Home » Tests » Nubert nuConnect trX – HiFi & Heimkino überall, jederzeit und kabellos
7. Juli 2021von Dominik Schirach
Weniger Kabel im Heimkino- und HiFi-Setup: Der hochauflösende Audio-Transceiver der Nubert Speaker Factory ermöglicht die kabellose Audio-Übertragung in kompromissloser Qualität und eröffnet ganz nebenbei eine Vielzahl praktischer Anwendungsmöglichkeiten. Subwoofer, Lautsprecher, Plattenspieler: Sie alle profitieren von Nuberts nuConnect trX. Wir haben es ausprobiert.
Es gibt die Art von Gadgets, von denen man gar nicht wusste, dass man sie unglaublich gut gebrauchen kann. Bei meinem diesmaligen Testobjekt handelt es sich um ein solches. Vor allem, weil wir hier nicht die Lösung für ein spezifisches Problem haben, sondern weil der nuConnect trX ein wahres Füllhorn an Lösungsmöglichkeiten und Anwendungsszenarien anbietet. Ob im Doppelpack oder in Verbindung mit anderen XConnect-Produkten aus dem Hause Nubert sind eine Reihe sehr komfortabler Einsatzszenarien möglich. Dabei handelt es sich nicht einfach nur um einen weiteren Bluetooth-Adapter. Im Gegenteil, das nuConnect trX ermöglichen hochauflösende, kabellose Audioübertragung und es verträgt sich mit einer Vielzahl von Abspielgeräten. Sowohl an der Quelle, als auch am Ziel der Signalkette. Ich habe es mal ausprobiert …
Audio made in Schwäbisch-Gmünd
Die Nubert electronic GmbH wurde 1975 gegründet und brachte im gleichen Jahr den ersten Lautsprecher auf den Markt. Gestartet als Ein-Mann-Unternehmen hat sich die Firma in nicht einmal vierzig Jahren zu einem der größten Anbieter hochwertiger Audio-Produkte in Deutschland mit über siebzig Mitarbeitern entwickelt. Neben Lautsprechern, Endstufen und weiteren HiFi- und Heimkino-Komponenten bieten die Klangspezialisten eine Reihe innovativer Drahtlossysteme an. Zu dieser Produktfamilie gehören auch meine aktuellen Testkandidaten. Der nuConnect trX wird vom Hersteller im sympathischen Understatement auch als hochwertiger Kabelersatz beschrieben. Das ist sicherlich nicht verkehrt, aber diese Transceiver können noch einiges mehr. Neben der Integration in die X-Connect-Reihe empfehlen sie sich auch als Upgrade für bestehende Systeme und machen neugierig auf weitere Produkte aus dem Hause Nubert.
Willkommen in der Familie
Unter der Kategorie “X-Connect” fasst die Nubert Speaker Factory alle eigenen Produkte zusammen, die in der Lage sind drahtlos miteinander zu kommunizieren. Neben den hier besprochenen nuConnect trX Transceivern gehören auch Lautsprecher, Soundbars und Subwoofer zur Reihe. Diese Transceiver diesen als universelle Bausteine, um Produkte anderer Hersteller in ein X-Connect-Setup zu integrieren. Wer ein bestehendes Netz hat, kann mit Hilfe eines nuConnect trX zum Beispiel einen Plattenspieler in das Netz einbinden. Der trX würde in diesem Falle als Sender fungieren und das Audiosignal des Plattenspielers an den Empfänger im X-Connect-Netzwerk weiterleiten. Das könnte sowohl ein Aktiv-Lautsprecher sein oder auch ein Receiver wie der nuConnect ampX sein. Er leitet eingehende Signale dann an weitere Empfänger im Rahmen einer Multiroom-Beschallung weiter. Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielseitig. Daher möchte ich mir in diesem Test vor allem anschauen, welche praktischen Lösungen ich ausschließlich mit einem Transceiver umsetzen kann.
