Home » Tests » Teufel Bamster Pro – Bluetooth-Edelrocker im schicken Design
6. Januar 2017von Bernd Heuer
RedakteurBluetooth-Lautsprecher sind für Musikfreunde inzwischen eine echte Alternative zur klobigen Hifi-Anlage aus den 70er-Jahren. Doch wie sieht es mit dem Klang und der Funktionalität aus? Können die kleinen Alleskönner tatsächlich ein brauchbarer Ersatz zum Musikhören sein? Teufel bringt mit dem Bamster Pro einen kabellosen Speaker ins Spiel, der ein überragendes Hörerlebnis verspricht.
Die Bamster-Serie von Teufel ist schon seit vielen Jahren ein Garant für kabellosen Hörgenuss. Das konnten wir erst vor kurzem wieder feststellen, als mit dem Bamster der kleine Bruder unseres heutigen Gastes bei uns zum ausgiebigen Praxistest geladen war und unseren Chefredakteur verzückte. Nun schickt die Berliner Lautsprecherschmiede mit dem Pro einen inzwischen dritten Bamster ins Rennen, der das Portfolio nach oben abrunden soll. So aufgestellt, bieten die Berliner eine breite Auswahl an Wireless Speakern, bei der Musikfreunde auf ihre Kosten kommen. Doch: was macht den „Pro“ aus und was macht ihn zum Spitzenprodukt seiner Familie? Genau um das herauszufinden, haben wir uns den Oberhaupt der Bamster-Linie zum Test bestellt.
Charmant gestylt, üppig bestückt
Der Pro liegt mit knapp 800 Gramm satt in der Hand und überzeugt durch eine hervorragende Haptik. Das schindet schonmal Eindruck! Das sandgestrahlte, matteloxierte Aluminiumgehäuse erscheint wie aus einem Guss und weist keinerlei Einschlüsse oder Unebenheiten auf. Es lässt den Speaker mit seinen sanft gerundeten Ecken in moderner Eleganz erstrahlen. Mit gerade einmal 20,4 Zentimetern in der Breite ist er groß genug um ein Hingucker auf jedem Sideboard zu sein, gleichzeitig ist er kompakt genug, um in den Rucksack bzw. die Handtasche zu passen. In der Höhe und Tiefe zeigt er sich mit jeweils circa acht Zentimetern wohlproportioniert und setzt damit die kompakten Abmaße fort. Im Inneren finden zwei 50 Millimeter Aluminium-Vollbereichstreiber Platz. Unterstützt von zwei passiven Basstreiber mit je 46 Millimetern Durchmesser ist klanglich jede Menge zu erwarten. Angetrieben wird dieses doppelte Zwei-Wege-System durch zwei 10-Watt-Endstufen. Letztere versprechen zum einen ausreichend Leistung und eine ausbalancierte HiFi-Abstimmung. Der Hersteller spricht hier von sauberen Höhen und einem tiefreichenden und dynamischen Bass. Neu ist Teufels Dynamore®-Technologie, die dem System zu einem breiteren und raumfüllenden Stereo-Sound verhelfen soll. Das macht neugierig! Perfekt in die Oberseite perfekt, befinden sich das auch optisch gelungene Bedienfeld, das auf den ersten Blick keinerlei Fragen offen lässt und einen sehr guten Bedienkomfort verspricht. Rückseitig bietet der Pro dann noch ein Micro-USB- und einem analogen AUX-Eingang. So kann der Lautsprecher auch per Kabel verbunden werden. Die Ausstattung liegt also weit oberhalb der Norm für einen Bluetooth-Speaker dieser Größe, während die eingesetzten Materialien und Bauteile keinerlei Wünsche offen lassen. Im Gegenteil; sie bestechen durch ihre Qualität, wodurch sich der kompakte Teufel seinen Namenszusatz redlich verdient.
Saft rein
Unser Testgast aus Berlin ist mit einem großzügigen 2500 Milliamperestunden Lithium-Ionen Akku ausgestattet. Bei voller Ladung verspricht dieser bis zu 10 Stunden Musikgenuss, während das vollständige Aufladen in maximal 3 Stunden erledigt ist. Letzteres erweist sich übrigens als ziemlich bequem und ist über zwei Wege möglich:
Erstens: Auf der Unterseite des Bamster Pro finden sich zwei kleine Metallkontakte, die ein einfaches Laden über die im Lieferumfang enthaltenen Ladeschale ermöglichen. Die Ladestation lässt sich beispielsweise im Wohnzimmer oder im Büro fest installieren. Einfach den Bluetooth-Speaker draufstellen und er wird automatisch geladen – so wie bei einem kabellosen Festnetztelefon. Vorteil hierbei ist, dass der Bamster Pro während der Nichtnutzung oder des stationären Betriebes automatisch geladen wird und entsprechend einsatzbereit ist, sobald es in den mobilen Einsatz geht.
