lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN

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Redakteur
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Fortsetzung der Vollbedienung: Bluesound präsentiert mit dem Bluesound Pulse Mini 2i ein Upgrade seines erfolgreichen Netzwerklautsprechers. Der handliche All-In-One-Player besitzt nun neue Schallwandler und leistungsfähigere Verstärker für die Stereo-Wiedergabe, seine HiRes-Streamingfähigkeit via WLAN und LAN ist jetzt durch Bluetooth 5.0 aptX HD ergänzt, seine Konnektivität zudem um AirPlay 2 erweitert. Adeln diese und weitere Plus-Features den handlichen Musikmacher zur kompletten, klangstarken Kompaktanlage?

Schick, kompakt, komplett: Der Bluesound Pulse Mini 2i ist nominell ein Netzwerk-Lautsprecher, dahinter steckt jedoch ein ausgereiftes All-In-One-System.

Der Streaming-Spezialist Bluesound ist zwar relativ neu auf Markt, aber trotzdem bereits wegen seiner ausgereiften Multiroom- und Netzwerklösungen im Audiobereich bekannt. Kein Wunder: Dahinter stehen der renommierte Edel-Elektronik-Hersteller NAD und der ebenso traditionsreiche Schallwandler-Spezialist PSB. Dieser Adel scheint zu verpflichten: Bluesound erklärt die Klangqualität zum Kern-Kriterium, weswegen sämtliche Streaming-Komponenten und -Lautsprecher des Herstellers HiRes-fähig sind. Der Gedanke dahinter mutet fast schon missionarisch an: Für den Genuss hochauflösender Files müsse man kein Audiophiler sein, aber man könne vielleicht zu einem werden, wenn man einmal den Unterschied erlebt hat – zum Beispiel mit dem Bluesound Pulse Mini 2i.

Gelungenes Design: Die Verjüngung des Gehäuses lässt den Pulse Mini 2i noch schlanker wirken.

Kompakte Maße, geschmeidiges Design

Der Pulse Mini 2i hat etwa die Größe eines Schuhkartons, er zeigt sich aber deutlich formvollendeter. Die Quadergeometrie lässt dieser Netzwerklautsprecher hinter sich: Alle Ecken und Kanten sind gerundet, die Front besitzt eine attraktive Wölbung, und nach hinten hin sorgen Schrägen dafür, dass sich das Gehäuse verjüngt. Diese Eleganz im Verbund mit der geringen Größe macht den Pulse Mini 2i zu einem wohnraumfreundlichen Platzsparer. Die attraktive Anmutung wird durch die mattierte Oberfläche des Gehäuses betont. Wer darüber streicht, stellt fest, dass es sich um eine griffige Gummierung handelt. Das sorgt im wahrsten Sinn des Wortes für einen modernen Touch und hebt den Pulse Mini 2i von den Modellen der Konkurrenz ab, denen man den Kunststoff-Charakter meist schon aus der Ferne ansieht. Das Farbangebot – wahlweise Schwarz oder Weiß – unterstreicht diese Modernität. Deshalb harmoniert der Pulse Mini 2i vor allem mit einem aktuell eingerichteten Ambiente. Auf der Oberseite entdecken wir ein sehr praktisches Feature: eine Griffmulde. Durch sie wird der All-in One-Player portabel. Auf der Unterseite finden wir das genaue Gegenteil: Hier sind zwei Gewindebuchsen eingelassen, so kann der Lautsprecher also auch an die Wand montiert werden und ist dann stationär. Damit erweist sich der Pulse Mini 2i flexibel für alle Beschallungsszenarien.

Das sauber eingelassene Touch-Bedienfeld bietet die Grundfunktionen des Pulse Mini 2i.

