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Viele Lautsprecherhersteller werben damit, klanglich anspruchsvolle Surroundsysteme für Heimkino-Einsteiger zu bieten. Wir haben ein preisgünstiges und vollwertiges 5.0-Mehrkanalset getestet, das den in seiner Preisklasse zumeist angebotenen Brüllwürfeln meilenweit voraus ist.

Wie machen die das? Fünf hölzerne Fullsize-Boxen zum Preis von gerade einmal 399,00 Euro.

Wie machen die das? Fünf hölzerne Fullsize-Boxen zum Gesamtpreis von gerade einmal 399,00 Euro.

 

 

Viele Filmfans werden die folgende Situation kennen: Man trifft sich mit Freunden zu einem Filmabend und neben reichlich Snacks und Getränken steht natürlich auch eine breite Auswahl aktueller Blockbuster zur Verfügung. Nach einer oft recht hitzigen Diskussion über das Für und Wider bestimmten Filme findet sich dann im laufe des Abends doch noch ein Kandidat, der einstimmig angenommen wird. Bei uns sind das regelmäßig Action-Filme wie zuletzt die Batman-Trilogie und natürlich sämtliche Marvel-Movies. Der Film beginnt und der Abend schreitet fort und trotz des einen oder anderen Bieres will sich das richtige Kinofeeling einfach nicht einstellen. Woran kann das nur liegen? Das Bild ist groß, die Getränke sind kalt, Nachos sind da und Käsesoße auch.
Trotzdem fehlt etwas: der passende Kino-Sound! Denn sind wir mal ehrlich, den Ton der immer flacher werdenden Fernseher kann man vergessen und auch die mordernsten Sub-Sat-Systeme kommen mit unter recht schnell an ihre Grenzen, besonders dann, wenn es mal etwas lauter zugeht. Die Lösung: Ein richtiges Surroundset muss her!
Schaut man sich dann auf dem Lautsprechermarkt um, stellt man schnell fest, dass man für ein Surround-Set beliebig viel Geld ausgeben kann. So können die Kosten für die edelsten Surroundsysteme auch mal den Preis eines Einfamilienhauses übersteigen.
Zurück in der Realität sind leider aber die wenigsten von uns in der glücklichen Lage, in der Geld keine Rolle spielt. Also muss etwas Bezahlbares her, natürlich aber mit möglichst geringen Abstrichen was die Qualität angeht. Ein Set passt da, wie die berühmte „Faust aufs Auge“. Gemeint ist das „Crystal 3 5.0-Set“ von Wharfedale, das mit seinem Preis von unter 400 Euro auch deutlich teurere Kombinationen das Fürchten lehren soll und schon seit einiger Zeit reichlich Lorbeeren einheimst.

 

 

Der Hersteller „Wharfedale“
Der Name Wharfedale ist in der Welt der Unterhaltungselektronik beileibe kein Unbekannter. Schließlich baut der britische Traditionshersteller bereits seit über 80 Jahren Lautsprecher, die für ihren vorzüglichen Klang und ein gutes Preisleistungsverhältnis bekannt sind. Den Klangvollen Namen verdankt das Unternehmen übrigens der Region in der es einst gegründet wurde. Einem malerischen Tal in der Grafschaft Yorkshire, das von einem Fluss namens Wharfe durchzogen ist und nach diesem benannte wurde. Mittlerweile ist das inzwischen zur IAG-Gruppe gehörige Unternehmen umgezogen und kümmert sich in der englischen HiFi-Hochburg Huntingdon um Innovationen im Lautsprecherbau. Die Crystal-Serie bildet seit ein paar Jahren den Einstieg in die Welt von Wharfedale.

Die Frontbox CR-30.4 ist sage und schreibe 83 Zentimeter hoch und mit einer 25er Hochtonkalotte und gleich zwei 170 Millimeter durchmessenden Tiefmitteltönern ausgestattet.

Die Frontbox CR-30.4 ist sage und schreibe 83 Zentimeter hoch und mit einer 25er Hochtonkalotte und gleich zwei 170 Millimeter durchmessenden Tiefmitteltönern ausgestattet.

