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Redakteur
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Aus modern wird moderner: Der Elac Discovery Music Server hat bislang bewiesen, dass er ein leicht integrierbarer und intuitiv bedienbarer Netzwerk-Streamer ist – insbesondere für eigene HiRes-Files und für das Mega-Musikangebot von Tidal. Nun kommt die neue Version des Discovery, sie soll mit dem Komfort des Handlings auch den Genuss des Hörens steigern. Wie geht das?

Kompakt und edel: Mit diesem Design passt der Elac Discovery in jedes Wohnambiente.

Bei Elac tut sich was: Die Erkenntnis, dass das Kieler Unternehmen sich allmählich vom Schallwandler-Spezialisten zum breit aufgestellten HiFi-Hersteller mit modernem Portfolio wandelt, ist uns vor Kurzem beim Test des HiRes-fähigen Verstärkers Elac EA101EQ-G gekommen. Als Beleg haben wir damals den Discovery Music Server erwähnt. Nun liefert Elac den Beleg zum Beleg: Genau dieser HiRes-Streamer, den wir letztes Jahr getestet haben und der sich seither in unserem Redaktionsalltag bestens bewährt hat, ist nun überarbeitet worden. Auf Neudeutsch heißt das „Update“. Elac hat also die Software renoviert, bei der Hardware ist alles unverändert. Der Streamer bleibt also robust gefertigt, vorzüglich verarbeitet und optisch attraktiv. Die Materialwahl – schwarze Glasplatte für die Front, gebürstetes Aluminium für den Korpus – sorgt für eine hochwertige Anmutung. Die gelungene Formgebung kombiniert sanfte Rundungen, klare Kanten und eine frontseite Fasung, das lässt den Elac Discovery in einer modern-nüchternen Einrichtung besonders stimmig wirken. Elac hat dafür auch die Anzahl der Bedienelemente auf ein Minimum reduziert: Null. Der Discovery braucht keine Knöpfe und keine Anzeige, seine Steuerung und die Informationsabfrage geschehen allein über Handy oder Tablet. Allein eine weiße LED zeugt vom vitalen Wirken des Elac Discovery. Der taschenbuchkleine Streamer ist im Ganzen so dezent, dass er ebenso mit einem klassischen Ambiente harmoniert – in dem wahrscheinlich auch eine klassische Anlage steht. Aber das ist ja durchaus auch ein Fall für diesen Music Server.

Schalter und Knöpfe? Von wegen: Der Elac Discovery kommt komplett ohne Bedienelemente aus. Die Einstellung und Steuerung geschieht ausschließlich über Handy oder Tablet.

Tor zum modernen Musikhören

Der Elac Discovery nennt sich Music Server, seiner Kernkompetenz nach ist er aber ein Streamer. Er ist damit einerseits der zentrale Baustein für eine moderne Multimedia-Ausstattung, die in immer mehr Wohnzimmern den herkömmlichen HiFi-Turm ablöst. Der Elac Discovery ermöglicht es aber andererseits dem Besitzer einer solchen klassischen Anlage, sich mit geringem Aufwand gegenwartsfest und zukunftstauglich zu machen. Der Elac Discovery fungiert dann als Brücke zwischen dem analogen Verstärker und den digitalen Files, die heutzutage auf dem Computer, der externen mobilen Festplatte oder der NAS-Festplatte liegen, von wo aus sie über das heimische kabelgebundene Netzwerk (LAN) oder die Funkverbindung (WLAN) gestreamt werden und dabei via Handy oder Tablet bequem zu verwalten und zu steuern sind. Damit das alles funktioniert und zusammenspielt, benötigt man einen Streamer, einen Datenwandler, eine Steuerungssoftware und eine Bedienoberfläche – und das alles bietet der kompakte Elac Discovery. Als erstes empfängt er die digitalen Musikdateien über seine Ethernet-Schnittstelle und über seinen USB-A-Eingang. An seinen Eingängen akzeptiert er das ganze Portfolio an PCM-Dateien, also ein Formatspektrum, das von WAV und FLAC über MP3 und AAC bis hin zu den Apple-Alternativen ALAC und AIFF reicht. Sogar MQA-Dateien werden nach ihrer Umwandlung in das FLAC-Format gespielt. DSD-Dateien verarbeitet der Discovery hingegen nicht. Bei PCM geht dafür eine Qualität bis zu einer Samplingrate von 192 Kilohertz und einer Samplingtiefe von 24 Bit – das ist eine erstklassige HiRes-Güte für audiophilen Musikgenuss, also jene hochauflösende File-Qualität, die auch von spezialisierten Musikportalen wie www.highresaudio.com, www.hdtracks.com oder www.promates.com im Internet zum Kauf angeboten wird.