Echtes Stereo mit separaten Lautsprecher-Systemen

Diese Beschallung findet in echtem Stereo statt. Das war schon beim ursprünglichen Pulse Mini so, ist nun aber elaborierter: Statt der alten 2.1.-Lösung, bei der zwei Stereo-Breitband-Treiber für Höhen und Mitten im Verbund mit einem einzigen Bass-Lautsprecher arbeiteten, schallwandelt nun auf jeder Seite ein 19 Millimeter messender Hochtöner und ein 10-Zentimeter-Chassis für den Mitteltiefton. Durch diese vollkommene Stereo-Lösung erreicht der Pulse Mini 2i einen kräftigeren Bass. Jedes Chassis wird nun von einem eigenen Verstärkermodul in Class D-Schaltung angetrieben. Mit zweimal 10 Watt für die Tweeter und zweimal 40 Watt für die Woofer erreicht der Pulse Mini 2i eine Gesamtleistung von 100 Watt. Das ist fast eine Verdopplung der Power seines Vorgängers. Für den alleinigen Musikgenuss ohne Umweltbeschallung finden wir auf der Rückseite einen Kopfhörer-Ausgang, dem eine eigene Verstärkerstufe vorgeschaltet ist. Lautsprecher, Verstärker – jetzt fehlt zur eigenständigen Stereo-Anlage nur noch die Bedienmöglichkeit. Die finden wir on top: Gleich hinter der Tragemulde ist auf der Oberseite ein schwarzer, hochglänzender Touchscreen eingelassen – sauber und bündig, wie eine Intarsie. Diese makellose Fertigung unterstreicht die hochwertige Qualität und Optik des Netzwerklautsprechers. Die Bedienung geschieht also komplett ohne Tasten. Stattdessen erwarten fünf beleuchtete Symbole den Druck unseres Zeigefingers. Im Zentrum dieses elektronischen Steuerkreuzes steht die Start/Pause-Funktion, der Druck auf eines der seitlichen Symbole bewirkt den Vor- oder Rückwärtssprung, die Plus- und Minus-Areale dienen der Lautstärkeänderung. Zur Ausübung dieser Befehle fehlt uns nun nur noch die Musik.

Die unterseitigen Gewindebuchsen ermöglichen eine Wandmontage des Netzwerklautsprechers.

Inputs und Schnittstellen für HiRes-Streaming

Die Musik kommt auf vielfältigen Wegen zum Pulse Mini 2i, auch wenn sein rückseitiges Anschlussfeld erst einmal sehr übersichtlich anmutet. Eine Ethernet-Buchse dient der Einbindung per LAN, so können wir unsere Files aus dem heimischen Netzwerk einspeisen. Dafür liefert Bluesound ein 1,5 Meter kurzes Kabel mit. Das fassen wir als sympathische Absichtserklärung auf, ein so naher Ethernet-Anschluss in der Wohnung ist wohl ein seltener Glücksfall. Deshalb wählen wir direkt die WLAN-Verbindung. Der Bluesound Pulse Mini 2i ermöglicht ja auch das kabellose Musikstreaming, via WLAN gelingt das, wie über LAN, in der HiRes-Qualität PCM 192 Kilohertz/24 Bit. Der Pulse Mini 2i ist hier neuerdings für den aktuellen Dualfrequenzband-Standard 802.11 ac, ausgelegt. Durch dieses sogenannte „Wi-Fi 5“ ist er flotter im Netzwerk startklar und erreicht ein höheres Tempo beim Streaming. Die nächste kabellose Zuspiel-Möglichkeit ist Bluetooth. Auch hier hat der Pulse Mini 2i zugelegt und bietet nun Bluetooth mit dem schnelleren Standard 5.0. Er vergrößert zudem die Reichweite auf bis zu 30 Meter. Überdies ist diese Streaming-Möglichkeit nun bidirektional, so lässt sich etwa ein Bluetooth-Kopfhörer für den diskreten Musikgenuss ankoppeln. Außerdem kommt nun der Codex aptX in der Edelversion „HD“ zum Zuge. So ist HiRes auch über den Blauzahn-Funk möglich, in diesem Fall bis PCM 48 Kilohertz/24 Bit. Die nächste strippenfreie Übertragung ist nun ganz neu: Mit AirPlay 2 erweitert der Netzwerklautsprecher seine kabelfreie Konnektivität auf die Apfelwelt. Das ist umso wichtiger, weil Apple ja bei seinen Smartphones die Kopfhörerbuchse als Audioausgang verbannt hat. Damit sind wir schon bei der kabelgebundenen Musikversorgung des Netzwerklautsprechers. Hier steht uns zum einen eine kleine, aber feine Kombi-Buchse zur Verfügung. Wer hier ein Audiokabel mit Mini-Klinkenstecker einsteckt, kann so einen analogen Zuspieler anschließen, etwa ein Smartphone. Die Buchse ist aber auch als optischer Digital-Input nutzbar. Dafür steckt man auf das Toslink-Kabel des Quellgeräts ein Adapterstück, das Bluesound als Zubehör zum Pulse Mini 2i mitliefert. So können etwa CD- oder Blu-ray-Player ihre Musik digital zuspielen. Das geht, wie immer bei einer S/PDIF-Schnittstelle, bis PCM 192 Kilohertz/24 Bit. Die gleiche HiRes-Qualität ist über USB-A-Port möglich, der das Anschuss-Angebot abrundet. Hierüber finden eine externe Festplatte oder ein USB-Stick Zugang.

