Home » Tests » BenQ GV30 – Stylischer Mini-Beamer wird zum Party-Kracher
25. Januar 2022von Michael B. Rehders
RedakteurMit dem GV30 offeriert BenQ einen stylischen Mini-Beamer mit HD-Auflösung. Einen, der überall mit hingenommen werden kann und XXL-Bilder an Wand und Decke projiziert. Ein sattes 2.1-Soundsystem sorgt für den guten Ton auf Familienfeiern, Kindergeburtstagen und kleinen Partys. Was der flexible Bildwerfer für 599 Euro sonst noch alles kann, zeigt dieser Test.
Heimkinobilder im XXL-Format sind schwer angesagt. Während große Fernseher eher für den statischen Dauereinsatz ihren festen Platz im Wohnzimmer haben, können kleine und mobile Projektoren spontan überall mitgenommen und genutzt werden: Im Kinderzimmer, bei Oma und Opa oder im Wohnwagen. Der Einsatzzweck ist ebenso flexibel wie der Inhalt, der projiziert werden kann. Die Lieblingsserie des Nachwuchses während des Kindergeburtstages, das letzte Urlaubsvideo bei Kaffee und Kuchen bei den Großeltern, sogar aktuelle Live-Sport-Events in der Garage sind möglich. Der Einsatzzweck eines Mini-Beamers bietet praktisch keine Grenzen. Darüber hinaus sollte natürlich auch die Bedienung komfortabel sein. Einfach einschalten und loslegen ist hier die Devise. Wer sich noch Smartfunktionen wünscht, um den Projektor via Sprachsteuerung zu betreiben, sollte sich den BenQ GV30 mal genauer anschauen. Dieser bietet Zugriff auf alle angesagten Apps. Obendrein können Smartphone und Blu-ray-Player angeschlossen werden. In Kombination bietet das Zugriff auf tausende Filme, Serien und eigene Aufnahmen.
Praktisches und durchdachtes Design
Die Kunst eines Designers liegt darin, praktische Eigenschaften, Bedienkomfort und ein hübsches Styling zu vereinen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Saftpressen, Salzstreuer oder – wie hier – um einen Projektor handelt. Die Funktionalität muss jederzeit gewährleistet sein – exakt das ist den Designern von BenQ hier gelungen. Sie haben den GV30 in Tropfenform geschaffen. Damit das runde Gehäuse nicht wegrollen kann, gibt es einen magnetischen Fuß, der den Beamer sicher aufnimmt. Ich kann ihn ganz leicht auf die gegenüberliegende Wand ausrichten, oder einfach im grauen Fuß Richtung Zimmerdecke drehen – vorausgesetzt, das Bild soll dort erscheinen. Die Scharfeinstellung erfolgt via Autofokus! Das ist ein Novum für einen Projektor in diesem Preissegment, selbst erheblich teurere Modelle besitzen so etwas nicht. Die Steuerung erfolgt via Handsender. Ist die Fernbedienung grad nicht zur Hand, können alle gewünschten Einstellungen auch direkt am GV30 vorgenommen werden.
Installation leicht gemacht
Im schicken Hartschalenkoffer ist der GV30 gut geschützt verpackt. Neben der Fernbedienung gehören Netzkabel, Standfuß und ein Wifi-Dongle zum Ausstattungspaket. Der runde GV30 wird zunächst auf den grauen Fuß gestellt. Dank der Magnete wird das runde Gehäuse richtig fest gehalten. Da wackelt nichts. Anschließend wird der Wifi-Dongle eingesteckt. Dank seiner Unterstützung können Apps genutzt werden, wie ich es vom Fernseher und Smartphone kenne. Überdies sorgt der schwarze Stick dafür, dass die Übertragung kabellos erfolgt. Die Internetverbindung gelingt ganz leicht, in dem ich mein Netzwerk auswähle und das Passwort über die On-Screen-Tastatur eingebe. Sofort stehen jede Menge Apps zur Verfügung, um Live-TV, Filme, Serien und Musik zu genießen. Dank Google Play Store können weitere Apps wie Netflix heruntergeladen und installiert werden. Dank der drahtlosen Schnittstellen kann ich auch Inhalte vom Smartphone und Tablet kabellos zuspielen. Über HDMI und USB-C schließe ich Spielekonsole und Notebook an.