Die Bedienung des Discovery läuft über das Tablet mit der Software von Roon. Die Bedienoberfläche glänzt durch ihren Komfort, ihre Funktionsvielfalt und ihre attraktive Gestaltung. So durchstöbert man seine digitale Musikbibliothek wie eine analoge Plattensammlung.

Bordeigener DAC

Die Files, die dem Elac Discovery zugespielt werden, lassen sich nun auf verschiedenen Wegen wieder zu Musik machen. Zum einen gibt der Streamer die Daten digital aus, dafür stehen auf der Geräterückseite ein elektrischer Koaxial-Ouput und ein optischer TOSLINK-Ausgang zur Verfügung, die beiden S/PDIF-Schnittstellen liefern Signale bis 24 Bit/192 kHz an einen externen Digital-Analog-Wandler (DAC). Dieser Konverter kann etwa als hochwertige einzelne Audio-Komponente in der heimischen Anlage existieren oder aber in aktiven Lautsprechern integriert sein. Aktiv-Boxen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, weil sie den raumfressenden Verstärker im Regal überflüssig machen. Wer aber auf einen klassischen Amp nicht verzichten mag, wählt mit dem Discovery den anderen Weg: Der bordeigene DAC des Streamers nimmt sich der digitalen Musikdaten an. Das wird in den meisten Haushalten der Königsweg sein, weil der DAC von Elac dem Wald- und Wiesen-Wandler im heimischen Computer, der ebenfalls für die Konvertierung genutzt werden könnte, qualitativ weit überlegen ist. Nach der Wandlung bietet der Discovery das Musiksignal nun an zwei analogen Line-Ausgängen an. Das ist nicht redundant gemacht, sondern clever gedacht.

Der Discovery bietet Ethernet für den LAN-Zugang, USB für die externe Festplatte sowie zwei S/PDIF-Digital-Out und zwei analoge Ausgänge für die Einrichtung drei verschiedener Hörzonen.

Flexibler Musikgenuss und Multiroom

Über die Steuersoftware Roon Essentials, auf die wir gleich noch zu sprechen kommen, lassen sich den verschiedenen Ausgängen des Elac Discovery auch verschiedene Musiksignale zuweisen. So kann man über den ersten Analog-Ausgang Lana del Rey säuseln lassen, während über den zweiten Analog-Ausgang AC/DC rocken – und über den digitalen S/PDIF-Out (entweder elektrisch oder optisch) bringen dann die Berliner Philharmoniker Hochkultur ins Haus. Gesteuert wird das alles mittels einer App und via Handy oder Tablet. Diese Vielfalt der Verteilungssmöglichkeiten samt der Einrichtung verschiedener Wiedergabezonen und Beschallungsräumen ist Elacs ernsthafter Einstieg in das Thema Multiroom. Die Kieler planen den Aufbau einer ganzen Discovery-Serie, schon angekündigt ist der Wireless-Vollverstärker Discovery DS-A101-G. In Verbindung mit dem Discovery Music Server soll so das drahtlose Musikhören in bis zu acht Zonen möglich werden. Für diesen Stream per Funk verzichtet der Discovery Music Server auf WiFi. Er ist aber von jeher mit Apple AirPlay-fähigen Endgeräten kompatibel, so geht ein Musik-Stream mit maximal 44,1 Kilohertz/16 Bit – also CD-Qualität. Die neue Version des Elac Discovery ermöglicht nun zusätzlich das Streamen zu Endgeräten des „Home Sound System“-Herstellers Sonos, in diesem Fall wird die Musik verlustfrei mit 48 Kilohertz/16 Bit übertragen oder gegebenenfalls auf diese Maximalqualität heruntergerechnet. Die Kommunikation gelingt dem Discovery überdies mit allen Geräten, die als sogenannten „Roon End Points“ definiert sind, die also mit der Software von Roon laufen und entsprechend lizensiert sind. Dabei handelt es sich um Produkte unter anderem von Meridian, Auralic oder SotM. Hier befindet sich Elac in ausgesprochen anspruchsvoller Gesellschaft.