Auf der Rückseitige finden wir die physikalischen Ein- und Ausgänge: die Ethernet (LAN)-Schnittstelle, den USB-A-Port, die Kombi-Miniklinkenbuchse für optische Digitalsignale oder analoge Line-Signale sowie den Kopfhörerausgang. Die Mini-USB Buchse dient ausschließlich Servicezwecken wie Software-Updates.

BluOS-App für Fernbedienung und Musik-Management, …

Netzwerk-Lautsprecher werden im Normalfall mit einer App eingebunden und lassen sich so auch bequem handhaben. Da ist Bluesound mit der ausgereifte Streaming-Software BluOS ganz vorne dabei. Sie wurde einst von NAD entwickelt und erprobt, nun profitiert auch Bluesound von diesem Musik-Management. Die App ist kostenfrei und für iOS, Android und Kindle Fire erhältlich. Bei dieser App bietet gerade das Audio-Menü zahlreiche Features: Equalizer für Höhen und Bässe, Deep Bass-Aktivierung, Nachtmodus mit begrenztem Dynamikumfang, Enhanced Dialog für die bessere Sprachverständlichkeit, festlegbares Lautstärke-Limit – all dies lässt sich zudem für Musik, TV und Film getrennt festlegen. Dadurch kann man also drei Klang-Presets abspeichern. Hinzu kommen noch zwei Leckerbissen: Mit „Stereo-Breite“ lässt sich die räumliche Wirkung der Abbildung intensivieren. „Replay Gain“ hingegen sorgt für eine Pegel-Angleichung aller Files. So kann man sämtliche Stücke einer Playlist, die sich natürlich über BluOS anlegen lässt, in einer einheitlichen Lautstärke hören. Das verhindert nervigen Lautstärkesprünge zwischen den einzelnen Songs. Neben der reinen Gerätebedienung besorgt BluOS auch das Musik-Management: Die Tracks der externen USB-Festplatte oder des NAS-Netzwerkspeichers werden flott eingelesen, im Anschluss ist die Musikbibliothek wahlweise nach Künstler, Alben, Titel, Genre oder Komponisten sortierbar – und je nach Sortiermodus dann auch nach Alphabet, Jahr, Jahrzehnt oder Qualität. Hier gibt es die Filtermöglichkeiten „MQA“ (für entsprechende MQA-Files) „High Resolution“ und „CD“. Zu den Künstlern können Informationen abgerufen werden, die App leitet uns dafür automatisch auf die Internetseite von last.fm weiter. Auch die technischen Informationen, also Fileformat, Abtastrate und Bit-Tiefe, werden auf Wunsch angezeigt.

