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Redakteur
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Der überaus erfolgreiche 4K-Projektor BenQ W2700 bekommt mit dem W2710i einen würdigen Nachfolger, der heller ist, einen besseren Kontrast ermöglicht, HDR10+ mitbringt und vor Auslieferung individuell kalibriert wird. Ob die Installation, das smarte Betriebssystem und die Anzahl der Streaming-Dienste ebenfalls überzeugen können, zeigt dieser Test.

Der BenQ W2710i besitzt ein überaus umfangreiches Ausstattungspaket, mit Kalibrierungsprotokoll, Android-TV-Stick und zwei Fernbedienungen. 
Foto: Michael B. Rehders

Wie in der Automobilbranche gehört es auch bei vielen Projektoren-Herstellern zur gängigen Praxis, dem Nachfolgemodell mehr Leistung, Ausstattung und Zubehör zu spendieren – und das idealerweise zu einem günstigeren Preis. Darunter sollen Komfort und Bildqualität aber nicht leiden. Jedenfalls meint das BenQ und trifft mit dieser Aussage bei uns voll ins Schwarze. Nach vier Jahren wird der überaus erfolgreiche 4K-Projektor W2700 vom W2710i abgelöst. Das „i“ am Ende der Produktbezeichnung steht für Intelligenz und beschreibt, dass dieser Projektor jede Menge nützlicher Smartfunktionen besitzt. Geliefert wird der Lichtwerfer mit umfangreichem Zubehör. Dazu gehören: ein Kalibrierungsprotokoll für HDR und SDR, ein Quick Guide für die schnelle Installation, zwei Fernbedienungen und der Android-TV-Stick QS02. Mit den Maßen 38 x 26,3 x 12,7 Zentimeter (B x T x H) und einem Gewicht von 4,2 Kilogramm ist er leicht genug, um ihn an handelsübliche Deckenhalterungen zu montieren. Die Leistungsaufnahme beträgt übliche 300 Watt.

Bildgröße, Schärfe und Bildlage werden präzise mit drei Reglern eingestellt, die gut zugänglich oben ins Gehäuse eingelassen sind. Damit sie nicht versehentlich verstellt werden, kann die Aussparung mit einer Schiebeklappe verschlossen werden.
 Foto: Michael B. Rehders

Flexible Installation

Bevor das Filmvergnügen beginnt, sollte der QS02-Stick in den Projektor eingesetzt werden. Dafür werden zwei kleine Kreuzschrauben gelöst und der Deckel vom Gehäuse abgestreift. Ein passender Schraubendreher befindet sich nicht im Zubehör, sollte sich aber in jeder gut sortierten Werkzeugkiste befinden. Anschließend wird der Android-TV-Stick eingesteckt und mit Strom versorgt. Danach wird der Deckel wieder aufgesetzt und verschraubt. Die Netzwerkverbindung erfolgt ganz bequem via Smartphone über unser Google-Konto. Wir brauchen lediglich E-Mail-Adresse am Smartphone eingeben und das Passwort bestätigen. Die gesamten Prozedere dauern keine 20 Sekunden. Jetzt haben wir Zugriff auf eine riesige Auswahl an Streaming-Diensten. Dazu gehören beispielsweise: Netflix, Disney+, YouTube, DAZN und RTL+. Als nächstes Platzieren wir den BenQ W2710i auf seinem Stammplatz, verbinden den AV-Receiver und schalten ihn ein. Das 1,3-fache Zoom-Objektiv bietet viel Flexibilität bei der Ausrichtung. Aus einer Distanz von 2,82 bis 3,68 Meter kann eine 2,50 Meter breite Leinwand ausgeleuchtet werden.

Sobald der Android-TV-Stick QS02 in den BenQ W2710i eingesetzt ist, wird die Klappe wieder auf das Gehäuse geschoben und an den Seiten verschraubt.
 Foto: Michael B. Rehders

UHD-Auflösung und helle Lampe

Der BenQ W2710i ist ein Ein-Chip-DLP-Projektor, der UHD-Bildsignale bis 3.840 x 2.160 Pixel annimmt, verarbeitet und via XPR-Pixel-Shift auf die Leinwand wirft. Eine herkömmliche 245 Watt UHP-Lampe kommt zur Lichterzeugung zum Einsatz. Sie soll bis zu 2.200 Lumen Lichtausbeute erzielen, die Lebensdauer beträgt 4.000 Stunden im hohen Lampenmodus und sogar 10.000 Stunden im Eco-Modus. Eine dann fällige Ersatzlampe ist für vergleichsweise günstige 159 Euro zu haben. Andere Hersteller rufen für ihre Lampen mittlerweile bis zu 1.000 Euro auf. Nicht so BenQ. Mit unter vier Cent pro Stunde sind die Lampenkosten überaus gering, womit langen Filmnächten oder spannenden Sportübertragungen kaum noch etwas entgegensteht. Die hohe Auflösung können wir sofort ausmachen. Sowohl in unserem Testkino als auch im Redaktionsraum, der einem typischen Wohnzimmer nachempfunden ist, überzeugt Live-Sport. Während der Bundesligaübertragung auf Sky können wir die Rückennummern der Fußballspieler und sogar einzelne Zuschauer auf der Tribüne klar erkennen.