 

 

Das „Crystal 3-5.0-Set“
Zum Straßenpreis von unter 400 Euro bekommt man mit dem „Crystal 3 5.0-Set“ dabei nicht einen Haufen Brüllwürfel, sondern zwei ausgewachsene, knapp einen Meter hohe Standlautsprecher, einen passenden Center und zwei zierliche Regallautsprecher für die Effektkanäle. Auf einen Subwoofer wurde bei dem Set bewusst verzichtet, um einen möglichst niedrigen Einstiegspreis realisieren zu können. Die Gehäuse der in vier Farben lieferbaren Schallwandler sind nicht einfach rechtwinkelig, sondern Trapezförmig mit geschwungener Front. Die Kanten sind auch nicht abgerundet, sondern schnurgerade und sauber verklebt, so dass es in Sachen Verarbeitungsqualität nichts zu Meckern gibt. Die Chassis sind in die geschwungene Front eingelassen und mit einem farblich abgesetzten Rahmen bündig mit der Oberfläche verschraubt. Auf der Rückseite befinden sich solide Anschlussterminals, an denen neben den nackten Kupferlitzen der Lautsprecherkabel auch Bananenstecker oder Kabelschuhe angeschlossen werden können. Untypisch für Schallwandler dieser Preisklasse aber sozusagen in Wharfedale-Tradition arbeiten die Hauptlausprecher „CR-30.4“ nicht im Bassreflex-Prinzip, sondern sind als geschlossene Boxen konzipiert.
Geschlossene Lautsprecher haben zwei große Vorteile: Zum einen ist der Bass meist deutlich knackiger als bei Bassreflex-Konstruktionen und zum anderen können die Lautsprecher dichter an der Wand stehen ohne zu dröhnen, da die Schallenergie vermehrt nach vorn und nicht auch durch die meist auf der Rückseite liegende Öffnung nach hinten abgestrahlt wird. Der Center CR-30C und die Rears CR-30.1 arbeiten hingegen klassisch nach dem Bassreflex-Prinzip, dadurch werden die kleineren Gehäuse kompensiert. Das ist nämlich der Vorteil von Bassreflex-Konstruktionen: Sie können deutlich kleiner ausfallen, als ihre geschlossenen Pendants. Um den zwar strafferen aber oft gefühlt etwas leiseren Bass der geschlossenen Lautsprecher zu kompensieren, arbeiten in der CR-30.4 zwei 170mm-Tieftöner parallel und sorgen so für genügend Pegelreserven, falls es mal etwas lauter werden darf. Die Rearlautsprecher müssen auf Grund ihrer kompakten Abmessungen mit gleichen aber im Durchmesser verkleinerten Membranen auskommen. Das fällt im normalen Film-Betrieb nicht auf, ermöglicht aber die fast unsichtbare Unterbringung in (oder auf) fast jedem Bücherregal. Der Center CR-30C bildet auch in Sachen Treiberbestückung die goldene Mitte: Hier sind zwei 130mm-Bassmembranen um einen in der Mitte platzierten Hochtöner angeordnet. Diese sogenannte „D´Appolito-Anordnung“ ist eigentlich für Standlautsprecher entwickelt worden, hat aber in einem (liegenden) Center verbaut einen Nachteil: Das Rundstrahlverhalten des Lautsprechers verschlechtert sich. Das heißt, wie bei einem Fernseher verschlechtert sich das Bild bzw. natürlich der Klang, je weiter man sich aus der rechtwinkligen Achse zum Lautsprecher entfernt. Wer also nicht genau vor dem Lautsprecher sitzt, bekommt weniger mit. Um diesem Phänomen entgegen zu wirken, wurde die 25mm-Hochtonkalotte auch nicht exakt zwischen den beiden Tieftönern platziert, sondern leicht aus der Mitte nach oben versetzt.
Zu dem kompletten Lieferumfang gehören Abdeckgitter für alle Crystal-3-Familienmitglieder und natürlich eine Anleitung. Den Hauptlautsprechern „CR-30.4“ liegt außerdem eine Bodenplatte bei, die unter die beiden Säulen geschraubt wird und zur Aufnahme von vier Metallspikes dient. Über diese höhenverstellbaren Spikes können die Boxen vertikal ausgerichtet werden. Durch die extrem geringe Kontaktfläche der Spikes zum Untergrund werden die Lautsprecher zusätzlich entkoppelt, was dem Klang zu Gute kommen soll. Damit der Fußboden durch die extrem spitzen Spikes nicht beschädigt wird, liegen dem Set ausserdem noch Untersetzer bei, die unter die Spikes gelegt werden und ein Verkratzen des Untergrunds verhindern. Außerdem erleichtern sie das Verschieben und damit die korrekte Ausrichtung der Lautsprecher zum Hörplatz.

