist. Das fein gebürstete Aluminium des Gehäuses verführt unwillkürlich zum Darüberstreichen. Dadurch lernen wir auch haptisch das exzellente, überaus charakteristische Design dieses Players kennen. Der Korpus besteht aus drei Millimeter starken Metall-Profilen. Sie sind als Dreiteiler für Front und Wangen passgenau zusammengefügt und weisen im unteren Bereich eine markante Ziernut auf, die sich durchgängig über alle drei Flächen erstrecken.

Im Acryl-Band sind die ebenfalls schwarzen Taster zur Bedienung eingelassen. Hier ist das linke Bedienfeld zu sehen. Ganz links ist der An/Standby-Taster samt benachbarter Betriebs-LED positioniert. Darauf folgt der „DAC Mode“-Taster, mit dem man durch wiederholtes Drücken das digitale Schnittstellen-Portfolio durchläuft. Mit den beiden „Vol“-Tastern verändert man den Pegel des analogen Ausgangssignals: Der D1000TX agiert so als Vorverstärker und eignet sich für den direkten Anschluss an eine Endstufe oder aktive Lautsprecher.
Dynamisches Design, dezentes Bedien-Band
Diese Profile bilden auch den äußeren Teil der Oberseite, was dem Korpus eine aparte Bruchlosigkeit verleiht. Ihre Oberseiten-Areale steigen sanft an, dies wiederum gibt dem Gehäuse eine angenehme Dynamik. So wirkt die hier absolut plan eingelegte zentral Deckenplatte, die aus schwarzem, ebenfalls feinst gebürsteten Aluminium besteht, wie eine metallene Intarsie. In der schwarzen Version bietet der D1000TX dann statt dieses Kontrast eine durchweg dunkle Kontinuität. So oder so: In die Korpus-Kerbe der Front ist ein schwarzes Acryl-Band eingelassen. Es beherbergt alle ebenfalls in schwarz gehaltenen Bedien-Taster sowie das abschaltbare Display. Dieses ist leicht links versetzt unter der zentralen CD-Schublade platziert und informiert uns mit gelben LED-Segment-Anzeigen über den aktuellen Betriebszustand. Im SACD/CD-Modus erfahren wir Tracknummer, verstrichene Laufzeit sowie Restspielzeit des Tracks oder der gesamten Scheibe. Beim Wechsel zu einem externen Zuspieler zeigt uns das Display die gewählte Quelle an sowie im USB-Modus die Qualität des gerade laufenden PCM- oder DSD-Files.

Das rechte Bedienfeld bietet die Taster für die Bedienung der CD-Funktionen – also Öffnen/Schließen, Stopp, Start/Pause sowie Tracksprung rück- und vorwärts.
Massives Top-Laufwerk mit Präzisions-Antrieb
Beginnen wir mit dem Musikdiskus-Modus: Für die Wiedergabe von SACD, CD, CD-R und CD-RW bietet der D1000TX ein exzellentes Frontloader-Laufwerk. Der Markt hierfür ist übersichtlich, doch TAD hat beste Beziehungen: Die Tokyoter High-End-Schmiede wurde vor fast fünfzig Jahren von Pioneer ausgegliedert, um als Entwicklungslabor das technisch Machbare zu erforschen. Und so liefert der in Laufwerksfragen bestens beschlagene Hersteller Pioneer für den D1000TX einen exklusiv für TAD gefertigten Top-Transport. Das Laufwerk ist mechanisch auf maximale Vibrationsarmut hin optimiert: Allein das Heraus- und Hineinfahren des Schlittens geschieht derart ruhig und gleichmäßig, dass es eigentlich ein majestätisches Gleiten ist. Diese Ruhe verdankt sich der Massivität der gesamten Ausführung. So ist der CD-Schlitten in robustem Aluminium realisiert und schließt auch frontseitig mit einer dicken Metallblende ab. Dies befördert sowohl die Resonanzresistenz als auch die Laufruhe des gesamten Systems. Hierzu trägt auch der bürstenfreie Gleichstrom-Servo-Motor bei: Dieser Präzisions-Antrieb garantiert eine hochkonstante, vibrations- und geräuscharme Rotation.

