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Mit den S2 Versionen seiner GLE Modelle geht Canton auch in der Einstiegsklasse in die neueste Modellgeneration. Lautsprecher wie die kompakte GLE 20 bekommen also neuste Treibertechnologie um in Stereo- oder Surroundsetups noch mehr Präzision und Dynamik zu liefern. Und zwar ohne das Bankkonto übermäßig zu strapazieren.

Auch die neue GLE 20 setzt auf gute Performance zum kleinen Preis. So soll auch sie zum Beststeller werden.

Canton selbst bezeichnet die GLE Modelle selbst als seinen Bestseller. Kein Wunder, denn hier stehen Preis und Leistung in einem besonders günstigen Verhältnis zu einander. Fokussiert auf Performance und Klang, dafür natürlich etwas weniger ausgefallen designt als die höherpreisigen Modellreihen, erfreut sich die GLE Serie großer Beliebtheit, die natürlich auch in der zweiten Generation nicht schwinden soll. Unser Testmodell, die kleine GLE 20 S2, schlägt also mit moderaten 319 Euro pro Stück zu Buche. Mit einer Grundfläche von nur 17 mal 26 Zentimetern und einer Höhe von knapp 29 Zentimetern, kommt sie bei Bedarf auch in Regalen unter. Hauptsächlich soll sie aber hauptsächlich auf Sideboards, Stativen, oder in einem Heimkino zum Einsatz kommen können. Für die Abstimmung auf das Interieur stellt Canton dann drei Varianten zur Auswahl. Entweder kommt die GLE 20 schwarz oder weiß foliert, oder in dunkler Makassar-Holzoptik mit schwarzer Schallwand zum Nutzer.

Black is beautiful

Unabhängig vom gewählten Äußeren ist die Farbe der Chassis hier allerdings immer Schwarz. Das hat einen guten Grund, denn für die S2 Modelle verbaut Canton nun die neueste Generation an Aluminiumtreibern. Diese durchlaufen bei ihrem Fertigungsprozess einen Vorgang, der die eigentlich silbern schimmernden Oberflächen schwärzt. Beim Hochtöner des Zweiwege-Systems handelt es sich also um eine „Aluminium Black“ Kalotte im 25-Millimeter-Format. Beim Tiefmitteltöner mit 154 Millimeter Durchmesser, kommt dann sogar eine Legierung namens „Aluminium Titan Black“ zum Einsatz. Der Ansatz ist dabei klar: Aluminium ist sowohl sehr fest, dabei aber auch sehr leicht. Membranen können also schnell in Bewegung versetzt werden, was gute Dynamik mit sich bringt. Auch das Stoppen fällt damit leicht, so dass Kontrolle geboten wird. Durch die hohe Steifigkeit verwinden sich die Treiber dann bei der Bewegung nicht und liefern klaren Sound und lineare Frequenzgänge.

Die neuen Aluminium-Treiber kommen nun in stylischem Schwarz daher. Sie sollen noch mehr Steifigkeit bei besonders geringem Gewicht bieten.

Gestandene Persönlichkeit

Eingefasst sind die beiden Chassis der GLE 20 in eine ebene, lackierte Schallwand mit geraden Kanten. Rückseitig geht es ebenfalls geradlinig weiter, denn die Lautsprecher weichen in ihrem Design nicht von der klassischen Quaderform ab. Rückwärtig findet man dann den Bassreflexport des offenen Gehäuses, sowie die beiden wunderbar festen Schraubklemmen für den Anschluss der Lautsprecherkabel. Wie gesagt: ein ausgefallener Hingucker sind die GLE 20 nicht, doch unansehnlich sind sie keineswegs. Auch bei der Haptik wissen die kompakten Cantons zu überzeugen. Das Gehäuse wirkt solide, Chassis, Bassreflexport und Terminals sind gut einfasst und auch bei der Folierung gibt es rein gar nichts zu beanstanden. Kein Wunder, dass Canton fünf Jahre Garantie auf seine Lautsprecher gibt. Letztlich sorgen die beiliegenden Stoffabdeckungen mit ihrer ovalen Form sogar noch für ein wenig Finesse. Außerdem verfügen sie über ungewöhnlich starke Magnethalterungen und sitzen damit vertrauenserweckend fest.

