lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN

von

Redakteur
English
Zur Übersetzung unserer Seiten nutzen wir Google Translate. Dazu wird eine Verbindung zu Google-Servern hergestellt und Daten werden übertragen (weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung). Wenn Sie damit einverstanden sind, können Sie über folgende Buttons Google Translate aktivieren.

Was für eine Erscheinung: Mit ihrer futuristischen Kugel-Gestalt ist die Cabasse The Pearl Akoya ein echtes Design-Highlight. Die glänzende Perle erweist sich als modernes All-In-One-Musiksystem: Es punktet mit HiRes-Streaming via WLAN und LAN, Bluetooth-Konnektivität, digitalen und analogen Eingängen sowie Zugang zu den Online-Musikdiensten. Zur 360-Grad-Beschallung mit über 1.000 Watt Verstärkerleistung gesellt sich ein attraktiver Komfort durch die automatische Raumeinmessung, die Steuerung per Sprachassistent, App oder Fernbedienung sowie die Erweiterbarkeit zum kabellosen Stereo- oder Multiroom-Set. Erweist sich diese Klangperle auch akustisch als Juwel?

Glänzende Klangperle: Die Cabasse The Pearl Akoya ist ein absolutes Design-Highlight.

Als Cabasse auf der High End seinen kugelförmigen Streaming-/Aktivlautsprecher „The Pearl“ präsentierte, war das eine optische und akustische Sensation: Das fast basketballgroße Musik-System lieferte eine Beschallung, die an Kraft und Bass keine Wünsche offenließ und Ungläubige zur Suche nach versteckten unterstützenden Lautsprechern, insbesondere einem Subwoofer, animierte. Nun legt der französische Lautsprecher-Spezialist nach und liefert mit „The Pearl Akoya“ eine in Maßen, Klangvolumen und Preis etwas kleinere Version, die aber die gleichen Features und Funktionen bieten soll. Schauen wir uns die edle Perle an.

Auch die Aufbewahrung im Transport-Case ist formvollendet gelöst.

Futuristisch-formschöne Klangkugel

Vor dem Betrachten steht erst mal das Auspacken – und schon diese Enthüllungsakt hinterlässt bleibenden Eindruck: Die Pearl Akoya ist in ein schwarzes, maßgeschneidertes Transportetui eingebettet, wer den Reißverschluss dieses Cases betätigt und dann die Hartschalen-Hälften öffnet, dem präsentiert sich die Perle nochmals von einer weichen Stofftasche geschützt und auf einem kleinen Podest thronend. In diesem Podest ist das Zubehör verstaut: die puckförmige, stylische Fernbedienung, das hochwertige, stoffummantelte Netzkabel und zwei Kupplungen für den USB-Port und den Analog-Eingang. Das alles ist clever und mit Liebe zum Design gelöst. Die Hauptattraktion ist aber natürlich die Pearl Akoya: Nach der Enthüllung offenbart sich uns eine geheimnisvoll glänzende, futuristisch-formschöne Kugel. Wow! Diese Klangperle erweist sich mit sechs Kilogramm Gewicht als überraschend schwer. Der Grund dafür ist das megarobuste Spezialgehäuse. Unter der schönen Schale, die es wahlweise in hochglänzendem Perlweiß oder Metallic-Schwarz gibt, steckt ein Kompositum aus glasfaserverstärktem Kunststoff und einem Resin genannten, aus mehreren Komponenten bestehenden Gießharz. Dieser Verbundwerkstoff ist hart und zugfest, zugleich aber doch so elastisch, dass der Kugelkorpus den immensen Kräften und Druckbelastungen, die bei der Musikwiedergabe auftreten, standhalten kann. Damit sie im Spielbetrieb auch sicher steht, ist die Kugel auf eine scheibenförmigen Standfläche gelagert. Sie ist unterseitigen mit einer Gummierung versehen, die für Grip sorgt und auch als Schwingungsdämpfer dient. Zurück zur Perle: Ihr Mittelteil ist mit Rillen überzogen. Dies ist jedoch kein reines Design-Item, sondern Teil der Wärmeableitung, denn in diesem Segment der Kugel steckt die gesamte Verstärker-Einheit und Soundprozessor-Elektronik. Der vordere und hintere Teil der Perle sind hingegen den Schallwandlern vorbehalten.