Es muss nicht immer Bluetooth sein
Als Übertragungsstandard ist die Bluetooth-Technologie etabliert und auch in der Audio-Übertragung sehr beliebt. Allerdings kommen verschiedene Codecs zur Datenkomprimierung zum Einsatz. Dies gewährleistet eine unterbrechungsfreie Übertragung, geht aber zu Lasten der Qualität. Im mobilen Einsatz ist das zu verkraften, zuhause wollen wir aber den bestmöglichen Sound und möglichst ohne Kabel. Bluetooth scheidet aus genannten Gründen aus. Per WLAN können dagegen wesentlich höhere Datenraten übertragen werden. Aber da im WLAN-eigenen Frequenzbereich logischerweise eine Menge los ist, sind Unterbrechungen und Störungen manchmal an der Tagesordnung. Bei Nubert hat man das Problem gelöst, indem für die Übertragung eine eigene Funktechnologie zum Einsatz kommt. Diese überträgt in 48, 96 oder 192 Kilohertz und 16 oder 24 Bit. Gefunkt wird auf zwei Gassen im Bereich zwischen fünf und sechs Gigahertz, wobei der Kanal automatisch und ohne Unterbrechung wechselt, falls Störungen auftreten.
Unscheinbares Kästchen voller Möglichkeiten
Geliefert wird der Nubert nuConnect trX in einer handlichen Schachtel, die ohne Umwege alle wichtigen Teile zutage fördert. Unter der Bedienungsanleitung finden wir den Transceiver. In einer Schachtel darunter die Verbindungskabel für den Anschluss an verschiedene Geräten. Am Transceiver ist eine Kombibuchse verbaut. Sie ermöglicht sowohl die Verbindung mit einem Klinkenstecker oder Toslink-Kabel mittels beiliegendem Adapter. Das Gerät kann also sowohl analoge als auch optisch-digitale Signale verarbeiten. SPDIF wird ebenfalls unterstützt. Daneben befindet sich ein USB-C Anschluss. Er dient der Stromversorgung oder dem Anschluss an den Computer. Ein kurzes USB-C auf -A Kabel liegt bei, aber die Verwendung längerer Kabel ist natürlich ebenfalls möglich. Zuerst wird das gewünschte Audio-Kabel an den Transceiver angeschlossen. Sobald der USB-Stecker mit dem Computer oder der Steckdose verbunden wird, schaltet sich der Transceiver automatisch ein.
Der nuConnect trX im Einsatz
Zunächst will ich mit den beiden Transceivern eine Übertragung vom Computer in meinem kleinen Studio an die Stereo-Anlage im Wohnzimmer bewerkstelligen. Diese verfügt lediglich über Cinch-Eingänge und keinerlei digitale Schnittstellen. Also verbinde ich einen der Transceiver zuerst über die Klinkenbuchse mit dem Aux-Eingang der Anlage. Dieser dient als Receiver und soll Musik vom Computer empfangen. Das Gegenstück wird per USB an den Computer angeschlossen und als Sender fungieren. Am Computer angeschlossen, kann ich den trX direkt als Ausgang auswählen. Nachdem ich den Empfänger im Wohnzimmer mit Strom versorgt habe, beginnt der Pairing-Prozess automatisch. Nach wenigen Sekunden steht die Verbindung und ich kann die Musik vom Computer in glasklarer Qualität und ohne Unterbrechung auf meiner guten, alten Stereo-Anlage hören. Eine massive Wand aus Beton und etwa acht Meter Luftlinie sind hier kein Hindernis.