Die Bedienoberfläche bietet verschiedene Darstellungsweisen. In der Listenansicht lässt sich der Musikbestand schnell durchsuchen, die Filter- und Verwaltungsmöglichkeiten erlauben ein komfortables Management des Musikbestands.

Vollbedienung mit Roon, …

Damit sind wir wieder bei der Roon-Bediensoftware. Elac hat hier einen pragmatischen Weg eingeschlagen: Statt sich bei einer Eigenentwicklung zu verzetteln und zu isolieren, haben die Kieler auf die bewährte, verbreitete und vor allem ausgezeichnete Weichware der US-Datenschmiede Roon zurückgegriffen. Diese Software bürgt für Kompatibilität und Kontinuität – und somit letztlich für die Zukunftsfähigkeit der Hardware, also des Elac Discovery. Die zugehörige Roon-App läuft unter Windows, Android und Mac sowie auf iPhone und iPad, in allen Versionen punktet die Anwendung, abgesehen von der reinen Englischsprachigkeit, mit ihrer Ausgereiftheit. Das zeigt sich nicht nur anhand der grafisch sehr gut gemachten Benutzeroberfläche, sondern auch an der intuitiven Bedienbarkeit der Features – und an der überlegten Datenverwaltung. Roon Essentials vollführt nach der Installation ein einmaliges Screening, flöht damit die über das Netzwerk und den USB-Eingang erreichbaren Festplatten nach vorhandenen Stücken und erstellt aus diesem Bestand eine Musikbibliothek. Zudem stöbert Roon nach Metadaten – nach dem Albumcover, Künstlerbiografien, Produktionsdaten, Songtexten, Weblinks und vielem mehr. Diese Daten sind über den geräteeigenen Zwischenspeicher umgehend verfügbar und werden täglich aktualisiert. Weil der Elac Discovery deshalb nicht ständig aufs Neue nach diesen Informationen suchen muss, sind seine Zugriffszeiten kurz – prima!

Tolles Tool: Mit der Focus-Funktion lässt sich der Musikbestand nach den unterschiedlichsten Kriterien filtern – etwa nach dem Veröffentlichungstermin. Über die Zeitleiste kann man außerdem mit zwei Touches den gewünschten Zeitraum eingrenzen, so erhält man eine maßgeschneiderte Musikauswahl, etwa für die Mottoparty.

Die Daten sorgen nun für einen coolen Komfort: Durch die Bebilderung sieht die App sehr ansprechend aus, die Betextung informiert uns sofort über den Künstler und sein Album und präsentiert auf Wunsch auch die Lyrics. Das ist eine tolle Rundherum-Bedienung! Dank der weiteren Daten kann man nun die eigene Musikbibliothek nach Belieben sortieren, etwa nach Album, Interpret oder Genre, und natürlich kann man die Tracks in Playlists ablegen und abspeichern. Ein noch mächtigeres Werkzeug ist das „Focus“-Feature: Mit ihm lässt sich noch spezieller und feiner filtern, etwa nach der File-Qualität oder nach dem Veröffentlichungsjahr oder -zeitraum. So lässt sich leicht eine zielgenaue Auswahl zusammenstellen, zum Beispiel die Musik zur Flower-Power-Mottoparty. Hierfür legt man auf einem grafischen Zeitstrahl mit zwei Schiebern ein Anfangs- und Enddatum festlegen – fertig. Jetzt werden ruck-zuck die passenden Titel herausgesucht und verfügbar gemacht.

Das Musikangebot von Tidal wird mit dem eigenen Musikbestand zu einer einzigen, homogenen Musikbibliothek zusammengeführt.