Hinter dem vorderen Schutzgitter sitzt die Hoch-/Mitteltonsektion. Das Koaxial-Chassis mit dem nach außen gewölbten Mitteltöner ist eine Spezialität von Cabasse.

Spezial-Schallwandler für natürlichen Klang

Nach vorne strahlen der Hoch- und der Mitteltöner. Sie sitzen verborgen hinter einem magnetisch gehaltenen, abnehmbaren metallenen Gitter, das die Kugelform der Pearl Akoya vollendet. Die frontale Speaker-Anordnung ist dabei typisch Cabasse: Die Franzosen setzen zumeist auf ein Koaxial-System. Die außergewöhnlich geformte Mittelhochton-Sektion der Pearl Akoya ist im Prinzip die minimierte Version jenes patentierten Koax-Chassis, das Cabasse für seinen High End-Flaggschiff-Lautsprecher „La Sphère“ entwickelt hat. Der kleine Hochtöner sitzt dabei im Zentrum eines nach vorne herausragenden, leicht konvex geformten Mitteltöners. Seine Membran besteht in diesem Fall aus Karbonfaser, dieses verflochtene Material ist leicht, steif und resistent gegen Eigenresonanzen. Die koaxiale Anordnung ist bei der Kugelgestalt der Pearl Akoya die geometrisch einzig logische Ausführung. Außerdem hat das koaxiale Prinzip zwei Vorteile: Anders als bei übereinander positionierten Hoch- und Mitteltönern gibt es deutlich weniger Auslöschungen, zudem kommt der Schall beider Speaker quasi aus dem gleichen Zentrum. Das entspricht dem Ideal einer Punktschallquelle, wie sie in der Natur vorkommt, und begünstigt eine kugelförmige Abstrahlung. Dies unterstützt der Diffusor, der vor dem Hochtöner als Schallführung sitzt. Zu dem 13-Zentimeter-Koax gesellt sich nun ein 17-Zentimeter-Basswoofer, der auf gleicher Achse, aber auf der Rückseite der Perle als Tieftöner agiert. Er ist als Langhub-Chassis ausgelegt, so kann er mit seiner sphärisch geformten Karbonfaser-Membran kraftvoll und weit nach vorn und hinten auslenken, ohne dass es dabei zu klanglichen Verzerrungen kommt. Damit alle drei Chassis auf den Punkt zusammenspielen, werden sie durch eine patentierte DSP-Steuerung, die bei Cabasse in langen Jahren entwickelt worden ist und bereits bei den größeren Systemen zum Einsatz kommt, orchestriert. Die digitale Synchronisierung soll zusammen mit dem koaxialen Prinzip und der Positionierung aller Chassis auf gleicher Achse für eine natürliche, homogene Wiedergabe in der Vertikalen, der Horizontalen und allen Abstrahl-Winkeln dazwischen sorgen – macht zusammen 360 Grad.

Auf der Rückseite sorgt ein 17-Zentimeter großer Woofer für den Tiefton. Seine sphärische Membran besteht, wie der Mitteltöner, aus Karbonfaser.

Anschlüsse, Schnittstellen, Streaming-Wege

Weil Cabasse die formschöne Kugelgestalt nicht verschandeln will, sind alle physischen Eingänge, Buchsen und Bedienelemente auf der Rückseite untergebracht. Dort ist wegen des Woofers nicht gerade viel Platz, und so ist das Anschlussfeld eng gepackt. Hier finden wir neben der zentralen Netzbuchse einen kleinen An/Aus-Schalter, je einen Mini-Taster für Reset und alle Pairing-Vorgänge – und natürlich die Schnittstellen und Eingänge: Die Ethernet-Buchse für das kabelgebundene Streaming, den digitalen optischen S/PDIF-Eingang und ein Micro-USB-Port sowie eine Mini-Klinkenbuchse als einzigen Analog-Eingang. Diese Input-Miniaturisierung ist ein Unterschied zur größeren Pearl, die mit normalem USB-A-Port und Cinch-Analogeingang ausgestattet ist. Als Ausgleich sind der Pearl Akoya deshalb zwei Adapter beigegeben: eine Cinch/Mini-Klinke-Kupplungen und, um externe Festplatten und USB-Sticks anschließen zu können, eine USB-A/Micro-USB-Kupplung. Unsichtbar sind die beiden anschlusslosen Schnittstellen: Mit WLAN und Bluetooth bietet die Pearl Akoya gleich zwei kabelfreie Streaming-Möglichkeiten.

