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In unserem Praxistest des Elac Discovery Music Servers begeistern in erster Linie Verarbeitung, Design und die Simplizität in der Einrichtung. Mit den Roon Labs haben sich die Kieler zudem einen Partner an Bord geholt, der eine intuitive Bedienung verspricht. Ist diese tatsächlich so leicht in der Anwendung wie versprochen und wie klingt der Elac-Streamer überhaupt?

Klein aber oho: Der Elac Discovery Music Server streamt Musik in Hi-Res-Auflösung, Empfang Internetradio, ist AirPlay-kompatibel und zeigt sich als erstklassig verarbeitet.

Klein aber oho: Der Elac Discovery Music Server streamt Musik in Hi-Res-Auflösung, Empfang Internetradio, ist AirPlay-kompatibel und zeigt sich als erstklassig verarbeitet.

Das Wort „Streaming“ ist in der Musikindustrie in aller Munde. Doch trotz weiterhin wachsender Nachfrage trauen sich viele anspruchsvolle HiFi-Freunde noch immer nicht so richtig an das Thema heran. Als Begründung dafür dienen oftmals eine aufwändige Installation, fehlende Übersicht in der Menüführung oder Unsicherheiten in der Auswahl entsprechender Download-Portale.
Letzterer Punkt lässt sich schnell ausräumen, denn neben vielen (legalen) Plattformen, die sich auf den Vertrieb sogenannter Hi-Res-Dateien spezialisiert haben, haben inzwischen auch Online-Giganten wie Amazon den Trend erkannt und bieten eine Riesen-Auswahl an Songs und Alben in MP3- oder CD-Auflösung an. Bedeutet: das Angebot an „downloadbarer“ Musik ist aktuell so groß wie nie zuvor. In Sachen Einrichtung und Bedienung hängt es hingegen an der entsprechenden Hard- und Software. Und genau hier hat man bei Elac ganz offenbar die richtigen Entscheidungen getroffen.
Frei nach dem Motto „Neuland betritt man am besten mit jemandem, der sich dort auskennt“, haben die Kieler sich auf ihre Kernkompetenz, die Entwicklung hochwertiger Audio-Komponenten, konzentriert. Mit den Roon Labs hat man zudem einen gefragten Spezialisten gewinnen können, der für eine anwenderfreundliche Software verantwortlich zeichnet. Und wenn zwei Meister ihres Fachs sich zusammentun, darf man so Einiges erwarten. Ohne an dieser Stelle zuviel vorwegzunehmen: Das Ergebnis ist schlichtweg imponierend – vielleicht sogar wegweisend – und die eingangs erwähnten Bedenken eingefleischter HiFi-Enthusiasten sind schnell wie weggeblasen.

Eleganter geht es kaum: Der Elac Discovery Music Server besticht durch Form, eingesetzte Materialien, Verarbeitung und seine intuitive Benutzerführung.

Eleganter geht es kaum: Der Elac Discovery Music Server besticht durch Form, eingesetzte Materialien, Verarbeitung und seine intuitive Benutzerführung.

Was ist ein Music Server bzw. Streamer überhaupt?

Vereinfacht erklärt, handelt es sich dabei um eine Quelle, die digital gelagerte Audiodateien empfängt und an ein vorhandenes HiFi-Setup weiterreicht.
Das bedeutet: der Music Server bzw. Streamer liest Daten von konnektierten Datenspeichern (Festplatten, USB-Sticks etc.) oder im gleichen Netzwerk befindlichen NAS-Platten oder Computern. Empfangene Audio-Files werden im Streamer/Music Server so aufbereitet, dass sie über das vorhandene HiFi-System bzw. über Aktiv-Lautsprecher wiedergegeben werden können. Die Befehligung des Music Servers erfolgt dann in der Regel mittels Smartphone oder Tablet via entsprechender App-Steuerung.

Einfacher geht es kaum: Der Elac wird bequem vom Sofa aus via Smartphone- bzw. Tablet-App gesteuert.

Einfacher geht es kaum: Der Elac wird bequem vom Sofa aus via Smartphone- bzw. Tablet-App gesteuert.