…Teilbestückung mit Tidal

A propos verfügbar: Ein weiterer Pluspunkt des Elac Discovery ist die Integration von Tidal. Der beliebte Musikdienst ist vorinstalliert, mit einem (kostenpflichtigen) Account kann man dauerhaft auf das fast grenzenlose Angebot zurückgreifen. Die Roon-Software führt dann das Tidal-Angebot mit den Tracks von der eigenen Festplatte zu einer einzigen, homogenen Musikbibliothek zusammen, die man nun komplett durchforsten kann – oder unter dem Menüpunkt „Discover“ automatisch kuratieren lässt: Die Software stellt mithilfe der Metadaten ein Musikangebot zusammen – so kann man im Stücke-Fundus überraschende musikalische und künstlerische Zusammenhänge entdecken. Hier macht der Discovery seinem Namen alle Ehre! Zu Entdeckungen lädt eigentlich auch die Möglichkeit ein, das weltweite Angebot der Internet-Radiostationen zu nutzen, doch leider muss man wissen, was man will: Nach wie vor empfängt man einen Sender nur, wenn man zuvor die URL des entsprechenden Radiostation eingegeben und abgespeichert hat. Zwar bieten zahlreiche Seiten im Internet URL-Listen von Radiostationen, trotzdem ist das eher umständlich. So greift man wohl eher auf den eigenen Bestand und das Tidal-Angebot zurück. Der Größe der Musikbibliothek sind allerdings Grenzen gesetzt: Elac verwendet die Software-Basis-Version „Roon Essentials“, die gegenüber der Vollversion eine Titel-Beschränkung aufweist. Von ursprünglich 15.000 Titeln ist der Umfang mittlerweile auf 30.000 Titel erweitert worden, denn auch die Roon-Basis-Version hat ein Update erfahren. So ist der Elac Discovery gleich auf zwei Ebenen leistungsfähiger geworden. Damit sind wir bei den Novitäten des überarbeiteten Streamers.

Das gerundete Gehäuse aus gebürstetem Aluminium sorgt für die hochwertige Anmutung – und changiert farblich je nach Lichteinfall zwischen Silber und Champagner.

Das ist neu

Das Update auf die Firmware-Version 1.3 hat etliche Verbesserungen bewirkt. Zuerst einmal ist der Elac Disovery beschleunigt geworden. Sowohl die Reaktionszeit auf Bedienbefehle als auch die Zugriffszeit bei der Suche von Tracks und Metadaten haben sich verringert – letzteres Dank der Optimierung der Datenbank. Dadurch ist nun auch ein automatisches Backup dieser Datenbank auf ein lokales Laufwerk, ein Netzlaufwerk oder auf eine Dropbox möglich. Der Discovery macht auch im Multiroom-Bereich entscheidende Fortschritte: Die Erweiterung der ansteuerbaren Endgeräte um Sonos-Lautsprecher haben wir ja bereits erwähnt, damit ist einer der führenden Hersteller von Multiroom-Komponenten also mit von der Partie. Verbessert wurde beim Discovery auch das Handling der Audio-Ausgänge, ihre Verwaltung ist flexibler geworden. Die drei „Ausspielwege“ (Analog 1, Analog 2 und SPDIF) können frei kombiniert oder gruppiert werden, das erleichtert das Multiroom-Management erheblich. Diese und weitere Features – etwa ein neuer Playlist-Browser oder ein komfortablerer Track-Browser – verbessern die Funktionalität des Streamers, doch der Discovery hat sich auch in seiner Audio-Performance gesteigert.

Der Discovery macht Multiroom möglich: Über jeden der drei Ausgänge kann eine eigene Musikauswahl ausgegeben werden, die Ausgänge lassen sich aber auch beliebig kombinieren.

Jetzt auch Volume Leveling

Ab nun findet ein Lautheits-Ausgleich statt, damit sollen die unangenehmen Pegelsprünge vermieden werden, die das Abspielen verschiedenster Files mit sich bringt. Dafür setzt der Elac Disvovery nun auf das sogenannte Volume Leveling: Jedes File der Datenbank wird automatisch analysiert, um die notwendigen Daten zu extrahieren, mit denen Unterschiede zwischen den verschiednen Files nivelliert werden können. Der Clou: Hier geht es nicht um den absoluten Pegel, sondern darum, wie laut die Musik empfunden wird. Dies ist die sogenannten „Lautheit“, die mit der Lautstärke nicht im gleichen Maße sinkt oder steigt – durch Produktionstricks kann eine Aufnahme deutlich lauter wirken. Diesen Effekt kennt man von der Fernsehwerbung, aber auch Musikaufnahmen können so größere Durchschlagskraft bekommen. Das Volume Leveling soll dem entgegenwirken und für eine einheitlich empfundene Lautstärke sorgen. Der Discovery erledigt das nach der technischen Empfehlung R128 der EBU (European Broadcasting Union), alternativ arbeitet er mit den Metadaten des Standards „Replay Gain“, falls man lieber auf externe vorhandene Loudness-Messungen setzt. So oder so wird automatisch auch der Dynamikumfang ermittelt, also die Bandbreite von der leisesten bis zur lautesten Stelle des Musikstücks. So lässt sich bei der Daten-Verarbeitung und Audio-Ausgabe mitunter das fiese „Clipping“ vermeiden, also die kurzzeitige Übersteuerung durch einen kleinen Lautstärke-Ausreißer, was sich akustisch durch ein unangenehmes Knistern bemerkbar macht. Natürlich darf dieses Clipping nicht schon in das Musikfile eingeschrieben sein, wie es bei vielen Pop- und Rockproduktionen der Fall ist – Stichwort: Loudness War. Wenn hingegen eine sauber gemasterte Musikfiles vorliegt, kann das Volume Leveling-Tool seine ausgleichende Arbeit verrichten. Dafür muss man ihn aber in den Einstellungen aktivieren, aber dann steigert der Elac Discovery den Hörgenuss.