Im Halbprofil erkennt man die attraktiven Formgebungs-Features – insbesondere der sanfte Anstieg der äußeren Oberseiten-Areale und die markante Ziernut, in die frontseitig das Acryl-Band mit den Bedienelementen und dem Display eingelassen ist. Das resonanz- und vibrationsoptimierte Gehäuse steht auf drei neu entwickelten Füßen, die den Player vor klangverschlechternden externen Erschütterungen schützen. Clever: Zwei zusätzliche, etwas kürzere Stützen am Gehäuseboden verhindern das Kippen des Korpus, wenn man sich beim Verkabeln auf das Gerät stützt.
Aufwändige Optik, seismische General-Stillegung
Auch die Laser- und Lese-Einheit glänzt durch Präzision: Sie ist mit einer aufwändigen sogenannten Unendlich-Optik ausgestattet, die ein hochakkurates Abtasten und Auslesen der Daten ermöglicht. Um diese Genauigkeit zu bewahren, ist der CD-Schlitten mattschwarz beschichtet. Dies beugt jeglicher Lichtrefelexion des Laserstrahls durch die Laufwerksmechanik vor. Dieses Laufwerk wurde nun abermals durch die Einbettung in das Gehäuse seismisch stillgelegt: Es residiert auf einer acht Millimeter starkem Aluminiumkonstruktion, die auch den Einfluss externer Erschütterungen, welche zu Fehlern beim das Auslesen der Daten führen, verhindert. Diesen Vibrationsvermeidungs-Aufwand hat TAD beim gesamten D1000TX betrieben: Alle Komponenten und Funktionseinheiten, die Schwingungs-Potenzial haben, sind so bodennah wie möglich, separiert voneinander und dann mitunter auf abermals eigenen Basen montiert – wie etwa die üppigen Ringkern-Trafos, die separat auf sechs Millimeter starke Messingplatten thronen. Selbst die Gehäuse-Verschraubungen sind durch Kunststoff-Unterlegscheiben vibrationsabsorbierend – bis hin zur Deckenplatte, die innseitig mit einer weichen Kunststoffmasse bedämpft ist. Was für ein Aufwand!

Der D1000TX besitzt für die CD/SACD-Wiedergabe ein Top-Laufwerk mit aufwändiger Optik sowie vibrationsoptimierter Mechanik und Materialqualität. So ist der CD-Schlitten wie auch seine frontseitige Blende aus Aluminium gefertigt. Durch den exzellenten Transportmechanismus gleitet der Schlitten geschmeidig hinein und heraus, seine Endpositionen erreicht er sanft und definiert. Die Ablagefläche der CD ist mit weichem, fast wildlederartigem Kunststoff bekleidet. Er ist ebenso schwarz gefärbt die die Beschichtung des Schlittens. Dies verhindert unerwünschte Reflexion des Laser-Lichts.
Digitale Inputs für den Einsatz als HiRes-DAC
Über seine Kompetenz als SACD/CD-Spieler hinaus empfiehlt sich der D1000TX auch als eigenständiger vorzüglicher HiRes-DAC. Für den Anschluss externer Digital-Quellen und der Wandlung ihrer übermittelten Musikdaten bietet er ein üppiges Schnittstellen-Portfolio: Als Inputs stehen ein symmetrischer AES-Input in Form einer XLR-Buchse und zwei koaxiale S/PDIF-Eingänge bereit, die jeweils PCM-Files bis 192 Kilohertz/24 Bit akzeptieren, sowie ein optischer TOSLINK-Input, der für PMC-Files bis 96 Kilohertz/24 Bit ausgelegt ist. Noch hochauflösender und vielfältiger funktioniert der USB-Port: Über ihn können Files bis PMC 384 Kilohertz/32 Bit und DSD256 zugespielt werden. Hier legt der D1000TX gegenüber seinem Vorgänger zu, der auf DSD128 beschränkt war. Nach wie vor geschieht die DSD-Handhabung via DoP. Dies steht für „DSD over PCM“ und bedeutet, dass das DSD-Signal in einen PCM-Container verpackt wird, damit der Datentransport zwischen Quellgerät, USB-Schnittstelle und Konverter des D1000TX flotter und geschmeidiger geht. In der DAC-Sektion wird dieses DoP-verpackte DSD-Signal verlustfrei wieder entpackt und decodiert.