Das dicht gepackte Anschlussfeld auf der Rückseite beherbergt (v.l.n.r.) den Reset-Taster, den optischen Digital-Input, die Ethernet-Buchse, die Netzbuchse, den An/Aus-Schalter, den Micro-USB-Port, den analogen Miniklinken-Eingang und den Pairing-Taster.

Die Füllung der Kugel: Verstärker, DAC und DSP

Um die digital zugespielten Daten verarbeiten zu können, arbeitet in der Pearl Akoya ein DAC mit einer maximalen Wandlungsfähigkeit von PCM 768 Kilohertz/32 Bit. Der DAC beherrscht auch DSD512, die DSD-Funktionalität wird bei der Pearl Akoya aber erst in wenigen Wochen mit dem nächsten Fimware-Update freigeschaltet. Damit ist dieser Konverter absolut zukunftsfest, derart hochauflösende Files wird man auf absehbare Zeit nicht kriegen, schon Tracks in 384 Kilohertz/32 Bit sind selten. Solche Qualitäten nimmt die Pearl Akoya über WLAN, LAN und USB entgegen. Der optische Digitaleingang ist, der Norm entsprechend, auf 192 Kilohertz/24 Bit limitiert. Das ist aber immer noch eine tolle Hi Res-Qualität. Nun zum DSP: Der digitale Soundprozessor übernimmt bei der Pearl Akoya gleich mehrere Funktionen. Durch seine Hilfe – und durch das eingebauten Mikrofon – gelingt die automatische Einmessung, mit der sich der Lautsprecher zugunsten einer optimalen Performance in ihrem Frequenzverlauf auf den Raum einstellt. Der DSP bietet darüber hinaus die Möglichkeit, die Pearl Akoya individuell im Klang anzupassen. Nicht zuletzt übernimmt er die Synchronisierung der drei Chassis. Jeder Schallwandler wird dabei von einem eigenen Class-D-Verstärker angetrieben Für die Höhen kommt ein 300 Watt-Modul zum Einsatz, für die Mitten ein 300 Watt-Amp und für die Bässe ein 450 Watt-Verstärker. Das macht zusammen satteste 1.050 Watt Dauerleistung, für kurzfristige Spitzenbelastungen beträgt die Leistung jeweils das Doppelte. Wer nun für die Stereo-Beschallung zwei Perlen betreibt, hat dementsprechend abermals eine Verdopplung der Leistung. Die Pearl Akoya ist also Klangperle und Kraftkugel zugleich.

Die Pearl Akoya präsentiert sich hochglänzend, die Metallic-Schwarz-Variante sieht mit ihrem funkelnden Finish besonders edel aus.

Fernbedienung per Puck, Sprachsteuerung oder App

Zur Fernbedienung bietet die Pearl Akoya zwei Möglichkeiten. Die erste ist der mitgelieferte Puck, der im Design das Finish und den Chromglanz des Lautsprechers aufgreift und per Bluetooth mit der Perle gekoppelt wird. Er ist mit 250 Gramm überraschend schwer. Dieses Gewicht und eine unterseitige Gummierung sorgen für die nötige Beharrungskraft des Pucks, denn sein seitlicher Kunststoff-Ring dient als drehbare Lautstärkeregelung. Alles weitere geschieht durch Druck auf ein Areal der Oberseite: Mit den Funktionen Quellenwahl, Start, Pause, vorheriger Track, nächster Track sind die Basisbefehle verfügbar. Hinzu kommt eine Anwahl programmierbarer Presets. Alternativ lassen sich diese Funktionen auch per Sprachsteuerung über den Google Assistant ausführen, wenn man einen Google Home oder einen Google Home Mini besitzt. Dann können zudem Tracks über den Musikdienst Deezer gesucht und aufgerufen werden. Cabasse arbeitet bereits an einer Erweiterung des Befehlsumfangs – und ebenfalls an der Kompatibilität mit Alexa, die mit dem nächsten Firmware-Update freigeschaltet wird. Wer den vollen Funktionsumfang nutzen möchte, greift aber so oder so auf die Cabasse StreamCONTROL-App zurück. Sie ist für iOS und Android im jeweiligen Store kostenfrei verfügbar. Mit ihr gelingt die Einrichtung und Bedienung der Pearl Akoya, das Management des Beschallungssystems und die Auswahl der Musik.