Das Volume Leveling sorgt für einheitliche Lautstärken der verschiedenen Files. Dieses neue Feature muss allerdings erst aktiviert werden. Das erledigt man im Audio-Setup, das entsprechende Menü öffnet sich, wenn man rechts unten das „Zones“-Icon antippt.

Der Elac Discovery Music Server Update in der Praxis

Was ein neues Software-Design nicht alles bewirken kann: Die Entlastung der CPU hat zur Folge, dass der Elac Discovery wirklich flinker geworden ist. Das beginnt schon beim Öffnen der App, binnen weniger Sekunden ist die Bedienoberfläche Roon startklar und fortsetzungsbereit – die Software merkt sich nämlich, wo wir am Vortag aufgehört haben. Das war mitten in der Live-Version des Sting-Hits „Fields Of Gold“. Ein sehr schöner Einstieg in den Redaktionsmorgen. Mit ganz frischen Ohren hört man auch besonders intensiv, wie fabelhaft die Aufnahme ist. Wir fangen natürlich wieder am Anfang des Songs an, nicht mittendrin, und auch beim Sliden des grafischen Schiebereglers merkt man, dass der Elac Discovery schneller agiert. Kleine Ruckler, wie sie in der Vergangenheit schon mal vorkamen, sind nun passé. Also: Los geht’s. Das Sting-Konzert in Berlin wurde durch das Royal Philharmonic Concert Orchestra sinfonisch nobilitiert, der Klangkörper macht sich aber nicht breit, sondern sorgt für eine sinn- und effektvolle Unterstützung.

Nur Musikhören? Von wegen! Roon Essentials bietet für den gerade gespieleten Song Verwaltungsmöglichkeiten (unter anderem File-Tagging und Playlisten-Funktionen) …

Bei der Ballade „Fields Of Gold“ gerät man dann geradezu ins Schwärmen – und das liegt auch an der erstklassigen Wandlungsarbeit, die der DAC des Elac Discovery leistet. Wir haben ihn vor den Hegel Röst gespannt, dieser Verstärker kann Musiksignale nicht nur analog, sondern Dank des eigenen DAC auch digital annehmen. Über diesen Digitalweg klingt „Fields Of Gold“ fantastisch und ungemein brillant. Nun schalten wir auf den Analog-Eingang um, an dem das vom Elac Discovery gewandelte Signal anliegt: Holla, das kommt dem Hegel gefährlich nah! Das Klangbild des Discovery ist allerdings etwas weicher, das macht das Hören sehr angenehm und führt zu einer etwas anderen Akzentuierung: Das Klatschen des Publikums gerät dezenter, dafür ist das Bühnengeschehen präsenter – die Klarheit, mit der Sting, seine Musiker und das Orchester zu hören sind, und die Gegenwärtigkeit, mit der sie in unserem Hörraum musizieren, sind beeindruckend! Das Bühnengeschehen ist sehr gut abgebildet und außerordentlich transparent, die herrliche sinfonische Durchdringung des Songs lässt uns die Augen schließen und in der Musik baden – und der melancholisch-berührende Gesang von Sting, aber erst recht das feine, lyrische Akustik-Solo seines Gitarristen Dominic Miller sorgen dafür, dass wir von der Musik ein wenig weggetragen werden.

… und liefert auf Wunsch Zusatzinformationen wie den Songtext, eine Künstlerbiografie oder Informationen zum Album.