Zeitlos, robust, elegant

HiFi-Anlagen und Komplettsetups zeigen sich heute gern in einem modernen, angepassten Design. Statt klobiger Audio-Bausteine bietet der Markt aktuell eine immer größer werdende Zahl kleinerer, integrativer Systeme. Und zwar solche, die in Sachen Platzbedarf nur einen Bruchteil ihrer Vorgänger in Anspruch nehmen, allerdings ausstattungstechnisch viel mehr zu bieten haben als die klassische Stereo-Anlage. Diesen Trend hat Elac erkannt und seinem Discovery Music Server DS-S101-G (so die vollständige Produktbezeichnung) eine entsprechend kompakte Behausung spendiert. Wohlgemerkt eine optisch anspruchsvolle, die sowohl in großzügig dimensionierten Wohnlandschaften wie in klassischen Wohnzimmern oder auch kleineren Studenten-Buden locker unterkommt. Entwickelt wurde das Gehäuse des Elac Discovery in Kiel – und zwar mit der gleichen Akribie, wie die eines hochwertigen Lautsprechers. Und wer schonmal einen Elac-Lautsprecher besessen hat, der weiß, wovon ich an dieser Stelle spreche. Gemäß eigener Vorgaben setzt das Traditionsunternehmen aus dem hohen Norden somit selbstverständlich auch in seinem Streaming-Erstling auf den Einsatz allerbester Materialien. Auffälligstes Merkmal: das gebürstete Aluminium-Kleid. Genau genommen handelt es sich dabei um eine seitlich umlaufende, zeitlos gestaltete Alu-Behausung mit gerundeten Kanten. Die schaut nicht nur gut aus, sondern fasst sich auch gut an. Und zwar so gut, dass jeder Besucher unserer Redaktion automatisch einmal kurz über den Elac drüberstreichelt.

Das erstklassig verarbeitet Alu-Kleid zieht sich sanft um das komplette Gehäuse des Discovery Music Servers.

Das erstklassig verarbeitet Alu-Kleid zieht sich sanft um das komplette Gehäuse des Discovery Music Servers.

Statt eines mit Tasten und Reglern überfrachteten Bedienfeldes besteht die Front lediglich aus einer spiegelnden Glasfläche, die leicht vertieft in besagtem Gehäuse sitzt. Bis auf den Aufdruck der Modellbezeichnung ist diese erfrischend clean gehalten. So geht zeitlos also! Eine gelungene Materialkombination, die sich optisch auf das Wesentliche beschränkt, statt sich mit Schnickschnack zu überladen. Design-Ikone Dieter Rams sagte einst „Gutes Design ist sowenig Design wie möglich“. Ein Zitat, das die gelungene Gestaltung dieses Produktes schlichtweg perfekt beschreibt, auch wenn der legendäre Industrie-Designer nichts mit der Entwicklung des Elac Discovery zu tun hatte. Besonders edel wirkt in diesem Zusammenhang die innenseitig um 45 Grad gefaste Gehäusekante mit ihrer mittig eingelassenen LED. Letztere gibt Auskunft über den Betriebszustand des Discovery Music Servers. Auf ein Display verzichtet man in diesem Produkt übrigens ganz bewusst, denn schließlich erfolgt die Befehligung des DS-S101-G ausschließlich via Roon-App. Dazu später mehr, zunächst wollen wir uns nämlich noch der Rückseite meines Testgastes aus Schleswig Holstein widmen.

Wie Sie sehen, sehen Sie nichts: Statt sich mit Tastern, Knöpfen, Reglern etc. zu überladen, zeigt sich die Front des Elac-Streamers erfrischend clean.

Wie Sie sehen, sehen Sie nichts: Statt sich mit Tastern, Knöpfen, Reglern etc. zu überladen, zeigt sich die Front des Elac-Streamers erfrischend clean.

DAC oder Nicht-DAC?