Mit der ausgereiften BluOS-Software klappt die Einrichtung und Einbindung sofort. Der Netzwerklautsprecher wird auf Anhieb gefunden (Bild 1). Für die Integration im Netzwerk bedarf es nur der Eingabe des Passwortes (Bild 2). Zahlreiche Musik-Onlinedienste sind bereits integriert (Bild 3). Wer die entsprechenden Accounts besitzt, hat sie mit wenigen Fingertipps aktiviert.

… für Einraum-, Heimkino- oder Multiroom-Betrieb …

In den Audio-Einstellungen der App entdecken wir nun noch ein wichtiges Feature für die Erweiterung der heimischen Beschallung: Hier können wir weitere „Player“ hinzufügen. So lässt etwa sich mit zwei Netzwerk-Lautsprechern eine Gruppe einrichten. Spielen sie im gleichen Raum, kann man sie nun als festes Lautsprecher-Paar definieren und eine Zuordnung der Links/Rechts-Kanäle vornehmen. Diese größere Stereo-Konfiguration bringt den Klang nochmals auf ein höheres Niveau. Das Gruppieren macht es aber auch möglich, ein Heimkino-Setup aufzubauen oder eine Multiroom-Beschallung mit mehreren Lautsprechern in verschiedenen Räumen – all das geht in HiRes-Qualität. Bluesound hat beim Netzwerken für ein gutes Maß an Kompatibilität gesorgt: Das Zusammenspiel gelingt mit allen Geräten und Komponenten, die mit dem BluOS-Modul ausgestattet oder aufgerüstet sind. Dazu zählen NAD-Verstärker und -Receiver sowie die Wireless-Lautsprechersysteme Dali Callisto 6C/2C und Dali Rubicon 6C/2C. Überdies ist der Pulse Mini 2i ist ein sogenannter Roon Ready Network Player. Er funktioniert also auch mit der Bediensoftware Roon, sofern man hierfür eine bezahlpflichtige Benutzerlizenz besitzt. Nicht zuletzt harmoniert der Netzwerkplayer mit den Hausautomatisierungslösungen von Control4, RTI, Crestron, URC (Universal Remote Control), ELAN, Lutron, und er unterstützt Apples iPort. Apropos Apple: Zur kontaktlosen Bedienung ist auch die Sprachsteuerung per Siri möglich – das „i“ im Namen des Netzwerklautsprechers ist ein klarer Verweis auf seine neuen Apple-Anbindungsmöglichkeiten, zu denen ja auch AirPlay gehört. Zurück zur Sprachsteuerung: Mit dem nächsten Firmware-Upgrade verspricht Bluesound ebenso die Einbindung einiger Alexa Skills, womit auch die Amazon-Fraktion in den Komfort der kontaktlosen Befehlserteilung kommt.

Auch der eigene Musikbestand der NAS oder der externen Festplatte ist umgehend nach der Indexierung verfügbar (Bild 1) ebenso schnell sind Zusatzinformationen und Metadaten abrufbar. Im Nu lassen sich die einstellbaren Klang-Profile für TV, Musik oder Film aufrufen (Bild 2), hier kann man zudem über das „+“-Zeichen neue Lautsprecher hinzufügen und Lautsprechergruppen gründen. Zudem ist das „Audio Menü“ aufrufbar, das zahlreiche klangliche Einstellmöglichkeiten bietet (Bild 3).

… und für Musik-Streaming über Online-Dienste

Die Vernetzung des Pulse Mini 2i beschränkt sich natürlich nicht auf die Technik, sondern erstreckt sich auch auf das Musikangebot. In der App ist bereits ein sattes Portfolio an Streaming-Diensten und Internetradio-Stationen angelegt. Es umfasst die kostenpflichtigen Kandidaten Amazon Music, Bugs, Deezer, HighResAudio, KKBox, Murfie, music ZONE, Napster, Qobuz, Spotify, TIDAL, Taihe und SoundMachine. Hinzu kommen die frei empfänglichen Radio-Dienste Calm Radio, iHeartRadio, Radio Paradise, Slacker Radio und TuneIn Radio.

Der mitgelieferte Toslink/Miniklinke-Adapter macht die Kombi-Buchse zur SPDIF-Schnittstelle für digitale optische Signale.