Zierlich und gewaltig: Die Effektbox CR-30.1 ist gerade einmal 220 Millimeter hoch aber dennoch vollwertig bestückt.

Zierlich und gewaltig: Die Effektbox CR-30.1 ist gerade einmal 220 Millimeter hoch aber dennoch vollwertig bestückt.

 

 

Tipps zur richtigen Aufstellung
Nun müssen die Lautsprecher also aufgestellt und eingemessen werden. Die englische Bedienungsanleitung beantwortet dabei auch unerfahrenen Käufern die meisten Fragen, denn bei der Aufstellung eines Surroundsets gibt es so einiges zu beachten: Die Hauptlautsprecher sollten in einem Winkel von ca. 30° zum Hörplatz aufgestellt werden. Das heißt, stehen die Lautsprecher drei Meter vom Hörplatz entfernt, sollten sie etwa 3,5 Meter auseinander stehen. Damit aber nicht genug, denn auch die Entfernung zur Rückwand muss beachtet werden. Je weiter die Lautsprecher von den Wänden entfernt stehen, umso tiefer wird die Staffelung des Klangbilds. Die Anleitung empfiehlt mindestens 20 Zentimeter zurück Rückwand und 70 Zentimeter zu den Seitenwänden. Zu guter Letzt werden die Schallwandler noch in Richtung des Hörplatzes eingewinkelt und wir wenden uns dem Center zu. Der muss natürlich mittig zwischen den beiden Frontlautsprechern stehen und sollte nicht zu weit unterhalb des Bilds angeordnet sein, damit Bild und Ton sich später optimal ergänzen. Die Entfernung zum Hörplatz sollte etwas größer sein als die der Frontlautsprecher, so dass sämtliche Boxen in einem gedachten Halbkreis angeordnet sind. Zu guter Letzt werden die beiden Effektlautsprecher rechts und links neben dem Hörer positioniert und zwar möglichst etwa 50-100 Zentimeter über Ohrhöhe. Falls keine passende Aufstellmöglichkeit für die Rears zur Verfügung steht, können sie dank einer Befestigungslasche auf der Rückseite auch an einer Wand aufgehängt werden.
So weit zur Theorie. Da sich diese Empfehlungen aber nicht in allen Wohnzimmern umsetzten lassen, verfügen moderne AV-Receiver über diverse Parameter zur Raumanpassung, mit deren Hilfe sich etwaige Abweichungen kompensieren lassen. Da fabrikneue Lautsprecher nie sofort ihr volles Klangpotenzial offenbaren, sollten sie zunächst einspielen. Dabei gilt: je länger, umso besser. Geben sie den Lautsprechern also ein bisschen Zeit, falls das Klangbild in den ersten Stunden nach der Inbetriebnahme noch etwas zu rau und eventuell wenig detailliert ist.

Idealerweise sind die drei Frontboxen im gleichen Abstand zum Publikum aufgestellt. Die leichte Ausrichtung auf den Hörplatz erwies sich in unserem Test als ideal.

Idealerweise sind die drei Frontboxen im gleichen Abstand zum Publikum aufgestellt. Die leichte Ausrichtung auf den Hörplatz erwies sich in unserem Test als ideal.