Die Fernbedienung ist im gleichen noblen Design gehalten wie die Pearl Akyoa. Mit diesem Befehls-Puck können die Grundfunktionen aufgerufen werden. Für die Dazu gehört auch die Quellenwahl. Hier schreitet man mit jedem Tipp auf den Taster eine Schnittstelle weiter. Eine sanfte Frauenstimme sagt uns, welcher Input gerade angewählt worden ist.

Musiksystem für Mono, Stereo- oder Multiroom-Streaming

Die Pearl Akoya kann als einzelner Lautsprecher betrieben werden, durch ihre spezielle Abstrahlung sorgt sie auch in diesem Mono-Modus für satten Klang. Schöner ist natürlich der Stereo-Betrieb mit einer zweiten Perle, zumal die beiden Lautsprecher für ihr Zusammenspiel ohne Verbindungskabel auskommen. Das Streaming geht dabei in HiRes-Qualität vonstatten: mit 192 Kilohertz/24 Bit, wenn man die Cabasse per LAN an das heimische Netzwerk anbindet, mit 96 Kilohertz/24 Bit, wenn man sie via WLAN integriert. Das ist durchaus sinnvoll, denn höhere Datenraten würden, je nach Alter des heimischen Routers, zu Aussetzern führen. Mit weiteren streaming-fähigen Lautsprechern aus dem Cabasse-Portfolio können dann darüber hinaus weitere „Zonen“ eingerichtet und beschallt werden – ebenfalls in HD und ohne lästige Signalstrippen. In diesem Multiroom-Betrieb mit bis zu acht Lautsprechern entscheidet man nun selbst, ob in allen Räumen die gleiche Musik laufen soll oder in jedem Zimmer ein anderer Track. Die App bietet dafür einen übersichtliche Möglichkeit, Lautsprechergruppen sowie Zonen zu erstellen und dieses Setup in der Musikauswahl und der Beschallungslautstärke zu steuern. So kann auch im Stereo-Betrieb über die Lautstärkeregelung für die gesamte Zone hinaus jeder Lautsprecher einzeln in seinem Pegel eingestellt werden. Das bietet sich zum Angleichen der Lautstärke an, wenn die Lautsprecher unterschiedlich weit vom Hörplatz entfernt stehen.

Die Vorderseite ist mit einem Metallgitter versehen. Es vollendet die Kugelform und schützt den dahinter sitzenden Koaxial-Lautsprecher.

Features-Vielfalt mit Musikdienst-Einbindung

Damit sind wir schon bei der Vielfalt an Features, die die Peral Akoya bietet. Machen wir bei der akustischen Anpassung weiter: Wer trotz der Einmessung, mit der die Pearl Akoya auf den Raum hin optimiert wird, eine klangliche Veränderung vornehmen möchte, bekommt durch die App statt des üblichen Equalizers mit Schiebereglern eine Einstellmöglichkeit in fünf Abstufungen. Neben der neutralen Wiedergabe kann man eine Anhebung des Tiefbasses, des Bassbereichs und des Hoch-/Mitteltons wählen sowie eine Absenkung eben jener Höhen und Mitten. Wer die Pearl Akoya auch für die Wiedergabe des Film- und Fernsehtons nutzen möchte, wird sich über den TV-Modus freuen. In dieser Betriebsart wird die Verzögerung der Tonwiedergabe drastisch minimiert. Die Verzögerung ist systembedingt nötig, um eine stabile, aussetzerfreie Wiedergabe im Streaming-Betrieb gewährleisten zu können. Bei der Musikwiedergabe spielt das keine Rolle, bei Filmen – und hier gerade bei Dialogszenen – ist es aber wichtig, eine möglichst gute Synchronität von Bild und Ton zu erreichen. Deshalb lässt sich diese sogenannte Latenz in ihrem Wert zwischen 200 und 1.000 Millisekunden einstellen. Auch im HiFi-Modus ist die Latenz veränderbar. Ihre Erhöhung kann hilfreich sein, wenn die Musikübertragung stottert. À propos Musik: Die Klangperle spielt neben der eigene Musik auch Files, die von den Streaming-Diensten Deezer, Napster, Quboz, Spotify und Tidal angeboten werden – vorausgesetzt, man besitzt dafür jeweils einen Account. Außerdem ist mit V-Tuner der kostenfreie Empfang der weltweiten Internet-Radiostationen möglich.