Mit seinen zahlreichen Schnittstellen empfiehlt sich der D1000TX als Digital Media Center. Dies unterstreichen auch seine Ausgänge: Analog bietet er das Audiosignal sowohl über einen symmetrischen als auch einen unsymmetrischen Ausgang. Dieses Signal liefert der D1000TX lautstärkegeregelt, weshalb er als Vorstufe nutzbar ist und direkt an Aktivlautsprecher oder einen Endverstärker angeschlossen werden kann. Der Ausgangspegel kann aber auch fixiert werden, wenn der Player an einen lautstärkegeregelten Vorverstärker angeschlossen wird. Digital stellt der D1000TX sein Signal ebenfalls symmetrisch und unsymmetrisch via XLR und Cinch zur Verfügung. So lässt sich ein externer DAC oder Digitalrekorder anschließen. Hier werden PCM-Signale mit einer Abtastrate von 384 Kilohertz beziehungsweise 354,8 Kilohertz nach 192 Kilohertz beziehungsweise 176,4 Kilohertz konvertiert ausgegeben. DSD-Signale werden in ein PCM-Signal mit der Abtastrate 88,2 Kilohertz umgewandelt. Bei der SACD-Wiedergabe ist die digitale Ausgangssektion deaktiviert.
Neue Kristall-Clock für Reinheit und Rauscharmut
Der D1000TX legt über die HiRes-Fähigkeit hinaus auch bei der Signalverarbeitungsqualität zu. Hierfür ist er mit einem neu programmierten FPGA (Field-Programmable Gate Array) ausgestattet, dass flotter und noch verzerrungsfreier arbeitet. Zudem besitzt er eine neue Master Clock-Einheit, die mit einem speziell entwickelten Ultra-Präzisions-Kristallgenerator agiert. Laut TAD wurde dieser UPCG ursprünglich für den Referenzserien-Player D600 entwickelt. Dieser ultra-akkurate Taktgeber sorgt für eine hochgenaue Verarbeitung der Digitaldaten. Diese Genauigkeit reduziert Jitter, also jene Abtastfehler, die durch Samplingfrequenz-Schwankungen hervorgerufen werden. Dieses Timing-Problem führt dazu, dass Daten zu einem leicht falschen Zeitpunkt verarbeitet und deshalb falsch „interpretiert“ werden. Das rekonstruierte Musiksignal ist deshalb mit Deformationen und Verzerrungen behaftet. Je geringer also der Jitter, desto sauberer das Signal. Ein weiteres Ziel, das TAD mit ihrer UPCG-Masterclock erreicht haben, ist eine deutlich größere Reinheit und Rauscharmut, weil infolge auch die abschließende diskrete Strom/Spannungs-Wandlung ein geringeres Restrauschen aufweist. So ist der Signal-Rausch-Abstand mit superben 115 Dezibel ausgewiesen.

Auch eingangsseitig punktet der D1000TX mit seiner digitalen Anschlussvielfalt: Er bietet einen USB-Port für den Anschluss eines Laptops oder Computers, eine symmetrische AES3-Schnittstelle in Form einer XLR-Buchse sowie zwei koaxial-elektrische und einen optischen S/PDIF-Input. So kann der D1000TX auch als eigenständiger DAC genutzt werden.