Anschließen und Einrichten

Die Inbetriebnahme geht einfach und schnell – und gelingt zudem sogar per WLAN. Wir schließen den Bluesound Pulse Mini 2i ans Stromnetz an, installieren auf unserem Tablet die BluOS-App, öffnen die Anwendung – und prompt wird der Netzwerklautsprecher als „PULSE MINI 2i-4CBD“ angezeigt. Ein Fingertipp darauf, schon kommt die Abfrage unseres WLAN-Passworts. Als nächstes können wir dem Player einen griffigeren Namen geben. Gleich darauf wird der Pulse Mini 2i in unser Netzwerk integriert. Gleich darauf sucht die App eigenständig nach Updates, bringt den Player auf den aktuellen Stand – fertig. Die Leichtigkeit dieser Installation ist vorbildlich. Auch die später in der App angebotene Möglichkeit, sich bei Problemen sofort auf die Hilfe-Seite im Internet begeben zu können, verdient ein Lob. Der Bluesound Pulse Mini 2i quittiert den Erfolg übrigens mit einem Farbwechsel seiner frontseitigen LED von grün nach blau. Jetzt binden wir noch die Musiklieferanten ein, erteilen also eine Netzwerkfreigabe für die schnell aufgespürte NAS und schließen per USB die externe Festplatte an. Zum Abschluss lassen wir dem Bluesound Pulse Mini 2i die nötige Zeit, um unseren Dateibestand zu durchforsten und aufzulisten. Währenddessen können wir uns mal Gedanken um die Aufstellung machen. Der Bluesound Pulse Min 2i sollte nicht zu tief stehen, schließlich soll der Lautsprecher ja wirklich die Ohren beschallen und nicht die Knie. Wir stellen ihn also auf unser Sideboard. So, die Indexierung ist abgeschlossen und die Musikbibliothek erstellt, jetzt kann es also losgehen.

Der Netzwerkplayer bietet auch Apple AirPlay als Streaming-Möglichkeit. Zusammen mit der Sprachsteuerung Siri und der Integration von iPort sorgt dies wohl für das „i“ im Namen des Pulse Mini 2i.

So klingt der Bluesound Pulse Mini 2i

Wir streamen natürlich ohne Kabel, also per WLAN, und rufen selbstverständlich einen HiRes-Track in der maximal möglichen Qualität ab, also PCM 192 Kilohertz/24 Bit. Beim Durchstöbern der Bibliothek stoßen wir auf „Caledonia“, die Hommage des Singer/Songwriters Dougie MacLean an seine schottische Heimat. Das Stück beginnt mit Akustikgitarre und MacLeans Gesang, der Barde wird aber schnell von Streichern begleitet. Der Song sorgt umgehend dafür, dass wir uns in unserem Sessel zurücklehnen: Der Klang ist schlichtweg klasse! Der Pulse Mini 2i erscheint wie ein ziemlich ausgewachsener Lautsprecher, die Wiedergabe ist frei von jenen Limitierungen und Härten, die manche dieser Netzwerklautsprecher liefern. Hier erleben wir das entspannende Gegenteil: Der Ton des Pulse Mini 2i ist voluminös, klar und differenziert. Der Sänger Dougie MacLean besitzt eine reale Körperhaftigkeit und Präsenz, die wir so von einem so kompakten Lautsprecher nicht erwartet hätten. Das gilt ebenso für die Gitarre: Hier hören wir genau jene Mischung aus stählernen Saiten und hölzernem Korpus, die einen akustischen Sechssaiter ausmacht. Auch die räumliche Staffelung gelingt dem Pulse Mini 2i prima: MacLean steht mit seiner Stimme und der Gitarre vor uns, die Streicher sind im Hintergrund. Hier geht aber noch mehr, denn dieser Netzwerklautsprecher bietet ja die Möglichkeit, mit der Stereo-Bandbreite zu experimentieren. Ist sie ausgeschaltet, klingt die Wiedergabe konzentriert-mittig, mono-artig. Kaum wechseln wir auf die Einstellung „Standard“, geht die Sonne auf: Die Stimme hat eine größere Strahlkraft, die Gitarre wirkt luftiger, und die Streicher im Hintergrund nehmen jetzt auch einen viel größeren Raum in Anspruch. Die gesamte Bühnenbreite ist größer, das Klangbild offener. Dieser tolle Effekt lässt sich mit dem Wechsel zum Modus „Maximal“ abermals steigern, allerdings nimmt dadurch die Präzision der Abbildung ein wenig ab. Es ist nun Geschmackssache, was einem besser gefällt.