Das Cabasse-Logo ist im chromglänzenden, aber aus Kunststoff bestehenden Zierring verewigt, der die komplette Perle einfasst und dabei auch den Tieftöner überwölbt.

Die Einrichtung: extrem einfach, nahezu Plug & Play

Der Pearl Akoya liegt ein Quick Start-Guide bei. Für die ausführliche Bedienungsanleitung wird auf den Download auf der Hersteller-Homepage verwiesen, dort ist allerdings nur das Manual für die große Schwester „The Pearl“ zu finden. Dank der fast identischen Ausstattung und Handhabung kommt man damit aber auch gut zurecht – und eigentlich braucht man das Manual nicht, denn die Einrichtung geht auch schnell und intuitiv über die App. Hier werden wir automatisch mit einer deutschen Schritt-für-Schritt-Installationsanweisung versorgt. Sehr schön – auch sie eine sprachlich mitunter eigenartige Übersetzung aus dem Französischen ist, was der ansonsten wirklich einfachen Installation nicht im Wege steht. Mit wenigen Tastenbetätigungen ist die Kopplung von Perle, Tablet und physischer Fernbedienung ebenso erfolgreich abgeschlossen wie die Einbindung in das heimische Netzwerk – wahlweise via WLAN oder LAN. Das Gelingen quittiert eine freundliche Frauenstimme mit aufmunternden Worten: „Erfolgreiche Software-Aktualisierung“, „Erfolgreiche Netzwerkverbindung“, zum Finale ertönt dann ein geheimnisvoll-voluminöser Sound, der auch jeder Blockbuster-Ankündigung im Fernsehen zur Ehre gereichen würde – die Perle hat ihren ersten Ton von sich gegeben, und der ist schon schwer beeindruckend.

Die Einrichtung der Pearl Akoya ist kinderleicht und mit gelingt mit der App in wenigen Schritten. Zuerst suchen wir aus dem Cabasse-Portfolio das richtige Streaming-Produkt aus (Bild 1), dann werden wir vom Assistenten Schritt für Schritt durch die Installation geführt (Bild 2). Auch die automatische Klanganpassung an den Raum (Bild 3) ist mit einem Fingertipp erledigt.

Optimierung bis zum Stereo-Setup

Nun geht es an die Optimierung: Wir können den Namen der Perle ändern, das ist für eine Zuordnung in einem Multiroom-Setup sinnvoll. Anschließend wird uns die automatische Raumeinmessung angeboten, die wir aber auch überspringen und später vornehmen können. Wir machen es gleich jetzt: Die Kalibrierung geschieht binnen dreißig Sekunden mit vier an- und abschwellenden Tönen. Nach diesen Frequenz-Sweeps ist die Pearl Akoya für den Raum, in dem sie gerade steht, optimiert. Jetzt wollen wir auch gleich den zweiten Lautsprecher einbinden. Das geht noch leichter als beim ersten, weil wir diesmal nicht mehr unser Netzwerk-Passwort eingeben müssen. Die Kopplung der beiden Lautsprecher nehmen wir anschließend nicht über die „Einstellungen“ vor, sondern im „Zone“-Menü. Das erreichen wir, indem wir in der App den oben angezeigten Namen des gerade aktiven Lautsprechers antippen. Nun gruppieren wir die Lautsprecher zu einem Paar, das ab jetzt in einem Raum für die Stereo-Beschallung sorgt. Diese Verbindung wird uns fortan auch in der App ganz oben namentlich angezeigt. Nun schauen wir mal, welche Inhalte für uns verfügbar sind. Für die Nutzung der vorinstallierten Musikdienste müssen wir uns natürlich erst mal mit unseren Account-Zugangsdaten anmelden. Der Internetradio-Empfang über V-Tuner klappt auf Anhieb. Auf die Musik von unserem Server, unserer NAS und unserer per USB angeschlossenen externe Festplatte können wir ebenfalls sofort zugreifen. Prima, dann kann es ja losgehen!