 

 

Der Klang
Nach der Einspielzeit muss das “Crystal 3 5.0-Set“ nun zeigen, was in ihm steckt und ob es zu recht mit Lob überhäuft wurde. Tatsächlich überzeugt es von der ersten Sekunde an auf ganzer Linie!
Was zuerst auffällt ist definitiv die tolle räumliche Darstellung, die das Set zu erzeugen vermag. Das fällt zwar schon im Stereoaufbau auf, richtig beeindruckend wird es aber dann im Mehrkanaltest. Hier spannen die Wharfedales ein breites und stimmiges Surroundfeld um den Hörer, das selbst feine Details hörbar präzise im Raum platziert. Dabei ist es nebensächlich ob es um die eher düstere Atmosphäre einer Comic-Verfilmung wie „300“ geht, bei der die grimmige Stimmung der 300 Spartaner und der Pfeilhagel der abertausend gegnerischen Perser beeindruckend realistisch ins Wohnzimmer transportiert werden, oder ob es sich um die freundlichere und skurrile Atmosphäre eines Fantasy-Film a la Tim Burtons „Alice im Wunderland“ handelt, die den Zuschauer sofort in ihren Bann zieht.
Der Center beeindruckt jederzeit mit glasklarer Stimmwiedergabe und die beiden Hauptlautsprecher liefern einen präzisen und knackigen Bass, der zwar nicht unterpräsent ist, aber in allertiefsten Passagen das letzte Körnchen Nachdruck vermissen lässt. Hält man sich aber den unschlagbar günstigen Preis des Wharfedale-Sets vor Augen, ist das Meckern auf sehr hohem Niveau, denn mit dem Einsatz eines Subwoofers (vielleicht haben Sie ja noch einen?) lässt sich auch diese Kleinigkeit schnell beheben. Auch im Mehrkanalmusik-Test mit der Live-Blu-ray „Adele – Live at the Royal Albert Hall“ glänzt das Set mit einer tollen Räumlichkeit und stimmigen Atmosphäre, die besonders durch die detaillierte Darstellung der Reaktionen des Publikums so richtig mit Leben gefüllt wird.

Jedes Crystal-Familienmitglied ist mit einem hochwertigen Zwei-Wege-System ausgestattet, welches in dieser Qualität sonst nur in deutlich hochpreisigeren Systemen Anwendung findet.

Jedes Crystal-Familienmitglied ist mit einem hochwertigen Zwei-Wege-System ausgestattet, welches in dieser Qualität sonst nur in deutlich hochpreisigeren Systemen Anwendung findet.

 

 

Das Fazit
Das Wharfedale Crystal 3 5.0 Set bietet zum schlanken Preis von gerade einmal 399,00 Euro eine beeindruckende Performance, die in dieser Preisklasse ihresgleichen sucht. Knackiger Bass, glasklare Stimmwiedergabe und eine beeindruckende Räumlichkeit lassen echtes Kinofeeling aufkommen und kaum etwas vermissen. Ergänzt man das Set noch um einen passenden Subwoofer, wie beispielsweise dem günstigen „Wharfedale Diamond 10SX“, ist man in Sachen Ton bestens für lange Filmabende und Hörsessions gerüstet.

 

Test & Text: Jonas Bednarz

Fotos: Jonas Bednarz, Herstellerbilder

 

Modell:Wharfedale Crystal 3 (5.0-Set)
Preis:399,00 Euro / Set
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:4 Farbvarianten
Vertrieb:IAD, Korschenbroich
Tel.: 02161 / 617830
www.iad-audio.de
Abmessungen (HBT):CR-30.4: 830x205x240 mm
CR-30C: 172x415x172 mm
CR30.1: 220x141x147 mm
Prinzip:CR-30.4: geschlossen
CR-30C: Bassreflex
CR30.1: Bassreflex
Hochtöner:je 25mm Gewebekalotte
Tief-/Mitteltöner:CR-30.4: 2 x 170 mm
CR-30C: 2 x 130 mm
CR30.1:130 mm
Besonderes:- hervorragendes Preis-/Leistungsverhältnis
- hochwertige Bestückung
- sehr gute Verarbeitung
Empfohlene Raumgrösse:bis 35 Quadratmeter
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistunghervorragend

 

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