Sauberstes Wandelwerk dank Dual-Differential-DAC
Zugunsten eines exzellenten Wandlungsergebnisses der DAC-Sektion bewahrt der D1000TX hingegen ein probates Prinzip, auf das TAD Labs bei seien Digital-Komponenten seit geraumer Zeit setzt: Die Japaner implementieren ihre eigenentwickelte Version eines Dual-Differential-DACs. Dual bedeutet: Hier agieren zwei parallelgeschaltete D/A-Wandler, also jeweils ein eigener Konverter für jeden der beiden Stereo-Kanäle des wieder zu rekonstruierenden Audio-Signals. Differential-DAC heißt: Jeder dieser beiden Konverter gibt das Signal über zwei Ausgänge spiegelbildlich aus, einmal als normales Signal und einmal als invertiertes Signal. Mit dem Einsatz eines solchen symmetrischen DAC erreicht man eine stärkere Signalspannung und ausgezeichnete Werte bei Rauschabstand, Linearität, Dynamikumfang und Klirr. Diesen Aufwand betreibt TAD Labs nun für jeden Stereo-Kanal. So wird abermals die Audio-Performance in allen genannten Punkten verbessert. Überdies erreicht man eine optimale Kanaltrennung, dies verhindert Übersprecheffekte und gegenseitige Beeinflussungen. Auch hier betreibt TAD also einen immensen Aufwand, zumal diese symmetrischen Signalführung absolut identisch agierende Konverter-Sektionen und Kanalzüge voraussetzt.

Unterhalb der zentralen CD-Schublade ist leicht versetzt das Display positioniert. Im CD-Betrieb zeigt es Tracknummer, abgelaufene Trackzeit, verbleibende Trackdauer und restliche CD-Spielzeit an. Im DAC-Mode zur Nutzung externer Zuspieler werden die Eingänge etwas kryptisch mit U2 für USB, D1 für XLR D2 und D3 für S/PDIF koaxial-elektrisch sowie D4 für S/PDIF optisch ausgewiesen. Dazu informiert uns das Display über die PCM-Abtastrate beziehungsweise DSD-Qualität des aktuellen Tracks.
Preamp-Einsatz dank Lautstärke-Regelung
Dies gelingt nur mit besten und streng selektierten Bauteilen sowie einem aufwändig-sorgfältigen Aufbau. Kein Wunder, dass ein Blick ins Innere des D1000TX eine akribische-perfekte, kostenintensive Schaltungstopologie offenbart. Hier entdecken wir auch die beiden bereits angesprochenen, üppig dimensionierten Ringkerntrafos, die als Kern einer kraftvollen Stromversorgung agieren. Zwei Trafos? Ja, TAD setzt für die digitalen und den analogen Sektionen der Schaltung separate Versorgungen ein, um auch hier eine gegenseitige Beeinflussung auszuschließen. Die Großdimensionierung dieser Speisung bürgt für eine hohe konstante Lieferfähigkeit und einen großen Reservenreichtum. Beides befördert eine ruhigere Wiedergabe. Das bis zum Ausgang symmetrisch geführte Analogsignal ist nun im Pegel veränderbar – ein dickes Plus gegenüber dem Vorgänger: Dank dieser Lautstärke-Regelung kann der D1000TX auch als Preamp verwendet werden. Dadurch lässt er sich direkt an Aktivlautsprecher oder eine Endstufe anschließen. So ist der auch fernbedienbare D1000TX wirklich ein „Digital Media Center“, das zudem „ROON tested“ und damit ein Roon-kompatibles Wiedergabegerät ist.
Der TAD-D1000TX in der Praxis
Wir testen den TAD-D1000TX zuerst im Rahmen einer perfekt passenden TAD-Klangkette, nämlich mit dem Vorverstärker C1000, der Endstufe M1000 und dem Lautsprechersystem CE1TX. Im Zusammenspiel fällt sofort die herrliche Reinheit, Klarheit und Transparenz der Wiedergabe auf. Ebenso erleben wir eine superbe Auflösung, Präzision und Akkuratesse – doch ohne die hochscharfe Zeichnung und harte Brillanz, die digitales Audio mitunter mit sich bringt. Das erleben wir via CD bei verschiedensten Aufnahmen, angefangen bei Allan Taylors atmosphärischem, nur mit Gesang, Gitarren, Bass und Percussion eingespielten „Beat Hotel“ bis hin zu Donald Fagens ausgebuffter Jazz-Pop-Nummer „Mary Shut The Garden Door“, an der elf Musiker beteiligt sind, was eine dementsprechend dichte und komplexe Instrumentierung zur Folge hat. Doch welchen Anteil hat nun der TAD-D1000TX an dieser klanglichen Exzellenz?

