Home » Rezensionen » Good Kill − Tod aus der Luft
9. Juni 2015von Thomas Schumann

Thomas Egan, Offiziert der US Air Force, steuert unbemannte Kampfdrohnen im Nahen Osten aus einigen tausend Meilen Entfernung in einem Container in der Wüste Nevadas.

Thomas Egan (Ethan Hawke) steuert von Las Vegas aus unbemannte Drohnen durch den Nahen Osten. (© Ascot Elite)
Thomas Egan (Ethan Hawke) war einst Jetpilot der US Air Force und absolvierte sechs Auslandseinsätze. Heute steuert er, statt seinen Kopf im Einsatz zu riskieren, aus sicherer Entfernung eine unbemannte, bewaffnete Kampfdrohne im Nahen Osten. Gemeinsam mit seiner neuen Kollegin Vera Suarez (Zoë Kravitz) und deren Vorgesetzten Jack Johns (Bruce Greenwood) verbringt er jeden Tag routinemäßig in einem Container auf einem Militärstützpunkt in Nevada. Seinen zunehmenden Frust ertränkt Thomas mehr und mehr im Alkohol, den er quasi überall hortet. Seine Unzufriedenheit wirkt sich immer mehr auf die Beziehung zu seiner Frau Molly (January Jones) aus. Diese weiß gar nicht genau, was ihr Gatte tagtäglich in seinem Job genau macht. Aber natürlich merkt sie mehr und mehr, wie sich Tom verändert und immer weiter von ihr entfernt.

Seinen Dienst leistet er mittlerweile in einem Container auf einem Militärstützpunkt. (© Ascot Elite)
Eines Tages wird Egans Crew um Captain Johns und Co-Pilotin Suarez vom CIA ausgewählt, einige fragwürdige Einsätze für diese zu fliegen. Diese Aufträge sind selbstverständlich nicht offiziell, sodass daraufhin sogar die Aufzeichnungsgeräte abgeschaltet werden. Mit jedem dieser zusätzlichen und höchst fragwürdigen Einsätze zweifelt Egan mehr als je zuvor an seiner Mission und der zweifelhaften „modernen Kriegsführung“.

Statt im Cockpit eines Kampfjets zu sitzen, hockt er nun vor einem Bildschirm. (© Ascot Elite)
Mit Good Kill – Tod aus der Luft hat sich Regisseur und Autor Andrew Niccol an ein sehr aktuelles, aber auch schwieriges Thema gewagt. Es gelingt ihm, den langweiligen, eintönigen Alltag und die Routine des Hauptprotagonisten sehr klar hervorzuheben, ohne aber große Längen zu erzeugen. Darüber hinaus bringt Niccol den Zuschauer ohne erhobenen Zeigefinger zum Nachdenken.
Ebenso hervorzuheben ist der absolut erstklassige Cast. Von Ethan Hawke und Zoë Kravitz über Bruce Greenwood bis hin zur bezaubernden January Jones wird hier hervorragendes Schauspiel-Handwerk abgeliefert. Besonders Hawke in der Rolle des Thomas Egan überzeugt absolut. Er spielt seine Figur sehr konzentriert und niemals überzogen oder unglaubwürdig. Good Kill ist eine Art Militärdrama, welches beharrlich klar auf sein keinesfalls dramatisches, allerdings gutes Finale zusteuert. Auf jeden Fall bringt dieses Werk den Zuschauer dazu, einige Dinge unserer modernen Welt künftig etwas kritischer zu beäugen.

Immer öfter lässt seine neue Aufgabe ihn an der Sinnhaftigkeit seines Tuns zweifeln. (© Ascot Elite)
Die Bildqualität der Blu-ray überzeugt: Kontrastreich, nicht zu sehr gefiltert und mit einer sehr guten Bildschärfe. Der Ton in DTS-HD Master 5.1 geht in Ordnung. Allerdings ist dies nicht das Steckenpferd dieses Films. Die Rear-Speaker wurden so gut wie gar nicht beansprucht. Die Dialoge hingegen sind sehr präsent, klar und deutlich zu verstehen. Das Bonusmaterial beinhaltet neben einigen Programmtipps zwei Trailer in Deutsch und dem Originalton sowie ein 15-minütiges Behind the Scenes.

Die moralischen Gewissensbisse werden noch größer, als die CIA Egans Team für Geheimeinsätze rekrutiert. (© Ascot Elite)
Fazit
Autor und Regisseur Andrew Niccol bringt uns mit Good Kill ein Militärdrama mit einem aktuellen Thema und einem tollen Cast nach Hause. Der Thriller bringt uns die moderne Kriegsführung und deren Protagonisten ein bisschen näher. Von mir gibt’s eine absolute Kaufempfehlung. Daumen Hoch!
„Good Kill“ ist als DVD und Blu-ray im Vertrieb von Ascot Elite erhältlich.
Genre
Thriller
Laufzeit
ca. 103 Minuten
Altersfreigabe
ab 12 Jahren
Regie
Andrew Niccol
Cast
Ethan Hawke, Zoë Kravitz, January Jones, Jake Abel, Bruce Greenwood, Stafford Douglas, Kristen Rakes, Alma Sisneros, Michael Sheets, Dylan Kenin
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