Home » Tests » Mehrfach-Netzleiste IsoTek EVO3 Corvus – Verteiler und Verteidiger des reinen Stroms
3. April 2017
von Volker Frech
RedakteurDarf es ein bisschen mehr sein? Offenbar ja, deshalb hat der britische Stromaufbereitungs-Spezialist IsoTek seine erfolgreiche kleine Netzfilter-Steckdosenleiste namens Polaris ins XL-Format überführt: Als IsoTek EVO3 Corvus bietet sie mit neun Zugängen und höherer Leistungsaufnahme nun auch komponentenreichen Audio- oder AV-Systemen Zugang zu sicherem und sauberem Strom.

Die EVO3 Corvus bietet Sicherheit und Ästhetik.
Plattenspieler und CD-Player, Digital-Tuner und DAC, Vorverstärker und Endstufe oder AV-Receiver, BluRay-Player und Flatscreen, Soundbar oder Subwoofer – stopp! Wo soll für all diese Geräte der Strom herkommen? Vor dieser Frage steht jeder, der eine HiFi-Anlage und/oder ein Heimkino-System besitzt und nun mit einem Bündel Stecker in der Hand vor seiner Wandsteckdose steht. Da summieren sich schon etliche Watt an Leistungsaufnahme, und spätestens jetzt sollte man überlegen, ob man man diese starken Ströme über eine Plastik-Netzleiste aus dem Supermarkt fließen lassen möchte. Hier gebietet allein schon die Betriebssicherheit den Einsatz eines Qualitäts-Verteilers. Wer sich jetzt noch mit der Frage beschäftigt, welchen Einfluss die Güte des Strom auf die Performance von elektronischen Geräten hat, landet umgehend bei Grundübeln wie Gleich- und Gegentaktstörungen, die durch kabelgebundene Geräte und Funkeinstreuungen entstehen – und gerät ins Staunen, welche elektrischen Unappetitlichkeiten zwischen der Wandsteckdose und den Gerätebuchsen vonstatten gehen.

Alles in Ordnung: Die LED der EVO3 Corvus leuchtet blau, sobald Netzstrom anliegt und ein störungsfreier Betrieb gewährleistet ist.
Schmutziger Strom?
Schon der Strom aus der Dose ist eine ziemlich dreckige Angelegenheit, dafür sorgen nicht nur Industrieanlagen in der Nähe, sondern auch wir selbst: Unser heimisches Elektronik-Arsenal vom Lampendimmer über das Ladegerät bis hin zum Verstärker speist Störsignale ins Netz, zu diesen Verzerrungen kommen Instabilitäten, plötzliche Stromspitzen und Spannungsabfälle. Der Strom fließt also reichlich deformiert aus der Steckdose, und danach geht es mit der Verformung oftmals weiter: Stromkabel mit schlechter Schirmung sind empfänglich für elektromagnetische Einstreuungen, die der permanente heimischen Funkverkehr zwischen Handy, Tablet, Laptop und PC verursacht. All diese Verzerrungen und Schwankungen der Spannung sind ein permanenter Stresstest für die Audio- und Videogeräte: Stromspitzen können die Lebensdauer der empfindlichen Elektronik verkürzen, Oberschwingungsverzerrungen verursachen ein Sirren, Brummen und Rauschen bei der Wiedergabe. Welchen Einfluss der Strom auf den Sound hat, wird mancher schon bei einem einfachen Experiment festgestellt haben: Einfach mal den Netzstecker eines HiFi-Geräts herausziehen, um 180 Grad drehen und dann wieder einstecken. Schon dieser Kniff zeitigt oftmals eine Klangveränderung, und wer das erlebt hat, zweifelt kaum noch an den akustischen Vorteilen von schmutzfreiem Strom für die heimische Unterhaltungselektronik. Mit diesem Thema beschäftigt sich IsoTek Power Systems seit nunmehr 16 Jahren, die Briten bieten Produkte, die die Stromversorgung sauber und sicher machen. Das Portfolio umfasst vom Kabel über die Netzfilterleiste bis hin zum Versorgungsblock alles, was Audio- und Video-Geräte vor Stromspitzen und Kurzschlüssen, vor elektromagnetischen Störungen und Einstreuungen schützt. Eine amtliche Netzleiste ist da ein guter Einsteig, um sich gegen Stromschäden abzusichern und um Störungen zu reduzieren, die einen schlechten Einfluss auf die Klangkette haben können – und damit sind wir bei der IsoTek EVO3 Corvus.