Zweitens: der hübsche Kompaktling kann auch klassisch per Mini-USB mit Strom befüllt werden. Über diesen Weg ist der Ladevorgang an jedem Ort möglich – vorausgesetzt, es gibt einen freien Steckdosenplatz.
Runde Sache
Die Bedienung erscheint bereits auf den ersten Blick kinderleicht. Dank des obenseitig platzierten und großzügig dimensionierten Bedienfeldes ist sie das auch. Das gummierte und erstaunlich griffige Drehrad mit seinem Teufel-Logo dabei in erster Linie der Lautstärkeregulierung. Ein kurzes Drücken des Logos versetz die verkettete Quelle dann in den Pausenmodus. Noch einmal Drücken und die Wiedergabe geht weiter. Auf der Zwölf-Uhr-Position ist die Bluetooth-Taste platziert. Ein kurze Druck reicht, um die Bluetooth-Funktion ein- bzw. wieder auszuschalten. Über den direkt nebenan befindlichen Schalter lässt sich dann besagte Dynamore-Funktion zuschalten. Als durchdacht erweist sich zudem die auf Zehn Uhr platzierte Batterieanzeige-Taste. Einmal geklickt, lässt sich anschließend über den roten Leuchtring die verbleibende Akku-Laufzeit anzeigen. Um den nächsten Song anzuwählen oder in der Playlist nach hinten zu skippen, werden einfach die entsprechenden Drucktasten im Bedienfeld genutzt. Sehr gut, so lässt sich der gewünschte Song anspielen, ohne dass das Smartphone aus der Tasche geholt werden muss.
In Verbindung treten
Wie wir es von einem tragbaren Bluetooth-Lautsprecher der Berliner Lautsprecherschmiede gewohnt sind, ist auch das Koppeln des Bamster Pro mit seiner Quelle ein Klacks. Das ist entweder über NFC und Bluetooth 4.0 oder die beschriebene 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse möglich.
Via Bluetooth:
1) Bluetooth-Funktion am Smartphone einschalten.
2) BT-Taste am Bamster Pro drei Sekunden drücken, bis die rote LED blinkt.
3) BAMSTER PRO aus Liste verfügbarer BT-Empfänger auswählen.
Falls das Smartphone PIN-Code anfordert: „0000“ eingeben.
4) Erfolgreiches Pairing wird durch rot-leuchtende LED angezeigt.
Um die Verbindung zu trennen, wird nun lediglich die Bluetooth-Funktion am Handy deaktiviert oder die Bluetooth-Taste am Bamster Pro für drei Sekunden gedrückt.
Via NFC:
Verfügen Sie über ein NFC-fähiges Abspielgerät geht es noch schneller:
1) NFC-Funktion am Smartphone einschalten.
2) Handy kurz an das Teufel-Symbol halten.
3) Bluetooth-Verbindung wird automatisch hergestellt.
Via Kabel:
Auch Quellen, die nicht bluetooth-fähig sind, lassen sich mit dem Bamster Pro verbinden. Für diese Anschlussart benötigt es lediglich eines zusätzlichen Audiokabels mit 3,5-Millimeter Klinkenstecker. Dieses wird nun lediglich mit der Quelle und der rückseitig am Bamster Pro platzierten AUX-Buchse verbunden. Schon kann es musikalisch losgehen.
Offen für alles
Sie fragen sich: „Wer muss schon über seine Bluetooth-Lautsprecher telefonieren können“? Gründe dafür gibt es viele: Waren Sie beispielsweise schonmal in der Küche dabei Gemüse zu schneiden oder waren Sie schonmal eifrig beim Heimwerken, haben dabei Musik gehört und plötzlich schellt das Smartphone? Natürlich genau zu dem Zeitpunkt, als man gerade keine Hand frei hat, um das sich das Handy ans Ohr zu halten. Genau hier kann eine Freisprechfunktion zu einer hervorragenden Unterstützung werden. Ist der Bamster pro nämlich mit dem Handy gekoppelt, werden eintreffende Anrufe direkt auf den Lautsprecher weitergeleitet und von ihm wiedergegeben. Die Sprachqualität ist auf beiden Seiten erstaunlich gut. Zugleich werden Hintergrundgeräusche effektiv ausgefiltert. Das macht das Telefonieren auch im Aussenbereich möglich.