Gleich drei HDMI-Eingänge stehen auf der Rückseite zur Verfügung. Das ist in dieser Preisklasse ungewöhnlich aber überaus praktisch, weil man AV-Receiver, Spielekonsole und 4K-Blu-ray-Player gleichzeitig verbinden kann. Ein USB-Media-Reader gestattet das Abspielen von Filmen und Fotos, die sich auf USB-Stick oder einer externen Festplatte befinden.
 Foto: Michael B. Rehders

Mehr Kontrast

Etwas versteckt im erweiterten Menü (siehe Foto unten) befindet sich das Tool „Lokale Kontrastverbesserung“. Es lässt sich in drei Stufen regeln, wovon sich „Hoch“ am besten bewährt. Die Technik analysiert das zugespielte Bild, hellt dunkle Inhalte auf, ohne das Schwarz zu verschlechtern, und passt helle Elemente in Echtzeit an, ohne dass Zeichnung verlorengeht. Im Zusammenspiel mit der dynamischen Blende lässt sich dieser Effekt noch weiter steigern. In Steven Spielbergs „West Side Story“ Remake steht Maria nachts auf der Feuerleiter vor ihrem Zimmer. Das Fenster hinter ihr ist hell erleuchtet, ebenso andere Fenster im Häuserblock. Die Feuerleitern sind nur schemenhaft erkennbar, einzelne Stufen laufen im Schwarz zu. Wird die „Lokale Kontrastverbesserung“ eingeschaltet verändert sich der Bildeindruck schlagartig ins Positive, wenn die automatische Blendensteuerung aktiv ist. Das Schwarz wird noch dunkler, aber gleichzeitig sind alle Stufen der Feuerleiter zu sehen. Marias weißes Kleid strahlt prachtvoll in der Dunkelheit.

Im optisch modernisierten On-Screen-Menü von BenQ befindet sich die „Lokale Kontrastverbesserung“ im Untermenü „Cinema Master“. Damit wird der Kontrast im Bild sichtbar verbessert.
 Fotos: Michael B. Rehders

lite-Magazin Einstellungstipp für natürliche Farben:

Um die bestmögliche Performance zu erhalten, haben wir den Projektor ausgiebig untersucht. Viel einzustellen gibt es allerdings nicht, weil BenQ den W2710i vor Auslieferung individuell kalibriert:

HDTV
Anzeigemodus Kino
Helligkeit 50
Kontrast 50
Farbsättigung 50
Schärfe 12
Brilliant Color 0
Gamma 2,2
Pixelverstärker 2
Lokaler Kontrast Hoch
Bewegungsverstärkung Niedrig

HDR
Anzeigemodus HDR10(+)
Helligkeit 50
Kontrast 52
Farbsättigung 53
Schärfe 12
Brilliant Color 10
HDR Helligkeit 1
Pixelverstärker 6
Lokaler Kontrast Hoch
Bewegungsverstärkung Niedrig

Der BenQ W2710i gehört zu den wenigen Projektoren, die eine extrem umfangreiche App-Auswahl besitzen. Sogar Streaming-Dienste wie Netflix können genutzt werden.

High Dynamic Range

In aktuellen Fernsehgeräten gehört HDR zum Standard und funktioniert in aller Regel bestens. In Projektoren haben Hersteller bis vor kurzem noch gesagt, dass die dynamischen Technologien Dolby Vision und HDR10+ nicht implementiert werden können, weil wichtige Angaben wie Leinwandgröße und Lampenhelligkeit fehlen. Das hat sich mittlerweile geändert. Die Ingenieure von BenQ haben eine Lösung gefunden, die sich sehen lassen kann. Der W2710i unterstützt neben HDR10 auch HDR10+. Der Nutzer muss sich hierbei um nichts weiter kümmern. „Elvis“ von 2022 liegt auf der 4K-Blu-ray in HDR10+ vor. Der Projektor erkennt das Format und schaltet selbständig in den passenden Bildmodus. Der Vorteil dieser Technologie ist, dass die automatische Bildanpassung nicht einmalig beim Filmstart erfolgt, sondern individuell für jedes einzelne Frame. Dadurch werden helle Tageslichtszenen ebenso brillant und klar auf unserer Leinwand dargestellt wie dunkle Nachtaufnahmen. Als der junge Elvis auf einem Nachwuchskonzert auftritt, sind alle Zuschauer klar auszumachen.

Mit „HDR-Pegel 1“ erhöhen sich Brillanz und Helligkeit. Auf dem Flughafen im Spielfilm „Tenet“ sind alle Schattenbereiche vorzüglich durchgezeichnet. Die Explosion an der Laderampe des Flugzeugs strahlt hell und ist überaus detailreich.

