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Q Acoustics baut seine populäre Concept-Serie aus. Die brandneue Concept 50 ist hinter der Concept 500 der zweitgrößte Standlautsprecher der Serie. Vorbildlich verarbeitet, zeitlos gestylt, üppig ausgestattet und klanglich in der Spitze ihrer Klasse. Und natürlich mit Doppel-Gehäuse …

Die Concept 50 wirkt optisch filigran, bringt es aber auf ein Gehäusevolumen von knapp 29 Litern. Das lässt ein voluminöses Bassfundament und ordentlich Punch erwarten.

Die Zeit der klobigen Kisten ist endgültig vorbei. Heute muss ein Lautsprecher viel mehr können, als „nur“ sehr gut zu klingen. Moderne Lautsprecher lassen sich optisch bruchlos ins Wohnambiente integrieren, in dem sie spielen. Sie müssen also optisch mit ihrer Umgebung verschmelzen. Im Idealfall sind sie dabei zurückhaltend, zugleich aber auch echte Eyecatcher. Für die Macher von Q Acoustics haben die genannten Attribute bei der Entwicklung der Concept-Serie offensichtlich ganz oben auf der Agenda gestanden. In unserem Hörraum hat bereits die kompakte Concept 30 alle genannten Voraussetzungen anstandslos erfüllt – und sich auch klanglich als kompromissloses Highlight vorgestellt. Jetzt präsentieren die Briten den etwas größeren Standlautsprecher zur Serie, die Concept 50. Wir haben uns eines der ersten erhältlichen Paare in den Hörraum geholt …

Auch die kompaktere Concept 30 musste sich bereits in unserem Hörraum beweisen.

Hochglänzend und wohlproportioniert

Unser Testgast reiht sich bereits optisch nahtlos in die Concept-Reihe ein. Der wahlweise in hochglänzendem Weiß, in Schwarz oder edlem Anthrazit-Metallic erhältliche Standlautsprecher ist erstklassig lackiert. Die uns in leuchtendem Weiß gelieferte Version ist so gut lackiert, dass sie im ersten Moment noch nass erscheint. Ist sie aber natürlich nicht, das glänzende Gehäusekleid ist einfach nur richtig gut aufgetragen, so dass es edel in unserem Hörraum schimmert. Zu diesem Eindruck tragen auch die gerundeten Kanten dieses Zwei-Wege-Lautsprechers bei. Sie lassen das 28,8 Liter fassende Gehäuse nochmal filigraner erscheinen, als es eigentlich ist. Völlig neu ist hingegen die hintere Traverse, die der Concept 50 zusätzliche Stabilität verleiht. Hier haben die Q Acoustics-Entwickler Elemente aus der Glasstütze der Concept 40 und dem kreisrunden Standfuß der Concept 500 entliehen. Sie beschreibt einen Viertelkreis und ist in glänzendem Aluminium gehalten. Das passt optisch sehr gut zu den Gehäuseproportionen der 50er.

Für die gekrümmte Alu-Traverse hat sich Q Acoustics Ideen beim Serienflaggschiff Concept 500 geholt. Sie bietet der Concept 50 zusätzliche Stabilität und ist auch ein optischer Hingucker.

Gehäuseberuhigung

Neben der visuellen gibt es hier auch eine weitere – erst auf den zweiten Blick erkennbare – Besonderheit: Die auf 14 Kugeln ruhende, flexible Bodenplatte. Sie ist direkt mit eben beschriebener Traverse und auch mit den beiden frontseitigen Füßchen verbunden. So lässt sich der Lautsprecher leicht zu allen Seiten neigen, ohne dabei zu kippeln. Insgesamt thront die Concept 50 dabei sicher auf gleich fünf Füßen. Um möglichst fest auf allen Bodenbelägen zu stehen, liegen jedem Schallwandler gleich fünf Spikes und fünf Rundfüße bei. Fortsetzung findet die durchdachte Gehäuseberuhigung dann im Innern: Interne Verstrebungen liefern der Concept 50 ein Plus an Widerstandskraft. Die braucht es auch, denn die beiden Bass-Chassis erzeugen im Gehäuseinnern den gleichen Druck wie zur Aussenseite. Dabei sind die besagten Streben exakt dort platziert, wo die größten Kräfte auftreten. Q Acoustics nennt das P2P-Technologie (Point to Point). Zu sehen ist von der ausgeklügelten Technik selbstverständlich nichts.