Zum D1000TX liefert TAD Labs eine hochwertige Fernbedienung, deren obere Seite ebenfalls in gebürstetem Aluminium realisiert ist. Mit ihm gelingt die Handhabung komfortabler und zudem funktionsreicher: So sind etwa die direkte Anwahl von CD-Tacks über die Zifferntasten, die Anwahl des CD- oder SACD-Layers einer Hybrid-CD, die Anzeige-Umschaltung für die (Rest-)Spielzeit oder die Display-Abschaltung zur Vermeidung etwaiger Beeinflussung der Audio-Elektronik allein über den Ferngeber möglich.
Performance-Plus auf dem symmetrischen Weg
Wir fangen zuerst mit einer Änderungen innerhalb dieser Klangkette an und prüfen, was der Wechsel zwischen symmetrischer und unsymmetrischer Verbindung ausmacht. Der D1000TX bietet sein Analog-Signal zwar sowohl via Cinch- als auch per XLR-Buchsen an. Doch sein Schaltungsdesign mit dem Dual-Differential-DAC samt nachfolgender Analog-Ausgangsstufe legt den symmetrischen Betrieb nahe – was auch Mirek Duda vom deutschen TAD Labs-Vertrieb, bezogen auf die ganze TAD-Klangkette, empfiehlt. Testen wir es mit Fagens „Mary Shut The Garden Door“. Nach mehrmalige Hin- und Herwechseln zwischen den beiden Signalübertragungsarten können wir die Empfehlung bekräftigen: Der Pegel beider Ausgänge ist angeglichen, trotzdem klingt es über den symmetrischen Übertragungsweg kohärenter, druckvoller und geringfügig basskräftiger. Wir haben das mit einem alternativen überaus hochklassigen Vollverstärker gegengeprüft: Auch hier bleibt, nach Nivellierung der Pegel, über den symmetrische Weg die resultierende Wiedergabe etwas frischer und schubkräftiger. Es sind keine gravierenden Unterschiede – doch auf diesem Niveau sind die Differenzen deutlich hörbar.

Wer via USB seinen Rechner anschließt, um Musik von seiner NAS zu streamen, sollte eine audiophile Player-Software verwenden. In diesem Fall ist Audirvana auf dem Laptop installiert. Neben den Files der eigenen Musikbibliothek steht, wenn man einen Musikdienst wie hier Qobuz einbindet, ein schier unbegrenztes Musikangebot zur Verfügung.
Präzisions-Optik für stimmigere Wiedergabe
Was die Leseeinheit des TAD-D1000TX leistet, erfahren wir im Vergleich mit einem reinen, überaus hochwertigen CD-Transport, den wir an den digitalen XLR-Eingang des Players anschließen. So hören wir den perfekt produzierten Fagen-Song, indem wir die CD mal über den CD-Transport, mal mit dem Player hören. Hier ist die Wiedergabe mit dem D1000TX schlicht runder und ausbalancierter. Das merken wir etwa beim Percussion-Shaker: Mit dem Transport sticht er etwas hart hervor, mit dem D1000TX hingegen ist er eingebettet und entfaltet jene Wirkung, für die er eingesetzt wird: Er verleiht dem Song dezent eine geschmeidige Abrundung und sorgt für den Flow. Ähnlich verhält es sich bei der Triangel, die beim Transport nach kurzer Zeit doch etwas aufdringlich ist, mit dem TAD-D1000TX hingegen die beabsichtigte Lebendigkeit und Brillanz einbringt. Im Ganzen wirkt die Wiedergabe bis hin zu Fagens leicht heiserem Gesang entspannter und selbstverständlicher – und zudem auch bis in den Bass kräftiger.