Ein Smartphone und ein Netzwerklautsprecher – mehr Hardware braucht es heutzutage nicht für eine kompakte Stereo-Anlage.

Klare und kraftvolle Wiedergabe

Auch die weiteren Audio-Einstellmöglichkeiten sind mitunter segensreich. Wir wählen von Donald Fagen, der einst einer der kreativen Köpfe der begnadeten Steely Dan war, den Song „H Gang“. Das ist eine toll produzierte Nummer, bei der Fagen von einer großen, 13-köpfigen Combo begleitet wird. Die Besetzung reicht von den Backgroundsängern und der Bläsersektion über Gitarre, Keyboard und Bass bis hin zu Perkussion und Schlagzeug. Trotzdem behält der Pulse Mini 2i den Über- und Durchblick, die Wiedergabe bleibt transparent und differenziert, selbst bei höheren Pegeln. Im Bass wünschen wir uns im untersten Frequenzbereich aber gerne noch etwas mehr Volumen. Das ermöglicht die Aktivierung von „Deep Bass“. Diese Einstellung hebt wirklich nur die tiefsten Töne an und arbeitet damit anders als der ebenfalls in der App verfügbare „Bass“-Regler. Dieser arbeitet deutlich breitbandiger, mit ihm können wir den Charakter des Gesamtklangs stärker verändert, dabei steht uns eine Regelung von +6 bis -6 zur Verfügung. Ebenso breitbandig arbeitet, allerdings für den oberen Frequenzbereich, der genauso einsetzbare Höhen-Regler. Je nach Aufstellungsort ist dieser EQ aber segensreich, das merken wir, als wir den Netzwerklautsprecher mal auf den Redaktionsschreibtisch stellen. Hier führt die mitschwingende Tischplatte zu einer Überbetonung der Bässe, die Höhen sind durch die Reflexionen der Tischoberfläche außerdem ein wenig zu präsent. Das lässt sich nun mit wenigen Fingertipps in der App ändern. Das gelingt reibungsfrei: Der Pulse Mini 2i spilet durchweg konstant ohne Aussetzer weiter und setzt unsere Befehle überaus flott um. Hier macht sich der schnellere Netzwerk-Standard bezahlt – sehr gut!

Mit einem zweiten Lautsprecher lässt sich im Verbund die Stereo-Wirkung und das Volumen der Wiedergabe erhöhen – oder im separaten Einsatz die Beschallung von zwei verschiedenen Hörzonen realisieren.