Alutraverse und die beiden frontseitigen Füße sind mit der auf 14 Metallkugeln schwimmend gelagerten Bodenplatte verbunden.

Doppeltes Gehäuse

Ebenfalls nichts zu sehen ist von der doppelten Gehäusekonstruktion der Concept 50. Zwei Gehäuse pro Lautsprecher? Ja, korrekt. Wie in der Concept-Serie üblich, verfügt auch die große Standvariante über gleich zwei Behausungen: Eine innere und eine äußere. Im Detail handelt es sich dabei um eine Art Raum-in-Raum-Konstruktion. Dieser Aufbau ist so gestaltet, dass beide Gehäuse in rund zwei Millimetern Abstand zueinander platziert sind. Dieser geringe Zwischenraum ist der springende Punkt der Konstruktion. Er ist vollständig mit einem Gel befüllt, das nicht aushärtet. Der innere Korpus schwimmt quasi auf dieser gelartartige Masse. Ein enormer Material- und Kostenaufwand, der der zusätzlichen Gehäuseberuhigung dient und „Gelcore“ getauft wurde. Der Plan dahinter: Die träge Masse absorbiert quasi jede Regung und jeden Einfluss, der beispielsweise durch sich bewegende Chassis auftreten könnte. Ganz nebenbei sollen auch Korpusresonanzen, wie sie bei nahezu jedem Lautsprecher auftreten, auf ein Minimum reduziert werden.

Vom intelligenten Doppelgehäuse ist von aussen nichts zu sehen.

Festgezurrte Präzision

Die Ruhigstellung des Gehäuses bezieht konsequenterweise auch die Schallwand ein. Schließlich trägt sie die sich ständig bewegenden Chassis. Aus diesem Grunde spendierten die Ingenieure der Concept 50 eine drei Millimeter starke und hochfeste Aluminium-Platte. Um ihn vor äusseren Einflüssen zu schützen, wurde der 25 Millimeter große und mittig platzierte Hochtöner zusätzlich mechanisch von besagter Schallwand isoliert. Direkt unter und über dem in einer leichten Schallführung sitzenden Hochtöner sind die beiden 125 Millimeter durchmessenden Tief-/Mittelton-Chassis platziert. Genau wie der Hochtöner ist auch dieses Duo zwischen Schallwand und einer hinter den Antriebsmagneten sitzenden P2P-Verstrebung „festgezurrt“. Die nach hinten gerichtete Reflex-Öffnung sorgt überdies für eine tiefere Bassabstimmung. Dafür interagiert sie mit der Wand hinter den Lautsprechern. Vereinfacht erklärt, wird der nach innen abgegebene Schall durch die geschickte Gehäusedimensionierung verstärkt und gezielt ausgeführt. Über den Abstand zur Rückwand – oder die mitgelieferten Schaumstoff-Stopfen – lässt sich die Intensität dann noch etwas justieren.

Alle Chassis sind mechanisch von der Schallwand entkoppelt. Zu sehen ist auch davon nichts.

Parallel geht schon ziemlich gut

Nach der ausgiebigen Untersuchung geht es nun endlich in den Hörtest. Zunächst möchte ich dabei wissen, wie die Concept 50 am Besten platziert wird. Wie immer beginne ich auch hier zunächst mit der parallelen Aufstellung. Dabei stehen die beiden Standsäulen etwa 2,50 Meter auseinander und etwa drei Meter vom Referenzplatz entfernt. Erster Eindruck: erstaunlich gut! Obwohl die Schallwandler quasi an mir vorbei strahlen, klebt David Bowies Stimme in „Space Oddity“ nicht an den Lautsprechern, sondern steht mittig vor mir. Das ist schon ziemlich gut. Wow, so könnte man die Lautsprecher fast schon stehen lassen. Die Klangbühne ist breit und homogen gefüllt, die Stimme mittig und es ist sofort Leben im Song. Bei genauerem Hinhören stelle ich dann aber fest, dass Instrumentierung und Doppelstimme nicht ganz ideal gestaffelt sind. Auch wenn das Gesamtbild schon ziemlich gut ist, hier geht sicher noch ein bisschen was.

Audio-Signale nimmt die Concept 50 über das rückseitig platzierte Bi-Wire-Anschlussfeld entgegen.

