lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN
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Raidho spart bei den Superlativen für die überarbeitete X1t nicht. Bester Klang im kleinen Gewand wird hier angepriesen und ultrasteife tantalhaltige Membranen sollen für noch klareren Sound sorgen. Also höre ich mir heute mal an, ob sich die Neue auch in der Praxis beweisen kann.

Die kleinen Raidho X1t sollen mit neuen, eigens entwickelten Treibern groß aufspielen.

Die Raidho X1t ist ein Zwei-Wege-System mit einer Bassreflexöffnung an der Unterkante der Front. Schon der Aufbau des Gehäuses ist etwas ganz Besonderes. So zieren, wie auch schon beim Vorgänger X1, zwei getrennt angebrachte Metallplatten aus Aluminium die Front, in denen die im eigenen Haus entwickelten Treiber residieren. Michael Børresen entwickelt seine Bändchen-Hochtontreiber vom Magnet bis zur Membran komplett in Eigenregie. Diese finden selbst in den Topmodellen der Dänen Verwendung. Auch die bereits sehr gute Keramikmembran des Basstreibers wurde überarbeitet. Sie erhält mit einer zusätzlichen Tantalschicht noch mehr Steifigkeit, was für noch geringere Verzerrungen durch die Eigenschwingungen der Membran sorgen soll. Gleich zehn Neodym-Magneten sorgen für satten Antrieb der mit 13 Zentimetern doch überschaubar kleinen Membran. All dies ruht auf einer Dämpfungsschicht und schließlich auf einem versteiften und perfekt lackierten MDF-Gehäuse. Unten schließt sich der nach vorn abstrahlende Bassreflexkanal an, auf dem das Gesamtkunstwerk fußt.

Ein hochglänzend lackiertes MDF-Gehäuse trifft hier auf die matten Schallwände aus Aluminium. Die Verarbeitungsqualität der X1t ist exzellent.

Technische Daten

Das gesamte Gehäuse der Raidho X1t ist perfekt zusammengefügt und wahlweise mit schwarzem oder weißem Klavierlack veredelt. Hier zeigt der Hersteller nicht die kleinste Schwäche. Die Frontpanele sind immer schwarz, die Bassmembran gibt es in Kupfer- oder Silberanmutung. Bei allen Angaben zur Materialwahl wollen wir aber auch mal einen Blick auf die durchaus beachtlichen technischen Daten werfen. So zeigt sich die X1t mit gerade einmal 143 Millimetern von ihrer schmalen Seite und ragt knappe 315 Millimeter in die Höhe. Dabei gönnt sie sich lediglich 230 Millimeter in der Tiefe. Der Frequenzbereich des Zwei-Wegesystems beginnt bei 70 Hertz, wird bei 3,5 kHz an die Hochtöner übergeben und endet bei etwa 50 kHz weit außerhalb des hörbaren Bereichs. Etwas ungewöhnlich ist auch die Impedanz mit 6 Ohm. Dabei bringen die Kleinlinge doch stattliche acht Kilogramm auf die Waage. Hier macht sich die exzellente Materialwahl dann ordentlich bemerkbar.

Trotz ihrer geringen Größe bringen die Raidhos ein üppiges Gewicht auf die Waage. Grund sind enorme Materialstärken, eine stabile Konstruktion und hochwertige Bauteile.

Anschluss und Aufstellung

An Anschlussleistung wird ein Verstärker ab 50 Watt pro Kanal empfohlen. Ich habe hier meinen Magnat RV4 als Kraftwerk gewählt. Die Raidho X1t stellt meines Erachtens gar keine großen Ansprüche an den Raum, denn sie erzeugt an allen ausprobierten Positionen in meinem etwa 40 Quadratmeter großen Zimmer ein gutes Klangbild. Raidho selbst empfiehlt eine freie Aufstellung auf den hauseigenen und in meinen Augen bildhübschen Ständern, die die Lautsprecher minimal nach hinten neigen, aufgrund ihrer eher filigranen Konstruktion aber etwas fummelig im Aufbau sind. Die besten Ergebnisse liefern sie und das deckt sich mit meinen Erfahrungen, wenn sie drei Meter auseinander und mit einem Meter Abstand zur hinteren Wand aufgestellt werden. Dabei habe ich sie nur leicht auf die Hörposition eingedreht, gut klingen sie aber auch, wenn sie deutlich vor die Hörposition gedreht werden, was allerdings merkwürdig aussieht.