Mit ihren neun Steckplätzen eignet sich die Corvus insbesondere für größere HiFi-Setups.
Im Zeichen des Raben
Die Corvus, benannt nach dem Sternbild des Raben, ist die Erweiterung der IsoTek EVO3 Polaris: Bietet die Polarstern-Leiste sechs Steckdosen, so versorgt der Raben-Verteiler neun Geräte mit Strom. Dafür wird aus dem Einreiher nun ein Zweireiher, IsoTek hat also keine Langleiste kreiert, sondern ein längliches Steckfeld. Mit einer Ausdehnung von etwa 15 mal 36 Zentimetern bei einer Höhe von knapp 15 Zentimetern passt die Leiste prima hinter oder unter das Regal oder das Sideboard. Wer die Leiste liegend auf dem Boden positioniert, sollte die mitgelieferten Gummifüßchen unterkleben, das schützt empfindliche Böden vor Kratzern. Aber es geht auch anders: Im Gegensatz zur Polaris-Leiste besitzt die Corvus vier kleine, gelochte Laschen, so lässt sich die Leiste auch flach an die Wand montieren, falls auf dem Boden kein Platz ist. Ansonsten gleicht die IsoTek EVO3 Corvus im Konzept und in der Realisation der Polaris: Das U-förmige Chassis besteht aus einem leicht rauhen, mattschwarzen Metall, das im Licht funkelt, als sei es mit Diamanten dotiert. Diese Anmutung wird die ebenfalls u-förmige Gehäusehaube kontrastiert, das gebürstete Aluminium sorgt für einen sanften Schimmer. Sehr gediegen! In dieses robuste und zugleich wärmeresistente Metallgehäuse sind nun neun Qualitätssteckdosen eingelassen, hier gehen hochwertige Optik ausgezeichnete Verarbeitung Hand in Hand. Der Grund für das wahre Leistungsvermögen der IsoTek EVO3 ist allerdings allen Blicken entzogen.

Erstklassige Verarbeitung: Die Verdrahtung der Corvus ist mit amtlichen 1,5 Quadratmillimeter-Kabeln ausgeführt. Das Herzstück ist die zentrale Platine mit der Netzfilter- und Überspannungsschutzschaltung.
Filter und Verteidiger
Im Gehäuse sorgt eine elektrotechnische Schaltung für Sicherheit und sauberen Strom, denn die IsoTek EVO3 Corvus erfüllt eine Dreifach-Mission: Sie ist eine Steckdosenleiste mit Überspannungsschutz und Netzfilterfunktion, sie verwandelt also dreckigen Strom in sauberen. Das ist kein kurioses Hexenwerk, sondern kompetente Elektrotechnik: Hier kommt es auf das richtige Design der Schaltung an, auf die gekonnte Dimensionierung der Spulen und Kondensatoren, Varistoren und Widerstände, aber auch auf ein geeignetes Platinen-Layout und auf die richtige Verschaltung der Steckdosen. Bei der IsoTek EVO3 Corvus ist jede Schutzkontakt-Steckdose einzeln verkabelt, es gibt hier also keine Reihenschaltung der Steckplätze, sondern eine Sternverdrahtung. Das unterbindet ungewünschte Querverbindungen der Dosen, sie sind voneinander absolut unabhängig. So wird das mögliche Übersprechen von Störsignalen verhindert; die werden nämlich von den angeschlossenen Audio- und Videogeräten auch selbst erzeugt und in das Netz eingespeist. So beeinflussen sich die Komponenten gegenseitig. Doch genau das verwehrt ihnen die zentrale Filterschaltung. Soweit die Stromaufbereitung der IsoTek EVO3 Corvus, nun zu ihrem nächsten Job: Sie verteidigt die angeschlossenen Geräte und – noch wichtiger – ihren Besitzer gegen schädliche Strom- und Spannungsspitzen, gegen Kurzschluss und Blitzeinschlag. Die Corvus erlaubt eine maximale kontinuierliche Leistungsaufnahme von 3.680 Watt, die Schaltung ist für einen unverzögerten Kurzschluss-Schutz bis 13.500 Ampère ausgelegt. So kann die IsoTek EVO3 Corvus die heimische Elektronik retten, wenn Entladungen des Himmels ihre destruktive Energie ins Stromnetz leiten.