Mit dem Ring der Fernbedienung lässt sich die Lautstärke der Pearl Akoya verändern.

Die Cabasse The Pearl Akoya in der Praxis

Für die Aufstellung der Perle empfiehlt sich eine Positionierung auf Ohrenhöhe und eine Platzierung auf einem möglichst nichtschwingenden Untergrund. Cabasse bietet auch deshalb als Zubehör passend formschöne Ständer und Wandhalter an. Wer die Pearl Akoya stattdessen mit ihrem integrierten Fuß auf ein Regal oder Sideboard stellt, sollte auf dessen Vibrationsresistenz achten. Sonst werden die tiefen Töne bei der Musikwiedergabe betont – und das braucht die Pearl Akoya nun wirklich nicht, wie wir schnell erfahren. Wir wählen als ersten Track „Till Tomorrow“, die Kollaboration des Trompeters Till Brönner mit Yello. Das Schweizer Duo ist ja berühmt für seine perfekt produzierten, genialen Klang-Kreationen, die stets mit einem Mörderbass unterlegt sind. Genau das erleben wir mit der Pearl Akoya: Unglaublich, welch vollen Sound diese kleine Kugel schon im Mono-Betrieb bietet und welchen Tiefton sie dabei herbeizaubert! Wo ist der versteckte Subwoofer? Es gibt natürlich keinen. Aber wir sind echt verblüfft! Trotz des geringen Volumens der Kugel hören wir keinerlei Kompressionen, der Bass ist konturiert und sauber. Allerdings ist er etwas überbetont. Das lösen wir entweder mit der Klangregelung – oder mit einem Kniff: Wir messen die Perle nochmals ein, jetzt aber in einer Raumecke, weil diese wandnahe Aufstellung im Raum mehr Bässe erzeugt – und die werden durch die Kalibrierung dann stärker abgesenkt. Jetzt ist es prima! Die Pearl Akoya liefert nun nicht nur einen fetten Bass, sondern generell einen vollen, erwachsenen Klang mit einer tollen Dynamik und Durchsichtigkeit. Die Beats und Bass-Loops werden nämlich gleich zu Beginn mit wabernden Synthesizer-Klangflächen belegt und die wiederum mit allerlei Geräuschen überwölbt, die mit einem starken Hall versehen sind und so durch einen imaginären Raum schweben. Das wirkt bereits jetzt, im Mono-Modus, sehr räumlich, die Wiedergabe besitzt bereits eine tolle Tiefe. Schön im Vordergrund steht hingegen Till Brönner mit seiner Trompete – und die bildet die Peral Akoya mit toller Präsenz ab: Wir hören jeden geblasenen Ansatz des Tons und können die Phrasierungen des Weltklasse-Trompeters in allen Nuancen wahrnehmen. Das ist herausragend!

Nach der Einrichtung zeigt uns die App alle verfügbaren Quellen an (Bild 1). Dazu gehören unser Server, unsere externe USB-Festplatte und unser Tablet, aber ebenso die vorinstallierten Online-Musikdienste, darunter Spotify (Bild 2). Die App ermöglicht beim Musikhören ein gutes Management (Bild 3): Oben wird die angewählte Zone angezeigt, unten die hier eingebundenen Lautsprecher. Sie sind in der Lautstärke sowohl gemeinsam als auch einzeln regelbar.