Die schlanken Staive der X1t sind als optionales Zubehör erhältlich. Sie winkeln die Lautsprecher leicht nach hinten an.

Kompakt und knackig

Da mich gerade der neue beschichtete Tieftontreiber reizt, lasse ich als erstes „Stay Closer“ von Zhu auf die Raidho X1t los. Schon ab dem ersten Takt höre ich deutlich, dass die kompakte Bauweise dem Klang gar nicht so hart zu setzt, wie ich es erwartet hatte. Der Bass-Synthesizer klingt packend und greift auch im Tieftonbereich satt und kräftig durch. Gerade im Bereich der Bridge, wo der Klang etwas wärmer und sanfter wird, setzt die X1t ein fülliges Layer als Fundament. Darauf setzt der Bändchenhochtöner gekonnt auf und präsentiert ein facettenreiches Bild aus diversen stählernen und hölzernen Soundschnipseln, die ein rundes Klangbild formen. Die breit gefächerten Klänge dehnen die Kulisse weit in die Breite des Hörraums auf und umschließen mich. Der Anschluss der Tiefmitteltontreiber an die Bändchen gelingt ausgezeichnet. Der in mittleren Lagen gespielte Synth erreicht die erforderliche Wärme, um das gesamte Spektrum zu füllen.

Der Planarmagentische Hochtontreiber zeichnet sauber durch und sorgt für gute Dynamik.

Der richtige Fetz

Auch bei Christine and the Queens zeigt die Raidho X1t im Bassbereich keine Zurückhaltung. Die Magneten liefern die nötige Power, um dem 13-Zentimeter-Treiber ordentlich aus dem Gehäuse zu schieben. Sie erlauben einen satten und voluminösen Schub, der dem Bass im Intro den notwendigen Fetz verleiht. Mithilfe der Bassreflexöffnung knurrt es sogar so tief hinab, dass ich kontrolliere, ob ich den Subwoofer für den Test wirklich abgeschaltet habe. Obwohl das Datenblatt nur 70 Hertz als untere Grenze angibt, klingt die kleine X1t gerade unter erhöhter Leistung deutlich durchzugsstärker. Die Stimme der Französin wird von der Treiberkombination selbst bei deutlich erhöhter Lautstärke absolut akkurat dargestellt. Erst als ich die Treiber deutlich ans Limit bringe, dass es fast aussieht als sprängen sie gleich aus dem Gehäuse, wird es im Bass etwas ungemütlicher.

Der 5,25-Zoll-Tiefmitteltöner schiebt kräftig an, auch wenn das geringe Volumen der X1t keinen Subwoofer-ähnlichen Tiefbass erlaubt.

Spannungsgeladener Raum

Als ich den Pegel im für alle Seiten sicheren Bereich bewege, flattert mein Hemd aber tatsächlich auf der Brust. Nicht aus Angst. Viel eher bewegen die kleinen Treiber so viel Luft, dass der ganze Raum vibriert als hätte man einen ausgewachsenen 12-Zoll-Treiber vor sich. Ich wechsle zu Yello und schon im Intro von Electrified II“ neige ich dazu erneut ordentlich Dampf zu geben, weil schon die ersten Takte, bevor der Beat und Fifi Rong einsetzen, schon so stimmungsvoll dargestellt werden. Der getaktete Basssynthesizer packt mich direkt am Kragen und das säuselnde tiefgreifende Bass-Layer erfüllt sofort den gesamten Raum mit einer unfassbaren Spannung. Der atmende Synth wird von der Raidho X1t so plastisch dargestellt, dass ich sofort in die Szene eintauche. Wenn dann im fünften Takt Dieter Maiers Stimme die aufgebaute Spannung mit zahlreichen Basseffekten von links und rechts kräftiger zurrt, wird das ganze Klangspektrum satter und fetter.

Der Bassreflexport liegt an der Unterkante der Front, was den kleinen Lautsprechern optisch und klanglich gut steht.