Eine Leuchtdiode weist den Weg
Durch eine LED wird der jeweilige Betriebsmodus angezeigt. Blau und Gelb zeigen zum Beispiel an, dass die Anschlüsse als Ausgänge funktionieren, der Transceiver also als Transmitter arbeitet. Sollte der Betriebsmodus nicht der gewünschte sein, wird der Anschlussmodus durch einen kurzen Knopfdruck geswitcht. Die Funktion als Transmitter oder Receiver kann durch achtsekündiges Drücken umgeschaltet werden. Durch Blinken zeigt die Diode an, ob sie aktuell nach einem Gegenstück sucht oder gerade verbindet. Ein dauerhaftes Leuchten signalisiert, dass die Verbindung steht. Hier hat Nubert sehr gute Arbeit geleistet und die vielfältigen Möglichkeiten und Betriebsmodi klar verständlich und lesbar gemacht. Sollte mal etwas nicht wie beabsichtigt funktionieren, entfällt großes Rätselraten um die Fehlerquelle. Ein kurzer Blick auf die LED genügt, und man weiß direkt wo der Schuh drückt. Beziehungsweise wo es in der Signalkette stockt.
Digital-Analog-Converter
Will ich Musik aus dem Computer auf die Lautsprecher bekommen, steht zwischen der Audiodatei und dem Hören noch der Prozess der Digital-Analog-Wandlung – kurz DAC. Diese Aufgabe meistern die nuConnect trX ebenfalls meisterlich. Sobald mit dem Computer verbunden und als Ausgang zugeordnet, wird die Funktion einer externen Soundkarte übernommen. Eingehende Digitalsignale werden in ein dynamisches, analoges Audio-Signal gewandelt und können so direkt vom gewählten Ausgabesystem wiedergegeben werden. Zum Vergleich schließe ich meinen Laptop an die Stereo-Anlage an und lausche, ob es einen merkbaren Unterschied gibt. Die Unterschiede sind subtil aber sofort hörbar. Als Wandler macht mein Testkandidat definitiv einen guten Job. Die Musik ist etwas reicher an Dynamik und ich habe das Gefühl in den Höhen und Tiefen mehr Details zu hören. Wer also keinen dedizierten Wandler sein Eigen nennt, holt sich mit den Transceivern gleich noch eine gute Lösung ins Haus.
Ab ins Kino
Aber ich möchte heute nicht nur Musik hören. Auch im Heimkino können die Transceiver mir das Leben vereinfachen. Ein Faktor hat mich persönlich beim Einrichten eines Surroundsystems immer ziemlich gestört: Die Verbindung aller Lautsprecher per Kabel. Ich liebe Surroundsysteme, aber tue mich schwer mit ordentlichem Kabel-Management. Ein Umstand, der spätestens zum Problem wird, sobald Rear-Lautsprecher aufzustellen sind. Aber irgendwie müssen die Kabel vom Receiver ja dorthin. Mit dem System von Nubert lässt sich das Problem auf folgende Art lösen. Am Receiver-Ausgang der Rear-Lautsprecher wird ein Transceiver angeschlossen. Dieser fungiert als Sender für das Signal. Kommen als Empfänger die Nubert X-3000 zum Einsatz, ist es einfach. Sie haben den Empfänger bereits verbaut. Alternativ kann aber auch ein zweiter trX als Receiver fungieren. So kann jede Art von Rear-Lautsprechern verwendet werden. Das durch die Funkübertragung entstehende Delay wird beim Einmessen des Systems berücksichtigt und entsprechend kompensiert.
Da geht doch noch was
Nuberts Transceiver können auch genutzt werden, um einen Subwoofer kabellos mit Signalen zu versorgen. Sollte dieser nur über einen Mono-Eingang verfügen, liegt der passende Cinch-Adapter dem nuConnect trX schon bei. Wie eben beschrieben, setze ich einen trX am Sub-Out meines Receivers ein und den zweiten am Subwoofer. Bei der Übertragung entsteht immer eine kleine Verzögerung von zwanzig Millisekunden. Spätestens bei der obligatorischen Einmessung des Systems wird diese aber kompensiert. Da ich den Subwoofer nun nur noch mit Strom versorgen muss und mich an der Kabelfreiheit erfreue, erhalte ich beim Aufstellen ganz neue Möglichkeiten. Ich kann verschiedene Standorte auszuprobieren und so die beste Position im Raum finden. Vor allem in unbehandelten Räumen entstehen durch eine unbedachte oder wandnahe Aufstellung des Subwoofers schnell unschöne Basslöcher oder nerviges Dröhnen durch sich stapelnde Frequenzen. Die nuConnect trX können auch hier einen effektiven Teil zur Lösung beitragen.