Autofokus – Auf Knopfdruck ein scharfes Bild
Üblicherweise wird die Schärfe an Projektoren direkt am Objektiv eingestellt. Da diese teilweise meterweit von der Leinwand entfernt sind, ist eine Kontrolle nur sehr umständlich möglich. Ich muss dann mehrfach an die Leinwand herantreten und kontrollieren, ob alles perfekt ist. Wenn nicht, geht es zurück zum Beamer und der Fokus wird korrigiert. Dieses Prozedere wiederholt sich dann mehrfach. Besser eignen sich motorische Optiken, die bequem via Fernbedienung betätigt werden. Damit kann die Schärfe mit der Nasenspitze vor der Leinwand perfekt eingestellt werden. Diese Beamer kosten in der Regel mehrere tausend Euro. Nicht so beim BenQ. Der GV30 wird einfach Richtung Wand oder Decke gedreht – eben dorthin, wo das Bild erscheinen soll. Anschließend drücke ich den „Focus“-Knopf auf der Fernbedienung – und schon wird das Bild in Sekundenschnelle knackscharf. Von ganz allein. Dafür vergebe ich erste Extrapunkte.
Decken-Kino
Der GV30 hat eine Auflösung von 1.280 x 720 Pixel. Mit 300 Lumen ist er hell genug, um knapp zwei Meter projizierte Bildbreite strahlend hell auszuleuchten. Erzeugt wird die Lichtausbeute durch eine langlebige LED-Lichtquelle und moderner DLP-Spiegelchip-Technologie. Da nicht jeder eine freie Wand zur Verfügung hat, kann der Beamer auch ganz einfach an die Zimmerdecke projizieren. Egal ob im Kinderzimmer oder im Wohnzimmer. Dafür drehe ich den GV30 auf den Standfuß in Richtung Decke, schon ist das Bild dort zu sehen. Ich starte mit „Mama Mia“, einem Musical. Im Bildmodus „Kino“ gefallen mir die Farben am besten, da sie sehr natürlich erscheinen. Das Schwarz ist angenehm dunkel, so dass auch Nachtaufnahmen überzeugend dargestellt werden. Überdies ist der Projektor hell genug, um sich gegen stark gedimmte Deckenlampen durchzusetzen. Sollte eine Trapezverzerrung auftreten, gleicht der Projektor diese auf Wunsch selbständig aus, so bleibt die Geometrie gewahrt.
Party im Kinderzimmer
Teenager bleiben gern unter sich. Ein Kinobesuch ist derzeit nicht angedacht, weil die Lage das aktuell nur schwer zulässt oder der gewünschte Film dort schlichtweg nicht gespielt wird. Kein Problem, ist man Besitzer des GV30. Jetzt wird im Jugendzimmer einfach eine Wand freigeräumt, der Vorhand zugezogen und das Wunschprogramm auf die weiße Raufasertapete projiziert. Der Ton kommt aus dem Projektor. Ein 2.1-Soundsystem ist dafür bereits installiert. Zum Einsatz kommt das Soundsystem treVolo von BenQ. Das klingt richtig gut. In „Bohemian Rhapsodie“ wird die Geschichte der Band Queen erzählt. Freddy Mercury steht natürlich im Mittelpunkt des Geschehens. Seine Stimme klingt satt, die Musik wuchtig. Die Lautsprecher sind laut genug, um einen 20-Quadratmeter-Raum weit über Zimmerlautstärke zu beschallen. Sind nach dem Film weitere Partymucke angesagt, ist auch hier der BenQ der richtige Spielpartner. Er fungiert als Bluetooth-Lautsprecher. Der Ton kann vom Smartphone oder beispielsweise von Spotify kommen.
Satter Sound
Bleiben wir noch etwas bei der Tonbewertung, da diese durchaus einen näheren Blick wert ist. Es stehen mehrere Tonformate zur Auswahl, sogar ein Equalizer ist vorhanden, um einzelne Frequenzen einzustellen. Ich finde den Ton mit dem Preset „Musik“ am schönsten. Zwei Vier-Watt-Mitteltöner und ein Acht-Watt-Tieftöner sorgen damit für überraschend vollen Kinoton. Dialoge sind sehr gut zu verstehen. Frauenstimmen tönen ganz ohne Zischlaute, selbst unter höheren Pegeln ist die Performance immer angenehm. Explosionen besitzen zwar keinen echten Tiefbass, dafür gefallen Grundton, Mitten und Höhen. Zu verdanken ist das der guten Materialqualität. Der integrierte Tieftöner besteht aus patentierten DuPont Conax-Material, das durch seine hohe Leistungsfähigkeit, Stoßfestigkeit und elastische Rückstellgeschwindigkeit zur Stabilität des Systems beiträgt. Der Hochtöner wird von einem Neodym-Magneten angetrieben. Die Mitteltonmembran besteht aus PEI- und PU-Verbundmaterial. Im Zusammenspiel sorgen die Komponenten für einen breiten und klaren Sound in den oberen und mittleren Frequenzbereichen.