Klangexpertise

Als dann zum Ausklang das Intro nach oben durch die synthetische Stimme und die fetzigen Highhats und Snare-Beats abgerundet wird packt die Raidho X1t hart zu und teilt mit voller Power in allen Frequenzbereichen aus. Gezielt strahlen die Sounds auf meine Ohren und darüber hinaus und statten den gesamten Raum mit einzelnen Klangelementen aus. Während sich das Stück „The Expert“ in all seinen Facetten auf den Raidho X1t entfaltet, staune ich nicht schlecht über all diese kleinen Klanginseln, die mit nur zwei Treibern platziert werden. Sei es der Basslauf im Intro, der tief in den Klangkeller reicht, den die X1t bauartbedingt nicht mehr voll durchzeichnen aber deutlich andeuten kann, die „bu-Ba-ka-du“-Sounds, oder das plastische Saxophon. All diese Sounds bringen Freude und zaubern ein Grinsen aufs Gesicht des Publikums. Die Bändchen sind wunderbar spitzfindig und legen auch die feinsten Facetten auf das Klangtablett. Diesem Zauber kann man nicht entfliehen.

Die Schraubklemmen auf der Rückseite sind ein wenig kurz, bieten aber dennoch guten Halt für Kabel aller Art. Dazu gibt sich das 6-Ohm-System auch schon mit recht wenig Leistung zufrieden.

Stimmgewaltig

Wer sich behaupten will, muss aber an Kari Bremnes „Kanskje“ zeigen, was Sache ist. Die Raidho X1t spielen direkt vom ersten Takt an eine überzeugende Rolle. Die sanft gezupften Gitarren auf der linken und rechten Seite, gepaart mit dem satten Beat der Bassdrum, sind schon eine echte Wucht. Dazu gesellt sich die kraftvolle Alt-Stimme der Sängerin, die ein unglaubliches Volumen erreicht und auch in den Obertönen sauber abgebildet wird. Wenn die synthetischen Streicher dann die Spannung immer weiter auf die Spitze treiben und nur noch Bass, Streicher und Flöten Akzente setzen, um schließlich alles in einem weiten Echo ausklingen zu lassen, ist das Klanggewebe fertig gewirkt und zerfällt anschließend zu feinem Staub. Ein wirklich Eindrucksvolles Spektakel auf diesen Lautsprechern, die ja passiv durch einen Verstärker angetrieben werden. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was diese mit einem eingebauten Verstärker im Rücken und einer aktiven Weiche noch ausspucken würden.

Stylisch, räumlich und spielfreudig machen sich die Raidho X1t in jedem Wohnzimmer ausgezeichnet.

Fazit

Die Raidho X1t konnten mich wieder auf ganzer Linie überzeugen. Was der Hersteller hier aus den doch recht kleinen Membranen herauskitzelt ist schon beeindruckend. So liefert die Tantalbeschichtung den Hauch mehr Kraft und Feingefühl, den sie verspricht. Für kleinere Räume, in denen der Platz für große Lautsprecher fehlt, aber doch Hörer mit sehr spitzen Ohren sitzen, ist die X1t eine ausgezeichnete Wahl. Mit ihrer exzellenten und makellosen Verarbeitung ziert sie auch eleganteste Räume mit Leichtigkeit. Und wer den vollendeten Genuss zelebrieren möchte, dem seien die passenden Lautsprecherständer ans Herz gelegt. Ich hatte jedenfalls jede Menge Spaß mit den zierlichen und doch spielfreudigen Lautsprechern. Man hört ihnen einfach die Leidenschaft ihrer Entwickler an.

Test & Text: Dieter Pfeil
Fotos: Branislav Ćakić

Gesamtnote: 99/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: angemessen

99 of 100

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98 of 100

Technische Daten

Modell:Raidho Acoustics X1t
Gerätekategorie:Regallautsprecher
Preis:5800 Euro (Paar)
(Ständer optional)
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
Vertrieb:Dantax Radio A/S, Pandrup (DK)
+45 89247677
www.raidho.dk
Abmessungen (H x B x T):143 x 315 x 230 mm
Gewicht:8 kg
Bauart:2-Wege, Bassreflex, passiv
Anschlüsse:Single-Wire Schraubklemmen
Impedanz:6 Ohm
Bestückung:1 x PMD-Hochtöner
1 x 5,25 Zoll Tiefmitteltöner
Frequenzgang:70 Hz – 50 kHz (Herstellerangabe)
Empfohlende Leistung:ab 50 Watt (Herstellerangabe)
Lieferumfang:2 x X1t
Pro & Contra:+ klarer, natürlicher Klang
+ feine Auflösung
+ kraftvoller Bassbereich
+ tolle Verarbeitungsqualität
+ einfache Aufstellung
+ benötigen nicht viel Leistung

- keine Abdeckungen erhältlich
Benotung:
Klang (60%):99/100
Praxis (20%):100/100
Ausstattung (20%):98/100
Gesamtnote:99/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistung:angemessen
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