Kino-Ton mit Klasse-Features

Wir haben bei den Klangeinstellungen auch die „Enhanced Dialog“-Funktion entdeckt, die für den TV- oder Film-Modus interessant ist. Mal sehen, was die Hervorhebung der Stimmen zugunsten einer besseren Sprachverständlichkeit bringt. Dafür schließen wir unseren Blu-ray-Player mithilfe des Toslink-Adapters an den Kombi-Eingang des Pulse Mini 2i an und starten den zweiten Teil von „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“. Wir gehen direkt zum finalen Kampf von Harry gegen Voldemort. Hier liefert der Pulse Mini 2i die gegenseitige Befeuerung mit den Zauberstäben samt aller Kollateralschäden am Gemäuer des Schloss mit einem richtig satten Kino-Ton. Die erzielbare Lautstärke ist für einen normalen Filmgenuss wirklich mehr als ausreichend: Wir verlassen mal kurz das Wohnzimmer und können selbst noch in der Küche das Kampfgeschehen akustisch mitverfolgen. Ab und an wird bei dem geräuschreichen Kräftemessen auch geredet – und hier zahlt sich „Enhanced Dialog“ aus: Schon bei „Niedrig“ sind die Stimmen fokussierter, bei „Hoch“ ist die Verständlichkeit noch besser. Das ist gerade bei insgesamt niedriger Lautstärke der Wiedergabe ein umso höherer Zugewinn. Dabei macht sich allerdings eine tonale Mittenbetonung im Gesamtsound bemerkbar – logisch, hier liegt ja auch der hervorzuhebende Stimmenbereich. Wir bleiben bei „niedrig“. Nun justieren wir noch ein wenig die Verzögerung zugunsten einer perfekten Lippensynchronität, hier haben wir einen Latenzspielraum von 50 bis 150 Millisekunden, und bei 69 sind Bild und Ton dann absolut stimmig. Prima! Jetzt sind wir mal gespannt, wie die Kombi-Buchse auf analoge Zuspielung reagiert. Normalerweise ist ein derartiger Miniklinken-Aux-Zugang eher auf die Wiedergabe von Musik ausgelegt, die von schwachbrüstigen Handys stammt. Dementsprechend wird das eingehende Signal dann hoch verstärkt, weshalb es bei der Zuspielung eines amtlichen Signals mit Line-Pegel gerne zu leichten Kompressionseffekten oder gar Verzerrungen kommt. Anders beim Pulse Min 2i: Der Klang ist auch hier klar, sauber druckvoll. Wir haben es wieder mit Fagens „H Gang“ getestet, diesmal von CD zugespielt – und zwar alternativ digital und anlog, um einen Vergleich zu haben. Hier schneidet die digitale Zuspielung zwar leicht besser ab, aber was der Pulse Mini 2i auch über den analogen Zuspielweg an Klangqualität bietet, ist schlicht ausgezeichnet. Darum verfahren wir so wie am Anfang: zurücklehnen und genießen.

Der Pulse Mini 2i übernimmt auch die Beschallung beim TV- oder Kino-Abend. Mit den „Lip Sync“- und „Enhanced Dialog“ bietet er extra dafür ausgelegte Features.

Fazit

Ja, er kann es: Der Bluesound Pulse Mini 2i ist eine vollwertige All-In-One-Streaming-Lösung und funktioniert damit als klangstarke Kompaktanlage. Der Netzwerk-Lautsprecher erlaubt sowohl per LAN als auch via WLAN das Musik-Streaming sowie den Multiroom-Betrieb bis zu einer Hi-Res-Güte von 192 Kilohertz/24 Bit. Er spielt Musik vom Netzwerk-Speicher, von der USB-Festplatte, von einem analogen oder einen digitalen Zuspieler, einem Bluetooth-Player oder einer AirPlay 2-fähigen Komponente. Hinzu kommt noch das umfangreiche Angebot verschiedenster Streaming- und Internetradio-Dienste. Dieses Musikangebot präsentiert er uns wahlweise per Kopfhörer oder über ein echtes Stereo-Lautsprechersystem, das von Verstärkermodulen mit einer Gesamtleistung von 100 Watt angetrieben wird. Diese Potenz ermöglicht dem Pulse Mini 2i eine erstaunlich erwachsene Wiedergabe. Er liefert einen Klang, der klar, präzise und voluminös ist und dabei einen kräftigen Bass liefert. Mit der ausgereiften BluOS-Software, der zugehörigen App und der Sprachsteuerung ist zudem das Einrichten, Einbinden und Bedienen des Netzwerklautsprechers sowie das Management der Musik kinderleicht. So sieht eine kleine Kompaktanlage im 21. Jahrhundert aus.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 90/90
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: ausgezeichnet

90 of 100

90 of 100

90 of 100

200327.BlueSound-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Bluesound
Pulse Mini 2i
Produktkategorie:Netzwerklautsprecher / Multiroomlautsprecher
Preis:599,00 Euro
Garantie:1 Jahr
Ausführungen:Weiß, Schwarz
Vertrieb:DALI GmbH, Bensheim
Tel.: +49 06251 - 8079010
www.bluesound-deutschland.de
Abmessungen (HBT):155 x 335 x 172 mm

