Home » Tests » Surround/Heimkino » Subwoofer » ASW Cantius AS412 – das Subwoofer-Kraftpaket im Praxistest
31. Juli 2013
von Michael B. Rehders
RedakteurASW CANTIUS AS 412
Die ASW Lautsprecher GmbH wurde 1987 in Vreden gegründet. Heute gehört das Unternehmen zu den renommiertesten Lautsprecher-Herstellern Deutschlands. ASW entwickelte mit dem Cantius AS412 einen Subwoofer, der mit 350 Watt Musikleistung ein richtiges Kraftpaket ist. Der Übertragungsbereich beträgt 27 Hz bis 150 Hz. Dadurch werden große Lautsprecher von der Tiefbasswiedergabe entlastet, so dass diese freier und konturierter spielen können. Kleinere Lautsprecher werden durch den Subwoofer perfekt ergänzt, so dass auch tiefste Frequenzen wiedergegeben werden können. Aufgrund der Wireless-Funktion ist der AS412 flexibel aufstellbar.

ASW Cantius AS412 Subwoofer
Aufgrund der Wireless-Funktion ist der AS412 flexibel aufstellbar. Zusammen mit dem optional erhältlichen Wireless-Set gelingt es, den Subwoofer zuverlässig mit der Anlage zu verbinden, ohne dass dafür noch lange Kabelverbindungen notwendig sind.
Foto: Michael B. Rehders
Verarbeitung & Ausstattung
Der AS412 bringt 28 Kg auf die Waage. Er wird in 16 verschiedenen Hölzern und Lackierungen angeboten. Damit kann der Musikliebhaber das Gehäuse passend zur Einrichtung auswählen. Auf Kundenwunsch können sogar sämtliche RAL-Farbtöne genutzt werden, das sind insgesamt über 200(!) verschiedene Farben. Auch kundespezifische Oberflächen und Furniere sind möglich, weil sämtliche ASW-Gehäuse in Deutschland hergestellt werden.
Wir haben uns für einen Subwoofer mit weißem Schleiflack entschieden. Das Gehäuse mit weißem Schleiflack sprüht vor Eleganz. Es passt sich wunderbar an die Einrichtung an, sowohl im Wohnzimmer als auch im dunklen Heimkinoraum. Die Materialqualität und die Verarbeitung sind exzellent. Das 250 mm Aluminium Druckguss-Chassis und das Bassreflexrohr sind sauber eingesetzt. Die Kanten und lackierten Holzflächen sind fehlerfrei. Es gibt keine Lufteinschlüsse im Lack oder raue Übergänge.
Der mit Akustikstoff bespannte Rahmen besitzt magnetische Halterungen. Damit hat der Subwoofer keine unschönen Löcher, in welche die Haltestifte üblicher Spannrahmen gesteckt werden. Der magnetische Spannrahmen des ASW AS412 hält zuverlässig.
1 Set Spikes liegen dem Bassisten bei. Diese werden unter den AS412 geschraubt und sorgen dafür, dass der Subwoofer vom Fußboden entkoppelt wird. Auf diese Weise kann das Mitschwingen (beispielsweise von Holzböden) reduziert werden.

Auch im dedizierten Heimkino gefällt die elegante Optik, der weiße Schleiflack des AS412 versprüht viel Charme.
Foto: Michael B. Rehders
Technische Ausstattung
Sämtliche Regler und Steckverbindungen sitzen wackelfrei auf der Rückseite. Der Übertragungsbereich beträgt 27 Hz bis 150 Hz. Dabei kann die Phase unterschiedlich eingestellt werden; der Schaltbereich beträgt wahlweise 0° oder 180°, was eine präzise Ankopplung an die Frontlautsprecher gewährleistet. Das Tiefpassfilter kann sogar variabel eingestellt werden. Da das Tiefpassfilter von aktuellen AV-Receivern geregelt wird, ist diese Schaltung vor allem für ältere Zuspieler hilfreich. Auf diese Weise können der Übergang zwischen Lautsprecher und Subwoofer optimiert werden, um das Frequenzspektrum der jeweiligen Lautsprecherkanäle vollkommen auszuschöpfen.