Jede Menge Apps
Neben dem guten Ton ist bei einem Beamer in erster Linie das Bild wichtig. Mit Android TV gelingt es auf tausende Filme, Serien und Spiele aus Google Play Store, YouTube, Netflix und Mediatheken zuzugreifen. Amazon Prime Video, YouTube gehören dazu. Netflix kann über den Google Play Store erworben und nachträglich installiert werden. Android TV dürften viele Leser vom eigenen Fernsehgerät kennen. Diese Oberfläche kommt beim BenQ GV30 zum Einsatz. Von AirPlay profitieren iPhone-, iPad- und Mac-Nutzer, um Inhalte mit allen Zuschauern zu teilen, in dem Fotos und Videos auf die Wand projiziert werden. Ich finde es immer wieder beeindruckend, wenn meine Fotoaufnahmen und Videos in Lebensgröße zu sehen sind. Via Google Assistant gelingt mir auch die Sprachsteuerung angenehm leicht.
Ich sage: „Prime Video!“ Schon öffnet sich die App. Ebenso erscheint YouTube auf der Leinwand, nachdem ich diesen Namen in die Fernbedienung spreche. Einfacher geht es kaum.
TV und Live-Sport im Wohnwagen
Live-TV, Serien und Spielfilme werden in HD-Auflösung mit 720p projiziert. Mehr geben übrigens die Öffentlich Rechtlichen TV-Sender ARD, ZDF, Arte und Dritte nicht aus, sobald sie in HD senden. Der Zuschauer bekommt mit dem GV30 also die vollständige Auflösung geboten. Echter Full-HD- und 4K-Kontent von Blu-ray oder Amazon Prime Video wird entsprechend reduziert. Da die Lichtausbeute auf 300 Lumen limitiert ist, empfiehlt es sich den Raum gut abzudunkeln, wenn tagsüber Fußball Bundesliga geschaut wird. Im Garten oder vor dem Wohnwagen zur sogenannten „Blauen Stunde“ – oder mit gedimmter Raumbeleuchtung im Camper-Van – ergibt sich ein überzeugendes XXL-Bild mit ansprechendem Ton. Eine Leinwand aus weißem Fotokarton ist preisgünstig, schnell aufgestellt und kann mit Klebestreifen oder Magneten unkompliziert befestigt werden. Wer es etwas „schicker“ mag, kann weiße Rollos nutzen und diese fest Verbauen. Dem Großbild-Spaß steht mit dem BenQ GV30 also auch unterwegs nichts entgegen.
Fazit
Der BenQ GV30 ist ein stylischer Mini-Beamer mit 720p-Auflösung und zahlreichen Apps, um zu Hause und unterwegs für jede Menge Großbild-Spaß zu sorgen. Der Transport ist mit dem schicken Hartschalenkoffer überaus bequem. Die Installation geht leicht von der Hand. Bild- und Tonsignale können via Blu-ray-Player, Smartphone oder kabellos übertragen werden. Der treVolo-Sound überzeugt gleichermaßen mit Filmton und guter Musikperformance auf kleinen Partys. Dank LED-Lichtquelle und guter Farbdarstellung steht einer jahrelangen Nutzung des BenQ GV30 nichts entgegen – und der Preis passt auch!
Test, Text & Fotos: Michael B. Rehders
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: sehr gut
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Technische Daten
Modell: | BenQ GV30 |
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Produktkategorie: | Projektor, portabel |
Preis: | 599,00 Euro |
Garantie: | 2 Jahre |
Ausführungen: | - Weiß |
Vertrieb: | BenQ, Oberhausen Tel.: 0208 / 409420 www.benq.de |
Abmessungen (HBT): | 195 x 120 x 185 mm |
Gewicht: | 1,6 Kg |
Technik: | 1-Chip DLP |
Helligkeit: | 300 Lumen (Herstellerangabe) |
Bildauflösung: | 1280 x 720 Pixel |
Lens-Shift: | nein |
3D-Wiedergabe/Transmitter/Brille: | nein/nein/nein |
Lichtquelle: | LED |
Auto-Fokus: | ja |
Auto-Trapezkorrrektur: | ja |
Eingänge | 1 x HDMI 1 x USB-C - WLAN - Bluetooth |
Ausgänge: | 1 x 3,5mm |
Lieferumfang: | - BenQ GV30 - Netzkabel - Fernbedienung - Batterien - Bedienungsanleitung |
Pros und Contras: | + LED-Lichttechnik + Smartfunktionen und Apps + sehr leicht + superschnelle Einrichtung + Rec.709 Farbraum (120 %) + scharfe Bilddarstellung + Sprachsteuerung + 24 Hz originalgetreu + Auto-Fokus + automatische Trapezkorrektur - Bildbreiten bis max. 2,00 Meter empfehlenswert |
Benotung: | |
Gesamtnote: | Highlight |
Preis-/Leistung | gut - sehr gut |
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