Gewicht:3,6 kg
Treiber:2 x 19 mm (Hochton)
2 x 102 mm (Mitteltiefton)
Eingänge/Schnittstellen:1 x WLAN (802.11 ac, 2,4 GHz/5GHz-Frequenzband)
1 x Bluetooth 5.0/aptX HD
1 x AirPlay 2
1 x LAN (Ethernet, RJ45)
1 x USB Typ A (für Sticks und Festplatten im FAT32- oder NTFS-Format)
1 x Kombi: digital optisch (per Toslink-Adapter) / analog Line (3,5 mm Klinke)
1 x IR Sensor für Fernbedienung
1 x USB Typ A Mini (nur für Service)
Ausgänge:1 x Kopfhörer (Klinke, 3,5 mm)
Unterstützte Audio-Formate:WAV, FLAC, AIFF, MQA, MP3, AAC, WMA, OGG, WMA-L, ALAC, OPUS
Maximale Samplingraten/
Auflösungen
PCM 192 kHz / 24 bit
Leistung:100 Watt (Hochton: 2 x 10 W, Mitteltiefton: 2 x 40 W)
Frequenzgang:45 Hz - 20 kHz (Herstellerangabe)
Unterstützte Online-Musikdienste (kostenpflichtig):Spotify, Amazon Music, TIDAL, Deezer, Qobuz, HighResAudio (benötigt VirtualVault), Murfie, Napster, KKBox, Bugs, Taihe Music ZONE, SoundMachine
Unterstützte Internetradio-Dienste (kostenfrei):TuneIn Radio, iHeartRadio, Calm Radio, Radio Paradise, Slacker Radio
Unterstützte Betriebssysteme:Musikwiedergabe aus Netzwerken mit folgenden Desktopcomputer-Betriebssystemen:
- Microsoft Windows XP
- 2000, Vista 7-10, Apple Macintosh 7-10
Integrierte Sprachassistenten:Apple Siri, Amazon Alexa*

* Einige Dienste, Funktionen und Technologien werden in Kürze mit einem Firmware-Upgrade verfügbar sein.
Integrierte Anwendungen/Integration in Partnersysteme:BlueOS, Control4, RTI, Crestron, URC, push, iPort, ELAN, Lutron, Roon, Amazon Alexa Skills*, Airplay 2

* Einige Dienste, Funktionen und Technologien werden in Kürze mit einem Firmware-Upgrade verfügbar sein.
Lieferumfang:- 1 x Bluesound Pulse Mini 2i
- Adapter Toslink / 3,5mm Klinke
- LAN-Kabel (cat 5e, 1,50 m)
- 2 Netzkabel (1 x Stecker-Typ C CEE 7/16 „Eurostecker“ , 1 x Stecker-Typ A NEMA 1-15, „USA-Stecker“, jeweils 1,70 m)
- Schnellstartanleitung
- Sicherheitsbroschüre
Pros und Kontras:+ All-in-One-Lösung
+ Stereo-Klang dank separater Lautsprechersysteme
+ kabelloses Streaming und Multiroom in HiRes-Qualität (192 kHz / 24 bit)
+ optionaler Zugriff auf zahlreiche Streamingdienste (Tidal, Spotify, Deezer u.a.) und Internetradio-Dienste
+ einfache Steuerung per BluOS-App (für iOS, Android und Kindle Fire) sowie Sprachsteuerung
+ leicht durch weitere Komponenten erweiterbar für eine größere Stereo-Lösung und/oder Multiroom-Beschallung
+ integrierte Verstärker

- Garantiebeschränkung auf 1 Jahr
Benotung:
90/90
Klang (60%):90/90
Praxis (20%):90/90
Ausstattung (20%):90/90
Gesamtnote:90/90
Klasse:Oberklasse
Preis/Leistung:ausgezeichnet
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