Wer via USB seinen Rechner anschließt, um Musik von seiner NAS zu streamen, sollte eine audiophile Player-Software verwenden. In diesem Fall ist Audirvana auf dem Laptop installiert. Neben den Files der eigenen Musikbibliothek steht, wenn man einen Musikdienst wie hier Qobuz einbindet, ein schier unbegrenztes Musikangebot zur Verfügung.
Herrliche Harmonie ohne digitale Härte
Beim Wechsel zu einem anderem CD-Player, der auch selbst die Wandlung übernimmt, treten diese Unterschiede noch stärker zutage. Zugegeben, der Player spielt nicht ganz in der Liga des D1000TX. Trotzdem ist es verblüffend, um wieviel harmonischer es nun klingt, wie frei von digitale Härte der Klang ist. Die Instrumente haben eine größere Körperhaftigkeit, Plastizität und Materialität – so klingen die vorhin angesprochenen Stakkato-Keyboards mit dem Alternativ-Player doch etwas nach Kunststoff und steriler Konserve, während mit dem D1000TX selbst der Anschlags-Punch dieser griffigen Keyboard-Klänge hörbar ist. Ähnliches gilt für die anderen Instrumente, etwa die abgestoppt gespielten Gitarrentöne, die beim Alternativ-Player doch etwas zum Plastik-Plöppen verkommen, oder beim Bass, der beim D1000TX sein wahres Volumen zeigen kann. Auch die Bühnenabbildung ist schlicht großzügiger, weiträumiger, offener: Der Aufnahmeraum, in dem Fagen und seine Band spielen, scheint auf einmal an Größe gewonnen zu haben, den die Musiker auch für ihre unbeengte, freie Entfaltung nutzen.
Der D1000TX punktet auch als Vorverstärker
Probieren wir nun mal die Lautstärke-Regelung, durch die der D1000TX auch als Vorverstärker nutzbar ist. Wird er an eine reine Endstufe angeschlossen, kann der eigentlich fix eingestellte Ausgangspegel, der mit dem Wert „78“ ausgewiesen ist, mithilfe der „Volume“-Tasten erst entsperrt und dann verändert werden. Das haben wir mit unserer ursprünglichen Klangkette ausprobiert, aber nun den Player direkt mit der TAD-Endstufe M1000 gekoppelt. Das funktioniert prima, der D1000TX liefert im Verbund mit dem Leistungsverstärker auch einen satten Pegel. Macht dies also den Vorverstärker überflüssig? Wir sind fast versucht, ja zu sagen – doch nachdem wir den C1000 wieder in die Kette integriert haben, klingt es doch eindeutig runder, harmonischer stimmiger, druckvoller. Dabei muss man halt auch das extrem hohe Wiedergabe-Niveau berücksichtigen, von dem wir durch diese Verstärker-Elektronik verwöhnt sind: Da ist ausgezeichnet (ohne Vorverstärker) halt nicht superb (mit Vorverstärker). Aber das ist ja nun auch nicht die Kernkompetenz eines CD/SACD-Players.

Spielt der Player eine SACD oder den SACD-Bereich einer Hybrid-Layer-CD, signalisiert dies die „SACD“-LED.