Das Design ist auf das Wesentliche reduziert, und auch in Sachen Anschlussfeld zeigt sich der kompakte Elac-Streamer als sehr übersichtlich strukturiert. Das Wörtchen „übersichtlich“ bedeutet in diesem Fall aber keineswegs, dass er es an Ausstattung vermissen lässt, wie sich schnell herausstellen soll. Im Gegenteil, denn anschlussseitig bleibt selbst verwöhnten HiFi-Freunden kaum ein Wunsch offen. Zunächst sind hier der USB- und ein Ethernet-Port zu nennen, über die der Discovery seine Daten geliefert bekommt. So weit, so gut. Besonders ungewöhnlich ist dagegen die Tatsache, dass mein Testgast zudem über je zwei analoge und digitale Ausgänge verfügt. Klingt zunächst vielleicht eher unspektakulär, erfahrene Audio-Fans ahnen aber bereits die sich dahinter verbergende Bedeutung. Und Sie ahnen richtig, der ELAC hat tatsächlich einen DAC (Digital-/Analog-Wandler) an Bord. Einen, der in der Lage ist sogenannte Hi-Res-Dateien bis zu einer Abtastrate von 192 Kilohertz zu wandeln. Zum Vergleich: die CD wird „nur“ mit 44,1 Kilohertz abgetastet.
Besitzer eines anspruchsvollen HiFi-Setups bzw. eines hochwertigen DACs müssen aber nicht verzagen, denn bei Bedarf umgeht der kompakte Music Server die interne Wandlereinheit und leitet die entsprechenden Dateien einfach via Digitalausgang an einen externen DAC weiter. Der Elac Discovery ist also flexibel einsetzbar, was ihn für Streaming-Einsteiger wie -Fortgeschrittene gleichermaßen interessant macht. Kurz gesagt: mein Testgerät sieht nicht nur gut aus und ist erstklassig verarbeitet, sondern lässt auch anschlussseitig keine Wünsche offen.

Die Rückseite ist übersichtlich gestaltet, bietet allerdings alle Anschlüsse, die man heutzutage braucht. Analoge Ausgänge bewiesen: der Elac hat auch noch einen DAC an Bord.

Die Rückseite ist übersichtlich gestaltet, bietet allerdings alle Anschlüsse, die man heutzutage braucht. Analoge Ausgänge bewiesen: der Elac hat auch noch einen DAC an Bord.

Was sind FLAC, AIFF und ALAC und woher bekomme ich Hi-Res-Musik?

Sie haben es wahrscheinlich geahnt; genannten Abkürzungen stehen für hochaufgelöste Tonformate. Bange muss Ihnen davor aber nicht sein, denn der Elac beherrscht alle genannten Formate ausnahmslos – und zwar vollautomatisch. Eine Umwandlung ist also nicht nötig. FLAC (Free Lossless Audio Codec), AIFF (Audio Interchange File Format) und ALAC (Apple Lossless Audio Codec) beschreiben dabei verlustfreie Audiokompressionsverfahren. Ein wichtiger Punkt, denn in diesen Formaten abgespeicherte Songs benötigen weniger Speicherplatz als ihr Original, werden aber dennoch absolut verlustfrei übermittelt.
Sich eine Hi-Res-Sammlung aufzubauen ist übrigens leichter als man gemeinhin denkt. Für den Anfang lässt sich beispielsweise die eigene CD-Sammlung in identischer Qualität im FLAC- oder ALAC-Format auf dem eigenen Rechner oder einem Festspeicher (USB-Platte, NAS etc.) ablegen. Der Elac Discovery erkennt diese dann, wandelt sie gegebenenfalls und leitet besagte Dateien perfekt vorbereitet an die eigene HiFi-Anlage weiter. Echte Highres-Songs, also Musiktitel in höherer Auflösung, werden zudem (legal) von spezialisierten Musikportalen wie www.highresaudio.com, www.hdtracks.com oder www.promates.com zum Download angeboten. Ein komplettes Album kostet hier in der Regel zwischen 10 und 30 Euro. Manche Songs sind zwischenzeitlich sogar kostenlos zu haben.

Der klobige Verstärker thront im Lowboard, der elegante Steamer obendrauf: So übersichtlich kann sich ein modernes HiFi-Setup darstellen.

Der klobige Verstärker thront im Lowboard, der elegante Steamer obendrauf: So übersichtlich kann sich ein modernes HiFi-Setup darstellen.