Stabil und sicher: Die EVO3 Corvus besitzt eine solides Metallgehäuse. Die IEC320-Buchse verlangt eine passende Zuleitung, die IsoTek auch mitliefert.
Passender Partner: Das Netzkabel
Zu der Leiste liefert IsoTek ein standesgemäßes Netzkabel für den Anschluss an die Wandsteckdose. Das ist gut so, denn das EVO3 Corvus besitzt mit seiner IEC320-Buchse einen Anschluss, für den man nicht unbedingt das passende Kabel im Haushalt hat. IsoTek bietet hier das EVO3 Premier-Netzkabeln auf, es stammt wie die Corvus-Leiste aus der „Discovery Range“, der Einstiegsklasse im Portfolio der Stromputzer. Für eine störungsfreie Zuleitung sorgen im Premier-Kabel vierzig einzelne Litzen aus hochreinem, sauerstofffreiem Kupfer, ihre Kontaktflächen sind versilbert, was die Leitfähigkeit steigert. Je drei Leiter sind miteinander verdrillt, um den Einfluss elektromagnetischer Strahlung, wie sie etwa WLAN-Router oder Schaltnetzteile erzeugen, zu reduzieren. Mikrofonische Effekte, also die Beeinflussung durch Tritt- oder Luftschall, verhindern die Einwicklung der Adern in Baumwolle. Die blaue Mantelung stellt die abschließende Isolierung und den mechanischen Schutz des Kabels dar. So robust das Kabel ist, so massiv sind seine Stecker. Sie sind komplett vergossen, der Inhalt ist auf ewig fixiert und eingeschlossen. Die kupfernen Steckerkontakte sind mit 24-karätigem Gold überzogen, das Edelmetall sorgt für den geringsten Übergangswiderstand der Kontaktfläche und verhindert zugleich dauerhaft ihre Korrosion.