Dem folierten Gehäuse ist eine lackierte Schallwand vorgesetzt. Beim Styling seiner Einstiegsserie setzt Canton auf bewährte Formsprache.

Genügsam

Ihrer überschaubaren Größe entsprechend benötigt es natürlich keine Urgewalten, um die GLE 20 anzutreiben. Canton gibt eine Dauerbelastbarkeit von 70 Watt und eine Impulsbelastbarkeit von 130 Watt an. Auch kleine Verstärker oder AV-Receiver bieten hier also gute Voraussetzungen, um das 4 bis 8 Ohm Impedanz messende System anzutreiben. Während die Leistung klein bleiben kann, gibt sich der Frequenzbereich der GLE 20 S2 hingegen üppig. Die obere Grenze wird mit 40 Kilohertz angegeben, was etwa das doppelte des menschlichen Hörvermögens darstellt. Die Angabe gibt also eher Aufschluss über die technologischen Fähigkeiten des Aluminium-Hochtöners. Ab einer Frequenz von 3.200 Hertz übernimmt dann der Tiefmitteltöner. Er reicht mit einer unteren Grenze von 42 Hertz recht weit in den Basskeller hinein. Hier sorgt die Bassreflexabstimmung also auch bei einem recht kleinen Lautsprecher für ordentlich Tiefgang. Zusätzliche Präzision soll dabei auch die doppelt gefaltete Wave-Sicke bringen, die ungewollte Teilschwingungen des Treibers unterbindet.

Der potente Hochtöner mit dezentem Waveguide, wird von einer unauffälligen Gitterabdeckung geschützt. Eine obere Grenzfrequenz von 40 Kilohertz verspricht brillanten Hochton.

Einsatzbereit

Aufstellung und Einrichtung der GLE 20 sind dann schnell vollzogen. Für den Schutz von Möbeln und der Lautsprecher selbst liegt ein Bogen mit kleinen Klebefüßen bei, die man an der Unterseite anbringen kann. Für den Zweikanalbetrieb empfiehlt sich dann das klassische Stereodreieck mit gleichen Abständen zwischen den Lautsprechern und der Hörposition, sowie den Lautsprechern untereinander. Aufgrund der Bassreflexöffnungen sollte man dabei etwa 30 Zentimeter Abstand zur Rückwand haben und auch an den Seiten ist es empfohlen, keine Wände in direkter Nähe zu haben. Die Aufstellung in Regal ist also möglich, aber weniger vorteilhaft. Stattdessen bieten sich Sideboards oder Lautsprecherstative an. Im besten Fall befindet sich der Hochtöner anschließend ungefähr auf Ohrhöhe. Eine starke Ausrichtung auf den Hörplatz ist hier aufgrund des breiten Abstrahlverhaltens nicht zwingend nötig. An den Lautsprecherklemmen können dann wahlweise lose Kabellitzen oder auch Bananen- und Hohlstecker verwendet werden.

Elemente wie Chassis und der große Bassreflexport sind sauber in das Gehäuse eingefasst.

Mit Groove

Verbunden mit Vollverstärker und HiRes-Streamer dürfen die kleinen Canton GLE 20 dann ihre ersten Takte spielen. Bei Larkin Poes „Bloom“ fällt zunächst die schöne räumliche Darstellung der kleinen Lautsprecher auf. Sie generieren eine überraschend breite Klangbühne, deren Zentrum sich schön in den Raum hinein erstreckt. Die Musik kommt hier also auf den Hörplatz zu, anstatt sich hinter den Lautsprechern aufzustellen. Gesangsstimmen platzieren die Cantons dann recht mittig und angenehm weit oben im Raum. Dazu werden die Vocals hier klar abgebildet, erscheinen erfreulich direkt und wirken dabei natürlich und kraftvoll. Trotz ihrer überschaubaren Größe bieten die GLE 20 außerdem eine gute Portion Punch. Gerade Bassdrum und Toms des Schlagzeugs erhalten hier üppiges Volumen. Füllig, rund und gut kontrolliert, schnellen die Drums aus den Hintergrund nach vorn. Auch den leichten Fuzz-Effekt der Gitarren setzen die Lautsprecher gut um, während sie die lässigen Riffs beschwingt und druckvoll nach vorne tragen.