Bamster Pro im Einsatz
Inzwischen sind wir bekannt genug sind mit dem kleinen Lautsprecher aus der Hauptstadt, jetzt soll er beweisen was klanglich in ihm steckt. Diesbezüglich befeuern wir ihn zunächst mit einem Klassiker der Musikgeschichte, „Bohemian Rhapsody“ von Queen – via iPhone wiedergegeben. Als Freddie Mercury diesen Song 1975 schrieb, hätte er mit Sicherheit nicht damit gerechnet, dass man ihn mehr als vierzig Jahre später mit einem Mobiltelefon über einen Lautsprecher wiedergeben kann, der sich locker in der Handtasche transportieren lässt. Kaum ist die Wiedergabetaste gedrückt, geht der Bamster Pro auch gleich ans Werk. Erst gefühlvoll, anschließend impulsiv und dynamisch. Jetzt wird quasi jeder Anschlag der Basssaite temperamentvoll in Szene gesetzt, während kaum ein Detail verloren zu gehen scheint. Zugleich überrascht uns der Teufel trotz seines kompakten Gehäuses durch ein sauberes und trockenes Tieftonfundament. Mitten und Höhen stehen dem in nichts nach und werden sauber ohne Verzerrung reproduziert. In Verbindung mit dem starken Bass ergibt sich so schnell ein imponierendes Klangbild. Ein Eindruck, der sich im nächsten Stück bestätigen soll – einem Song aus dem Musical „Les Misérables“. Stimmen spielen auch hier die Hauptrolle und werden punktgenau und absolut realistisch in den Raum gestellt, während sich die gesamte Klangkulisse als beeindruckend druckvoll und ausgewogen darstellt. Zusammen mit besagter Dynamore-Funktion baut der Bamster Pro hier eine überraschend breite Stereobühne auf, auf der sämtliche Akteure ihren festen Platz finden – und das selbst bei einem Hörabstand von drei Metern. Zu guter Letzt spielen wir mit „Can’t Stop The Feeling“ dann noch einem moderneren Titel von Justin Timberlake an. Nach den vorangegangenen Erfahrungen überrascht es uns nun auch nicht, dass der schicke Berliner Klangkünstler auch mit dieser Musikrichtung eindrucksvoll zurecht kommt. Vom Start weg begeistert der Chef der Bamster-Familie durch eine erfrischend spritzige Wiedergabe, Agilität und einen erfreulichen Druck im Grundtonbereich. Die dynamische Reproduktion tiefer Töne sticht dabei auch hier besonders hervor. Gemessen am Gehäusevolumen erscheint diese unglaublich druckvoll und dynamisch, dabei aber ebenso präzise und sicher. Das lässt sich beileibe nicht von allen Bluetooth-Lautsprechern dieser Größe sagen.
Fazit
Nach dem ausgiebigen Test, ist uns der Neue aus dem Hause Teufel richtig ans Herz gewachsen. Der Bamster Pro punktet durch seine hervorragende und wertige Verarbeitung. Er ist einfach zu bedienen, vielseitig und begeistert obendrein durch ein beeindruckendes Hörerlebnis. Mit knapp 230 Euro ist er zwar 90 Euro teurer als der Bamster, ein Mehrpreis, der aufgrund der Materialqualität, Ausstattung und der unglaublichen Klangwiedergabe allerdings absolut gerechtfertigt ist. Alles in allem ist das neue Oberhaupt der Bamster-Familie eine gelungene Erweiterung des Portfolios, das sich den Namenszusatz „Pro“ absolut verdient hat.
Test & Text: Bernd Heuer
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut
93 of 100
96 of 100
95 of 100
Technische Daten
Modell: | Teufel Bamster Pro |
---|---|
Produktkategorie: | Bluetooth-Lautsprecher |
Preis: | 199,99 Euro |
Garantie: | bis zu 12 Jahre |
Ausführungen: | - schwarz - silber |
Vertrieb: | Lautsprecher Teufel, Berlin Tel.: 030 / 300 9 300 www.teufel.de |
Abmessungen (HBT): | 78 x 204 x 82 mm |
Gewicht: | ca. 0,770 Kg |
Akku-Typ: | 2500 mAh |
Akkuleistung: | 10 Stunden (Herstellerangabe) |
Akku-Ladezeit: | 3 Stunden (Herstellerangabe) |
Quellen: | - Bluetooth - externe Analogquellen |
Eingänge: | - Bluetooth (aptX) - NFC - analog Audio (3,5 mm) |
Lieferumfang: | - Bamster Pro - Ladeschale - Bedienungsanleitung |
Besonderes: | - kabellose Audioübertragung - NFC - schnellladefähig - Ladeschale - Freisprechfunktion - leistungsstarker Akku - Ein-/Aus-Automatik - Energiespar-Modus - exzellente Verarbeitung - exquisite Materialqualität |
Benotung: | |
Klang (60%): | 1,1 |
Praxis (20%): | 1,0 |
Ausstattung (20%): | 1,0 |
Gesamtnote: | 1,0 |
Klasse: | Oberklasse |
Preis-/Leistung | sehr gut |
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