Mehr Informationen, bessere Staffelung

Also drehe ich das Q Acoustics-Duo ein. Da das Klangbild aber zuvor schon ziemlich gut war, bewege ich meine Testgäste nur um wenige Grad. Am grundsätzlichen Klangcharakter ändert sich erstmal nichts, das ist schonmal gut. Was aber schnell auffällt: Alles wirkt nun homogener und irgendwie richtiger. Die stilistisch eingesetzte Doppelstimme ist weiterhin als solche erkennbar. Jetzt fügt sie sich aber viel besser zusammen. Zugleich wird der Song von der melancholischen Atmosphäre getragen, wirkt dabei greifbarer und im gewissen Maße sogar erhaben. Dazu gewinnt die Klangbühne an Tiefe und Volumen. Das ist jetzt richtig gut. Und es ist die korrekte Aufstellung, wie ich bemerke, als ich die Lautsprecher noch ein Stückchen weiter eindrehe. Auch das klingt gut, aber eben nicht so gut wie zuvor. Mein Tipp: Bei wohnzimmerüblichen Abständen, wie ich sie hier habe, empfehle ich die Concept 50 nur ganz leicht auf den Hörplatz auszuwinkeln.

Das beste Klangerlebnis entlockten wir der Concept 50 mit der minimalen Einwinklung Richtung Referenzplatz.

Laut macht richtig Spaß

Dass das die korrekte Ausrichtung ist, wird mir in Queens „Don´t Stop Me Now“ dann nochmals bestätigt. Von der ersten Sekunde an steht Freddys Stimme wie festgenagelt mittig zwischen den Standsäulen. Als kurz darauf der Chor mit einsteigt, füllt sich die Klangbühne sofort mit Leben. Getragen vom sehr präsenten aber niemals übertrieben dargestellten Klavier. Zugleich wird es schneller. Der Song legt an Speed zu, den die Concept 50 perfekt übersetzen und in den Hörraum transportieren. Von Anstrengung keine Spur. Stattdessen wird es agiler, lebendiger und frischer. Der Grundton puncht, was mich wiederum zu einer deutlichen Lautstärkeerhöhung verleitet. Diese geht dann ohne Änderungen im Timbre einher. Sehr gut, es ist nun zwar lauter, am grundsätzlichen Charakter ändert sich aber nichts. Und wer denkt, dass dieser eher hell abgemischte Song nun nerven könnte, der irrt. Nein, die Musik ist weiterhin homogen, frisch und macht ordentlich Spaß!

Gewebeabdeckungen gehören natürlich zum Lieferumfang. Egel für welche Gehäusefarbe man sich entscheidet, die Abdeckungen kommen immer in Schwarz. Und sie haften magnetisch am Lautsprecher.

Hochagil

Mit „Infinity“ von Schiller geht es anschließend um einiges impulsstärker weiter. Also deutlich aktiver und mit wesentlich mehr Volumen. Gleich mit dem ersten Oberbass, wird es temperamentvoll. Der Sound ist sphärisch und er ist von kurzen aber sauber konturierten Bassschlägen unterlegt. Punches, die genauso schnell wieder weg sind, wie sie gekommen sind. OK, das ist wirklich beeindruckend. Ein Stück, das ich unbedingt empfehlen kann, wenn man etwas über Schnelligkeit und Agilität der eigenen Lautsprecher erfahren möchte. Hier kann ich vorweg nehmen: Die Q Acoustics machen das exzellent. Sie sind flink, zugleich aber auch griffig. Dabei werden die dominierenden Elektrosounds auf eine breite Bühne gestellt, während das Auditorium quasi von der Musik umhüllt wird. Die Musik ist sphärisch, zugleich aber auch extrem agil. Der kontrollierte Oberbass gibt den Takt vor und sorgt für echten Vorwärtsdrang. Gute Gründe, den Lautstärkepegel nochmals ein bisschen zu erhöhen.

Edel: Der weiße Lack schimmert im Licht unseres Hörraums.

Kontrolle, Agilität und Punch

Und auch jetzt harmonieren Hoch-, Mitten- und Tieftonanteile weiterhin richtig gut und gehen ideal ineinander über. Die Concept 50 ist also ganz offensichtlich optimal abgestimmt. Das gilt im Übrigen auch für den Basskeller. Hier verzichtet der Standlautsprecher nämlich auf den Abstieg in die tiefste Bassetage. Was vielleicht negativ anmuten mag, ist in meinen Augen ein riesiger Vorteil. Die Concept 50 sticht beim ersten Hinhören vielleicht nicht durch ein megavoluminöses Bassvolumen heraus. Solche Effekthaschereien überlassen die Briten gern anderen. Stattdessen wurde hier großen Wert auf Substanz, Abstimmung und Ehrlichkeit gelegt. Statt nur unkontrolliert herumzuwummern, überzeugt dieser Lautsprecher durch Vitalität, Kontrolle und Durchzug. So wummert auch nichts, wenn es mal heftiger zur Sache geht. Exakt das erlebe ich jetzt gerade hier. Und glauben Sie mir, einen Mangel an Bass und Intensität wird man diesen Lautsprechern nicht nachsagen. Im Gegenteil, diese Tieftonabstimmung ist punchig und absolut stimmig.