Die festen Schraubklemmen können mit Steckern oder Litzen genutzt werden.

Canton GLE 20 – Kompakte Klangkunst

Metro Boomins Soundtrack zu „Across The Spider-Verse“ setzt dann auf zeitgenössischen Rap mit einer Mischung aus Synth-Beats und Orchestral-Einlagen. Auch hier lassen die beiden GLE 20 einen schönen Flow der Musik zu, stets angetrieben von straffen Bässen. Die reichen erneut überraschend tief herunter. Allerdings muss man den Tiefmitteltöner dafür auch ein wenig Leistung seitens des Verstärkers eingestehen. Mit ein wenig Pegel öffnen sich die Lautsprecher merklich und packen kraftvoll und engagiert zu. Während die Beats also kernig und definiert den Raum fluten, fliegen gleichzeitig fein aufgelöste Hochtoneffekte über die Bühne. Auch das wiederkehrende Violin-Sample aus „Am I Dreaming“ setzen die Cantons schön um. Seidig dahinfließend und gleichzeitig mit schönem Körper ausgestattet, verstehen es unsere beiden schwarzen Klangexperten gut, ihr Publikum mitzunehmen. Antrieb und Durchzug stimmen, an Dynamik lassen sie es nicht mangeln und schnell stellt sich beim Zuhörer entspanntes Mitwippen im Takt ein.

Kraftmeier

Mit „100 Meisterwerken der Klassik“ aus dem Katalog der Deutschen Grammophon, dürfen sich die Cantons dann an großen Orchestern versuchen. Erneut kommt dabei die schöne Räumlichkeit und eine gute Möglichkeit zur Ortung der einzelnen Elemente zum Vorschein. Dazu bieten die Lautsprecher kraftvolle Bläserfanfaren mit schnellen Einsätzen und klarer Kontur. Gleichzeitig erfüllen voluminöse Celli und bauchige Pauken den Raum. Dabei lassen es die GLE 20 nicht an Lebendigkeit mangeln und mit gesteigertem Pegel donnern „Bolero“ und „Dies Irae“ nach vorn. Dank einer soliden Pegelfestigkeit kann man es mit den Kompaktlautsprechern dann auch durchaus krachen lassen. Auch weit über normale Zimmerlautstärke haben sie noch Spielraum nach oben und behalten ihre gute Definition bei. Mit entfesselten Endstufen fühlt man sich dann sogar ein wenig in den Sitz gedrückt, wenn sich die Musiker richtig ins Zeug legen. Plastisch, mit sattem Antritt und sauberem Ausklingen, machen die GLEs hier wirklich Spaß.

Die ovalen Abdeckungen werden mit kräftigen Magneten an der Front befestigt. Durch den Kontrast der Formen verleihen sie den Lautsprechern zusätzlich ein wenig modernen Charme.

Ansichtssache

Aber auch das Filigrane ist den Lautsprechern nicht fremd. Kleine Glöckchen und Triangeln erklingen silbrig-hell mit schöner Brillanz. Bei Violinsoli bleibt auch feines Vibrato erhalten und „Für Elise“ statten sie mit gefühlvollen Klavieranschlägen vor einem dunklen Hintergrund aus. Auch im Allegro gehen solche Details dann nicht unter. Selbst wenn Trommeln, Streicher und Bläser energisch nach vorne treten, bleiben Feinheiten nach wie vor erkennbar. Durchweg spielen die Cantons hier klar differenziert und bieten schöne Dynamik im Groben, wie im Feinen. Über alle Genres hinweg zeigt sich außerdem der ausgeglichene Sound der Lautsprecher. Kein Bereich wird dramatisch überbetont und Bässe, Mitten und Höhen fügen sich gut zusammen. Tonal stehen die GLE 20 somit recht neutral da. Der direkte, definierte Sound könnte von Analogliebhabern unter Umständen als minimal kalt interpretiert werden. Ich als HiRes-Hörer bevorzuge hingegen den leichten Fokus auf Dynamik und klare Konturen, der für ein lebendiges Spiel sorgt.