CD versus SACD: Staunenswerte Unterschiede
Diese Kernkompetenz ist das Lesen des Silber-Diskus und die Wandlung der so erlangten Digital-Daten in ein analoges Musiksignal. Und mit so einem exzellenten Player möchte man dann auch gerne den Unterschied zwischen dem normalen CD- und dem hochauflösenden SACD-Format erfahren. Hierfür legen wir die Hybrid-CD von Edvard Griegs Klavierkonzert in a-Moll ein, das der Pianist Herbert Schuch mit dem WDR Sinfonieorchester Köln unter Eivind Aadland eingespielt hat. Das Konzert beginnt mit einem anschwellenden Paukenwirbel, auf das ein einzelner kraftvoller Tutti-Schlag des gesamten Orchesters folgt, infolgedessen dann das Klavier allein mit Aplomb die markante, vollgriffige Akkord-Kadenz spielt. Wir hören diesen Part erst in der CD-Version: Schon jetzt klingt die Wiedergabe vorzüglich, der Tonmeister hat einen ausgezeichneten Job gemacht. Nun wechseln wir zur SACD-Version – und staunen nicht schlecht: Gleich die einleitende Pauke hat merklich mehr Intensität und Materialität, wir hören rasanter und definierter die filzbezogenen Klöppel auf das Paukenfell prasseln.
Vollgriffige Fulminanz im Klangfarben-Kosmos
In der SACD-Version beeindruckt auch das große Orchester bei seinem kraftstrotzenden Tutti-Schlag mit deutlich mehr Fulminanz und Explosivität. Wir hören zudem klarer, dass das Klavier bereits bei diesem Tutti mitspielt, weil der Nachklang des Flügels viel artikulierter und feiner wahrnehmbar ist. Diese höhere Auflösung verleiht nun den absteigenden Akkordfolgen, die Schuch spielt, eine wesentlich größere Wirkmach: Die Vielzahl der schwingenden Saiten – je nach Ton sind sie zwei- oder dreichörig ausgeführt – und das Resonieren des Klavier-Korpus schaffen einen faszinierenden Kosmos, in dem die Klangfarben herrlich schillern, sich beim Verklingen verändern – und dies erleben wir mit einer wunderbaren Offenheit und Freiheit. Auch Schuchs vollgriffige Tasten-Anschläge sind dank des Dynamik-Zugewinns nun zupackender. Jetzt entfaltet dieser Steinway-Flügel sein wahre Größe und Imposanz. Im weiteren Konzert-Verlauf ist auch ist die feinere Abstufung ein Genuss – sowohl in Schuchs Klavierspiel wie auch im Orchesterverbund. All diese CD-/SACD-Unterschiede offenbart der D1000TX mit Leichtigkeit.

Der D1000TX im Hörraum: Hier ist er in eine optisch wie akustisch absolut stimmige TAD-Klangkette integriert. Als Vorverstärker dient der C1000, als Stereo-Endstufe der M1000, die Schallwandlung übernimmt das Lautsprechersystem CE1TX.
Fazit
Der TAD-D1000TX glänzt als audiophiler Kombinationskünstler. Als SACD/CD-Spieler liefert er auch dank seines Premium-Laufwerks eine herrlich harmonische, reine und klare Wiedergabe und zeigt mit Leichtigkeit die Vorzüge der hochauflösenden SACD gegenüber der normalen CD. Für die herausragende Performance zeichnet aber ebenso der symmetrische Aufbau der gesamten Wandler- und Audio-Schaltung verantwortlich. Ihr Herzstück ist ein aufwändiger Dual-Differential-DAC. Dieser symmetrische Konverter ist über gleich fünf Digital-Inputs bis hin zur USB-Schnittstelle auch separat nutzbar. So geht HiRes bis PCM 384 und DSD256 – und so agiert der D1000TX auch als superber Stand-alone-DAC. Durch die integrierte Lautstärkeregelung, hinter der eine eigene Audio-Stufe samt üppig dimensioniertem Netzteil steht, kann der D1000TX zudem auch als Vorverstärker genutzt werden. So ist der der D1000TX eigentlich ein komplettes Digital Media Center. Mit dieser Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten, der exzellenten Material- und Fertigungsqualität sowie dem edlen Design offenbart sich der D1000TX als Multi-Meister der Extra-Klasse.