Zwei Perlen für audiophiles Stereo

Es geht aber noch besser: Wir aktivieren jetzt die zweite Perle und richten das Paar nun für die Stereo-Beschallung ein. Das geht binnen Sekunden – und jetzt geht zum zweiten Mal die Sonne auf: Die Synthesizer-Sounds scheinen nun den ganzen Raum zu durchfluten, die zahlreichen Geräusche, vom Klicken über das Zirpen bis zum Ratschen, schwirren um uns herum. Wir können nun vollkommen in diesen künstlich-kunstvollen Klangraum eintauchen, er reicht weit über die begrenzenden Wände unseres Hörzimmers hinaus. Das ist eine famose Transparenz und Auflösung, die Räumlichkeit der Wiedergabe ist schlicht fantastisch. Auch Brönners Trompete besitzt nun eine geradezu reale Plastizität und Präsenz, der Weltklasse-Musiker verrichtet sein Blaswerk nun direkt vor uns. Mit der Paarung der Perlen steht nun auch die doppelte Leistung zur Verfügung – und das macht sich gravierend bemerkbar: Der gesamte Klang ist noch kräftiger, noch druckvoller, noch dynamischer – und er besitzt nun einen noch satteren Bass, der jetzt gediegen den Magen massiert. Mit geschlossenen Augen würden wir wetten, dass hier ein wesentlich größeres Lautsprecherpaar spielt. Diese Wiedergabe hat mit dem, was man von kleinformatigen Streaming-Lautsprechern gewohnt ist, nichts zu tun. Das hier ist audiophiles HiFi für anspruchsvolle Musikhörer. Das stellen wir auch mit „My Treasure“ von Sinne Eeg fest. Die dänische Jazzsängerin musiziert diese melancholisch angehauchte Eigenkomposition zusammen mit ihrer Begleitband, die aus Klavier, Bass, und Schlagzeug besteht. Diese Combo steht gut gestaffelt vor uns: Im Hintergrund die Drums, von denen trotzdem jedes Detail zu hören ist, jeder sanfte Beckenanschlag mit dem ausklingen des schwingenden Metalls, jeder dynamisch fein abgestufte Schlag auf die Snare. Davor das Klavier mit seinen vielfältigen, mit dem variierenden Anschlag von Pianist Lars Jansson changierenden Klangfarben. Daneben der Bassist Mads Vinding, der die Nummer mit dem Thema des Songs instrumental einleitet. Jedes Anzupfen der Saiten ist hörbar, jedes Rutschen über ihre metallumsponnene Oberfläche, jedes Umgreifen auf dem Hals. Dabei hat der Viersaiter genau jene knurrig-nasale Charakteristik, die einen Kontrabass ausmacht. Vor diesen Musikern steht aber Sinne Eeg. Sie setzt nun mit ihrer betörenden Stimme ein, vor ihrem Gesang ist ein Hauch von einem Anatmer wahrnehmbar. Wir hören ebenso die zarten Geräusche, die durch ihre Lippenbewegung entstehen. Diese Details machen eine realistische Wiedergabe aus und sorgen für die schöne Illusion, dass Sinne Eeg hier und jetzt für uns singt. Dieser Frau könnten wir stundenlang zuhören – und das machen wir auch, denn mit den Pearl Akoya ist das Musikhören ein entspannter Hochgenuss.

Mit zwei Cabasse The Pearl Akoya gelingt die Stereo-Wiedergabe in exzellenter Klangqualität.

Fazit

Die Cabasse The Pearl Akoya ist ein optisches und akustisches Juwel. Mit ihrer außergewöhnlichen Kugel-Gestalt präsentiert sie sich als formvollendetes Design-Highlight. Durch ihre Funktionsvielfalt – HiRes-Streaming via WLAN und LAN, Bluetooth-Konnektivität, digitale und analoge Eingängen sowie Zugang zu den Online-Musikdiensten – erweist sie sich als komplettes All-In-One-Musiksystem. Mit zahlreichen Features wie der automatischen Raumeinmessung, der Steuerung per Fernbedienung, Sprachassistent oder App punktet die Pearl Akoya zudem beim Komfort. Das Beeindruckendste ist aber ihre Wiedergabequalität: Trotz des begrenzten Volumens liefert diese Perle den vollen Klang eines ausgewachsenen Schallwandlers mit toller Transparenz, großer Dynamik und einem schier unglaublichen Bass. Das gilt schon für den Mono-Modus mit einer Pearl Akoya, steigert sich aber nochmals deutlich im Stereo-Betrieb mit zwei Perlen. Hier liefert das Schallwandler-Paar zudem eine tolle Plastizität. Die Wiedergabe erreicht damit eine Qualität, die auch audiophile Ansprüche erfüllt. Diese Klangperle muss man gehört haben!

