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Gesundheitlich angeschlagen beschließt der Entertainer Hape Kerkeling, als Pilger den Jakobsweg bis Santiago de Compostela zu wandern. Doch warum? Das erfährt er selbst erst... Ich bin dann mal weg – Der Hape hat auf’s Wandern Lust

Gesundheitlich angeschlagen beschließt der Entertainer Hape Kerkeling, als Pilger den Jakobsweg bis Santiago de Compostela zu wandern. Doch warum? Das erfährt er selbst erst während seines Abenteuers.

Nachdem ihm seine Gesundheit zu schaffen macht, soll sich Hape Kerkeling (Devid Striesow) erst mal ausruhen. (© Warner Bros)

Nachdem ihm seine Gesundheit zu schaffen macht, soll sich Hape Kerkeling (Devid Striesow) erst mal ausruhen. (© Warner Bros)

 

Jahrelang hat Hape Kerkeling (Devid Striesow) einen Auftritt nach dem anderen absolviert, ohne Rücksicht auf sich und seine Gesundheit. Irgendwann ist das Limit erreicht und Kerkeling bezahlt die fortwährende Anstrengung mit einem Kollaps. Die Folge ist ein Hörsturz sowie eine Gallenblasenoperation und sein Arzt und Kerkelings Managerin und Freundin Dörte (Annette Frier) verdonnern ihn zum absoluten Nichtstun. Keine leichte Aufgabe für das Allround-Talent, der seit seiner Kindheit mit größtem Vergnügen an Bühnenauftritten und Fernsehshows feilt. Er verbringt die Tage zunächst zu Hause, raucht ein paar Zigaretten und langweilt sich. Also beschließt Kerkeling irgendwann: Ich gehe wandern!

 

Doch ein ausgedehnter Spaziergang durch den Stadtwald ist nicht das, was er dabei im Kopf hat. Wenn schon, denn schon: der Jakobsweg soll es sein, schließlich hat Kerkeling ja jede Menge Zeit und erinnert sich wieder an die Weisheiten, die seine gläubige Oma (Katharina Thalbach) ihm früher mitgab. Doch trotz High-Tech-Ausrüstung und einer großen Portion Motivation gestaltet sich das Wandern als schwierig. Kerkeling empfindet viele der übrigen Pilger als anstrengend und zieht es daher vor, sich alleine gegen Regen, Wind und Sonne zu behaupten. Allerdings trifft er während seiner Etappen immer wieder auf die Journalistin Lena (Karoline Schuch) und die zurückhaltende Stella (Martina Gedeck), woraus sich im Laufe der Reise eine Freundschaft entwickelt und Kerkeling endlich weiß, warum er die Strapazen eigentlich auf sich genommen hat.

Doch Kerkeling hat eine bessere Idee: Er beschließt, den Jakobsweg zu wandern. (© Warner Bros)

Doch Kerkeling hat eine bessere Idee: Er beschließt, den Jakobsweg zu wandern. (© Warner Bros)

Mit dem gleichnamigen Buch Ich bin dann mal weg hat Hape Kerkeling einen absoluten Erfolg gelandet und eines der erfolgreichsten deutschen Sachbücher überhaupt geschrieben. In Folge dessen schnellten sogar die Zahlen deutscher Pilger auf dem Jakobsweg in die Höhe. Daher sollte an dieser Stelle erwähnt werden, dass sich der Film nicht stur an die Buchvorlage hält. Das betrifft einerseits die stets leichte Stimmung, mit der Regisseurin Julia von Heinz Kerkelings Abenteuer in Szene setzt, und andererseits den Wandel der Begleiterinnen Kerkelings. Im Buch (und damit in der Realität) handelt es sich um eine Engländerin namens Anne und eine Neuseeländerin namens Sheelagh. Im Film hingegen wird Kerkeling von der in Großbritannien tätigen Journalistin Lena und einer in Sachen Staatsangehörigkeit nicht näher definierten Dame namens Stella begleitet.

Nach anfänglichen Startschwierigkeiten wächst er langsam in seine neue Aufgabe hinein. (© Warner Bros)

Nach anfänglichen Startschwierigkeiten wächst er langsam in seine neue Aufgabe hinein. (© Warner Bros)

Zunächst allerdings tritt Kerkeling selbst in Erscheinung. Zu Beginn wird Devid Striesow dafür als Workaholic-Kerkeling ordentlich aufgepolstert und wirkt eher wie eine Parodie – damit gibt es vermeintlich Wasser auf die Mühlen derjenigen, die es lieber gesehen hätten, wenn Kerkeling sich selbst gespielt hätte. Das hatte der allerdings von vornherein abgelehnt, weil er als Buchautor und Hauptfigur nicht auch noch Hauptdarsteller sein wollte und zudem der Meinung war, die Rolle aufgrund des mittlerweise großen Altersunterschieds zu seinem wandernden Ich nicht glaubhaft rüberbringen zu können. Stattdessen begrüßte er die Besetzung mit Striesow, der ja mal ganz nebenbei auf reichlich Filmerfahrung zurückblicken kann. Und tatsächlich gelingt es Striesow spätestens mit Beginn der Pilgerreise, wie Kerkeling zu wirken. Nicht nur optisch, sondern auch durch sein gesamtes Auftreten und seinen Duktus gelingt ihm eine unglaublich präzise Verkörperung des Entertainers, ohne dabei in irgendeiner Form zu übertreiben.