Fazit
Die Nubert nuConnect trX machen das Leben schöner. Angefangen bei der Überbrückung fest installierter Geräte zueinander. Kabel müssen nicht mehr umständlich verlegt werden. Keine Interferenzen, kein statisches Rauschen. Den Plattenspieler in die drahtlose Multiroom-Umgebung einbinden? Kein Problem. Da die Übertragung zwischen Sender und Empfänger über einen eigenen Standard bewerkstelligt werden, lässt Nubert die Nachteile von Bluetooth oder Streaming via WLAN hinter sich. Neben den praktischen Anwendungen im HiFi-Bereich gibt es noch reichlich Einsatzmöglichkeiten im Heimkino. Vor allem die kabellose Anbindung eines Subwoofers oder die Einsparung der Kabel zu den Rücklautsprechern sorgen für weitere Pluspunkte. In Verbindung mit den anderen Produkten aus Nuberts X-Connect-Serie werden die Möglichkeiten nochmals umfangreicher. Qualitativ sind die kleinen Wunderkisten über jeden Zweifel erhaben. Mit 135,00 Euro pro Transceiver ruft Nubert einen stolzen Preis auf. In Anbetracht der Möglichkeiten, die sich eröffnen, ist dieser aber vollkommen angemessen. Eine glasklare Kaufempfehlung.
Test & Text: Dominik Schirach
Fotos: Philipp Thielen
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut
90 of 90
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89 of 90
Technische Daten
Modell: | Nubert nuConnect trX |
---|---|
Gerätekategorie: | Transceiver zur hochauflösenden Audioübertragung |
Preis: | 135,00 Euro |
Garantie: | 2 Jahre |
Ausführung: | Schwarz |
Vertrieb: | Nubert, Schwäbisch Gmünd Tel.: 07171 – 8712 -0 www.nubert.de |
Abmessungen (H x B x T): | - 17 x 47 x 90 mm |
Gewicht: | 0,060 kg |
Anschlüsse als Sender: | - Kombibuchse für 3,5 mm Klinkenstecker Analog und SPDIF optisch digital - USB-C für Datenübertragung vom Computer |
Ausgänge als Empfänger: | - 3,5 mm Klinkenstecker Analog - SPDIF optisch (TOSLINK) digital |
Übertragung: | Nubert X-Connect Funktstrecke, Stereo 192 kHz, 24 Bit |
Latenz: | 20 ms |
Frequenzbänder: | 5180 - 5240 Mhz 5735 - 5818 MHz |
Rauschabstand: | 103 dBA Line in 118 dBA (SPDIF |
Stromversorgung: | Über USB Anschluss, 5V DC |
Leistungsaufnahme im Betrieb: | 1,5 Watt |
Kompatibilität: | Plug & Play zur treiberlosen Nutzung an Windows- und Mac-Computern, Class Compliant |
Lieferumfang: | - nuConnect trX Transceiver - Optisches TOSLINK Kabel - Klinke auf Cinch-Kabel - Subwoofer Stereo-Mono Adapter - USB-C auf A-Kabel |
Pros und Contras: | + Vielfältige Einsatzmöglichkeiten + kompromisslose Übertragungsqualität + durchdachtes Zubehör + Mit anderen X-Connect Produkten erweiterbar + Bei Einsatz von zwei Transceivern mit Geräten aller Marken einsetzbar + Tolles Preis/Leistungsverhältnis - keine Contras |
Benotung: | |
Gesamtnote: | Empfehlung |
Klasse: | Oberklasse |
Preis-/Leistung | sehr gut |
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