Installation des Elac Discovery Music Server

Nach der ausführlichen Untersuchung, die mein Testgast mit hervorragenden Ergebnissen abschließt, geht es nun endlich ans Eingemachte. Wie es sich für ein Netzwerkgerät gehört, beginnt der nun anstehende Praxistest mit der Installation. An dieser Stelle ein wichtiger Hinweis: Der Elac Discovery beherbergt kein WiFi-Modul. Das hat kosmetische Gründe und ist dem beschriebenem Alu-Gehäuse und dem Verzicht auf optisch störende Antennen geschuldet. Kurz gesagt; der Music Server muss via Ethernet-Kabel mit dem Router und mittels Cinch- bzw. Digitalkabel mit dem vorhandenen HiFi-System verbunden werden. Ist dieser Schritt erledigt, geht es auch schon an die finale Einrichtung des Streamers. Und auch diese erweist sich als kinderleicht und ist in folgenden Schritten schnell erledigt:

1. „Roon Essentials Remote“-App laden und öffnen
2. Geschäftsbedingungen akzeptieren (I Agree)
3. Automatischer Verbindung mit Elac Discovery zustimmen
4. Roon-Konto anlegen (in 2 Minuten erledigt)
5. Datenträger wählen bzw. mit TIDAL verbinden
6. Musikwiedergabe starten

Ist die Einrichtung erfolgreich abgeschlossen, begrüsst einen die App beim Vornamen und gibt einen Kurzüberblick über die bereitstehenden Alben und Musiktitel.

Ist die Einrichtung erfolgreich abgeschlossen, begrüsst einen die App beim Vornamen und gibt einen Kurzüberblick über die bereitstehenden Alben und Musiktitel.

Es wächst zusammen, was zusammen gehört …

Nachdem der Discovery Music Server nun installiert und mit dem entsprechenden Musikbibliotheken verbunden ist, könnte die Audiowiedergabe eigentlich auch schon beginnen. Die Betonung liegt auf „könnte“, denn bevor es losgeht, stolpere ich noch über ein weiteres Highlight meines Testprobanden: die nahtlose Zusammenführung der eigenen Musikkollektion mit einem individuell ausgewählten Angebot des Musikportals Tidal.
Bedeutet: wenn Sie einen Tidal-Account besitzen, lässt sich via besagter Roon-App direkt auf diesen Account zugreifen. Der eigentliche Clou dabei ist, dass sich über die Benutzeroberfläche des Elac Discovery nun bevorzugte Musikgenres auswählen lassen. Haben Sie Ihre Auswahl getroffen und sich z.B. für Jazz, Blues oder Rock entschieden, werden Alben von Künstlern dieser Genres automatisch in Ihre Musikbibliothek übernommen. Bis auf die Darstellung eines kleinen Tidal-Symbols unterscheiden sich die Neuzugänge auf der Roon-Benutzeroberfläche nicht von ihrer eigenen Sammlung. Genau wie die auf Ihrer Festplatte gespeicherten Songs lassen sich die hinzugefügten Tidal-Alben dann mit einem Klick anwählen. Eine pfiffige wie praktische Idee, die die Musikauswahl im Nu um ein Vielfaches erhöht. Wie es sich für einen anspruchsvollen Music Server gehört, ist der Elac Discovery natürlich auch in der Lage Internet-Radio zu empfangen. Aktuell leider nur über den Umweg der direkten URL-Eingabe des entsprechenden Radiosenders. Ein Punkt, der über ein Software-Update künftig aber deutlich vereinfacht werden soll.

Obwohl ich nur ein Bob-Dylan-Album besitze, werden mir weitere (bei Titan verfügbare) Dylan-Alben in meiner Musikbibliothek angeboten. Das kleine

Obwohl ich nur ein Bob-Dylan-Album besitze, werden mir weitere (bei Tidal verfügbare) Dylan-Alben in meiner Musikbibliothek angeboten. Das kleine „T“ links oben (in der Coverdarstellung) verrät: hierbei handelt es sich um einen Tidal-Stream.