Rammstein öffnet uns dann ruck-zuck wieder die Augen: „Links 2 3 4“ drückt uns in 96 Kilohertz/24bit-Qualität ins Sofa – wir hätten vielleic­ht eine nicht ganz so kontrastreiche Musik als Folgetrack in die Playlist stecken sollen. Nun also die geballte Ladung Neue Deutsche Härte. Auch hier macht der Elac Discovery eine sehr gute Figur. Er liefert Dank seiner Akkuratesse die glasklare Härte und Brachialität der Produktion samt der rasiermesserscharfen Gitarren, im Bass bleibt er aber dezent und bestätigt damit den bisherigen Höreindruck: Der Elac Discovery zeichnet ein tendenziell schlankes, harmonisches und angenehmes Klangbild. Beim Langzeittest macht sich dann das Volume Leveling bezahlt: Trotz verschiedenster Produktionen, bleibt die Lautstärke auf einem Niveau – das ist äußerst entspannend. Reizen wir zum Abschluss doch mal das Machbare aus: Mit dem Focus-Filter suchen wir uns Aufnahmen in der maximalen HiRes-Qualität 192 Kilohertz/24 Bit – und landen wieder bei guten Bekannten, der grandiosen Deep Funk-Band „The New Mastersounds“. Das Quartett spielt live im Hamburger Kampnagel den Song „Dusty Grooves”, die erstklassige Aufnahme klingt über den Discovery herrlich frisch, lebendig und transparent, angefangen bei der Wiedergabe der eingefangenen Raumakustik bis hin zur Darstellung des Bühnengeschehens. Die gleiche Aufnahme liegt uns auch in CD-Qualität vor, im Vergleich gelingt es dem Streamer, die größere Klarheit und Brillanz und die daraus resultierende überzeugendere Abbildung des HiRes-Files zu belegen – so liefert der Elac mit seiner Klangqualität das überzeugendste Argument für Musik in HiRes-Qualität.

Der Discovery ist gerade mal so groß wie ein Taschenbuch, dadurch lässt er sich leicht und dezent in den Wohnraum integrieren.

Fazit

Der Elac Discovery Music Server hat mit dem Software-Update noch einmal kräftig zugelegt: Der Streamer ist flotter geworden, er hat über seine ebenfalls aktualisierte Software und App Roon Essentials den Bedienkomfort sowie den Funktionsumfang vergrößert und dazu noch um die Optionen für den Multiroom-Betrieb erweitert. So funktioniert der HiRes-Streamer als Zentrale eines zeitgemäßen, vernetzten Audio-Systems, er kann aber Dank seines eigenen DAC auch für eine klassische HiFi-Anlage die Brücke zur medialen Moderne sein. Klanglich ist der Elac Discovery schon vorher Spitze gewesen, mit der Volume Leveling-Funktion kann der Streamer den Musikgenuss nun sogar noch steigern. Mit einem Tidal-Account macht der Discovery seinem Namen dann größte Ehre: So komfortabel kann die Entdeckungsreise durch die musikalische Welt sein!

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

97 of 100

95 of 100

83 of 100

170802.Elac-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Elac
Discovery Music Server Update
Produktkategorie:Streamer
Preis:1099,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Silber
Vertrieb:Elac, Kiel
0431/647740
www.elac.de
Abmessungen (HxBxT):47 x 210 x 111 mm
Gewicht:0,90 kg
Software:Roon
Eingänge/Schnittstellen (digital):1 x Ethernet
1 x USB Typ A
Ausgänge: (analog)2 x Line (Cinch)
Ausgänge: (digital)1 x S/PDIF optisch (TOSLink)
1 x S/PDIF elektrisch (koaxial, Cinch)
Formate:- AAC
- AIFF
- ALAC
- OGG
- FLAC
- MP3
- WAV
Maximale Samplingraten/
Auflösungen
24 Bit/192 kHz (WAV, AIFF, FLAC, ALAC)
Streaming-Services:- Tidal
- Internetradio
- AirPlay
- NAS
- USB-Massenspeicher
Lieferumfang:- Elac Discovery Musik Server Update
- externes Netzteil
- Bedienungsanleitung
Besonderheiten:- einfache Installation, intuitive Bedienung
- unbegrenzte Lizenz für Roon Essential
- Tidal-Integration
- erstklassige Verarbeitung
- Multiroom-Unterstützung
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,0
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistunggut
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