Perfekter Partner: Das Netzkabel IsoTek EVO3 Premier wird mitgeliefert und bietet den gleichen hohen Qualitätsstandard wie die Netzleiste.
Das IsoTek EVO3 Corvus in der Praxis
Die Handhabung der Netzleiste ist denkbar einfach: Das Premier-Netzkabel wird erst an die Corvus angeschlossen und dann an die heimische Wandsteckdose – fertig! Ein Netzschalter zum An- und Abschalten der Leiste ist nicht vorgesehen. Zur Kontrolle, dass die Leiste ordnungsgemäß funktioniert, leuchtet sofort eine blaue LED auf der Decke der Leiste auf. Da alle Steckplätze durch die interne Sternverdrahtung absolut gleichrangig sind, ist es egal, welche Komponente man an welche Dose anschließt. Hier gibt es ja verschiedene Ansichten, welche Reihenfolge zu beachten ist; diese Diskussion hat sich mit der IsoTek EVO3 Corvus erledigt. Die Dosen der Leiste sind so ausgerichtet, dass alle eingesteckten Stecker, selbst abgewinkelte Varianten, nebeneinander Platz finden. Prima, so wird kein Steckplatz blockiert. Die eingesteckten Stecker sitzen fest, die federnden Metallbügel des Schutzkontakts haben einen guten Anpressdruck. Die leichte Nachgiebigkeit zu allen Seiten entsteht nicht durch Passungenauigkeit, sondern durch die Lagerung jeder Steckdose in ihrem eigenen Rahmen. Was bewegt die IsoTek EVO3 Corvus nun klanglich? Wer hier auf das große akustische Erweckungserlebnis hofft, erwartet zuviel, die Veränderungen findet in Nuancen statt. Eine Verbesserung ist schon ohne jegliche Musik zu hören: Führt unser Verstärker bei voll aufgerissener Lautstärke doch vor Ohren, was da auf dem Signalweg alles an Geräuschen zusammenkommt, so herrscht danach weitgehende Ruhe. Aber was passiert mit Musik? Wir wählen Marla Glens „Cost Of Freedom“, eine toll produzierte Nummer mit einem immens satten Bass. Im ersten Durchgang hören wir ohne die Corvus, im zweiten mit dem Netzfilter. Drei Dinge fallen auf: Die Ruhe, die uns die Corvus schon im Leerlauf beschert hat, macht sich sich auch bei der Wiedergabe der Musik bemerkbar; Frau Glens Gesang wirkt eine Spur entspannter, auch im Bass kehrt ein Quäntchen mehr Gelassenheit ein, im Tiefton erleben wir eine leichte Verschlankung und eine Spur mehr Kontur. Wir reden hier über Veränderungen im Kleinen, aber dieses Plus zahlt sich, auch gemessen an dem Preis, über die Jahrzehnte hinweg aus – und für ein Leben ist diese Qualitätsleiste dank ihrer Solidität auch geschaffen.

Die EVO3 Corvus ist auch für den Wandbetrieb geeignet, vier Laschen mit Lochung machen die Montage leicht.
Fazit
Die IsoTek EVO3 Corvus erfüllt gleich drei Aufgaben: Sie ist Steckdosenleiste, Überspannungsschutz und Netzfilter in einem. Mit neun Steckplätzen und einer maximalen Dauerleistungsaufnahme von 3.680 Watt ist sie für alle gedacht, die ein größeres HiFi- oder Heimkino-Setup mit Strom versorgen wollen. Den stellt die Corvus dank ihrer Filterelektronik und der Sternverdrahtung ihrer Steckplätze ohne die Deformationen durch das Strom- und Funknetz zur Verfügung. Hiervon kann die Klangqualität der Audiokette profitieren, die angeschlossenen Komponenten genießen auf jeden Fall die Behütung vor Überspannungen, denn die Corvus bietet einen unverzögerten Kurzschlussschutz bis 13.500 Ampère. Durch die hochqualitative Ausführung währt der Schutz durch die Corvus wohl ein Leben lang.
Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder
Preis-/Leistung: angemessen
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89 of 100

Technische Daten
Modell: | IsoTek EVO3 Corvus |
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Produktkategorie: | Netzleiste |
Preis: | 799,00 Euro |
Ausführungen: | Silber |
Vertrieb: | IDC Klaassen, Lünen Tel.: 0231 / 9 86 02 85 www.idc-klaassen.com |
Abmessungen (HBT): | 45 x 363 x 146,5 mm (ohne Stecker) |
Gewicht: | 2,1 kg |
Anschlüsse: | 9 x IEC320-Ausgänge 1 x IEC320-Eingang |
Lieferumfang: | - IsoTek EVO3 Corvus - IsoTek EVO3 Premier Netzkabel - Gummifüßchen - Installationsanleitung - Schrauben/Dübel |
Max. Leistungsaufnahme: | - 3.680 W |
Besonderes: | - schützt vor Stromstößen, Spannungsspitzen und Überspannung - filtert Gleichtakt- und Gegentaktstörungen - verringert Funkeinstreuungen - erhältlich mit UK-, EU-, US-, AU-, CH- und ZA-Anschlüssen - sehr gute Verarbeitung - für die Montage an der Wand oder im Regal geeignet |
Benotung: | |
Preis-/Leistung | angemessen |
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