Mit dem Großteil der übrigen Pilger will Kerkeling allerdings nnur möglichst wenig zu tun haben. (© Warner Bros)

Mit dem Großteil der übrigen Pilger will Kerkeling allerdings nnur möglichst wenig zu tun haben. (© Warner Bros)

Mit dieser Leistung als Maßstab ist es für Karoline Schuch und Martina Gedeck entsprechend schwierig, ähnlich herausragend in Erinnerung zu bleiben. Sie spielen ihre Rollen zwar ebenfalls absolut passend und gut, allerdings sind ihre Figuren dem Publikum nicht so gut bekannt wie Kerkeling und ein Vergleich wie bei Striesow darum nicht möglich. Dasselbe gilt für Katharina Thalbach, die allerdings Kerkelings Oma als die liebenswürdige Frau präsentiert, die Kerkeling selbst vermutlich genau so in Erinnerung hat. Nichtsdestotrotz passt das Ensemble wunderbar und ergänzt sich gekonnt, so dass die eingangs erwähnte positive Grundstimmung auch in den angespannten Momenten erhalten bleibt.

Lediglich mit Stella (Martina Gedeck) kommt er von Anfang an gut aus. (© Warner Bros)

Lediglich mit Stella (Martina Gedeck) kommt er von Anfang an gut aus. (© Warner Bros)

Wirklich etwas auszusetzen gibt es an Ich bin dann mal weg als nicht und auch in Sachen Bild und Ton ist das zutreffend. Kräftige Farben und sehr klare Details sorgen für ein angenehmes Filmerlebnis, der Ton tut sein Übriges dazu, ohne besonders gefordert zu werden und demnach auch ohne großartig herauszustechen. Die Filmmusik ist sehr stimmungsvoll gewählt und so wirken vor allem die großräumigen Landschaftsaufnahmen mitreißend und lassen die Vermutung aufkommen, dass einige Pilger auch einfach nur deshalb den Jakobsweg entlang wandern.
Die Hintergründe von Kerkeling werden im Bonusmaterial auch nochmal kurz angesprochen, hier kommt neben den Darstellern und Regisseurin von Heinz auch der echte Hape selbst zu Wort, wenn die Reise, das Buch und die Entstehung des Films thematisiert werden. Der Unterhaltungswert stimmt auch hier, so dass es fast ein wenig schade ist, dass die Extras nicht umfangreicher ausgefallen sind.

Und nach einigen zufälligen Treffen freundet er sich auch mit Journalistin Lena (Karoline Schuch, l.) an - zu dritt fällt das Wandern dann doch leichter und Kerkeling weiß endlich, warum er sich überhaupt auf den Weg gemacht hat... (© Warner Bros)

Und nach einigen zufälligen Treffen freundet er sich auch mit Journalistin Lena (Karoline Schuch, l.) an – zu dritt fällt das Wandern dann doch leichter und Kerkeling weiß endlich, warum er sich überhaupt auf den Weg gemacht hat… (© Warner Bros)

Fazit

Als Buch ein Bestseller, als Film eine sehr unterhaltsame Komödie: Ich bin dann mal weg weiß zu gefallen, völlig unabhängig davon, ob man Hape Kerkeling bereits als Leser bei seiner Pilgerreise begleitet hat oder erst die filmische Aufbereitung seines Abenteuers verfolgt. Hauptdarsteller Devid Striesow gelingt dabei scheinbar mühelos eine sehr starke Darstellung des Entertainers, mit der er den Grundstein für einen in allen Belangen lobenswerten Film legt.

„Ich bin dann mal weg“ ist als DVD und Blu-ray im Vertrieb von Warner Bros erhältlich.

Genre
Komödie

Altersfreigabe
ab 0 Jahren

Laufzeit
ca. 92 Minuten

Regie
Julia von Heinz

Cast
Devid Striesow, Martina Gedeck, Karoline Schuch, Annette Frier, Katharina Thalbach, Inez Bjørg David

80 of 100

90 of 100

90 of 100

95 of 100

80 of 100

88 of 100

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