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 97/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

98 of 100

97 of 100

97 of 100

200117.Cabasse-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Cabasse
The Pearl Akoya
Gerätekategorie:Streaming-/Netzwerk-Lautsprecher
Preise:1.490,00 Euro
Garantie:5 Jahre auf Treiber, 2 Jahre auf Elektronik (nach Registrierung)
Ausführungen:Metallic-Schwarz (Hochglanz), Perlmutt-Weiss (Hochglanz)
Vertrieb:ATR - Audio Trade, Mülheim an der Ruhr
Tel.: +49 208-882 66 0
www.audiotra.de
Abmessungen (H x B x T):230 x 220 x 220 mm
Gewicht:- Lautsprecher 6,1 kg
- Fernbedienung: 0,25 kg
Prinzip:aktiv, 3-Wege
Hoch-/Mitteltöner:1 x 130 mm Koaxial-Chassis (Karbonfaser-Membran)
Tieftöner:1 x 170 mm (Karbonfaser-Membran)
Frequenzgang:30 Hz - 27 kHz (Herstellerangabe)
Leistung:- Insgesamt: 1.050 W
- Hochton-Verstärker: 300 W
- Mittelton-Verstärker: 300 W
- Bass-Verstärker: 450 W
(Nennleistung der
integrierten Verstärker; Herstellerangabe)
Schalldruck:115 dB (Mono-Betrieb) bzw. 121 dB (Stereo-Betrieb) (Herstellerangabe)
Schnittstellen (digital):1 x WLAN (5-GHz Dualband 2 x 2 802.11a/b/g/n/ac)
1 x Bluetooth 4.2
1 x LAN (Ethernet)
1 x Micro-USB 2.0 mit 5 V/1 A-Stromversorgung (für externe Festplatten und USB-Sticks)
1 x S/PDIF optisch (Toslink)
Eingang (analog):1 x Aux In (3,5mm-Mini-Klinke)
Unterstützte Audio-Formate:WAV, FLAC, ALAC, AIFF, mp3, WMA, DXD
Maximale Samplingrate/Auflösung:- DAC: PCM 768 Kilohertz/32 Bit, DSD512*
- LAN, S/PDIF: PCM 192 kHz/24 bit
- WLAN: PCM 96 kHz/24 bit

*die DSD-Funktionalität wird in wenigen Wochen mit dem nächsten Fimware-Update freigeschaltet.
Unterstützte Streaming-Dienste:Deezer, Napster, Quboz, Spotify, Tidal, V-Tuner
Lieferumfang:- Cabasse The Pearl Akoya
- maßgeschneidertes Transport-Etui + Stoffbeutel
- Fernbedienung (Bluetooth)
- Netzkabel (2 m)
- 2 Kupplungen: Cinch/Mini-Klinke, USB-A/Micro-USB
- Quick Start Guide (Englisch, Französisch), Garantiekarte
Optionales Zubehör:- Design-Standfuß (299,00 Euro)
- Wandhalterung (99,00 Euro)
Pros und Contras:+ herausragendes Design
+ Streaming in HiRes-Qualität
+ exzellente Klangqualität mit voluminösem Bass
+ Multiroom-fähig, erweiterbar bis auf 8 Streaming-Lautsprecher
+ automatische Klangeinmessung
+ Tidal, Quboz, Spotify, Deezer, Napster und V-Tuner vorinstalliert
+ einfache Einrichtung Steuerung mit der Cabasse StreamCONTROL-App
+ Latenz regulierbar (u.a. für Lippensynchronität im TV-Modus)
+ Sprachsteuerung via Google Home und Alexa*

- Bedienungsanleitung erst demnächst verfügbar (bislang gibt es nur ein Manual für das Schwestermodell „The Pearl“)
- Installationsanleitung der App in etwas holprigem Deutsch
- Volltextsuche der App nicht direkt auffindbar

*Die Alexa-Funktionalität wird in wenigen Wochen mit dem nächsten Fimware-Update freigeschaltet.
Benotung:
Klang (60%):97/100
Praxis (20%):98/100
Ausstattung (20%):98/100
Gesamtnote:97/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistungsehr gut
lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN Über uns | Impressum | Datenschutz | Kontakt