Der rückseitige Reflexport hilft bei der Optimierung der Bassabstimmung. Sie kann wahlweise per Schaumstoff-Stopfen oder über die Veränderung des Wandabstands erfolgen.

Aufgeräumt und schnell

Hinter den Disziplinen Bühne, Präzision, Kontrolle und Durchzug kann ich also schonmal einen grünen Haken setzen. Weil es so schön war, will ich jetzt aber nochmal Temperament. Mit „Don´t Do It“ von New Order wähle ich erneut ein Elektro-Stück, das neben Detailtreue auch ordentlich Impulskraft und Schnelligkeit einfordert. Lange warten muss ich dabei nicht, denn dieser Song scheint genau das richtige Futter für die Concept 50. Vom ersten Moment an reproduzieren die Britinnen die energiegeladenen Punches voller Temperament. Wow, das ist wirklich gut. Die Q Acoustics sind imposant schnell und der Oberbass knallt so richtig – und zwar ohne zu schlingern oder die Kontrolle zu verlieren. Die Synthieklänge machen sich dynamisch im Hörraum breit, wobei der Grundton mir sofort ins Blut übergeht. Was mir dabei mindestens genauso imponiert: Die 50er spielen schlichtweg unermüdlich, jederzeit gradlinig und aufgeräumt. So macht das Zuhören auch nach mehreren Stunden noch Spaß.

Das 2,5-Wege-System ist offensichtlich perfekt aufeinander abgsetimmt und überzeugt durch Schnelligkeit und Temperament im Grundton und eine absolut überzeugende Bühnendarstellung.

Fazit

Die Concept 50 ist ein Allrounder ohne große Kompromisse. Dank ihrer hohen Ästhetik passt sich sie optisch in nahezu jede Wohnumgebung. Ein reines Designstück ist sie aber nicht. Im Gegenteil, denn die Gehäuse-Doppelkonstruktion, die hochwertigen Chassis und die cleveren Details – beispielsweise die gefederte Bodenplatte – sind eindeutig auf die strikte Verbesserung des Klangs ausgelegt. Und der kann sich absolut hören lassen. Die Concept 50 spielt gradlinig und aufgeräumt. Die überzeugt durch Detailtreue, Homogenität und Schnelligkeit. Dazu kommen ein straffer und sauber konturierter Oberbass und – sobald erforderlich – ein hohes Maß an Temperament. Ganz nebenbei ist sie auch noch unkritisch in der Aufstellung. Das ermöglicht sogar die wandnahe Platzierung. Somit ist diese Lautsprecher eine echte Empfehlung für nahezu jeden Wohnraum und für die Wiedergabe jedes Musikgenres.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Branislav Ćakić

Gesamtnote: Highlight
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

90 of 90

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Technische Daten

Modell:Q Acoustics
Concept 50
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:2600,00 Euro / Paar
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Schwarz Hochglanz
- Weiß Hochglanz
- Anthrazit Hochglanz
Vertrieb:IDC Klaassen, Lünen
Tel.: 0231 / 2217 8822
www.idc-klaassen.com
Abmessungen (HBT):1025 x 418 x 319 mm
Gewicht:22,9 Kg/Stück
Prinzip:2,5-Wege-Reflexgehäuse
Hochtöner:25 mm
Tieftöner:2 x 125 mm
Frequenzbereich:42 Hz - 30 kHz
Volumen:28,8 Liter
Empfindlichkeit:90,5 dB
Pros und Contras:+ flexible Aufstellungsmöglichkeiten
+ Gelcor-Gehäuse
+ Hochglanz-Lackierung
+ zeitlos-elegantes Design
+ Bi-Wire-Anschlussfeld
+ hohe Grundtomagilität
+ hervorragende räumliche Abbildung
+ hohe Leistungsfähigkeit
+ agiler Grundton

- keine Conras
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut
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