Die Benutzeroberfläche: Simpel, intuitiv, einfach schön

Nun aber genug der Vorrede und ab in den Praxistest. Dieser entpuppt sich dann auch schnell als wahre Freude, denn dank kinderleichter und flüssiger Navigation bewege ich mich fix und mühelos durch meine Musiksammlung, die aktuell bis zu 30.000 Titel umfassen kann. Selbstverständlich lässt sich diese nun beliebig nach Album, Interpret, Genre oder auch nach Tonformat sortieren. Egal auf welcher Ebene ich mich gerade befinde, ich behalte stets den Überblick und die volle Kontrolle. Und das, obwohl ich bislang noch keinerlei Erfahrung mit Roon hatte. Besagte Software ist einfach genial und selbsterklärend. Oder um im Fachjargon zu bleiben: „intuitiv“!
Ein (zumindest für mich) fast ebenso wichtiger Punkt: nachdem meine Musikbibliothek gescannt ist, werden mir sämtliche Cover meiner 306 zugeführten Alben angezeigt. Die nervige Suche nach entsprechenden Coverbildern und das eventuelle Skalieren der selbigen entfällt also auch noch. Mit dem Menüpunkt „Focus“ hat besagte Software dann ein weiteres As im Ärmel. Wählt man diesen Software-Button, lassen sich die in der eigenen Musikbibliothek abgelegten Songs nach Genre und bei Bedarf auch nach Veröffentlichungsjahr filtern. Sind Sie beispielsweise Gastgeber einer Mottoparty, ersetzen Sie die zeitraubende Zusammensetzung einer dedizierten Playlist einfach durch die Fokussierung auf ein bestimmtes Genre und/oder einen entsprechenden Zeitraum. Clever!

Pfiffig: Die Funktion

Pfiffig: Die Funktion „Focus“ erleichtert die Erstellung individueller Playlists.

Darüber hinaus hat Roon noch ein paar weitere nette Features zu bieten. Allesamt schön und unaufdringlich integriert, zugleich aber dennoch schnell erreichbar. Eines davon wäre beispielsweise das kleine Mikrofon-Symbol, das in vielen Tidal-Songs rechts neben dem Titel dargestellt wird. Ein Klick darauf genügt, um ein weiteres Fenster aufpoppen zu lassen, in dem der entsprechende Songtext angezeigt wird. Ein kleines Extra, das Hobbysänger sicher lieben werden.

Mitsingen leicht gemacht: Ein Klick auf das kleine Mikrofon-Symbol genügt und der Elac zeigt die entsprechenden Lyrics an.

Mitsingen leicht gemacht: Ein Klick auf das kleine Mikrofon-Symbol genügt und der Elac zeigt die entsprechenden Lyrics an.

Kontrollierte Dynamik mit Feinschliff

Bei der Auswahl meines ersten Testsongs erlaube ich mir zunächst ein wenig Nostalgie und greife – auch aus aktuellem Anlass – zu Bob Dylans „Like A Rolling Stone“ in CD-Auflösung. Ein alles andere als audiophil aufgenommenes Teststück, das über den Elac Discovery wiedergegeben allerdings schnell eine sehr angenehme Atmosphäre kreiert. Eine, die einfach dazu einlädt sich hinzusetzen und mal wieder bewusst Musik zu genießen. Eine Aufforderung, der ich gern nachkomme und schnell richtig Spaß an der Aufnahme entwickle. Dylans leiernde Stimme, Mundharmonika, Synthis und schlabbernde Gitarre; alles da, alles im perfekten Timbre, offen und sauber gestaffelt. Als sich der Song dann so langsam seinem Ende zuneigt, will ich mehr von dieser Art Musik. Mehr von Dylan. Großartig suchen brauche ich dazu jetzt übrigens nicht, denn wie von Geisterhand stellt mir der Elac nun alle weiteren verfügbaren Dylan-Alben von meiner Festplatte und vom Musikdienst Tidal zu Verfügung. Erneut ein Angebot, von dem ich gern Gebrauch mache und mit nur einem Handgriff von „The Best Of …“ auf das „The Essential Bob Dylan“-Album wechsle – erneut in CD-Qualität. Hier trifft meine Wahl dann auf „Lay, Lady, Lay“. Einem Track, der vor Gefühl nur so strotzt und dessen spärlich eingesetzte Instrumentalisierung nahtlos an der zuvor erlebten Performance anknüpft. Ohne Frage ein echter Meilenstein der Musikgeschichte. Zugleich einer, der von meinem Testgast auch noch haarfein aufgelöst und beeindruckend körperhaft reproduziert wird. Und zwar blitzsauber und absolut frei von Nervigkeit oder Dosenklang. By the way: wer bis heute glaubt, dass digital gespeicherte Musikfiles analytisch, kalt oder gefühllos klingen, der sollte sich diesen Song bzw. dieses Album einmal über den Elac anhören und wird seine Meinung schnell ändern.
Das war bereits imponierend. Stellt sich nun die Frage, wie der Discovery Music Server mit höher aufgelösten Audiodateien, sprich High-Res-Files, umzugehen weiß. Zu diesem Zweck wähle mit Mark Knopflers „Privateering“ in einer Abtastrate von 96-kHz ein Stück, das ich immer wieder gern zu Testzwecken erwähle und inzwischen in- und auswendig kenne. Und obwohl meine Erwartungen aufgrund der vorangegangenen Eindrücke entsprechend hoch waren, gelingt es dem Elac diese schnell zu übertreffen. Kaum angespielt, serviert mir mein Gast aus Kiel eine vollmundige, durchzugsstarke und plastische Soundperformance, der es tatsächlich an nichts fehlt. Primär sind in diesem Fall die satt gezupften Gitarrenklänge zu nennen, die diesen Song eröffnen und recht zügig eine gewisse Räumlichkeit erahnen lassen. Hier passt alles, jede Berührung der Gitarrensaiten scheint perfekt eingefangen. Als kurz darauf – von weiteren Instrumenten begleitet – die Stimme Knopflers ertönt, spannt sich schnell eine fast schon greifbare Klangbühne auf. „Weitläufig“, „luftig“ und „realistisch“, sind die Attribute, die mir diesbezüglich auf Anhieb einfallen. Dass sich das Klangbild dabei entspannt, homogen und flüssig darstellt, zugleich aber niemals zu einem überladenen Spektakel verkommt, scheint Ehrensache für den Elac Discovery zu sein! Was aber noch viel Wichtiger ist: Der Music Server spielt resolut, absolut kontrolliert und mit Bedacht – aber nie gelangweilt. Letzteres ist besonders dann wichtig, sobald Rhythmus-Wechsel oder Dynamiksprünge anstehen. Alles kein Problem für den kleinen, bildhübschen Streaming-Allrounder.