Vor Auslieferung kalibriert

Präzise Farben sind wie Salz in der Suppe. Richtig dosiert hat man den vollen Genuss. Zuviel oder zu wenig davon verschlechtern das Erlebnis. Üblicherweise nehmen professionelle Kalibrierer zwischen 300 und 700 Euro plus Fahrtkosten für eine Kalibrierung vor Ort. Das Geld kann sich der Nutzer des W2710i sparen, weil jeder Projektor vor Auslieferung von BenQ individuell kalibriert wird. Ein Kalibrierungsprotokoll liegt dem Projektor in einem schwarzen Umschlag bei. Wir haben die abgedruckten Werte darauf im Rahmen unseres Testprozederes natürlich kontrolliert: Das Ergebnis unserer Messungen entspricht exakt den protokollierten Angaben. Damit braucht sich der Käufer von einem BenQ W2710i um nichts weiter kümmern. Sofort ist der Projektor startklar – und das mit überaus stimmigen Farben. In „West Side Story“ leuchten die Neonbuchstaben vom Kaufhaus Gimbels in prachtvollem Rot. Auf dem nassen Asphalt überstrahlt nichts ins Weiß, und über dem Frankfurters sind, dank der exzellenten Werkseinstellungen, alle Fenster klar auszumachen.

„West Side Story“ von der 4K-Blu-ray weist alle Inhalte in dunklen Bereichen aus, so wie sie im Film enthalten sind. Dabei werden die Farben originalgetreu reproduziert.

Großartiges Bilderlebnis

Im Vergleich zum Vorgängermodell ist zu sehen, dass der W2710i im kalibrierten Bildmodus rund 50 Prozent mehr Lichtausbeute besitzt, so dass Farben schlichtweg mehr leuchten. Dadurch kann sich der Beamer im Wohnzimmer noch besser gegen kontrolliertes Umgebungslicht durchsetzen. Bildsignale werden mit 24, 50 und 60 Hertz projiziert. Mit Hilfe der Zwischenbildberechnung lässt sich die Bewegungsschärfe sichtbar verbessern. Auf „niedrig“ eingestellt bleibt der typische Filmlook aufrecht erhalten, ohne dass wir typische Fehler der FI ausmachen können. Der sogenannte Regenbogen-Effekt fällt angenehm niedrig aus. Überdies ist der W2710i mit rund 30 Dezibel Betriebsgeräusch im hohen Lampenmodus im Raum angenehm leise, wenn auch nicht unhörbar. Sobald Filmton erklingt, finden wir das Betriebsgeräusch unauffällig. Die Bedienung ist herrlich simpel. Man braucht im Grunde nur die Original-Fernbedienung von BenQ. Damit gelingen Smart- und Projektor-Steuerung gleichermaßen. Neben den prächtigen Farben fällt uns noch eine Eigenschaft positiv auf: Die Bilder auf der Leinwand sind messerscharf!

Im Wohnzimmer gibt der BenQ W2710i nicht nur selbst ein gutes Bild ab, sondern sorgt überdies mit natürlichen Farben und exzellenter Schärfe für ein großartiges Filmerlebnis. 
Foto: Michael B. Rehders

Fazit

Der BenQ W2710i ist ein eleganter 4K-Projektor, der überaus flexibel in Wohnzimmer und Heimkino installiert werden kann. On Top kommen eine Werks-Kalibrierung vor Auslieferung, die lokale Kontrastverbesserung und das messerscharfe Bild. Seine umfangreiche Ausstattung mit HDR10+, zahlreichen Apps und allen relevanten Streaming-Diensten heben ihn verdientermaßen an die Spitze der Oberklasse.

Test, Text & Fotos: Michael B. Rehders

Gesamtnote: 90/90
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

90 of 90

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Technische Daten

Modell:BenQ 
W2710i
Produktkategorie:Heimkino-Projektor
Preis:1.799 Euro
Garantie/ Gewährleistung:2 Jahre
Ausführungen:Weiß/ Anthrazit
Vertrieb:BenQ, Oberhausen
0208 409420
www.benq.de
Abmessungen (H x B x T):127 x 380 x 263 mm
Gewicht:4,2 Kg
Technik:1-Chip DLP
Helligkeit:2.200 Lumen (Herstellerangabe)
Bildauflösung:3.840 x 2.160 Pixel via XPR-Shift
Lens-Shift:ja
3D-Wiedergabe/Transmitter:ja/ ja
3D-Brillenein
Zwischenbildberechnung:ja
Eingänge3 x HDMI
2 x USB-A
Ausgänge:1 x Toslink optisch
1 x 3,5 mm Klinke
Lieferumfang:1 x W2710i
1 x Netzkabel
2 x Fernbedienung (inkl. Battrien)
1 x Android-TV-Stick
1 x Anleitung
1 x Quick Guide
Pro & Contra:+ 4K/UHD-Wiedergabe
+ HDR10+

+ Lokale Kontrastverbesserung

+ herausragende Farbdarstellung

+ ab Werk kalibriert

+ smartes Betriebssystem

+ zahlreiche Streaming-Dienste

+ exzellente Schärfe


- umständlicher Einbau des Wi-Fi-Sticks

Benotung:
Bildqualität (50%):90/90
Praxis (25%):90/90
Ausstattung (25%):90/90
Gesamtnote:90/90
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunghervorragend
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