Blockbuster-Box

Nach den Stereo-Tests dürfen sich Cantons kompakte Allrounder nun auch noch im Heimkino beweisen. Verbunden mit TV und AV-Receiver sollen sie hier als rückwärtige Surround Speaker für Ausrufezeichen sorgen. Mit den bereits angesprochenen Tugenden der guten Definition und Räumlichkeit, gelingt ihnen das auch wunderbar. Bei Feuergefechten bilden die beiden gut einschlagende Projektile ab. Neben den wuchtigen Treffern lässt sich dabei auch schön der jeweilige Untergrund heraushören, je nachdem ob Metall, Beton oder loser Sand getroffen wird. Auch die Feuerstöße selbst werfen die GLEs effektvoll in den Raum hinein, bevor das metallische Klingeln ausgeworfener Patronenhülsen folgt. Mittelalterliches Schlachtgetümmel wird ebenso sauber aufgefächert und baut sich groß aufgezogen um den Hörplatz herum auf. In ruhigeren Szenen können sich die beiden Lautsprecher dann mit gewohnter Konsequenz um den Soundtrack kümmern. Dabei gehen sie erneut flüssig, beschwingt und mit klarer Abbildung zu Werke und sorgen so für atmosphärische Filmwiedergabe.

Als kompaktes Stereo-Setup machen sich die GLE 20 S2 ebenso gut, wie als potente Kinobeschallung.

Fazit

Toller Sound für wenig Geld: Auch in der zweiten Modellgeneration der GLE 20 setzt Canton auf kräftigen, dynamischen Klang und ein tolles Auflösungsvermögen. Damit eigenen sich die kompakten Lautsprecher sowohl für Stereo-Setups, wie auch für Heimkinoanwendungen, wobei die recht geringen Leistungsanforderungen viele Kombinationen möglich machen. Gleichzeitig sind die GLE 20 S2 in der Lage, auch höhe Pegel zu fahren und dabei nichts von ihrem lebendigen, aufgeräumten Spiel zu verlieren. Als Blickfang werden sie zwar nicht dienen können, doch ihr minimalistisches Design und die gute Verarbeitung lassen sie in keinem Wohnzimmer fehl am Platz sein. Mit der GLE 20 S2 bietet Canton einen tollen Allroundlautsprecher, der neben seinem packenden Sound auch mit einem günstigen Preis überzeugt.

Test & Text: Philipp Schneckenburger
Fotos: Simone Maier

Gesamtnote: 85/85
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

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Technische Daten

Modell:Canton GLE 20 S2
Gerätekategorie:Regallautsprecher
Preis:319 Euro (Stück)
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
- Makassar
Vertrieb:Canton, Weilrod
06083 28787
www.canton.de
Abmessungen (HxBxT):295 x 170 x 260 mm
Gewicht:4,5 kg
Bauart/Prinzip:Zweiwege, passiv, Bassreflex
Bestückung:1 x 25 mm Hochtöner
1 x 154 mm Tiefmitteltöner
Frequenzbereich:42 Hz – 40 Hz (Herstellerangabe)
Impedanz:4 - 8 Ohm
Dauer-/ Impulsbelastbarkeit:70/ 130 Watt (Herstellerangaben)
Anschlüsse:Schraubterminals, Single-Wiring
Lieferumfang:1 x GLE 20 S2
1 x magnetische Abdeckung
1 x Anleitung
1 x Satz Klebefüße
Pro & Contra:+ homogene Abstimmung
+ großer Dynamikumfang
+ schöne Transparenz
+ fülliger Bass
+ klare Auflösung
+ pegelfest
+ gute Räumlichkeit

- keine
Benotung:
Klang (60%):85/85
Praxis (20%):85/85
Ausstattung (20%):83/85
Gesamtnote:85/85
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistungsehr gut
Getestet mit:Eversolo DMP-A6
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