Auf der Rückseite des ASW Cantius AS412 befinden sich alle Anschlüsse. Der Subwoofer kann direkt per Kabel angeschlossen werden, um das Tonsignal vom AV-Receiver zu erhalten, oder die Signalübertragung findet kabellos vom AV-Receiver statt, in dem das optional erhältliche Wireless-Set genutzt wird.
Foto: Michael B. Rehders
Der ASW AS412 besitzt darüber hinaus einen USB-Port mit Ladefunktion, um den WD-412 Wireless Connector zu betreiben. Hierbei handelt es sich um eine Funktion, mit der Tonsignale kabellos zum Subwoofer übertragen werden.
Leider ist die Bedienungsanleitung für Laien eher suboptimal, so dass sich die Anschlussmöglichkeiten daraus kaum erschließen. Daher wenden wir uns dieser Thematik nun zu.

ASW WD-412 Wireless Connector – Losgelöst von langen Kabelverbindungen überträgt das Wireless-Set das Tonsignal zuverlässig.
Der Transmitter ist der Sender, der Receiver ist der Empfänger des Tonsignals.
Foto: Michael B. Rehders
So funktioniert der Anschlus an den AV-Receiver:
Alle nötigen Kabel liegen dem Wireless-Set mit bei.
Der Transmitter ist der Sender. Der Receiver ist der Empfänger des Tonsignals.
Der Transmitter wird in den USB-Port am AV-Receiver gesteckt. Sollte kein USB-Anschluss am AV-Receiver vorhanden sein, kann jeder andere USB-Port mit Ladefunktion genutzt werden. Der USB-Anschluss dient in diesem Fall der reinen Stromversorgung. Nun werden Transmitter und LFE-Ausgang des AV-Receivers verbunden. Dafür wird das eine Ende des beiliegenden Kabels in die Input-Buchse des Transmitters gesteckt, das andere Ende kommt in den LFE-Ausgang des AV-Receivers. Damit ist die Sendeeinheit bereits voll funktionsfähig.
So funktioniert der Anschluss an den Subwoofer:

Anschließend wird das beiliegende Kabel aus dem Wireless-Set genutzt, um den Signalempfänger (Receiver) mit dem LOW LEVEL INPUT am Subwoofer zu verbinden. Danach muss nur noch der Knopf CODE PARING auf dem Signalempfänger (Receiver) für 3 Sekunden gedrückt werden – und schon synchronisieren sich Transmitter und Receiver.
Foto: Michael B. Rehders
Die weiteren Grundeinstellungen sind recht einfach:

Ab Werk stehen die Regler VOLUME auf 0, FREQUENCY 40 Hz, PHASE 0 und Subwoofer ON.
Foto: Michael B. Rehders