Test & Text: Volker Frech
Fotos: Branislav Ćakić
Klasse: Luxury-Klasse
Preis/Leistung: angemessen

Technische Daten
Modell: | TAD Labs TAD-D1000TX |
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Produktkategorie: | SACD-Spieler, CD-Spieler, DAC |
Preis: | 19.000,00 € |
Garantie: | 5 Jahre beim Kauf im autorisierten Fachhandel |
Ausführungen: | Silber, Schwarz |
Vertrieb: | Mirek Duda | TAD Labs Brand Ambassador, Krefeld Telefon: +49 2151 932 618 www.tad.tokyo |
Abmessungen (HBT): | 155 x 440 x 406 mm |
Gewicht: | 17,2 kg |
Eingänge (digital): | 1 x USB 2.0 (Typ B) 1 x AES3 (XLR) 2 x S/PDIF elektrisch-koaxial (Cinch) 1 x S/PDIF optisch (Toslink) |
Ausgänge (analog): | 1 x AES3 (XLR) 1 x S/PDIF elektrisch-koaxial (Cinch) 1 x Line symmetrisch (XLR) 1 x Line unsymmetrisch (Cinch) 1 x Trigger Out 12V für Einschalten/Standby (3,5 mm-Klinke) |
Ausgänge (digital): | 1 x AES3 (XLR) 1 x S/PDIF elektrisch-koaxial (Cinch) |
Maximale Samplingrate/Auflösung (Eingänge): | - USB: PCM 384 kHz/32 bit*, DSD256* - AES3: PCM 192 kHz/24 bit - S/PDIF koaxial: PCM 192 kHz/24 bit - S/PDIF optisch: PCM 96 kHz/24 bit *erforderliche Computer-Betriebssysteme: Windows 10 (oder höher), Mac OS 10.6 (oder höher) |
Abspielbare CD-Medien: | SACD, CD, CD-R, CD-RW |
Unterstützte Formate (via USB): | - PCM, WAV, FLAC, AAC, AIFF, MP3, ALAC u.a. - DSF, DFF |
Frequenzgang: | - 10 Hz - 40 kHz, -1dB (Abtastrate 88.2 kHz oder höher) - 10 Hz - 20 kHz, -1dB (Abtastrate 44.1 kHz) (Herstellerangabe) |
Signal-Rausch-Abstand: | 115 dB (Herstellerangabe) |
Leistungsaufnahme: | Leistungsaufnahme: - Betrieb: 43 W - Standby: 0,5 W (Herstellerangabe) |
Lieferumfang: | - TAD-D1000TX - Fernbedienung - Netzkabel (2 m) - 3 selbstklebende Filzaufkleber für empfindliche Böden - Bedienungsanleitung (Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Japanisch, Spanisch) |
Pros und Contras: | + attraktives Design + superbe Material- und Verarbeitungsqualität + akribisch-aufwändiger Schaltungsaufbau + extreme saubere, klare Performance + hochgradige Rauscharmut + präzise-akkurate, plastische Darstellung + exzellente Dynamikfähigkeit, superbe + homogene, harmonische Wiedergabe + symmetrischer Schaltungsaufbau + Dual-Differential-DAC-Sektion (getrennte Konverter für jeden Kanal) + symmetrische und unsymmetrische Analog-Ausgänge + symmetrische und unsymmetrische Digital-Ausgänge + Digital-Schnittstellen ermöglichen Einsatz als DAC und als Digital Media Center + Lautstärkeregelung ermöglicht Einsatz mit Endstufe oder Aktiv-Lautsprecher + Roon Tested + Manufaktur-Fertigung in Japan + Fernbedienung - Digital-Inputs können nur durch Skippen und nicht direkt angewählt werden |
Benotung: | |
Gesamtnote: | 100+ |
Klasse: | Luxury-Klasse |
Preis/Leistung: | angemessen |
Gehört mit: | - Vorverstärker: TAD-C1000 - Endstufe: TAD-M1000 - Verstärker: Hegel H360 - Lautsprecher: TAD-CE1TX - Signalkabel: Audioquest Black Beauty XLR, Black Beauty RCA - Lautsprecherkabel: Audioquest Rocket 88 - Netzkabel: Audioquest Monsoon |