Mit einem kurzen Klick auf das Einstellungssymbol lässt sich die eigene Musikbibliothek nach diversen Kriterien sortieren.

Mit einem kurzen Klick auf das Einstellungssymbol lässt sich die eigene Musikbibliothek nach diversen Kriterien sortieren.

Fazit

Die eingangs gestellte Frage nach Bedienkomfort und Klangqualtät lässt sich eindeutig mit einem doppelten „Ja“ beantworten. Der Elac Discovery Music Server
ist tatsächlich kinderleicht zu installieren und befehligen. Darüber hinaus bietet er die Verwaltung von bis zu 30.000 Songs, Zugang zu mehreren Tausend Internet-Radiostationen, implementiert das Musikportal Tidal perfekt in die eigene Musikbibliothek und klingt auch noch erstklassig.
Kurz zusammengefasst: Der Elac Discovery ist die Universalwaffe für moderne Musikfreunde, die einen allumfassenden und zukunftssicheren Musikspieler suchen, der klanglich auf höchstem Niveau agiert.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

96 of 100

94 of 100

83 of 100

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Technische Daten

Modell:Elac
Discovery Music Server
Produktkategorie:Streamer
Preis:1099,00 Euro
Garantie:- 2 Jahre
Ausführungen:- silber
Vertrieb:Elac, Kiel
0431/647740
www.elac.de
Abmessungen (HxBxT):47 x 210 x 111 mm
Gewicht:0,90 kg
Software:- Roon
Eingänge:- Ethernet
- USB
Ausgänge:- 1 x Optical digital
- 1 x Koaxial digital
- 2 x Cinch (analog)
Formate:- AAC
- AIFF
- ALAC
- OGG
- FLAC
- MP3
- WAV
Sampling Rate:- bis 24 Bit/192 kHz
Streaming-Services:- Tidal
- Internetradio
- AirPlay
- NAS
- USB-Massenspeicher
Lieferumfang:- Elac Discovery Music Server
- Bedienungsanleitung
- Stromanschlusskabel
Besonderheiten:- intuitive iPhone/iPad-App
- bis 1924-kHz-Signalverarbeitung
- einfache Installation
- Tidal-Integration
- erstklassig verarbeitet
- zeitlos designed
- Multiroomunterstützung
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,2
Gesamtnote:1,0
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut
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