Der Regler VOLUME sollte auf „12 Uhr“ gestellt werden. Sollte der Subwoofer zu leise oder zu laut spielen, kann der Pegel hier nach Geschmack verändert werden. FREQUENCY sollte auf 200 Hz gestellt werden, damit alle Tieftoninformationen auf einer DVD/Blu-ray wiedergegeben werden. PHASE 0 sollte bleiben, wenn ein 5.1-Lautsprechersystem angeschlossen ist. Der Regler für OFF schaltet den Subwoofer aus. ON ist ein. AUTO schaltet den Subwoofer nur dann ein, wenn ein Tieftonsignal vom AV/Receiver zugespielt wird, ansonsten bleibt er im Stand by.
Foto: Michael B. Rehders
Praxistest
Der Cantius AS412 entpuppt sich als richtiges Kraftpaket. Tiefste Bassfrequenzen werden präzise und staubtrocken in den Raum gedrückt. Bis weit über Zimmerlautstärke spielt der Subwoofer völlig unangestrengt. An sein Limit geriet der AS412 erst bei Pegeln, die jenseits aller Vernunft in üblichen Mietswohnungen liegen.
In „The Dark Knight“ fährt ein Gefangenen-Transporter in einen Tunnel. Als die Polizeiwagen vom Joker angegriffen werden, taucht Batman in seinem Batmobil auf. Tiefe Bassläufe sind nun im Magen spürbar. Als ein Hubschrauber auf den Asphalt stürzt, verpasst der AS412 dem Zuschauer einen Schlag auf die Brust.
In „Tron: Legacy“ bringt der Cantius das Heim-/Wohnkino zum Beben. Während des Kampfes mit den Lichtrennern zeigt der AS412, was in ihm steckt. Tiefste Bassfrequenzen knallt er abgrundtief in Richtung Zuschauer. Selbst bei hoher Lautstärke sind feine Abstufungen wahrnehmbar. Das macht Spaß!
Spaß machen aber auch feinere und musikalische Darbietungen. Die wuchtigen Bässe von Daft Punk werden präzise wiedergegeben, der Kontrabass von John Lee Hooker in „Boom, Boom“ klingt natürlich, „More“ von The Sisters Of Mercy wird knackig und mit viel Druck reproduziert.
Vor allem kleine Regallautsprecher profitieren vom Cantius AS412. Meist sind diese Lautsprecher in der Bassdarstellung begrenzt. Viele geben erst Tonsignale ab 120 Hz wieder. Es gibt aber zahlreiche Musikinstrumente wie den Kontrabass, die sogar ganz tiefe 30 Hz-Töne erzeugen können. Diese Töne sind schlicht nicht mehr zu hören, wenn ausschließlich kleine Regallautsprecher zu Hause eingesetzt werden. Hier übernimmt nun der AS412 diese tiefen Frequenzen. Auf diese Weise wird das Musikerlebnis hörbar gesteigert, weil alle Frequenzen des Tonsignals wiedergegeben werden, die auf einer CD oder DVD vorhanden sind.
Auch große Standlautsprecher ergänzt der Cantius AS412 vorzüglich. Diese Standlautsprecher spielen oftmals bis 40 Hz hinunter, wodurch bereits eine tolle und druckvolle Bassdarstellung gelingt. Doch gerade diese tiefen Frequenzen belasten Chassis und Treiber, wenn sie durch höhere Pegel am Limit betrieben werden. Die Folgen sind meist zugeschmierte und unpräzise Mitten. Wird jetzt der AS412 in die Wiedergabekette integriert, ändert sich die Klangdarstellung erheblich. Der Standlautsprecher kann nach unten getrennt werden, beispielsweise bei 80 Hz, 70 Hz oder 60 Hz. Das entlastet ihn von der Wiedergabe der tieferen Frequenzen. Die tiefen Frequenzen übernimmt der AS412, beispielsweise alles unterhalb von 80 Hz. Dadurch klingen die Standlautsprecher viel souveräner und sauberer. Sogar die Detaildarstellung nimmt deutlich hörbar zu. Mitten und Höhen werden sauberer und klarer reproduziert.
Fazit
Der ASW Cantius AS412 ist der ideale Spielpartner, sowohl im Wohnzimmer als auch im dedizierten Heimkinoraum. Mit seinen 350 Watt Musikleistung gelingt es ihm, tiefste Bassfrequenzen unangestrengt, pegelfest und präzise wiederzugeben. Das optional erhältliche Wireless-Set bietet viel Aufstellungsflexibilität, ebenso gefallen die zahlreichen optischen Gestaltungsmöglichkeiten des Gehäuses. So werden Filme und Musikdarbietungen zum audiovisuellen Vergnügen.
Test und Fotos: Michael B. Rehders
Testequipment | |
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Lautsprecher: | Canton THX S-10 |
Vorstufe: | Onkyo PR-SC886 |
Endstufen: | Crown XLS402D |
Zuspieler: | Pioneer BDP-51FD Apple MacBook Pro Playstation 3 |
Lautsprecherkabel: | Monster THX 2,5 mm² |
Digitalkabel: | Opt: Oelbach USB: Delock USB 2.0 aktiv HDMI: König 1.3C CAT2 |
Cinchkabel: | Monster THX |